Chapter 6: Kyubos Verschwinden

"Und deswegen sind die Rangbänder ein wichtiges Utensil, welches ihr für Rangaufstiege braucht, um an dem Yokai-Turnier am Ende der Akademie-Zeit teilzunehmen. Dies ist ein Turnier, um die jungen Yokai auf zukünftige Angriffe auf die Yokai-World vorzubereiten. Das stimmt wirklich." Schlaubärga versucht, sein Wissen so präzise auszudrücken, wie es nur geht. Aber da reichten wenige Worte, um es einfach und direkt weiterzugeben. Jibinyan hört zu, muss aber immer wieder auf Kyubo schauen, der irgendwie etwas abgelenkt wirkt. 'Ist er beseelt? Nein ist er nicht, wir haben in der Klasse keinen Ablenkungs-Yokai' denkt Jibinyan. "Jibinyan!" Zappelnd fällt Jibinyan fast vom Stuhl, weil er nicht erwartet hat, dass Schlaubärga ihn irgendwann mal erwähnt. "Dein Vater Jibanyan ist der Leiter von deinem Team und sollte im Bereich Kampf sehr erfahren sein. Glaubst du, dass er die Yokai-World alleine retten kann?" Alle starren auf Jibinyan. Er jedoch versucht sich an gestern zu erinnern, weil sie dieses Thema schon hatten. "Alleine ist es schwierig, eine gesamte Welt zu retten, weshalb ihm Enma, Kyubi, Viptor und Meister Nyada ihm beistehen!" Laut und deutlich gesprochen. Schlaubärga strahlt Jibinyan an mit den Worten: "Da hat ja jemand was von gestern behalten. Mein Respekt." Jibinyan atmet auf. Kurz abgelenkt, aber doch alles behalten. So kann es weitergehen, denkt Jibinyan, wieder mit dem Blick Richtung Kyubo. Aber diesmal ist er ruhig. Keine Anzeichen, dass er abgelenkt wirkt. Schamurai schaut weiterhin nach vorne. Er hat sich kein Stück bewegt. Seine Aura spürt man stark. Auch aus der Entfernung. "Die Zeit ist um! Morgen treffen wir uns nicht hier, sondern im Kampfturm. Der Aufzug wird dafür bereitstehen." Jubel breitet sich im ganzen Raum aus. Auch Kyubo. Aber er ist anscheinend auf was anderes gespannt. Jibinyan möchte das anscheinend gründlich untersuchen.
Als Kyubo das Gebäude Richtung Bahnhof verlässt, folgen ihm Jibinyan und Schamurai ganz leise. Er soll nicht bemerken, dass sie ihn beobachten. Aus einem seiner Schweife zieht er ein grünes Blatt hervor. "Yokai-Blätter? Er wird doch nicht..." Jibinyan versucht seine Lautstärke unten zu halten. Kyubo setzt es auf seinen Kopf. In Staubwolken steht nicht mehr Kyubo, sondern ein Mensch. Vor den Augen von Jibinyan und Schamurai. Entsetzte Gesichtsausdrücke beschreiben das Bild einfach zu gut. Sie beobachten ihn weiter. Kyubo holt aus seiner Tasche eine Karte hervor und legt sie auf ein Gerät, welches mit Stangen daneben Richtung Bahnhof führt. Eine Lampe zeigt ein grünes Licht und die Stangen lockern sich, wodurch Kyubo dann geht. Er schaut nach oben auf das Terminal. "Lenzhausen-Express 411, Richtung Shoyuga. In einer Minute, komm ich ja gerade noch rechtzeitig." Kyubo geht mit einem Lächeln zum Bahnhof, um mit dem Lenzhausen-Express zu fahren. Wohin noch gleich? Shoyuga? Jibinyan und Schamurai schauen sich fragend an. Was will Kyubo in Shoyuga? Aber noch wichtiger ist, was ist Shoyuga? Allerdings sind diese Fragen für Jibinyan unwichtig. "Wir müssen ihn weiter folgen. Sonst fährt er ohne uns." Die beiden rennen schnell zum Bahnhof um Kyubo noch zu erreichen. Er schaut kurz nach rechts, weil die Bahn am einfahren ist. Die Türspiegel geben Kyubo einen Blick nach hinten. Trotz seines menschlichen Aussehen, kann er Yokai immernoch sehen. Warum auch nicht? Als die Türen öffnen, verschwindet die Sicht. Aber da kommen Jibinyan und Schamurai ins Licht. Unbemerkt schleichen sie sich in den Zug. Kyubo hat einen Platz gefunden, mit dem Blick in die Fahrtrichtung. Gut für Jibinyan und Schamurai, da Kyubo sie so nicht sehen kann. Um sicher zu gehen, mischen sie sich unter die Leute. Unscheinbarer geht es auch wirklich nicht.

Nach einigen Minuten Fahrt kommt eine Durchsage: "Nächste Station: Shoyuga! Ausstieg rechts. Danke fürs Fahren mit dem Lenzhausen-Express!" Kyubo steht auf und geht Richtung Tür. Jibinyan beobachtet ihn weiter, unbemerkt. Als der Zug zum stehen kam und die Tür sich öffneten, steigt Kyubo aus. Jibinyan und Schamurai folgen ihm weiter. Allerdings staunen sie über die Stadt: Diese Brücke, Gebäude, Läden, sogar ein Museum. Und zwar ein Mythologie-Museum. "Das ist Shoyuga...ich glaube, dass Kyubo nur hierhin wollte wegen..." Weit kommt Jibinyan nicht. Als er sieht das Kyubo das Blatt entfernt und wieder zum Yokai wird, vergisst er es. Kyubo schaut nach oben und sieht, wie ihm jemand zuwinkt. Kyubo fliegt hoch, auf das Dach des Gebäudes. Jibinyan kann nur hinterher schauen. Er lächelt. "Ich glaube das wir hier durch sind. Was meinst du, Bauch vollschlagen?" Schamurai lächelt auch. "Ich hab nichts dagegen."

Als Kyubo auf dem Dach landet, wartet jemand auf ihn. Das Mädchen ruft ihm zu. "Iwaka! Da bist du!" Kyubo breitet die Arme aus und umarmt das Mädchen. "Sorry hat etwas gedauert. Aber ich muss sagen, die Akademie ist doch nicht so schlecht wie ich dachte." Das Mädchen kichert etwas. "Aber du musst doch nicht darüber reden. Es ist schön, dass du wieder hier bist. Und weil die Leute wussten, dass ich Kontakt zu dir habe, haben sie mir einiges für dich gegeben." Kyubo wirkt überrascht. Kaum da und schon Geschenke, sieht man auch nicht so oft. Sie zeigt ihm einen kleinen Gegenstand, auf dem er und zwei ähnliche Figuren draufstehen. "Wow, wie präzise hast du meine Brüder entworfen? Sehen echt wie in der Wirklichkeit aus." Sie lacht kurz und antwortet: "Nur so wie du es mir gesagt hast. Präzise und genaue Beschreibung hast du wohl im Blut oder?" Kyubo ist begeistert. Mit einem Fingerschnippen lässt er es in grünen Flammen verschwinden. Sein Blick erfasst aber eine andere Person. Ein paar Meter weiter weg sieht er ein Mann mit der Gefahr runterzufallen, aus einem Fenster. Als das Mädchen sich umdreht, schaut sie nochmal auf Kyubo. Der nickt sie an und lässt sich vom Dach fallen. Für einen kurzen Moment ist er nicht zu sehen, bis er dann wieder von unten in die Höhe schießt. Mit einer hohen Fluggeschwindigkeit fliegt er zum Mann. Er stupst ihn kurz an, sodass er wieder unter festem Boden steht. Das Mädchen auf dem Dach ist sichtlich erleichtert. 'Er hat sein Gespür fürs retten nicht verloren.' Als Kyubo dann schließlich zu ihr zurück kam und den Sonnenuntergang beobachtet, bemerkt er: "Schade. Die Zeit verging echt schnell. Wir sehen uns irgendwann bestimmt wieder, Rimaka." Rimaka verabschiedet sich von ihm. Kyubo wollte gerade nach unten, als er jedoch Jibinyan und Schamurai bemerkt. "Na sieh mal einer an. Alleine war ich schon mal nicht."

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