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Ich fand sie in dem Gewächshaus mit dem Buntglas.
Sie saß auf einem großen Kübel den sie sich umgestülpt als Hocker inmitten von dem gelben Himbeer Busch gestellt hatte. Sie zwirbelte mit etwas goldenen in ihrer Hand herum was das bunte Licht einfing und um sie herum reflektierte. Als ich näher kam bemerkte ich das es die Kette war die ich ihr hatte anfertigen lassen damit sie in mein Haus kam.
Wie viel Zeit vergangen war und was überhaupt aus der alten Hütte geworden war, verschob ich auf ein andern Tag zum grübeln.
"Geh weg."
Sie sah mich nicht einmal an, sondern führte nur die Gestik fort den Anhänger zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her zu schieben.
"Jetzt sei nicht so motzig."
Sie hörte mit ihrer monotonen Bewegung auf.
"Motzig ist das also für dich? Ich will nur eine Lösung finden."
Gab sie nur schnippisch zurück und fuhr fort.
"Ich habe dir doch gesagt das du keine finden brauchst."
Sie seufzte nur genervt.
"Warum willst du es nicht wahrhaben das alles in Ordnung ist wie es ist?"
Drängte ich sie als sie aufsprang.
"Okay du checkst es vermutlich wirklich nicht."
"Dann erklär es mir."
Sie setzte an aber schloss dann wieder den Mund.
"Weißt du was- vergiss es. Ich höre damit auf."
Verwirrt starrte ich sie an.
"Rede keinen Unfug. Du weißt besser wie ich das du es so wie so nicht sein lassen wirst. Denn auch wenn dich jetzt jeder als anders empfindet- bist du trotzdem noch das gleiche Sturköpfige Kind was ich vor einem Jahr begegnet bin."
Sie sah mich nur müde und gereizt an.
"Kannst du einfach damit aufhören mich ständig als 'anders' zu betiteln? Es wird langsam wirklich nervig..."
Ich ließ die Schultern hängen.
"Ich weiß selber das ich mich verändert habe. Nimm es mir nicht übel es ist nun mal viel passiert..."
"Ich weiß."
"Nein tust du nicht du warst nicht dabei-"
"Ich weiß trotzdem wie es ist wenn das Trauma einen verändert."
Sie seufzte tief und sah sich die Büsche um sich herum an.
"Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht anbrüllen sollen. Mir sind die Emotionen durchgegangen. Etwas was mir noch nie passiert ist. Ich erfahre nicht nur das schlechte von dir. Es hat auch gute Seiten. Viele sogar."
Sie hob langsam den Kopf nur um ihn schief zu legen.
"Ach ja? Zum Beispiel?"
"Deine Fähigkeit so tief zu fühlen."
Sie sah nicht sonderlich beeindruckt aus und musterte mich.
"Ich bin nicht mehr so...'steif' wie Badru es immer nennt. Und ich finde es nicht schlecht."
Ich drehte den Kopf um ihr zu folgen wie sie durch den Raum schlenderte.
"Ich hoffe du findest es auch nicht schlimm etwas von mir zu haben..."
Sie blieb abrupt stehen.
"Nein."
Sie schüttelte den Kopf.
"Ich...ich habe ein Teil von deiner Lichtmagie."
Meine Rute zuckte auf bei der zufälligen Antwort.
"Wirklich?"
Sie nickte.
"Zeig sie mir."
"Ich-ich weiß nicht ob es noch funktioniert..."
Meine Aussage brachte sie völlig aus dem Konzept.
"Probier' es. Du hast auch die Augen von mir. Der goldene Rand um deiner Iris. Steht dir sogar."
Sie lächelte nur schief und hob dann die Hand an.
Als sie ihre Finger bewegte, erkannte ich die leichten fast unmerklichen Funken die sich um ihre Fingernägel bildeten. Ich spürte wie mein Herz schneller schlug. Sie formte mit ihren beiden Händen eine Schale als wenn sie einen Vogel halten würde, als sich eine kleine Lichtkugel formte. Sie war von fein durchgezogenen Lichtlinien umgeben und schimmerte leicht vor sich hin.
Ich spürte die Aufregung in mir und hob meine eigenen Hände hoch um sie neben ihren schweben zu lassen.
"Tatsächlich..."
Ich ließ selbst eine erscheinen um sie miteinander zu vergleichen. Sie sah tatsächlich aus wie meine, nur leichter und instabiler. Trotzdem war es die selbe Magie die sie dort verwendete.
Ich bemerkte gar nicht das ich lächelte als Charlie mich ertappte.
Plötzlich hatte ich das Gefühl das sie genau wusste was gerade in mir vorging. Und ich hoffte es war genug um ihr zu zeigen das sie es sein lassen konnte sich den Kopf zu zerbrechen.
"Jetzt passt die Familien Rolle ja zu uns."
Sie lachte leise und ihre Grün Goldenen Augen fingen an wässrig zu werden als sie auf unsere Lichtkugeln sah.
"Ich habe damit angefangen."
Beichtete ich und wich ihren Blick aus.
"Warum?"
"Als wir hier ankamen...haben sie mich gefragt was ich hier zu suchen hatte. Und ich sagte es sei wichtig da ich auf der Suche nach meiner Tochter bin..."
Ein leiser, beinahe unmerklicher Laut der Verwunderung kam von ihre Seite aus als sie mich anlächelte.
Ich schenkte ihr das wärmste was ich besaß und richtete den Blick zurück auf unsere Kugeln. Immer näher rückte ich mit meinen Händen an ihre bis sich unsere Fingerspitzen berührten und ich unsere Hände damit in die Höhe hob.
"Was auch immer passiert..."
Ich ließ meine Kugel los sodass diese in der Luft anfing zu tanzen. Charlie machte es mir nach.
"...du hast dich zu lange in meinem Leben aufgehalten als das ich es jetzt noch dulden kann das du wieder gehst."
Die beiden Kugeln tanzten umeinander herum bis sie an die Decke des Buntglases stießen und dort in einem Goldpuder zerstoben.
"Und wenn du doch gehst. Jage ich dich im Jenseits dafür."
Es sollte wie ein Scherz wirken, aber mein Blick übermittelte ihr die Ernsthaftigkeit die dahinter steckte das ich es meinte wie ich es gesagt habe.
Charlie versuchte meinen Blick stand zu halten und ich konnte sehen was für eine Überwindung es sie kostete mir nicht zu widersprechen.
"Okay."
"Okay?"
Fragte ich nach.
"Ja, okay. Ich werde aufhören nach einer Möglichkeit zu suchen. Wenn du es wirklich so meinst dann ist es in Ordnung. Denke ich."
Sie lächelte plötzlich und ihre Augen kniff sie dabei so zusammen das ich nicht sehen konnte ob es ihr ernst war oder nicht. Nicht das ich die Antwort darauf so wie so wüsste.
Auf ihr würde ich ein Auge behalten.
Obwohl ich mit ihr darüber gesprochen hatte, kam es mir so vor als hätte ich gegen eine Wand geredet.
Wenn es mit Worten nicht half, müsste ich mir etwas anderes einfallen lassen.
"Wo warst du heute gewesen?"
Überrascht blinzelte sie.
"Mit Miwa. Wir waren im Wald weil sie mir Kampftechniken mit dem Schwert beibringen wollte."
"Ist das nicht meine Aufgabe?"
Ich schmunzelte und sie erwiderte dieses nach kurzem überprüfen ob ich es ernst meine auch.
"Tja du kannst ja mitkommen. Oder wir verschanzen uns in einer ruhigen Ecke und üben gemeinsam. Wie früher."
Sie verschränkte die Arme vor der Brust so wie ich es immer tat. Ich kopierte ihre Gestik und legte den Kopf schief.
"Früher huh? Du tust so als wäre es ein Jahrzehnt her."
"So fühlt es sich jedenfalls an."
Ich dachte eine kurze Zeit darüber nach. Wenn ich es schaffte mit ihr zu trainieren konnte ich sie besser unter Beobachtung halten. Und vielleicht würde unser Zusammenspiel wieder dafür sorgen das sie ruhig blieb und sich nicht von ihren Emotionen leiten ließ.
"Wir können es versuchen. Hast du ein Schwert?"
Ihre Miene erhellte sich ein wenig als sie nickte.
"Ja, Miwa hat mir eins geschenkt. Kaum zu glauben oder? Es ist echt hübsch und ich habe versucht mir die Schritte zurück zu rufen die du mir gezeigt hast aber...naja."
Sie kratze sich am Nacken.
"Ich denke du musst mir noch einmal zeigen wie es geht."
Ich lächelte.
"Diesen Satz muss ich mir gut einprägen. Nach ein paar Tagen hast du die Schnauze voll von den Übungen."
"Die üblichen Drohungen, oh wie habe ich sie vermisst."
Sagte sie sarkastisch und sah dann zu Boden.
Es kam mir vor als wenn sie noch etwas sagen wollen würde, deshalb ließ ich sie. Stattdessen kam aber nur ein seufzen.
"Lass uns zurück gehen. Eventuell kann ich dir noch mein Schwert zeigen."
Sie wollte schon gehen und ich folgte ihr als mir etwas besseres einfiel.
"Zeig es mir morgen."
Sie drehte sich um.
"Wieso?"
"Geh lieber zu deinen Freunden. Sie vermissen dich und ich bin mir sicher du sie auch. Ihr solltet anfangen über alles zu reden auch wenn es euch schwerfällt. Dafür werdet ihr euch besser verstehen nehme ich an."
Sie sah mich nur unschlüssig an, weshalb ich sie gar nicht dazu ließ weiter darüber nachzudenken.
"Ich habe etwas abseits ein Reisfeld entdeckt was an einem kleinen Wald grenzt. Lass uns morgen dort um diese Uhrzeit treffen, dann kannst du mir dein Schwert zeigen und wir versuchen zu üben. Heute kannst du dafür die Zeit nutzen um zu deinen Freunden zu gehen. Ich habe Lizzy heute aus Zufall zugehört- sie findet das du sie ausschließt..."
"Ich schließe sie nicht aus..."
Fing sie an und ihr Blick wanderte bereits zur Tür.
"Sag das nicht mir sondern ihr."
Ich legte meine Hand an ihrem Rücken um sie aus dem Gewächshaus zu schieben.
"Sie sind nicht wütend auf dich. Bestimmt waren sie froh gewesen etwas Zeit für sich zu haben, aber ich denke jetzt wird es Zeit das ihr eure Gedanken miteinander teilt."
Sie nickte kurz.
"Okay gut. Hast ja recht."
"Natürlich habe ich das."
Sie rollte nur spielerisch mit den Augen.
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"Ich find's gut das du dich einmal auf etwas einlässt was ich sage."
Ich sah zu Sorin dieser mich prüfend musterte. Er hatte den Körper schon halb von mir weg gedreht um in seinen Zimmer zu gehen, aber drehte den Kopf jetzt noch einmal zu mir.
"...kommt so ungewohnt."
Fügte er noch hinzu.
Ich ließ die Schultern hängen. Wenn er nur wüsste was sonst noch so ungewohnt wäre.
"Gewöhn dich nicht daran."
Gab ich nur zurück und hob die Hand zum Abschied.
Er sah mir nach , und auch noch als ich mich umdrehte, spürte ich seinen Blick in meinem Nacken stechen.
Ich hatte ihn gesagt das ich aufhören würde nach einer Möglichkeit zu suchen...
Ich lief weiter und ließ meinen Blick durch die Räume wandern um Archie, Lizzy oder Syaoran zu entdecken.
Aber er wusste genauso gut wie ich das ich das nicht konnte. Ich wollte es nicht los lassen, noch nicht. Auch wenn es ihn nicht störte, mich schon. Mein ganzes Leben lang hatte ich versucht keine Last für diejenigen zu sein von denen ich dachte ich sei ihnen wichtig. Wurde ich zu einer zu anstrengenden Aufgabe um sie bewältigen zu können, hatte man mich verstoßen. Jedes mal wenn ich mit meinen Problemen zu Tante Alice kam, hatte sie mir nur halbherzig zugehört, mich immer mit den gleichen Antworten abgestempelt wie sie es immer getan hatte. Meine Probleme waren nichts im vergleich zu ihren gewesen, jedenfalls hatte sie mir das immer gesagt. Ich wusste nicht wieso sie mich überhaupt adoptiert hatte. Vielleicht war es nur eine Pflicht von ihrer Seite aus gewesen, oder ein Versprechen an meiner Mutter. Egal was es war, es hat mir beigebracht meine Gefühle für mich zu behalten, da die Leute mich sonst verließen.
Und ich war mir sicher gewesen wenn sie es hätte tun können, wäre meine Tante schneller weg gewesen als alles andere. Sie war ein Teil meiner Familie, aber hat es mehr als Verpflichtung angesehen mich zu verpflegen und mit mir unter einen Dach zu wohnen. Sorin hatte mich anfangs gehasst, und ich ihn auch in gewissermaßen. Er hatte mich nur daran erinnert wie sehr ich doch für jeden eine Belastung war. Sowohl in dieser Welt als auch in meiner alten. Jetzt wo sich aber die Dinge geändert hatten und er mich tatsächlich zu lieben schien, war es plötzlich anders. Er kannte meine dunklen Seiten, die unschönen Dinge an mir die ich nicht ändern oder verstecken konnte so sehr ich es auch versuchte. Er hatte es trotzdem akzeptiert. Mich akzeptiert. Hätte mich meine Tante aus einer anderen Welt hinaus gesucht? Nein. Er hat es. Er kam den Weg von seiner Welt, hatte das aufgegeben was er sein ganzes Leben über getan hatte, und jetzt- genau jetzt wo ich endlich jemanden gefunden habe der mich nicht als Ballast ansah, lagen meine Gefühle breit offen auf dem Boden genau vor ihn. Jeder Schmerz, jede Emotion die ich sonst immer so gut verpacken konnte um sie nicht in die Außenwelt zu stoßen- war jetzt mit ihm verbunden. Es war als wenn ich die Wörter in meiner eigenen Geheimsprache plötzlich für ihn übersetzt hätte.
Es war nicht fair.
Nicht fair gegenüber ihn.
Es war die Angst die mich glauben ließ er würde mich dadurch verlassen wenn es nur ein Stück länger so weiter ging.
Ich hatte ihn schließlich zurück ins Leben geholt, ohne ihn danach zu fragen ob er das überhaupt wollte.
Ich hatte es aus freien, egoistischen Stücken heraus entschlossen- und nicht darüber nachgedacht wie er es überhaupt finden könnte.
Ich wollte das einzige Stück was mir lieb war, nicht verlieren.
Und wenn es einen Weg gab um ihn von mir zu distanzieren dann würde ich diesen einschlagen egal was das für mich bedeuten könnte. Ich wollte das er glücklich war. Selbst wenn es mir nichts ausmachte ihn jetzt noch näher an meiner Seite zu haben- er musste nicht das gleiche Empfinden wie ich.
Auch wenn mich das Gefühl beschlich das er tief im inneren auch nach einer Schulter zum anlehnen suchte, oder die Gefühlskarge Welt jetzt ein bisschen wärmer geworden war- nein.
Er sollte sein eigenes Leben führen können. Jetzt wo er neu anfangen konnte und keiner so richtig wusste wie es weiter ging.
Er sollte sich nicht noch mit meinen Problemen auseinandersetzen müssen.
Ich bog ab und zog die Tür des Aufenthaltszimmers auf.
Niemand befand sich dort außer einer Gestalt die mir sofort auffiel.
"Mayumi."
Das Mädchen drehte den Kopf und sah mich mit ihren großen, glänzenden Augen an.
Sie wurde in einem anderen Zimmer als wir untergebracht, da sie Schwierigkeiten hatten nach dem Elektroschlag die Gedanken der anderen auszublenden.
Deshalb wurde sie in ein ruhigeres Zimmer untergebracht wo sie sich erholen konnte bis sie wieder die Kraft hatte ihre Fähigkeit einzusetzen.
"Charlie."
Ihre zarte Stimme brachte ein lächeln auf meine Lippen als ich näher zu ihr ging.
"Wie geht es dir?"
Fragte ich, sie lächelte dünn. Ihre roten Lippen verzogen sich dabei.
"Es geht wieder. Ich schaffe es jetzt besser die Gedanken der anderen unter Kontrolle zu bringen. Ich habe sogar eine neue Möglichkeit gefunden um sie besser ertragen zu können."
"Ach wirklich? Welche?"
Sie sah zu mir und deutete mit den Finger auf den Platz neben ihr.
"Setz dich ruhig."
Ich nahm Platz, aber achtete darauf einen geräumigen Abstand zwischen uns einzuhalten um nicht zu sehr in ihren Kreis einzudringen.
"Ich versuche nicht mehr den Gedanken auszuweichen..."
Fing sie an und sah an die Decke.
"....ich lasse sie wie einen Strom über mich fließen. Es gelingt mir nicht immer, aber es wird besser. Wenn die Gedanken zu schwer sind, gelingt es mir nicht zum Beispiel. Aber ich habe bei den Krankenschwestern geübt und...es funktioniert. Es ist wie eine monotone Melodie die in meinem Kopf abspielt."
Ich nickte und versuchte es mir bildlich vorstellen zu können. Über die Zeit hier hatte ich völlig vergessen einmal nach ihr zu sehen, und spürte die Schuldgefühle in mir hochkommen.
"Keine Sorge, du brauchst dich nicht zu konzentrieren wenn du in meiner Nähe bist. Du bist zwar gerade sehr angespannt, aber nicht genug für mich um zu wissen was in dir vorgeht."
Überrascht sah ich hoch.
"Das habe ich gar nicht gedacht."
Sie drehte den Kopf und lächelte mich an.
"War nur eine Mutmaßung."
Ich verzog die Lippen nur zu einem dünnen lächeln und richtete meinen Blick nach vorne.
"Dir scheint es auch besser zu gehen. Der Bluterguss..."
Sie deutete auf ihrer eigenen Nase.
"Oh ja, der..."
Automatisch wanderten meine Finger zu dem Knochen meiner Nase und strichen über das weiche Pflaster. Sie tat immer noch höllisch weh wenn ich sie berührte, aber wenigstens war das pochen und die damit verbundenen Augenschmerzen nicht mehr vorhanden.
"Du wirkst nicht besonders glücklich."
Mayumi ließ ihren Blick weiterhin auf die Decke gerichtet.
"Nein. Bin ich auch nicht. Und ich glaube so schnell wird sich das nicht ändern."
"Ich weiß wie das ist."
Sie sah wieder zu mir.
"Die eigenen Stimmen auszublenden gelingt mir auch nie so wirklich."
Ihre Beine die weit ausgestreckt waren, zeigten die verheilten Narben. Sie trug einen Art Kimono der ihre Beine preisgab, und auch ihre Arme ein Stück weit für mich um zu sehen das diese Narben dort schon länger waren. Plötzlich war ich mir gar nicht mehr so sicher ob sie nun von dem Wissenschaftler stammten, oder auch von ihr selbst.
Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen, aber ich zwang mich es zu unterlassen. Ich wollte nicht das sie sich noch unwohler fühlte.
"Jetzt bist du sicher."
Fing ich an, und spürte wie sie überrascht zu mir blickte.
"Wenn dieser Krieg hier vorbei ist dann...suchen wir dir einen Ort wo du bleiben kannst. Vielleicht bekommst du dort Hilfe und lernst mit diesen Stimmen klar zu kommen."
Mayumi blinzelte ein paar mal bis mein Blick ihrer traf und ich die Hand hob als wenn ich sie bitten würde sie zu ergreifen.
"Ich weiß das du es nicht so hast mit körperlichen Kontakt. Deshalb...lass dir einfach gesagt sein das wir bei dir sind wenn du wem zum reden brauchst."
Ich lächelte sanft.
"Niemand sollte mit seinen Gedanken alleine sein müssen."
Sie starrte eine Weile lang auf meiner Hand und hob dann ihre zögerlich an nur um sie über meiner schweben zu lassen um den Eindruck zu erwecken sie würde sie halten.
"Danke."
"Möchtest du mitkommen? Ich will die anderen zusammensuchen. Wir haben einiges zu bereden..."
"Ich glaube ich würde nur stören..."
Warf sie ein aber ich stand schon auf.
"Blödsinn. Wenn du wirklich nicht möchtest ist es auch in Ordnung, aber wegen uns brauchst du dir da keine Sorgen zu machen."
Sie dachte nach aber nickte dann.
"Okay."
Wir suchten die anderen in ihren Räumen und tatsächlich wurden wir fündig.
Ich klopfte an Syaoran's Tür an und als er diese öffnete, entdeckte ich dass er an etwas herum werkelte. Auf seinem Tisch lagen Metallstücke kreuz und quer verteilt.
"Hallo."
"Hallo..."
Er sah mich erwartungsvoll an und wechselte nur einmal den Blick zu Mayumi.
"Hast du gerade Zeit?"
Ich deutete auf seine Puzzlestücke vor ihn.
"Ja. Was ist los?"
Ich suchte für eine Zeit die Worte.
"Hast du Lust dich zu uns zu gesellen? Ich dachte wir könnten alle gemeinsam mal miteinander reden. Ich habe euch eine Erklärung zu schulden."
Fing ich an und spürte wie mein Herz anfing zu rasen.
"Reden?"
"Ja. Ich bin euch irgendwie aus dem Weg gegangen obwohl es gar nicht meine Absicht war."
Syaoran stand auf und legte die zwei Metallstücke zurück auf dem Tisch.
"Okay."
"Okay?"
Fragte ich.
"Ja. Ich finde es gut das du dich nicht verschanzt."
Ich lächelte.
Er nickte Mayumi zu diese nur kicherte.
Ich zog eine Augenbraue hoch aber richtete meine Aufmerksamkeit wieder zurück auf den Aniku.
"Cool. Dann...lass uns die anderen zusammen suchen."
Er folgte uns, als wir Archie fanden der sich im Teeraum befand und lächelte als er uns sah.
"Ich dachte schon du gehst uns absichtlich aus dem Weg."
Ich schüttelte den Kopf.
"Niemals."
Ich legte ihn die Hand auf die Schulter als ich ihn bat mit uns zu kommen. Er willigte sofort ein und lief mit uns mit als wir die Räume durchforsteten und in den Garten gingen. Dort saß Lizzy auf einer der Stufen und hörte...Musik?
Neugierig lugte ich ihr über die Schultern um zu schauen mit was sie dort Musik hörte und stellte fest das es tatsächlich ein Gerät von meiner Welt war.
"Hey."
Ich tippte sie auf der Schulter an und sie sprang etwas auf. Als sie mich jedoch sah verringerte sich ihre wutentbrannte Miene und sie riss sich die Stöpsel aus dem Ohr.
"Charlie...oh und alle anderen. Was ist los?"
Fragte sie.
"Nichts. Ich habe alle zusammengerufen um mit euch zu reden. Ich habe euch in der Zeit wo wir hier sind ziemlich vergessen. Das tut mir leid..."
Ich richtete meinen Blick auch nach hinten zu allen anderen und lächelte schief.
Der Garten gab eine warme Atmosphäre ab. Der Teich glitzerte in der Mitte der Wiesenfläche und hier war es so warm wie an einem warmen Sommertag. Der komplette Unterschied also zu draußen.
Anstelle von wütenden Gesichtern, wurde ich von Verständnisvollen Blicken empfangen als ich spürte wie mich Lizzy umarmte.
"Ich bin einfach nur froh das du wieder hier bist..."
Nuschelte sie in meinem Nacken und ich erwiderte die Umarmung und ließ ich mich neben ihr auf den Holzboden sinken.
Ein Blick zu den anderen ließ mich auf einer Idee kommen, und ich streckte einen Arm aus.
"Na kommt schon."
Die anderen sahen sich nur an bis Archie als erstes kam und sich neben uns setze um die Arme um uns zu werfen. Ich wusste das Syaoran auch nicht sonderlich gut mit Emotionen war, aber selbst er hockte sich hinter mir und legte, wenn auch zaghaft die Arme um meinem Torso.
Ich merkte seinen Atem an meiner Schulter, und lächelte als ich Archie's Locken an meiner Wange kitzeln spürte. Lizzy's Wärme schien mir bis ins Herz zu strahlen, und auch Mayumi kam näher und beugte sich über uns, ihre Hände auf ihren Knien abgestützt in ihrem Gesicht ein glücklicher Ausdruck.
Keiner von uns nahm es ihr übel das sie nur dort stand, und ich wusste das es das gleiche bedeutete wie unsere Umarmung.
Als wir uns nach einiger Zeit lösten, spürte ich wie leicht mein Kopf wurde.
"Mann ich habe euch echt vermisst."
Ich sah mich um.
"Wir dich auch."
Syaoran saß auf der Seite hinter mir.
"Es ist so viel passiert. Wir haben uns einiges zu erzählen nehme ich an."
Lizzy lächelte schmal.
"Ja. Vieles. Wir können darüber reden. Aber nur wenn ihr etwas los werden wollt. Wenn etwas zu schwer ist um es zu erzählen dann lassen wir es."
Ich winkelte die Knie an und legte meine Arme um meine Beine herum.
"Wir brauchen ein Code Wort."
Warf Lizzy noch ein.
"Ein Code Wort?"
Meldete sich Archie zu Wort.
"Ja, wenn etwas ist was wir nicht beantworten wollen dann sagen wir einfach ein Wort und jeder weiß bescheid. Wie zum Beispiel...Ente!"
Das Wort kam so enthusiastisch aus ihrem Mund geschossen das ich lachen musste.
"Ente?"
Syaoran sah sie beinahe verwirrt an, jedenfalls sah es so aus.
"Fällt dir etwas besseres ein?"
"Wieso gerade Ente? Wie kamst du darauf?"
Mayumi die neben mir kniete sah sie fragend an.
Lizzy drehte den Kopf.
"Wegen denen hier."
Sie zeigte hinter sich und wir folgten ihren Blick. In dem kleinen Teich schwammen eine Mutter Ente und ihre fünf kleinen Küken.
Da es hier so warm war, da der Garten mit einer schimmernden Außenwand verkleidet war, war es kein wunder wieso sie sich hier wohl fühlten.
"Die sind ja niedlich."
Merkte ich an.
"Oder? Ich komme jeden Tag hierher und sehe den kleinen dabei zu wie sie wachsen. Der linke dort tut sich ein bisschen mit der Orientierung schwer, ständig geht er den falschen Weg. Ich sammle ihn jetzt schon immer ein und bringe ihn zur Mutter damit sie nicht immer los gehen muss..."
Als wir anfingen zu lachen, fingen ihre Wangen an rot zu glühen.
In diesem Moment spürte ich wie die Welt um uns herum etwas leichter wurde. Für den Bruchteil einer Sekunde schienen die Sorgen nicht mehr uns zu gehören sondern denjenigen die wir waren wenn wir alleine sind.
Jetzt aber saßen wir alle zusammen und seit langem hatte ich mich nicht mehr so wohl gefühlt.
Selbst als wir anfingen von unseren Erlebnissen zu erzählen, fand ich es immer noch besser mit ihnen darüber zu reden anstatt meinen trüben Gedanken hinterher zu hängen.
"...naja und als ich dann wieder hier war da hatte ich das Gefühl das- ich weiß nicht ich habe mich so unwohl in meiner Haut gefühlt. Die ganze Zeit war ich eine Marionette gewesen von diesen beiden Typen und- Ente!"
Wir blieben ruhig und Archie legte ihr eine Hand auf die Schulter.
Ich strich ihre Hand.
"Es tut mir so leid Lizzy."
"Dir brauch es nicht leid zu tun. Eher den beiden."
Sagte sie, aber trotzdem konnte ich das bedrückende Gefühl nicht los werden.
Archie fing an über seine Gedanken zu berichten und manchmal zog es sich in mir zusammen als er von unserem zusammenleben erzählte und von der Art wie er die Dinge gesehen hatte.
"...die Zeit an sich fand ich nicht mehr schlimm als die Tatsache das kurz bevor wir endlich flüchten konnten, dieser Wissenschaftler kam..."
Fing er an, und seine Zeichen waren gedankenverloren, so wie sein Blick.
"Es stört mich so sehr, dass meine Magie immer noch nicht wieder gekehrt ist. Ich hoffe das die Feen einen Weg finden um sie wieder zu erlangen..."
Er ließ die Hände sinken bevor er sie wieder kurz anhob.
"Ente."
Er formte mit seinen Händen einen Schnabel neben seinem Mund und warf mir einen Blick zu.
Ich öffnete den Mund aber er lächelte mir zu.
"Es ist nicht deine Schuld, ich bin nicht sauer auf dich."
Mein Mund klappte wieder zu.
"Was ist mit dir?"
Ich drehte den Kopf zu Syaoran dieser die ganze Zeit über still gewesen war.
"Was soll sein?"
"Hast du auch etwas was du los werden willst?"
Er sah mich unendlich lang an bis er den Blick abwandte. Seine Rute fegte ein paar mal in die Luft.
"Du musst nicht-"
"Doch. Vielleicht ist es ein weiterer Schritt um mehr Emotionen zu fühlen..."
Fing er an und richtete sich auf.
"Diese Reise war mit Angst verbunden. Ich konnte an den Gesichtern der anderen sehen. Gespürt habe ich es nur durch meine Kopfschmerzen...jedenfalls denke ich das. Du hast mir aber immer nur Bauchschmerzen bereitet."
Meine Augen weiteten sich.
"Ist das...jetzt etwas gutes oder schlechtes?"
Er sah mich weiterhin an und blinzelte.
"Etwas gutes sogar."
Seine Hand die er auf seinem Knie abgelegt hatte, fing an auf und ab zu wippen.
"Ich hatte mehr Angst um dich als um die Situation um uns herum. Und das weiß ich weil ich gespürt habe das ich etwas gespürt habe...falls das Sinn ergibt."
"Nicht wirklich aber- ich denke wir verstehen es. Irgendwie."
Gab Lizzy dazu.
"Wenigstens konnte einer daraus etwas positives erzielen. Wenn auch nur ein wenig..."
Sagte ich und warf Syaoran ein lächeln zu, welches er zu meiner Überraschung erwiderte.
"Daran muss ich mich wohl noch gewöhnen."
Ich zwinkerte ihn zu- nur zum Scherz um die Situation aufzulockern als sich seine Augen plötzlich weiteten und ich ihn ansehen konnte das er rot wurde- auch wenn man es in seinem Gesicht nicht sehen konnte.
Die Stunden vergingen und irgendwann war es Zeit für das Abendessen. Wir blieben beisammen und halfen den Tempelbewohnern bei der Zubereitung. Für einen kurzen Moment schien die Welt sicher zu sein als wir die anderen hinzu riefen und uns gemeinsam an den Tisch setzten was sonst nie geschah.
Sorin und Badru saßen mir gegenüber und er warf mir einen zufriedenen Blick zu als die Chefköchin angab das sich alle an den Händen halten sollten um gemeinsam dafür zu danken das wir heute hier in Frieden sitzen konnten.
Neben mir ergriff ich sowohl Lizzy's als auch Syaoran's Hand und hob diese an.
Sorin auf der anderen Seite hielt sowohl Badru's als auch die von Rune. Der Arme sah aus als wenn ihn ein Messer an die Gurgel gehalten wird- seinem Blick nach zu Urteilen.
Er war hochrot angelaufen und traute sich nicht einmal einen Blick zu Sorin zu werfen sondern starrte nur geradeaus auf seiner Schale, bis mir so ein Gedanke kam und er in diesem Moment zu ahnen schien das ich ihn beobachtete.
Er sah zu mir hoch und ich lächelte ihn breit an. Seine Reaktion war nur schnell den Blick zu senken und noch röter zu werden wenn das überhaupt möglich war.
Sorin's ahnungslosen Blick zu sehen brachte mich dazu nur leise in mir hinein zu kichern, was den beiden neben mir natürlich auffiel.
"Was ist?"
Raunte mir Lizzy zu als die Chefköchin weiter ihre Rede aufsagte.
Immer noch lächelnd beugte ich mich voran und tippte Archie an damit er es auch mitbekam. Ich hob die Hände und nutze Zeichensprache damit es beide verstanden.
"Ich glaube Rune hat sich in Sorin verguckt."
Lizzy's Mund klappte auf und sie schloss ihn sofort wieder, Archie grinste nur.
"Stimmt du hast recht, er ist ganz rot!"
Zeigte er mir und ich musste mich zusammenreißen um nicht zu kichern.
Es war nicht böse gemeint- ich fand es sogar süß. Aber bei allem was gut war, glaubte ich nicht das Rune eine Chance bei Sorin hatte. Zumal er so undurchschaubar war das ich nicht einmal erahnen konnte was seine Präferenzen sind.
Er sah nie jemanden hinterher, seine Miene änderte sich nie. Jetzt gerade wo er aufmerksam der Aniku lauschte, war seine Miene wie immer neutral.
Rune schien von unserem Gespräch nichts mitzubekommen, da er sich jetzt getraut hatte den Kopf ein wenig in seiner Richtung zu drehen um ihn einen verstohlenen Blick zu zu werfen.
Syaoran stupste mich leicht an, sein Blick sagte mir das er genau wusste von was wir sprachen.
So schnell wie das Gefühl kam, desto schneller wurde es durch das bedrückende Gefühl ausgetauscht das ich mich eigentlich um etwas anderes Sorgen sollte.
Wenn die Probleme der Welt nur immer so leicht sein könnten...
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Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥
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