Chapter 13: Die Boten des Enma
Lenzhausen. Eine Kleinstadt in Japan. Nathan Adams, Fünftklässler in der Lenzhausener Schule, ist mit seinem Fangnetz auf dem Waldberg unterwegs. Sein Ziel ist es, einen seltenen Käfer zu fangen, um seiner Freundin Katie zu zeigen, dass er nicht so normal ist, wie sie ihn die ganze Zeit nennt. Er kämpft sich durch die Sträucher im Wald, um tiefer in den Wald zu gelangen. Als er jedoch an einen Zaun gelangt, schaut er sich um und klettert über ihn, weil er niemanden erkennen konnte, der ihn vielleicht erwischen könnte.
Nur ein paar Schritte später gelangt er an einen riesigen Baum. Viele nennen ihn den heiligen Baum. Aus irgendeinem Grund. Nathan sieht jedoch etwas. Etwas, was vor dem Baum auf einem Stein steht. Ein kleiner altaussehender Kapselautomat. Nathan nähert sich dem Gerät. "Was ist das denn?" Er beugt sich zum Gerät runter. Nach wenigen Sekunden hört Nathan eine bettelnde und furchteinflößende Stimme. "Fütter mich, fütter mich..." Nathan schreckt zurück. Der Automat kann sprechen? Oder doch nur Einbildung? Nathan wartet weiter, ob die Stimme vielleicht doch nochmal kommt.
"Fütter mich, fütter mich..." Und nochmal spricht die seltsame Stimme. Nathan wusste jetzt, warum genau dieser Bereich des Waldes abgesperrt war. Die Stimme ist für ihn sehr unheimlich. Aber Nathan bleibt stehen und verlässt den Automaten nicht. "Fütter mich, fütter mich. Fütter mich, fütter mich!" Die Stimme wird lauter und Nathan weiß nicht so recht, was der Automat haben möchte. "Ich soll dich also füttern? Also eine Münze?" Nathan holt eine Münze aus seiner Tasche und steckt diese in den Münzschlitz des Automaten.
Er dreht den Griff nach rechts und nach wenigen Sekunden fällt eine Kapsel in den Automatenausgang. Nathan hebt sie auf und schüttelt sie leicht. Man hört nichts. Er versucht sie zu öffnen, aber die Kapsel lässt sich nicht öffnen. Er versucht es weiter. Er dreht den oberen Teil der Kapsel stärker und Nathan merkt, dass die Kapsel etwas lockerer wird. Nathan dreht weiter und nach kurzer Zeit öffnet sich die Kapsel. Lichteffekte schießen aus der Kapsel und Nathan steht nur daneben. Was passiert hier nur?
Nach einer Weile verschwinden die Lichter und ein quirliger Geist erscheint. Sein riesiges Grinsen lässt Nathan erstarren. „Was geht ab, mein leibhaftiger Freund? Ich bin Whisper!" Der Geist verbeugt sich. „Zu ihren Diensten." Nathan ist sprachlos. Soll er jetzt vielleicht was sagen, oder ruhig bleiben? Oder einfach verschwinden? Whisper, der Geist, fängt wieder an zu reden. „Ich bin Yokai. Wir sind für Menschen unsichtbare Wesen, die für die meisten Missgeschicke verantwortlich sind." Nathan kann wieder sprechen: „Yokai? Davon hab ich noch nie was gehö..." „Natürlich nicht, sie sind für Menschen unsichtbar aber du kannst sie mit dieser Yokai Watch sehen." Whisper gibt Nathan eine Uhr, auf der eine große Linse darauf ist. Nathan legt sie an aber er weiß nicht si richtig, was er damit tun soll. „Drücke einfach auf den Knopf um die Yokai Watch ins Strahlen zu bringen." Nathan betätigt den Knopf, welcher rechts an der Uhr ist und plötzlich öffnet sich die Linse und ein blaues Licht erscheint. Whisper hat das neue Zeitalter der Yokai eingeleitet.
Doch das ist schon vor 200 Jahren passiert. Viele Yokai sind mittlerweile älter, manche sind neu hinzugekommen und wieder andere gehen dem Tod entgegen. Die Yokai-World hat sich verändert, aber auch nur, weil es durch Enma durchgezogen wurde.
Enma steht vor einem Fenster, wodurch er das Zentrum der Yokai-World im Blick hat. „Sasel!" ruft Enma. Der Assistent eilt in den Raum, wo Enma sich befindet. „Sie wünschen...?" sagt er leicht, aber auch entschlossen. Enma dreht sich etwas zur Seite, bis er Sasel in seinem Blickfeld hat. „Schicken sie die Boten herein. Ich muss mit ihnen reden." Sasel beugt sich etwas und verlässt langsam den Raum, während Enmas Blick wieder auf das Fenster gerichtet ist. Eine kleine Gruppe aus Yokai betreten den Raum. Ohne den Blickkontakt nach draußen abzubrechen, sagt Enma kühl: „Setzt euch!"
Nach einer Weile wendet sich Enma den Boten zu, welche stillschweigend auf dem Boden sitzen. Oder schweben. Enma geht an allen vorbei, mit langsamen Schritten. Die Yokai verbeugen sich nacheinander, immer wenn Enma an ihnen vorbeigeht. Erst Whisper, danach Herzog Hundi und zum Schluss Aristokatz. Die Boten des Enma. „Wie sieht es aus? Machen die Akademie-Schüler Fortschritte?" Aristokatz traut sich zuerst zu sprechen: „Wir haben sie Tag für Tag beobachtet. Wir sehen großes Potenzial bei allen Yokai, aber besonders sind uns Markov von Team 4, Insektus von Team 2, Bandina von Team 6 und, wenn wir ehrlich sind, das gesamte Team 7 ins Auge gefallen." Enma fängt an zu lächeln. Er wusste schon lange davor, dass diese drei Yokai, Kyubo, Jibinyan und Schamurai, ihr Potenzial vollständig ausschöpfen werden. Auch wenn es jetzt noch nicht der Fall war. „Wir haben außerdem noch einige gute Nachrichten zu übermitteln." Enma schaut Herzog Hundi genau an.
„Erstens: Insektus geht es sowohl körperlich, als auch mental wieder gut. Wir haben mit dem Forschungsteam Kaktuns Gift untersuchen können und daraus ein Gegenmittel hergestellt, welches sich als Erfolg erwies." Enma hört gespannt zu. Er nickt oft. „Zweitens: Das Sicherheitspersonal der Yokai-Worldist seit gestern auf dem neuesten Stand. Letztens: Jibinyan hat fast einen Akademie-Rekord erhalten, weil er innerhalb einer Woche zwei Ränge aufsteigen kann. Ihm fehlen nur noch wenige RP um Rang C zu erreichen." Enma setzt erneut ein Lächeln auf.
„Erstaunlich. Dass er innerhalb dieser einen Woche schon so weit oben steht, war zwar zu erwarten, aber von dem Ausmaß hätte selbst ich nicht gerechnet." Whisper zittert fast, als ob er darauf hofft, endlich mal was sagen zu dürfen. „Es gibt jedoch ein Problem." Enmas Lächeln verschwindet innerhalb von Sekunden. Whisper führt fort: „Wir haben letztens einen unerwarteten Gast in der Yokai-World gehabt. Sein Name war Bresser." Whisper schaut zu Enma hoch. Er sieht, wie Enma große und gruselige Augen macht. Sein Blick verrät, dass Enma jetzt in Schwierigkeiten steckt. „Scheiße..."
„Meister Enma! Ist alles in Ordnung?" fragt Herzog Hundi. Er bemerkt dass Enma schwer atmen kann. Aber er kann noch sprechen: „Vor ein paar Jahren, ist Bresser zu uns als normaler Yokai gekommen. Aber er hatte schlechte Absichten. Nach ein paar Jahren kam es zu einem Krieg zwischen uns Yokai und dem Shadow-Clan. Bresser hat in der Zeit vor dem Krieg die Yokai auf ihre Seite zu bringen, was zum Teil auch funktionierte." Enma holt noch einmal tief Luft. „Wir mussten mit harten Verlusten kämpfen, aber die Yokai haben den Krieg dennoch gewonnen. Und sollte Bresser das Gleiche vorhaben wie damals, heißt das..." Whisper, Aristokatz und Herzog Hundi kommen ihm immer näher. „Das Taro...lebt."
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