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˖*°࿐ •*⁀➷



"Hier müsste es sein."
Sorin zeigte mit dem Finger in Richtung geradeaus. Wir befanden uns im Wald und waren dabei der ersten frischen Spur nachzugehen.
"Vielleicht sollten wir hier lang -"
Ich zeigte schon in die andere Richtung, als plötzlich die Äste über uns zu knacken anfingen. Panik stieg in mir auf und ich wirbelte herum.
"Was zum-"
Sorin's Worte wurde im Keim erstickt, als ein Schwarm aus Raben auf uns zugeflogen kamen.
Sie fingen an in Scharen um uns zu kreisen und krächzten so laut das man sein eigenes Wort kaum verstehen konnte.
Die Vögel schienen viel aggressiver zu sein als beim ersten mal, denn nicht nur die Tatsache das die Raben schneller fliegen konnten, auch Sorin hatte plötzlich Probleme damit ihnen auszuweichen.
"Sorin?!"
Rief ich verzweifelt, die Schnäbel der Vögel ritzen sich in mein Fleisch und hinterließen einen seltsamen tauben Schmerz auf meiner Haut.
Sorin jedoch schlug kläglich mit seiner Klinge umher, seine Augen flimmerten als plötzlich ein lautes Geräusch erklang als würde etwas zerspringen. Einen Augenblick später sah ich einen Mann dort stehen. Er trug eine schwarze Kutte, die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen.
Dieser fing an zu lächeln und riss seine Hand hoch. Die Klinge von Sorin's Schwert zersprang mit einem mal in tausend Splitter, und rieselte wie Papier zu Boden. Geschockt starrte ich auf die Szene die sich vor mir ergibt, und zerrte an den Schmerzen der Vögel- wollte zu ihn rennen, doch ich verharrte auf ein und der gleichen Stelle.
Verzweifelt schrie ich seinen Namen, doch keiner der beiden beachtete mich.
"Lass ihn in Ruhe!"
Rief ich so laut ich konnte als der Typ unter der Kutte seinen Finger bewegte und den Hüter damit senkrecht zum stillstand brachte. Es schien so ähnlich wie meine eigene Fähigkeit zu sein- das starre Stillstehen und das schwere Atmen. Plötzlich hob der Mann eine ganz eigene Klinge hoch und ging langsam auf dem Hüter zu.
"Hey, hey LASS DAS!"
Ich schrie so laut das mein Hals anfing zu kratzen, aber selbst das schien mich nicht weiter zu bringen. Es war nur der Vorbote von dem Schmerz welcher mich gleich erwarten würde, und das was ich als nächstes sah sollte mich mein Leben lang verfolgen. Denn er schlug ruckartig zu und rammte das Schwert direkt in Sorin's Hals.
"NEIN!"
Noch bevor ich den Blick abwenden konnte um nicht mit ansehen zu müssen wie er auf brutalster Art ermordet wurde, schreckte ich plötzlich hoch.
Ich riss die Augen auf und befand mich wieder in Sorin's Raum. Laut japsend und mit zittrigen Gliedern sah ich mich um und suchte nach der weiteren Gestalt um mich zu vergewissern das alles nur ein Traum war.
Es war ein Traum gewesen, nicht wahr? Er war nicht Tod, es war nur reine Einbildung gewesen...
Redete ich mir ein und ließ meinen verschwommenen Blick in die rechte Ecke des Raumes schweifen. Es war stockfinster, nur eine einzelne Kerze flackerte auf der linken Seite auf dem Boden.
War es nur mein Kopf der sich dort zwei Augen in den Schatten einbildete?
"Sorin?"
Flüsterte ich beinahe tonlos, und lauschte. Es war so still das ich am liebsten geschrien hätte, nur um die Erdrückende Stille ein Geräusch hinzuzufügen.
Gerade als ich die Decke zur Seite schob um nach zu sehen was sich dort in der dunklen Ecke abspielte, raste von rechts etwas auf mich zu.
Das einzige was ich noch sah, war ein schwarzes etwas welches so schnell auf mich zukam, dass ich kreischend erneut hoch schreckte.


"Hey, hey!"
Panisch blickte ich den Hüter der vor mir saß in die Augen, seine Hand lag auf meiner bloßen Schulter.
Aus Angst und Panik versuchte ich ihn weg zu schieben.
Was war das bitte eben gewesen? Zweik Alpträume in einen, und jetzt kam der dritte hinterher?
"Geh weg, du bist nicht echt!"
Rief ich verzweifelt und wendete den Blick ab. Heiße Tränen stahlen sich aus meinen Augen. Was war das für ein kranker Scheiß der sich hier abspielte?
"Beruhige dich, ich bin es. Du hattest einen Alptraum."
Redete er auf mich ein, und versuchte den Arm der mein Gesicht bedeckte, zu lösen.
"Egal was du geträumt hast, es ist vorbei. Alles ist gut."
Alles ist gut...
Ich konnte mich daran erinnern wie meine Mutter diese Worte benutzt hatte als ich Nachts zu ihr gelaufen war wenn ich Angst vor den Monstern in meinem Schrank hatte.
Sie hatte mich in den Arm genommen und sich mit mir noch viel größere Monster die uns verteidigen sollten, ausgedacht...
Plötzlich fühlte ich mich wieder wie das kleine Kind was ich war, und ließ mich in seine Arme fallen. Sichtlich überrascht stieß er die Luft aus. Mir war es egal ob er mich für ein Weichei hielt oder nicht.
Die Szene keimte wieder in mir hoch und als ich versuchte sie zu verdrängen, vergrub ich mein Gesicht in seiner Brust. Der Geruch nach Kräutern und Bambus stieg mir in die Nase und ließ meine Nerven ein wenig beruhigen.
"Du bist nicht Tod..."
Sagte ich, als wenn ich mir selber bestätigen müsse das es wahr war. Das der Hüter nicht mit aufgeschlitzter Kehle auf dem Boden lag und ich hilflos dabei zusah, sondern lebendig in meinen Armen vor mir saß.
"Oh Kind..."
Seine verschlafende Stimme brachte seine Brust zum vibrieren, als er seine Hand auf meinem Kopf legte und mich anfing zu streicheln, wie eine Mutter ihr Kind.
Die Geste brachte mich dazu, mich weniger Krampfhaft in seinen Klamotten zu hangeln, und ruhiger zu werden.
"Ganz ruhig, der Traum ist vorbei und wir sind beide hellwach."
Seine sarkastische Art brachte mich zum lächeln, bis die Erinnerungen zurück kehrten.
"Es...es war furchtbar- ich habe gesehen wie du...er hat dich einfach-"
"Denk nicht mehr daran. Hast du schon vergessen? Mich bringt keiner um."
Vielleicht lag es an der Tatsache das ich ihn mit meinem Traum aus dem Schlaf gerissen hatte, aber er wirkte plötzlich viel einfühlsamer als gewohnt.
Ich blickte zu ihn hoch und wischte mir die Tränen aus dem Augenwinkeln.
Plötzlich lachte ich auf.
"Ich glaube ich bleibe heute lieber wach..."
Er blinzelte bloß und schüttelte den Kopf.
"Du wirst ganze bestimmt nicht wach bleiben, sonst habe ich morgen einen launischen Teenager am Hals."
Fing er an und legte mir Zeige und Mittelfinger an die Schläfe.
Plötzlich fühlte sich mein Kopf leicht und unbeschwert an.
"Was hast du-"
"Damit die bösen Gedanken verschwinden. Jetzt leg dich wieder schlafen."
Mein unsicherer Blick verfolgte den Hüter bei dem Versuch nach der Decke zu angeln.
Ich hielt ihn am Arm fest.
"Kann ich heute neben dir schlafen? Ich glaube ich würde mich sicherer fühlen..."
Fragte ich unsicher und wich seinen Blick aus.
"...denk- denk bloß nicht ich wäre ein Schisser! Hättest du diesen Traum gehabt-"
Der Hüter hob nur die Decke an.
"Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen."
Mit diesen Worten legte er sich auf seiner Seite, während ich mich auf der Stelle neben ihn fallen ließ.
"Als ich so alt war wie du, hatte ich auch noch solche Alpträume. Weißt du was mir immer geholfen hat?"
Ich überlegte.
"Nein, was?"
"Ich habe die Sterne gezählt, und nach dem hellsten von ihnen gesucht. Manchmal haben sie mir sogar Geschichten erzählt..."
Ich bewegte leicht den Kopf, als ich nach oben durch das auf Kipp geöffnete Fenster blickte.
Die Sterne funkelten vereinzelt am teilweise bewölkten Himmel, und brachten mich dazu ruhiger zu werden.
Es war bloß ein Traum gewesen, ein furchtbarer Alptraum. Aber Sorin war okay, und solange ich mir dies sicher sein konnte, würde alles gut werden. Vielleicht sollte ich einfach mehr vertrauen in ihn haben. Ich erinnerte mich daran wie er geglüht hatte als er seine Magie gegen die Raben verwendet hat. Er war ein mächtiger Magier. Aber dennoch machte ich mir Sorgen das es eben einmal schief gehen konnte.
Als die Gedanken an den Traum wieder zurückkehren wollten, schien sich eine Art Blockade mich  daran zu hindern die Bilder zurück in meinen Kopf zu rufen. Stattdessen starrte ich weiter in den Himmel und ließ den Kopf mit einem mal auf Sorin's Arm fallen.
Die Müdigkeit übermannte mich, und dieses mal schien ich von bösen Träumen verschont zu bleiben...




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"Steh auf."
Murrend schob ich die Hand die mich rüttelte beiseite, und zog die Decke die verrutscht war, bis zum Kinn hoch.
Die wärme die sich auf meiner Haut verbreitete hielt jedoch nicht lange, da derjenige sie gnadenlos wieder weg zog.
"Ich muss gleich los, jetzt steh schon auf."
Genervt schlug ich die Augen auf und blinzelte verschwommenen den Sorin an der mit einen genervten Blick vor mir hockte.
"Ist es schon so früh?"
Fragte ich und reckte mich.
"Wie du sehen kannst ist es hell, sonst würde ich dich nicht zum dritten mal versuchen zu wecken. Dieses mal keinen Alptraum gehabt?"
Bei seinen Worten wurde ich plötzlich hellhörig, und die Erinnerungen des gestrigen Abends kehrten zurück.
Ich blickte den Aniku an, und sah wieder die schrecklichen Bilder vor meinem Augen. Der Hüter schien es zu bemerken da seine Ohren nervös zuckten.
"Komm mit, wir gehen raus."
Er stand auf und zog mich ohne zu zögern vom Platz hoch. 
Wankend und schläfrig folgte ich ihn, froh über den Themawechsel.
Die Ereignisse vom gestrigen Abend hatten es anscheinend so in sich gehabt, dass ich sogar von ihnen geträumt hatte. Es lag wohl an der Angst angegriffen zu werden- oder viel mehr das andere angegriffen wurden, in diesem Fall Sorin.
Die Tatsache das uns jemand hinterher spioniert, ließ mich weiterhin fragend zurück. Was wollte derjenige von uns?
Draußen peitschte die kalte Luft an meine heißen Wangen und ließ mich frösteln.
"Warum soll ich das noch einmal lernen? Ich dachte meine Magie wäre das woran wir üben wollten..."
Warf ich ein und strich mir über das Gesicht. Die Haare kämmte ich mir hastig mit den Fingern durch und ächzte bei den Knoten die sich gebildet hatten. Manchmal hatte ich das Bedürfnis sie einfach abzuschneiden.
"Das ist korrekt. Aber wenn uns weiterer dieser Viecher versuchen anzugreifen, ist es im ersten Moment wichtiger sich richtig verteidigen zu können."
Entgegnete er und zog zwei Schwerter hervor. Das seine und meins von gestern Abend.
Er reichte es mir, und als ich es in die Hände nahm konnte ich zum ersten mal einen genaueren Blick darauf werfen.
Die Klinge spiegelte einen geräderten Menschen wieder, dessen Haare wild vom Kopf abstanden. Den Verzicht auf einen Spiegel hatte ich nicht vermisst wie mir auffiel...
"Gut, fangen wir an."
Es war schon bemerkenswert wie motiviert Sorin nach den gestrigen Angriff war, aber anstatt rum zu jammern, tat ich das was er sagte.
Es konnte mir nur nützlich sein mit dem Schwert umgehen zu können, denn mit der Magie hatte ich es die letzten Tage etwas schleifen lassen, was mir Sorgen bereitete. 
War es nicht besser wenn ich herausfand wie ich sie richtig nutzen konnte, anstatt mich auf das Kämpfen zu konzentrieren? Es war ja nicht so als würde ich mich gar nicht verteidigen können...
"Hey, hörst du mir überhaupt zu?"
"Was?"
Ich schreckte hoch und blickte den Aniku von der anderen Seite aus an.
"Äh...entschuldige ich war kurz weg getreten. Was hast du gesagt?"
Wich ich aus.
Der Hüter blickte mich nur prüfend über den Rand seiner Klinge an.
"Ich sagte das du mir vertrauen musst wenn ich dir das Schwertkämpfen beibringen soll."
Ich nickte.
"Ich vertraue dir."
Ist ja nicht so als hätte ich eine andere wahl.
"Gut, halte still."
Ich atmete durch und stellte mich gerade hin und rührte mich nicht. Sorin stellte sich vor mir und griff sein Schwert. Er fing an damit herumzuwirbeln und verfehlte dabei nur knapp meinen Kopf. Ich zuckte mehrere male aus Reflex zur Seite, und als er plötzlich einen Ausfallschritt nach vorne trat, stieß er das Schwert rasant nach vorne und schnellte auf meinen Gesicht zu. Erschrocken wich ich aus.
"Hey spinnst du?"
Fragte ich aufgebraust.
"So viel zum vertrauen hm?"
Ich funkelte ihn nur wütend an.
"Wäre ich nicht ausgewichen dann hätte ich die Spitze jetzt in der Stirn stecken!"
Sorin richtete sich wieder auf und legte das Schwert an seiner Hüfte.
"Wir probieren es nochmal."
Fassungslos stemmte ich die Hände in die Hüften und schnaufte, dabei stellte ich mich demotiviert auf die gleiche position, mit dem Unterschied das er dieses mal hinter mir hin und her schlich.
"Ich frage mich was das bringen soll."
Sagte ich und blickte in den grauen Himmel.
"Wer weiß, vielleicht muss ich dir mal den Kopf abschlagen dann wäre es hilfreich wenn du nicht rumzappeln würdest."
Entgegnete er.
"Lustig."
Genervt  rollte ich mit den Augen und hörte das schneiden der Luft. Ich ließ seine fuchtelei einige Sekunden lang durchgehen bis ich so genervt war und mich umdrehte. und direkt in die Spitze seiner Klinge starrte. Mein Herz setzte für einen Moment aus, und mein Magen drehte sich um als der Moment auch schon wieder vorbei war.
Stocksteif stand ich an Ort und Stelle und traute mich kaum etwas zu sagen.
"Hm..."
Sichtlich enttäuscht ließ er die Schultern hängen und begutachtete mich.
"Was hm, bist du jetzt zufrieden?"
Ich räusperte mich bloß und hob die Hände um von meinem schockierten Blick abzulenken. Der Hüter jedoch musterte mich bloß und steckte das Schwert zurück in die Schneide.
"Nicht ganz. Mitkommen."
Er schwenkte mit den Fingern hinter sich her und lief voran.
Ich stöhnte und ging ihn abermals wie ein Anhängsel hinterher, als er plötzlich anfing auf allen vieren los zu rennen.
"H-hey, warte auf mich!"
Bevor ich mich fragen konnte was er jetzt wieder vor hatte, joggte ich hinter ihn her.


Es dauerte nicht lange, da war der Hüter bereits aus meinem Sichtfeld verschwunden.
"Ich habe eine neue Aufgabe für dich: versuch mich zu fangen."
Hörte ich es von links, und blickte in der Richtung. Nach einer Weile entdeckte ich den Hüter auf einem Hügel stehen, doch so schnell wie er auftauchte, desto schneller verschwand er auch wieder.
"He? Sag mal soll ich jetzt Fangen mit dir spielen oder wie?"
Rief ich laut. Mein Echo wurde von dem Wald zu mir zurück geworfen und verschreckte die Insekten die zuvor noch fröhlich an den Baumstämmen gezirpt hatten.
Mit wütenden Blick starrte ich in die Umgebung um ihn irgendwo zwischen den Bäumen auszumachen, als schon etwas braunes an mir vorbei sauste und mich an der Hüfte striff.
"Argh, na warte!"
Der Hüter sprang elegant wie ein Wolf auf einem umgestürzten Baumstamm und lächelte schief.
"Wenn ich dich erwische dann wirst du was erleben."
Drohte ich, er hingegen lachte nur laut.
"Vielleicht im nächsten Leben."
Dieser Kommentar reichte aus um die Beine in die Hand zu nehmen und ihn hinterher zu rennen. 
So schnell ich konnte versuchte ich mich an seinen Fersen zu heften, und suchte nach Möglichkeiten ihn den Weg abzuschneiden. Doch wie es aussah nutze der Aniku sein Umfeld voll aus, als er anfing meine Pläne zu durchkreuzen.
Er raste über die Baumstämme und sprang hoch über Anhänge und Hügel. Er flog sogar einmal provozierend knapp über meinem Kopf hinweg.
Außer Atem rannte ich so schnell das ich meine Beine nicht mehr unter Kontrolle hatte, und stolperte. Prompt stürzte ich auf einem Abhang der einen steilen Hügel hinunter führte und knallte auf dem Moos auf.
"Aua."
Ächzte ich und rappelte mich auf, meine Hände brannten und meine Knie fühlten sich feucht an, wovon ich nicht wusste ob es nun Blut oder nasse Erde war, als ich von weiter entfernt nur ein lachen hörte.
"Ja ja lach nur...dummer Aniku."
Zischte ich, klopfte mir den Dreck von den Händen und trat einen Schritt voran. 
Der Boden unter mir fing sich plötzlich zu bewegen an, was mich scharf die Luft einziehen ließ.
"Scheiße..."
Gerade als ich mich umdrehte um zu schauen was den Erdrutsch verursachte, brach schon der Teil auf dem ich stand weiter ein und fing an zu bröckeln. Die Erschütterung brachte mich zum taumeln und ich ruderte mit dem Armen um mein Gleichgewicht zu halten, was mir jedoch nichts brachte.
Ein spitzer Schrei war das einzige was ich noch ausstoßen konnte, als ich rücklings nach hinten kippte. 
Kurz bevor ich die Schlucht hinunter stürzte, riss mich jemand an den Handgelenken zurück auf sicheren Boden.
Stolpernd kam ich zum stillstand und rappelte mich zitternd auf.
"Okay, okay ich vertraue dir jetzt Sorin..."
Erleichtert klopfte ich die Hände an der Hose ab und blickte dann hoch zu der dunklen Gestalt die neben mir stand.
Mein Herz setzte für einen Moment aus als plötzlich die gleiche Gestalt wie in der Vision des Rabens dort stand.
"Du..."
Heiser starrte ich denjenigen an, meine Nackenhaare stellten sich auf und ich konnte meinen Blick nicht von ihn wenden.
"Okay hör zu, ich weiß nicht was du von uns willst und wieso du mich gerettet hast- aber jetzt wäre der beste Zeitpunkt dafür es zu erklären..."
Fing ich vorsichtig an und streckte abwehrend die Hand nach oben. Er stand nur dort und starrte mich unter seiner tief ins Gesicht gezogenen Kapuze an.
Er wollte gerade seinen Mund öffnen um etwas zu sagen, als hinter mir Sorin angerannt kam.
"Stehengeblieben!"
Der Hüter raste an mir vorbei und griff den Circle Breaker ohne Vorwarnung an. 
"Sorin warte!"
Rief ich noch, doch er hörte nicht auf mich. Kurz bevor er ihn auch nur berühren konnte, hob er nur den Finger und eine Art schwarzer Schild erschien vor ihn und stieß Sorin von sich.
"Sorin!"
Erschrocken lief ich zu den Aniku der sich ächzend auf dem Boden wandte.
"Was hast du getan, wenn du dich an jemanden Rächen willst dann an mir!"
Keifte ich und vergewisserte mich das es ihn gut ging. Ich stand wieder auf und lief den Typen zu.
"Charlie nicht-"
Der Aniku versuchte mich noch zu warnen, was ich gekonnt ignorierte. 
Der Circle Breaker ließ mich seltsamerweise nahe an ihn heran, sodass ich drauf und dran war ihn eine zu scheppern.

Eine dumme Entscheidung wenn man besah welch eine Kraft er besaß.
Ich trat vor, sodass nur noch wenige Zentimeter unsere Gesichter trennten. Ich konnte seinen verdeckten Blick auf mir spüren, und schlug mit der Faust zu. Kurz bevor diese ihn erreichte, packte dieser sie mit seiner eigenen. Dabei fiel mir die schwarze Schiene die um seine Finger gelegt war, auf.
In Windeseile drehte er meine Hand um, was ich mit einer schnellen Bewegung kontern konnte.
Er packte mich fest am Handgelenk und zerrte mich unsanft in seiner Richtung 
"Was willst du überhaupt von uns? Sag doch einfach wieso du mich hierher geschleppt hast!"
Rief ich beinahe verzweifelt als ich anfing die Tricks anzuwenden die mir Sorin beigebracht hatte. 
Der Kampf stieg in ein Gerangel um, indem der Circle Breaker nach einiger Zeit nur noch anfing auzuweichen anstatt wirklich anzugreifen.
"Verzieh dich von ihr, Circle Breaker!"
Sorin rappelte sich auf und stellte sich wutentbrannt zwischen ihn und mir.
Bedrohlich trat er einen Schritt auf ihn zu und war ihn plötzlich ganz nahe.
Ohne Vorwarnung  packte er den Typen am Kragen und riss ihn die Kapuze vom Kopf. Mein Blick erstarrte als das Gesicht wiedererkannte welches mich überhaupt erst in dieses Chaos gebracht hatte. 
"Sorin fletschte die Zähne und zerrte ihn grollend an ihn heran.
"Was ist dein Plan Scheißkerl he? Spuck's aus!"
Der Typ verzog nur das Gesicht und wirbelte plötzlich unter seinem Vorhang eine Art schwarze Bombe hervor.
"Sorin, pass auf!"
Rief ich beinahe hysterisch als mir die Szene aus meinem Traum wieder im Sinne kam, und lief zu ihn hin um ihn weg zu zerren. Die kleine Bombe fiel auf dem Boden und piepte aufdringlich schnell, als wir in Deckung gingen. 
Mit einem lauten knall zerstobte die Bombe und dessen Metallsplitter in alle Richtungen, bevor ich hustend  den Staub mit der Hand davon fächelte, und den Verantwortlichen beim fliehen zusah.
"Er darf nicht entkommen!"
Krächzte ich den Hüter zu der nur hustete und sich aufrappelte. 
Ich fing an ihn hinterher zu jagen und woischte mir dabei den Staub aus dem Gesicht.
Der Hexer hatte es wirklich drauf mit dem rennen, so wie er durch den Wald lief.
Ich hatte Mühe ihn überhaupt im Blickfeld zu behalten, und suchte nach einer Möglichkeit ihn irgendwie den Weg abzuschneiden, doch hier gab es weit und breit nichts was zu meinem Vorteil nutzen könnte.
Selbst Sorin, der viel schneller war als ich schaffte es nicht ihn zu erreichen, und das hatte schon etwas zu sagen.
Erst nach einer Weile fiel mir auf das der Circle Breaker genauso rasant wie bei unseren ersten treffen war. Er musste wieder diese art Rollschuhe tragen die ihn so schnell machten.
Fieberhaft dachte ich nach, bis mir etwas in den Sinn kam.
Wir müssen ihn in die Stadt locken.
Versuch ihn Richtung Lichtung zu drängen...

Verwirrt sah ich mich um. Wer hatte da gerade geredet? Mein Blick fiel auf Sorin, dessen Stimme sich plötzlich Präsenz in meinem Kopf machte.
Wie denn?
Versuch es von rechts, ich komme von links.
Erschrocken darüber das er einfach so in meinem Kopf eindringen konnte, tat ich das was er sagte und nutze meine letzte Kraft um den Circle Breaker nicht aus den Augen zu verlieren. Links neben uns ragte einHügel hinauf, den ich mit mulmigen Gefühl ansteuerte. 
Ächzend zog ich mich an den Steilen Berg hoch und rutschte dabei immer wieder ab, bis ich endlich oben war. Kaum auf den Beinen, lief ich den schmalen Weg zwischen den Bäumen und Büschen entlang und riss dabei die abstehenden Äste dieser mit. Ich war nun direkt über ihn und wartete auf den richtigen Zeitpunkt um abzuspringen, bis mir das Ende des Weges diese Entscheidung bereits abnahm, und mich zum springen zwang.
Der Wind zirkulierte unter meinen Füßen, als ich direkt vor ihn auf dem Boden aufschlug. Der beißende Schmerz stach von meine Füße bis in die Waden, als der Typ nur eine Vollbremsung machte und nach rechts abhaute. 
Gut so!
Ich wusste nicht ob es meine eigenen Gedanken, oder die von Sorin waren die ich da hörte, aber es reichte aus um mein Adrenalin hochzupumpen. 
Wie ein Tier seine Beute verfolgte ihn, als ich links neben mir schon Sorin entdeckte der auf allen Vieren wie ein echter Wolf hinter ihn her sauste.
Der Weg endete und wir kamen wieder auf das Lavendel Feld raus. Das Dorf war gar nicht mehr weit entfernt. Wenn wir es schafften ihn zwischen den Leuten zu drängen, würden die anderen Hüter die den Platz Tag und Nacht bewachten auf ihn aufmerksam werden und ihn ebenfalls versuchen hinterher zu jagen. Mit ihnen an unserer Seite hätten wir jedenfalls bessere Chancen als allein.
Nach einiger Zeit lief unser Plan jedoch nicht mehr so glatt wie gedacht, denn der Circle Breaker schien zu merken was wir vorhatten, und fing plötzlich an seine Finger in die Luft zu heben. Er drehte sich abrupt um, der Aniku schnappte ihn noch im Sprung, doch die Gestalt verpuffte in tausend schwarzer Staub Partikel. 
Der Hüter riss die Augen auf als zwischen den Staub plötzlich ein Rabe mit den Flügeln schlug und wütend krächzte als er hoch in die Luft flatterte.
"Was zum- Gestaltwandeln kannst du auch noch oder was?"
Der Aniku stellte sich kerzengerade hin und legte die Fäuste aneinander. Eine Goldene Spirale formte sich um seinen Körper und fing an sich zu drehen, bis sie von ihn absprang und den Vogel wie einen Käfig einfing. Kaum hatte der Käfig jedoch den Raben umschlossen, zerfiel er erneut zu Staub und flatterte kurz darauf als Schmetterling zwischen den Gittern hervor, nur um danach komplett im Rauch zu verschwinden.
"Verdammt!"
Fluchte Sorin und sah sich um.
"Er ist weg."
Stellte ich unnötigerweise fest.









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Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥

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