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An das meiste konnte ich mich gar nicht mehr erinnern wie mir erst viel später auffiel. Als wir zurück in die Magierwelt gereist waren, hatte ich zwar gemerkt das wir uns wieder in einem Dorf befanden, aber es fühlte sich nicht an wie unseres. Wir waren in einem Wald aber hier war alles friedlich. Müsste es hier nicht nur so vor lauter Leuphoren wimmeln? Ich erinnerte mich noch an das Gesicht von der Aniku die mich begutachtet, und den Feen die sie dazu beauftragt hatte mir zu helfen.
Sie war weiblich.
Es kam nicht oft vor das ich weibliche Aniku's gesehen hatte, zumindest nicht in unserer Klasse. Nur ein paar auf dem Campus oder auf dem Marktplatz aber nie in der gleichen Rüstung die Sorin trug.
Sorin. Mir war aufgefallen das er seine verschleiert hate- ein schwarzes Tuch war um seinen Brustschutz gewickelt und an seinem Halsband baumelte nicht mehr der goldene Sonnenanhänger der sonst immer so geglänzt hatte. Plötzlich fiel mir wieder ein das Syaoran mir gesagt hatte das er wegen mir ausgetreten war.
Syaoran. Ging es ihm gut? Und wo waren Archie und Mayumi? Wo war Lizzy, sie war immer noch verschwunden-
Ich beendete die rasende Fahrt der Gedanken als ich beinahe unmerklich den Kopf bewegte, und mit einem mal die Schmerzen spürte die langsam durch das taube Gefühl meiner Knochen hindurch sickerten. Am liebsten wäre ich sofort aus dem Bett gesprungen um nach allen zu sehen und ob es ihnen gut ging, jetzt konnte ich jedoch nur an die Decke starren.
Archie hatte Recht mit dem was er gesagt hatte. Ich habe mich zu sehr verändert. Ich war nicht mehr das gleiche ich wie noch vor dem Kampf mit dem Leuphoren. Es war zu viel passiert und ich hatte zu viele Leben verändert als das ich jetzt noch die gleiche sein könnte wie zuvor.
Stumm liefen mir die Tränen über die Wangen, aber ich machte mir nicht die Mühe sie weg zu wischen. Ich ließ sie laufen bis sie in meine Ohren tropften. Wozu sollte ich etwas dagegen tun wenn ich jeden Grund dafür hatte?
Ich malte mir aus wie ich mich aus dem Bett hievte und mich umsah wo ich eigentlich war, aber wirklich mit irgendetwas davon anzufangen, tat ich nie.
Stattdessen schloss ich die Augen kurz, schlug sie aber sofort wieder auf da ich hellwach war. Mir war kalt und warm zugleich und ich spürte wie ich unter der Decke zu zittern anfing. Na super, eine Erkältung kam mir gerade recht.
Ich wusste nicht wie lange es dauerte bis jemand meinen Raum betrat um nach mir zu sehen, aber es war lang genug das mein Rücken anfing vom lauten liegen taub zu werden.
Eine Gestalt trat näher ans Bett und ich konnte anhand des Schatten den sie warf erkennen das es sich um einen Aniku handeln musste. Bei dem Gedanken daran das es Sorin sein könnte, kniff ich die Augen zusammen damit er nicht merkte das ich wach war. Obwohl ich mir sicher war das er es trotzdem wissen würde ob ich flunkerte oder nicht. Er wusste immer was mit mir los war, und jetzt wo ich es geschafft hatte ihn auch noch gänzlich und körperlich mit mir zu verbinden, müsste es für ihn doch ein klacks sein.
Die Person blieb vor meinem Bett stehen und ich spürte den Blick von ihr auf mir ruhen. Es hörte sich nicht nach Sorin an um ehrlich zu sein. Der Stoff ihrer Kleidung und das Metall der Rüstung raschelten als sie sich bewegte und ich zuckte bei der sachten Berührung auf meiner Wange zusammen.
"Es ist in Ordnung zu weinen, du brauchst nicht stark zu wirken."
Die Kräftige aber sanfte Stimme ließ mich die Augen aufschlagen und damit auch einen weiteren Schwall Tränen die mir die Sicht zu dem Aniku verwehrten.
"Entschuldigung, ich sollte vermutlich versuchen aufzustehen..."
Meine Stimme war nicht mehr als ein Räuspern, als ich mich schon bewegte. Sie musste denken das ich mich auf ihre Kosten hier ausruhte, oder das ich undankbar war...
"Nicht. Bleib liegen."
Sie drückte mich an der Brust wieder zurück und setzte sich neben mir auf das Bett.
"Du möchtest bestimmt nicht darüber reden was mit dir geschehen ist, also werde ich einfach damit anfangen was hier passiert ist während du nicht anwesend warst."
Fing sie an und faltete die Hände auf ihren Schoß zusammen. Sie erinnerte mich mit ihren Aussehen etwas an dem Hund aus dem Film Lassie.
"Deinen vier Freunden geht es gut soweit. Der Junge hat eine gefährliche Dosis von Magieblockern verabreicht bekommen, aber wir konnten die Wirkung etwas eindämmen. Es wird aber noch eine Weile dauern bis er wieder richtig zaubern kann..."
Fing sie an und ich spürte wie mein Herz sich zusammen zog.
"...dein Freund der nicht viel Emotionen zeigt, schläft gerade. Ihn hat es zwar auch schwer getroffen aber er wird wieder. Wir konnten die Kugel entfernen. Deine Halbmagier Freundin geht es auch gut, sie ist nur etwas verstört, aber sie befindet sich gerade bei deiner anderen Freundin die schon etwas länger hier ist."
In meinem Kopf ging ein Licht auf. Meine andere Freundin die länger hier ist?
"Lizzy?"
Krächzte ich Heiser und sie nickte.
"Ja genau. Es war nicht leicht gewesen sie von den zwei Schwarzmagiern zu befreien, aber meine Partnerin und ich haben es geschafft sie dort raus zu holen. Sie war stark, und hat es geschafft beide bis an ihre Grenzen zu bringen. Trotzdem darf man nicht vergessen das sie ihre Magie etwas überschätzt, und sich damit Verletzungen zugezogen hat. Gott sei dank kamen wir rechtzeitig."
"Verletzungen?"
Fragte ich wieder.
"Wenn Hexen ihre Magie in großen Schüben verwenden, vor allem wenn sie nicht daran gewöhnt sind, kann es dazu führen das sie sich innerliche Wunden zufügen. So ähnlich wie mit Muskeln. Läuft man einen Marathon ohne jemals dafür geübt zu haben, tun einen die Muskeln und Knochen danach weh. So ist es auch bei ihr. Sie muss sich erst einmal schonen. Im Moment sagt sie es fühle sich so an wie Muskelkater."
Sie lächelte sanft.
"Der Anketo war anders als die anderen nicht zum stillkriegen gewesen als die Mädchen ihn verbunden haben..."
Sie legte den Kopf schief.
"Er konnte sich gar nicht entscheiden zu wem er als erstes rennen sollte bis wir ihn geschafft haben davon zu überzeugen gar keinen zu Besuchen."
Sie machte eine Pause.
"Und deinen Vater geht es auch wieder gut. Er scheint die gleichen Schmerzen zu haben wie du. Er hat mir erzählt das ihr miteinander verbunden seit, aber deine Wunden beeinflussen ihn nicht direkt. Er spürt sie zwar, aber sie treten nicht körperlich bei ihm auf, was eine gute Sache ist da er sonst ziemlich schlecht dran wäre. Er befindet sich gerade im Krankenzimmer bei den anderen. Wenn du möchtest können wir zu ihn."
Ich brauchte nicht lange um den Kopf zu schütteln. Er wusste es also schon. Sie sah mich weiterhin schweigend an.
"Ich kann verstehen das die Situation viel für dich ist. Und ich kann nicht wissen was dir davor passiert war, aber wenn du dich noch nicht bereit fühlst dann können wir die Wiedervereinigung verschieben."
Ihre Worte klangen wie an einer anderen Person gerichtet, als für mich.
Ich wusste nicht was sich wollte, am liebsten würde ich einfach weiter hier liegen bleiben und über alles nachdenken was in den letzten Monaten so schief gelaufen war.
Ich richtete den Blick nicht von der Decke ab, aber spürte wie mir die Tränen immer noch über die Wangen liefen. Kein Ton entfloh mir dabei.
Die Aniku richtete sich und bevor sie gehen konnte, fing ich an mir Worte herbei zu suchen um sie ihr zu geben damit sie mich nicht für völlig bekloppt hielt.
"Ich danke Ihnen das Sie mich aufgenommen und versorgt haben. Auch meine Freunde. Es tut mir leid wenn ich Ihnen Unannehmlichkeiten beschert habe..."
Die Hüterin zog eine Augenbraue hoch. Sie war schon aufgestanden aber hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
"Okay pass auf du kannst weinen, Schreien oder in diesem Zimmer Amok laufen- aber hör bitte mit diesen geschwollenen Gerede auf."
Ich schaffte es sie verwirrt anzublicken als sie nur seufzte und zu mir kam.
"Dein Verstand braucht Zeit zum heilen wie dein Körper. Es wird länger dauern aber ich bin mir sicher das wir das wieder gerade biegen können..."
Sie hob meinen Kopf hoch und meine Schulter was mich dazu bringen sollte aufzustehen.
"...als erstes sollten wir uns aber um deine körperlichen Verletzungen kümmern. Steh auf, wir versuchen dich zu waschen. Verzeih mir meine Unhöflichkeit aber du riechst als wenn du dich Monatelang nur mit einem Waschlappen gereinigt hast."
Trotz ihres Kommentars musste ich auf glucksen.
"Das kann hinkommen...ich war bis vor kurzem noch Obdachlos..."
Flüsterte ich.
"Dachte ich mir. Egal was gewesen war, du kannst mir davon erzählen wenn du willst. Wenn nicht dann reden wir einfach über das was du möchtest oder auch gar nicht. Wie du magst, Charlie."
Ich sah zu ihr hoch und hielt mich an ihrer Hand fest als ich versuchte einige Schritte voran zu gehen.
"Woher kennen Sie meinen Namen?"
"Dein Vater hat ihn mir gesagt."
Ich presste die Lippen zusammen.
"Wieso nennen Sie ihn meinen Vater? Er- ich, also ich habe ihn nie so-"
"Ich weiß."
Sie lächelte.
"...ihr zwei habt einiges zu Bereden wenn ihr euch wieder seht. Du kannst mich übrigens mit Miwa ansprechen. Ich beiße nicht."
Sie lächelte charmant was mich zu einem müden lächeln abzwang.
"Danke Miwa."
Sie führte mich zu der altmodischen Trennwand, hinter der eine Holzwanne stand.
Ich mochte den altmodischen Stil der sich im gesamten Raum widerspiegelte, aber ungewohnt war es trotzdem.
Ich stand wie bestellt und nicht abgeholt dort und wartete bis sie einen der bemalten Krüge in die Hand nahm und das schon vorhandene Wasser in die Wanne kippte. Es plätscherte laut hinein und einige der kalten Tropfen fielen mir auf die nackten Füße und brachten mich zum erschaudern.
Das einzige was ich am Körper trug waren Verbände, und wenn ich es so betrachtete hätte ich auch genauso raus gehen können da sie gefühlt 90% meines Körpers bedeckten.
Miwa hob ihre Hand und kniete sich neben der Wanne um ihre Hand leicht über die Wasseroberfläche zu streichen. Ein goldener Schimmer reflektierte sich auf die Wasseroberfläche als sie zu mir hochsah.
"Komm."
Ich setzte einen Schritt vor den nächsten, dabei kam mir der Weg dorthin unendlich lang vor. Plötzlich spürte ich wie erschöpft ich war als ich mich auf dem Boden der Wanne setzte und erstaunt darüber war wie warm das Wasser war.
Ich hörte wie sie einen Lappen nahm und eine weitere Schale herbei zog. Ich sah nicht was sie tat da sie hinter mir saß aber ich konnte es mir schon denken. Ich ließ den Blick gesengt und spielte mit dem Wasser, schob es mit de Händen hin und her und sah zu wie es sich langsam ins rötliche verfärbte als es mit meinen Wunden in Kontakt kam. Ich biss die Zähne auf die Lippen als ich spürte wie Stellen an meinem Körper brannten bei denen ich gar nicht wusste das ich dort verletzt wurden war.
"Du hast ein breites Kreuz. Gut für einen Nahekampf."
Kam es plötzlich von ihr und brachte mich dazu aus meinen tauben Geisteszustand zu entfliehen.
"Hab ich das?"
Fragte ich verwirrt ohne das ich darüber nachdenken konnte.
"Ja. Und dein Arm ziert eine Magienarbe. Die bekommt man nur wenn man viel zaubert und das in sehr großen Mengen. So etwas tragen nur die härtesten Kämpfer unter uns- ich bin beeindruckt."
Ich starrte immer noch aufs Wasser als ich spürte wie sie mir mit dem Waschlappen über den Rücken rieb. Der Geruch von Kräutern und Kamille stieg mir in die Nase.
"Haben Sie auch so eine?"
Fragte ich nach einer Weile.
"Ja. Sie wurde mir auf harter Weise zugefügt. Ich sollte mich unter dem Haupt eines Mannes zieren da er annahm Frauen könnten niemals eine Armee beherrschen..."
Erzählte sie, ihre Stimme erfüllte den ganzen Raum.
"...er sagte ich solle aufhören mich wie einer von ihnen zu benehmen und mich lieber darum kümmern mehr Söhne zu gebären. Das konnte ich natürlich nicht dulden, weshalb ich ein wenig meine Fassung verloren habe, und mit ihn in ein Duell ging. Mir war es zu diesem Zeitpunkt egal gewesen ob ich dabei starb, aber ich wollte die Mädchen die ich aus diesem Drecksviertel gerettet habe, nicht wieder ihm überlassen. Also habe ich gekämpft- sowohl körperlich als auch mit Magie. Dadurch ist die hier entstanden..."
Sie hielt inne um mir auf ihren linken Arm eine weiße Narbe zu zeigen die sich endlos ihren Arm hinauf zu führen schien. Ihr Fell wuchs sachte über sie, aber jetzt wo ich wusste wo sie war, fiel sie einem erst richtig auf.
"Hast...du gewonnen gegen den Bastard?"
Fragte ich und sah zu ihr hoch.
Sie lächelte sanft.
"Ja habe ich. Und du weißt gar nicht wie sehr ich es genossen habe ihn am Boden zu sehen. Er lag dort wie ein kleiner Junge der sich nicht anders zu helfen weiß als sich mit Gewalt gegen ein Wesen zu stellen, welches die Gabe hat Leben zu schenken wie es ihm gegeben wurde."
Ich richtete meinen Blick wieder nach vorne und ließ die Schultern hängen.
"Es tut mir so leid was Ihnen passiert ist..."
"Brauch es nicht. Es hat mich zu dem gemacht was ich heute bin. Es ist nur wichtig das man aus all dem Elend was man erlebt einen Sinn daraus zieht. Schmerz verändert eine Person, und verändert auch die Denkweise. Das einzige was du daraus lernst ist das zu schätzen was du stattdessen hast und nicht was gewesen war. Du kannst damit anderen helfen um sie vor dem gleichen zu bewahren, oder um dich selbst daran zu erinnern das egal wie sehr du dir wünschst das was dir passiert war, hätte dich umbringen sollen- das es nur dafür gedacht war dich zu etwas zu formen wovon du nie geglaubt hättest das du es werden müsstest."
Ich spürte wie der Schaum von meinem Rücken abgespült wurde und bekam eine Gänsehaut.
"...Die moral meiner Geschichte war, ein Vorbild für unser Geschlecht zu sein damit so etwas wie uns niemals noch einmal passiert. Daher haben wir dieses Dorf hier gegründet. Und wir kommen besser klar als ihr dort drüben wo nur Männer herrschen."
Ich senkte den Kopf.
"...dein Leid hat auch eine Moral. Und es ist okay wenn du noch nicht weißt was sie ist. Du wirst es irgendwann herausfinden."
Miwa wrang den Lappen aus und kippte die Schale mit Wasser über meinem Kopf. Meine Nase fing höllisch an zu brennen, und ich zischte zwischen meinen Zähnen hindurch.
"Es ist wichtig die Wunden zu reinigen. Deine Nase ist wirklich das härteste was du von allem abbekommen hast."
Merkte sie an und ich unterdrückte ein seufzen.
Ich starrte eine Zeit lang wieder nur in den Raum hinein bis mir die Worte schon zu weit auf der Zunge lagen um sie herunterschlucken zu können.
"Ich habe Angst das er mich hasst."
Brach es auf einmal aus mir heraus. Miwa stoppte mit dem was sie tat für eine Sekunde und hob dann meinen Arm hoch um ihn einzuseifen.
"Wofür sollte er dich hassen?"
Fragte sie ruhig und ich war ihr dankbar für ihre Ruhige und bestimmte art.
"Ich habe ihn mit mir verbunden. Dabei wollte ich ihn nur wiederbeleben weil ich es nicht verkraften hätte können ihn gehen zu lassen und es nicht wenigstens versucht zu haben ihn zu retten. Ihn zu verlieren wäre das schlimmste gewesen was mir hätte passieren können. Er ist das einzige was ich noch wie ein Elternteil betiteln könnte. Meine Mutter ist gestorben da war ich noch ganz klein- mein Vater ist-"
Ich stockte. Ihr konnte ich doch unmöglich sagen das mein Vater der meistgefürchtete Schwarzmagier war der allen dieses elend erst bereitet hat. Mein Herz raste und ich spürte wie die Panik in mir aufstieg. Zum Glück merkte sie nichts von meinen Gedanken und spülte mir mit einem mal den kompletten Krug mit Wasser über den Kopf, was mich zum Luft schnappen brachte.
"Wofür war das denn?!"
"Schock ist manchmal das beste um aus etwas auszubrechen."
Sie stellte den Krug zur Seite.
"Ich weiß was du damit sagen willst. Er ist der einzige der wie eine Vaterfigur wirkte die du nie haben durftest...armes Ding- keine Eltern zu haben ist hart ich weiß."
Sie legte den Kopf schief, und ich glaubte ihr mit dem was sie sagte, aber in ihren Augen konnte ich nicht erahnen wie sie sich wirklich dabei fühlte. Sie war anders als Syaoran und Sorin, beide hatten eine Sache die sie verkörperten. Sorin die neutrale Strenge und Syaoran das emotionslose. Sie aber wirkte wie ein Schloss mit Sieben Siegeln. Es könnte alles und gar nichts bedeuten.
Als wir fertig waren, fühlte ich mich ein Stück weit besser als davor. Sie gab mir eine Hakama welche aus einem weißen Oberteil und einer dunkel violetten Hose bestand.
Richtig bewegen konnte ich mich noch nicht, aber ich hatte zumindest so viel Motivation um aus dem Haus zu gehen. Ein kleiner Teil in mir überkam das Triste was sich in mir gebildet hatte und ließ mich wundern wie es wohl allen ging.
Kaum war ich draußen, schlug mir die kalte Luft entgegen und Miwa schmiss mir einen gefütterten Umhang um.
"Bevor du dich noch weiter Erkältest. Wenn du zu deinem Vater willst- er liegt in dem Haus mit dem roten Dach. Deine Freunde sind im Zimmer nebenan."
Sagte sie mir und drückte meine Schulter noch einmal bevor sie sich umdrehte und ging.
"Kehre nachher wieder zurück in mein Haus, ich werde den Ärzten beauftragen eine Medizin für dich herzustellen."
"Danke..."
Sagte ich aber war mir nicht sicher ob sie mich noch gehört hatte.
Ich drehte den Kopf zurück zu dem Haus welches wie ein Traditionelles Japanisches aufgestellt war.
Mit elend langsamen Schritten lief ich durch die Schicht Schnee die sich durch die Stiefel grub die ich anhatte.
Ich wusste nicht einmal was ich sagen sollte.
Alle waren auf einem Haufen wie sollte ich mich da erklären können wenn jeder von ihnen nur wegen mir in dieser Lage war?
Ich ließ die Schultern immer weiter sinken bis ich an der Tür angekommen war und die Hand schon hob um die dicke Holztür zu öffnen. Eine Fee schnellte herbei und blieb neben mir stehen. Ihre Flügel flatterten noch als sie mit einem dumpfen Prall auf den Boden aufkam.
"Was machst du, du solltest bei der Anführerin bleiben!"
Sie hatte einen rosigen Hautton und weiße Muster auf ihrem Gesicht verteilt. Ihre weißen Haare standen zottelig in einem Zopf ab und ihre violetten Augen sahen mich besorgt an.
"Oh...sie hat mir das okay gegeben das ich meine Freunde besuchen darf. Ich soll später wieder zu ihr zurückkehren..."
Erklärte ich.
"Oh. In Ordnung aber vergiss es nicht! Ich hole dich später ab wenn es soweit ist!"
Mit diesen Worten flog sie so schnell davon wie sie kam. Ich sah ihr noch hinterher und lächelte etwas.
Wenn ich länger hier draußen stehen blieb dann würden mich wahrscheinlich noch drei Leute fragen wieso ich hier stand, also öffnete ich die Tür und warf einen Blick in die Halle.
Grüner Marmor und goldene Säulen ragten in die Höhe. Drei Schiebetüren waren aufgestellt und ich konnte Schatten hinter der mittleren Entdecken.
Da mussten sie wohl sein. Wie es aussieht war Sorin wohl in einer der anderen Zimmer, jedenfalls hoffte ich das.
Als ich jedoch vor der dünnen Papierwand stand, fing mein Herz schneller an zu schlagen und plötzlich bremste es etwas ab als wenn es sich regulieren wollte. Ich spürte das er hier war, und wollte eigentlich umkehren als ich die Tür mit einem Ruck zur Seite schob.
Sechs Augenpaare starrten mich lautlos an, so wie ich sie. Mein Blick fiel sofort auf den Hüter der mich anstarrte als wenn ich ein Alien wäre. Seine Augen trugen etwas in ihnen was ich so noch nicht gesehen hatte. Es war Erleichterung mich vielleicht wieder zu sehen, oder das Schmerzliche Bewusstsein den Mensch für sein Leid vor sich stehen zu sehen. Ich wusste nicht was es war, aber er sprang auf und in diesem Moment bewegte sich mein Körper wie automatisch als er mich in seine Arme zog und an seiner Brust drückte.
"Dir geht es gut...Gott sei dank."
Ich konnte hören wie seine Stimme zu brechen anfing, und versuchte das Schluchzen zu unterdrücken aber es gelang mir nicht. Stattdessen schlang ich die Arme um ihn und drückte so fest ich konnte. Als mir sein Geruch in die Nase stieg brach es endgültig mit mir und ich ließ den Tränen freien lauf.
Er ließ sich mit mir auf den Boden gleiten bis wir beide unten saßen und uns einfach nur hielten. Er legte seine linke Hand beschützend auf meinem Kopf, die andere um meinem Rücken.
Eine Welle der unendlichen Erleichterung überkam mich und es fühlte sich viel zu surreal an als das das wirklich die Realität sein könnte. Ich hatte ihn wieder, er hatte mich gefunden und zurück nach Hause gebracht. Ich war wieder hier. Zuhause.
"Es tut mir leid-"
Meine Stimme wurde von Schluchzern unterbrochen, als ich versuchte mich von Sorin zu lösen um ihn in die Augen zu schauen, aber er ließ mich nicht.
"Es- es ist alles- meine Schuld! Nur wegen mir h-hast du alles verloren, nur we-wegen mir musstest du all das durchmachen, ihr alle!"
Meine Stimme war so laut und steckte voller Verzweiflung das ich gar nicht mehr wusste wie man überhaupt Atmete. Ich wusste nicht ob es eine Panikattacke oder nur ein hysterischer Heulkrampf war, aber ich hörte zwischen meinem Schluchzen wie er etwas zu mir sagte.
"Warum...entschuldigst du dich wenn- wenn du an nichts von all dem Schuld hast...?"
Die Worte die er zwischen seinen Zähnen hervorbrachte klangen zittrig, und ich schaffte es den Kopf zu heben. Durch meiner verschwommenen Sicht konnte ich auch seine glasigen Augen sehen und schüttelte nur den Kopf. Ich hatte ihn noch nie Weinen gesehen. Kein einziges mal.
"Doch ist es...du hättest mich nicht suchen sollen. Das alles wäre nicht passiert. Dir wurde schon wieder alles von einem Menschen genommen, und jetzt wirst du mich gar nicht mehr los!"
Ich senkte den Blick und wollte mich von ihn abwenden aber er packte mich an den Handgelenken.
"Verdammt- merkst du es denn immer noch nicht das du mir etwas bedeutest?!"
Seine Hände rutschten runter zu meinen kalten Händen und durch seiner Wärme bekam ich eine Gänsehaut. Es war das endgültige Zeichen das er wirklich hier war, vor mir. Ich hatte es geschafft ihn wieder zurück zu holen. Er war lebendig wie zuvor und sah mich mit den gleichen- wen nicht sogar stärkeren Emotionen an die er auch schon davor hatte. Trotzdem fühlte ich mich schlecht weil ich Gott gespielt und der Natur dazwischengefunkt hatte. Würde sich das nicht irgendwann rächen?
"Genau das ist es ja..."
Ich schüttelte den Kopf und die warmen Tränen kullerten immer noch meinem Hals herunter.
"...du bedeutest mir so viel das ich versucht habe dich zurück ins Leben zu bringen. Du müsstest mich dafür hassen, ich bin zum Schwarzmagier geworden nur weil ich es nicht verkraften konnte dich gehen zu lassen!"
Ich holte tief Luft und presste meine Lippen zusammen.
"Du bist nicht wie diejenigen die dieses elend über unser Dorf gebracht haben. Ich war noch nicht Tod gewesen, also hast du mich nicht zurückgeholt. Du hast mir etwas von deiner Lebenskraft gegeben um den Tod zu verhindern. Welcher Schwarzmagier macht so etwas?!"
Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen aber mir viel nichts dazu ein, weswegen ich ihn einfach nur anstarrte.
"Du hast an nichts davon Schuld."
Badru setzte sich neben uns und legte seine Hand auf meinem Rücken. An seinem Bauch war ein Verband gesponnen, und mein Herz wurde schwerer.
"Du bist auch mitgekommen..."
Sagte ich müde.
"Ja, dein alter Herr hat mich dazu überreden müssen wenn ich ehrlich war, aber es hat sich mehr als gelohnt."
Er zwinkerte mir zu. Ich sah wieder zurück zu Sorin der mir ein schwaches lächeln schenkte.
"Ich hatte so eine Angst. Ich dachte ich sehe dich nie wieder. Du bist für mich wie ein..."
"Vater? Ja, ich denke ich fühle das gleiche."
Sorin lachte leise und strich mir abermals über den Kopf, bis sich seine Miene dabei veränderte in das ernste was ich so von ihm gewohnt war.
"Wer hat dir das angetan?"
Ich ließ die Schultern hängen.
"Können...können wir das Gespräch auf später verschieben? Ich glaube die anderen wollen auch etwas dazu sagen..."
Ich wich seinen Blick aus und sah zu dem Haufen an Leuten die mich allesamt anstarrten.
"Natürlich. Hey was sitzt ihr da wie blöd rum? Kommt her."
Antwortete Badru für ihn und streckte den Arm nach hinten aus und nach einiger Zeit war ich umrundet von den Leuten die alles getan haben um mich wieder zurück zu holen. Auch wenn es nicht offiziell war, aber diese Leute haben mir ein größeres Zuhause geboten als ich je haben durfte. Sie waren meine Familie.
"Ich bin so froh das es euch allen gut geht..."
Sagte ich und lehnte meinen Kopf gegen die Schulter von Archie der neben mir saß.
Wie sollte ich nur wieder gut machen was ich angestellt hatte?
Auch wenn Sorin mir sagte das ich ihn viel bedeutete, ich wollte nicht das er litt. Gestraft damit zu sein jeden Schmerz mit mir zu teilen, verachtet vom Dorf zu sein...alles war meine Schuld. Archie kann nicht mehr zaubern, wegen mir. Wer wusste was Lizzy durchmachen musste so ruhig wie sie war. Badru wurde verletzt. Syaoran auch. Den einzigen den ich retten konnte war Mayumi, aber keiner wusste wie es mit ihr weiter gehen sollte. Eventuell würde sie nur noch mehr verachtet werden wie ich, da sie genauso ein Mensch war. Wenn auch nur zur Hälfte.
Ich schloss vor Verzweiflung die Augen und versuchte meine Gedanken zum stoppen zu bringen und den Moment zu genießen indem noch alles in Ordnung war, und uns niemand etwas anhaben konnte.
Die Wärme der anderen schaffte es dennoch nicht das Loch in meinem inneren zu leeren, was mir Angst machte.
Ich hatte regelrecht Panik. Und es war anders als meine Panikattacken die ich schon gewohnt war. Das hier war leben mit permanenter Angst der keinen Auslöser brauchte.
Er waberte über mir wie eine Wolke die sich nicht verziehen wollte.
Ich war in Stücke gebrochen wurden, und jetzt fehlten mir die einzelnen Teile um das ganze wieder zusammen zu fügen.
Ich war am Ende.
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Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥
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