Das Büro des Direktors

Vorsichtig suchte ich mir einen Weg hinein, da das Gebäude schon recht zerfallen war. Ja es war mehr als gut, dass sie diese Einrichtung geschlossen hatten. Schemenhaft erkannte ich noch den leichten Geruch der Anstalt, wie sie mir entgegenkam. Ich drückte mich durch einige Trümmer, bis ich nun endlich darin stand.
Kurz erkannte ich den alten Saal nicht wieder, jedoch kamen nach und nach die Erinnerungen wieder zurück.
Erinnerungen, die alles andere als schön waren. Langsam setzte ich mich in Bewegung, lief in Richtung des Büros, wo der Direktor seinen Platz gehabt hatte. Ein Mann, der es zu verstehen wusste, wie man Menschen quälte. Ich hasste ihn aus tiefsten Herzen. Immer weiter führte mich der Gang. Schmal war er. Von weitem konnte ich das Büro schon erkennen. Die alte Eichenholztür fehlte, doch ich konnte alles glasklar zuordnen.
Und dann stand ich vor dem alten Holztisch, der noch immer an seinem Platz stand.

»Unser neuer Patient ist also endlich eingetroffen. Wie schön.«

Wie ein plötzliches Déjà Vu hörte ich die Stimme des alten Direktors, wie er auf dem Ledersessel saß und mich damals beeugte wie eine Attraktion in einem Zoo. Eine Gänsehaut fuhr über meinem Körper und ich ich senkte, genau wie damals, den Kopf.
Langsam ging ich um den Tisch herum und öffnete ein paar Schubladen. Noch immer lagen viele Papiere herum. Formulare und Anträge, die niemals ausgefüllt wurden. Ich konnte noch Zigarren und Streichhölzer entdecken, die akkurat dort abgelegt worden waren. Der Gestank fiel mir bis heute in die Nase. Ich wendete mich ab. Ein paar Schränke mit Krankenakten standen im Raum herum und ich öffnete diese, um eine ganz bestimmte zu suchen. Meine!
Und tatsächlich war es garnicht so schwierig, diese zu finden. Mein Blick fiel darauf und mit zitternden Händen drehte ich sie ein paar mal, um zu schauen, ob sie vom Verfall der Anstalt etwas abbekommen hatte. Doch war sie zu meinem Glück keineswegs Beschädigt. Die Seiten waren etwas vergilbt, doch man konnte die Teils Handgeschriebene, teils Gedruckte Schrift noch super erkennen.
Meine Hand zitterte etwas, doch ich öffnete sie. Ich wusste nicht, was darin stand. Doch sicherlich keine guten Sachen. So viel stand fest.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top