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Wir saßen noch eine Weile unter dem großen Eichenbaum und unterhielten uns über all die Dinge die uns gerade in den Sinn kamen. Und schnitten dabei die unterschiedlichsten Themen an.
Die Zeit verging wie im Flug, und nach unserer Unterhaltung wusste ich eine ganze Ecke mehr von den beiden als davor. Zum Beispiel das Archie gerne Nähte und Stickte. Das Lizzy Ballett mochte und auch super beherrschte, war mir ja schon von Tag eins bewusst gewesen.
Wir erzählten uns von vergangenen Erlebnissen, lachten, und alberten sogar herum. Lizzy war diejenige die mich unentwegt über das Leben als Mensch ausfragte.
"Wie ist das denn so bei euch? Ich weiß das ihr Autos und Motorräder habt mit denen ihr euch fortbewegt, aber wie funktioniert das?"
Ich lächelte.
"Du musst Benzin einfüllen damit die Maschine läuft. Das ist eine bräunliche Flüssigkeit die sehr entzündbar ist wenn sie mit Feuer in Berührung kommt, deshalb muss man aufpassen wenn man es einfüllt. Aber dafür riecht es sehr gut."
Ich erinnerte mich an den Abenden zurück als ich als einzige an der Tankstelle angehalten und den Geruch des Benzines eingeatmet hatte. Eine komische Vorliebe Kraftstoff Geruch zu mögen.
"Erzähl du doch mal, wieso du überhaupt in der Menschenwelt warst. Wenn du mir jetzt sagst das du auch ein Circle Breaker bist dann..."
"Nein, nein so ist es nicht!"
Fing das Mädchen sofort an, und fuchtelte mit den Händen hin und her.
"Es ist so....mein alter Freund aus Kindertagen ist seit Jahren wieder aufgetaucht und naja bei unserer Begegnung hat er mir gesagt, dass er das neue Mitglied der Circle Breaker sei. Er hat mir aber vergewissert das er keine bösen Absichten hat. Er ist schlicht und einfach aus dem traurigen Grund beigetreten weil sein Vater letztens gestorben ist. Er hat sonst niemanden mehr, und da er sich schwer tut eine vernünftige Ausbildung als Hexer zu absolvieren ist er eben diesen Kult beigetreten. Er nutz seine Kraft nur so weit das er in die Menschenwelt reisen kann und wieder zurück. Er hat mir gesagt das er plant für immer dort zu bleiben wenn er seine Kräfte besser beherrscht, und mehr über die Welt weiß. Er ist besser im Handwerklichen als in der Magie..."
Als sie Archie's und meinen skeptischen Blick sah, verzog sie das Gesicht. Offensichtlich hatte sie nicht einmal ihren engsten Freund von dieser Neuigkeit erzählt, denn der Junge funkelte sie schmollend von der Seite an.
"Wenn ich ihn nicht trauen könnte, hätte ich mich nie darauf eingelassen. Oder hätte ihn längst an die Hüter verpetzt. Er ist eine gute Person, findet sich hier aber einfach nicht zurecht!"
Sie sah wieder auf ihre Füße als sie weiter sprach.
"Jedenfalls habe ich ihn so lange genervt mir einen Zutritt zu verschaffen, dass er es tatsächlich getan hat. Ich sollte dabei die Augen schließen und er sagte mir das er mich nach Einbruch des Sonnenuntergangs zurückholen würde..."
Ich wurde hellhörig.
"Aber warte... Miss Preston meinte doch das die Tänzerinnen Monatelang geübt haben, wie kann dann also-"
"Naja das eine Mädchen ist ausgefallen, deshalb habe ich schnell ihren Platz eingenommen und so getan als ob. Ein kleiner Zauber auf dem Anmeldeblatt und plötzlich stand da meiner."
Lizzy fing an zu lachen.
"Ich weiß es war falsch, aber ich wollte sehen wie das so ist im Theater bei den Menschen zu tanzen, so ganz ohne Magie! Außerdem war ich schon immer ein Rebell."
Ich grinste sie nur kopfschüttelnd an.
Als Lizzy zu Archie blickte, sah dieser nur beleidigt weg.
"Ach komm schon Archie, ernsthaft? es tut mir leid das ich dir nichts davon erzählt habe, aber ich war so aufgeregt und wollte nicht das du dir Sorgen machst..."
Der Junge seufzte und ließ die Schultern hängen.
Mach das nie wieder!
Konnte ich aus seinen Zeichen erkennen.
"Ich schwöre es dir, ab jetzt keine Geheimnisse mehr. Und du Charlie, wir versprechen dir die Augen offen zu halten, manchmal schleichen sich Circle Breaker nämlich um unsere Schule herum."
Sagte sie jetzt mit einem Blick zu mir.
"Wirklich? Die schleichen einfach so in der Gegend herum?"
Fragte ich, Lizzy legte die Hände um die Knie.
"Naja manchmal sieht man seltsame Gestalten von unseren Fenster aus. Es könnten auch Schüler sein, aber das ist eher ungewöhnlich das sie sich raus schleichen. Die meisten versuchen eher in die anderen Zimmer einzudringen."
"Ihr würdet mir wirklich helfen wenn ihr die Augen offen haltet. Sorin hat mir zwar ausdrücklich verboten allein nach ihn zu suchen, aber ich kann nicht einfach tatenlos rumsitzen und abwarten."
Ich lächelte entschlossen.
"Einen Versuch ist es wert. Auf seinen Streifen findet er nicht so viel raus wie bei uns."
Ich nickte.
Die verlängerte Pause endete mit einem lauten Klingeln, und es war Zeit zu gehen.
Wir verabschiedeten uns herzlich mit einer Umarmung, bevor ich den beiden dabei zusah wie sie zurück in das Gebäude schlenderten.
Es war schön gewesen mal über etwas anderes zu reden als nur über ein und das selbe Thema, auch wenn es trotzdem aufgekommen ist.
Als ich den Schulhof verließ, folgte ich automatisch den Weg der mich zu Badru führte.
In der Hoffnung ihn Zuhause vorzufinden, lief ich zur Tür nur um den zerschliffenen Zettel der an einem Nagel an der Tür hing, zu entdecken. Seine Oberfläche schimmerte metallisch, und als ich prompt das Papier mit der Fingerspitze berührte- erschien plötzlich ein Text.
"Bin auf dem Markt, komm später wieder Charlie."
Ich lächelte und sah dabei zu wie sich das Stück Papier in Luft auflöste.
Die Magie in dieser Welt war weitaus praktischer als man dachte.
Das er es geahnt hatte das ich ihn besuchen wollte war schon irgendwie süß. Jetzt stand ich jedoch da und überlegte. Badru war auf dem Markt, Sorin auf der Wache und ich war allein.
Da mir sonst nichts mit mir anzufangen wusste, lief ich weiter und suchte nach neuen Wegen die mich zu abgelegenen Orten führen.
Nach einiger Zeit kam ich an einem Weg der mit kaputten Pflastersteinen ausgelegt war an. Links und rechts ragten große Sträucher die sich im Wind wiegten. Ich lief weiter als sich vor mir eine große Fläche erstreckte die über und über mit Hecken und Statuen bestückt war.
Der ganze Ort glich einen riesigen Garten der Labyrinthartig zu den Statuen führte.
Bewundernd setzte ich einen Fuß vor den nächsten und begutachtete die großen aus Bronze gefertigten Statuen die entweder Hexen, Feen, Aniku's oder Anketo's zeigten. Sogar Kobolde konnte ich erkennen. Seltsam solch einen Ort im Wald zu finden. Ob das Grundstück einer einzelnen Person gehörte und ich gerade in ihre Privatsphäre herumschnüffelte?
Meine Schritte hallten so laut auf dem Boden wieder, dass ich Angst hatte derjenige der diesen Garten gehörte, würde es hören.
Sträucher mit roten oder weißen Rosen blühten und gedeihten, obwohl sie für diese Jahreszeit normalerweise schon längst ihre Blüten fallen lassen müssten.
Einer der Statuen zeigte einen Anketo. Er hatte einen großen Rucksack auf dem Buckel und unzählige Tränke in den Händen oder auf dem Sockel auf den er stand.
Auf dem kleinen Schild das das Ende des Sockels zierte, und beinahe von den weißen Rosen überwachsen war, stand ein Name geschrieben. Vorsichtig schob ich die Rosenstränge zur Seite, dabei bedacht mich nicht an ihre Dornen zu stechen, und las in Großbuchstaben den Namen; SILAS.
Der Text darunter war in Schnörkelschrift eingemeißelt, und ich wollte gar nicht wissen wie viel nerven und Zeit es gekostet haben muss, da nicht durcheinander zu kommen.
Silas war ein begnadeter Trankmagier, der alles für sein Volk tat um es von verseuchter Magie zu schützen. In seinen letzten Stunden gab er die letzten Tränke, die letzten Rezepte an jene weiter die es mehr brauchten als er, und hinterließ somit seinen einzigen Sohn (Badru) , seine Frau (Twyla) - und tausend dankbare Seelen.
Ich schluckte und sah wieder in das Bronzene Gesicht des Kater's hoch , der mit fester Miene über mich hinwegblickte.
Silas... es war Badru's Vater!
Unfassbar das er der Sohn eines jemand war, der ein ganzes Volk mit seinen Tränken Gesund gestimmt hat...
Vielleicht war dies ein Grund mehr das Badru in die Fußstapfen seines Vaters trat. Mir hatte er jedenfalls damit geholfen, so wie seinen eigenen Sohn. Er war also gut dabei so zu werden wie er.
Ich lächelte, und ließ meinen Blick über die weißen Rosen gleiten. Sie symbolisierten die Unschuld und den Frieden.
Ich sah mich nach weiteren Figuren um und lief zu einer die mit roten Rosen bestückt war. Sie zeigte einen Hexer der mit seiner dürren Gestalt und den eingefallenen Gesicht ziemlich eingeschüchtert drein blickte.
Er hielt eine Art Zauberstab in den Händen und in der anderen eine Hobel. Auf dem Sockel lag Holzrinde.
ARDEN: Ein Hexer der seit seinem zehnten Lebensjahr die mächtigsten Zauberstäbe fertigte, die für vergangene Kriege eingesetzt wurden.
Noch immer zieht er sich zurück und wird nur dann gerufen wenn er gebraucht wird.
Ich zog die Brauen hoch, und blickte empor.
"Er muss noch leben."
Sagte ich zu mir selbst.
Nirgends stand geschrieben das er umgekommen war, und kein Kreuz war zu sehen.
Die Farbe der Rosen kennzeichneten also ob die Person noch lebte oder nicht.
Neugierig lief ich also weiter durch das Labyrinth und suchte nach weiteren Statuen jener, die noch lebten.
Das einzig traurige an diesen Ort war jedoch das man mehr weiße Rosensträucher vorfand als Rote wie mir auffiel...
An der hintersten Seite des Gartens erkannte ich weitere kleinere Statuen die umgeben von einem ganzen Busch roter Rosen waren, und lief dorthin. Der Weg zu ihnen war jedoch weitaus schwieriger als gedacht, und ich brauchte einige Zeit bis ich den korrekten Weg zu ihnen fand.
Erschrocken blieb ich abrupt stehen als die Köpfe der Blumen plötzlich allesamt schneeweiß leuchteten.
Waren sie nicht gerade noch rot gewesen?
Gänsehaut überkam mich, als ich beinahe ängstlich zu den Statuen trat die beängstigend real aussahen.
Es zeigte einen Aniku und einen Anketo die sich einen Sockel teilten. Plötzlich wirkte der Platz so leer. Waren nicht vorhin auch noch weitere dieser Figuren hier gewesen..? Meine Hand zitterte als ich die Rosenköpfe beiseite schob und mein Atem stockte als ich die Namen las.
SORIN, BADRU; Starben aus Rache.
Scharf zog ich die Luft ein und wich nach hinten aus, als die Köpfe der beiden mich plötzlich direkt ansahen.
Ich fuhr herum und suchte die Umgebung nach jemanden ab der sich nur einen Scherz erlaubte, und gleich lachend den ganzen Spuk wieder beendete.
Zu meinem Pech war jedoch dort niemand, und mein Herz rutschte mir in die Hose als ich noch einmal einen Blick auf die beiden Statuen werfen wollte, und mein Blick stattdessen ins leere fiel.
"Was zum..."
Ich stieß scharf die Luft aus und lauschte. Ein paar Vögel zwitscherten hier und da, sonst schien niemand weiteres hier zu sein.
Ohne noch eine Sekunde länger auf der jetzt leeren Stelle zu blicken, nahm ich die Beine in die Hand und lief durch das Labyrinth wieder zurück von dort wo ich gekommen bin.
Teilweise sprang ich über die Hecken und stolperte über die Kanten der Stauten als ich mich hastig beeilte aus dem Irrgarten wieder raus zu kommen.
Als ich das rettende Ende erreichte, blieb ich erst dann stehen als ich mich wieder auf dem Kieselweg im Wald befand.
Außer Atem stützte ich die Hände auf die Knie und sah mich um ob mich jemand verfolgte.
Was zur Hölle war das eben bitte?
Statuen die einfach auftauchten und verschwanden gehörten wohl zu den normalsten Ereignissen des Gartenbesitzers wie es scheint. Oder derjenige wollte mir einen Schrecken einjagen weil ich einfach in das behütete Labyrinth eingedrungen war, ohne vorher zu fragen. Hätte man das nicht netter sagen können?
Ganz egal was es nun war, ich hätte es einfach auf dieser Theorie belassen, wäre da nicht der kleine Punkt der mich daran erinnerte das der Besitzer gar nicht wissen konnte das ich mit Sorin und Badru befreundet war. Klar könnte man mich mit dem Hüter gesehen haben, wahrscheinlich ist das das offensichtlichste. Aber keiner weiß von meiner Bekanntschaft mit dem Kater. Wieso also dann die Namen der beiden auf dem Sockel?
War es vielleicht der Circle Breaker gewesen, der mich auf Schritt uns tritt verfolgte?
Die Vögel im Garten sahen allesamt normal aus, keine Raben waren dort gewesen. Vielleicht hatte er sich genau aus diesem Grund als einer der Amseln getarnt...
Paranoid wie ich war, entschied ich mich die Sache vorerst auf sich beruhen zu lassen und ging schnellschritts weiter. Weg von diesen ungewöhnlichen, gruseligen Ort und zurück in das gewohnte.
Auch nach mehreren Minuten raste mein Herz immer noch und die Ungewissheit darüber ob die Statuen mir nicht doch etwas hätten sagen sollten, haftete an mir wie Kletten.
Also zog ich mich auf einer der Bänken die auf einem breiten Hügel aufgebaut waren nieder, und atmete durch.
Von hier aus konnte man einen Blick auf die Schule erhaschen. Laternen waren in verschiedenen Punkten aufgereiht, und wenn man nur genau hinsah erkannte man sogar den Leuchtturm als kleinen Punkt in der Ferne.
Hier schien der einzig ruhige Ort zu sein der in diesen Dorf zu existieren schien, also sollte ich die Chance nutzen um das zu tun was ich eigentlich vorhatte.
Ich stand wieder auf und suchte nach etwas kleinem, etwas was leicht zu bewegen war.
Nach weiteren drei Minuten in denen ich suchte, fiel mir auf das das hier wohl auch der sauberste Ort war.
Während ich in meiner Welt, bereits mit Leichtigkeit drei Kassenbons, zahlreiche Cent Stücke und Kaugummipapier gefunden hätte, fand man hier nichts weiteres als Gras.
Da nichts dergleichen auffindbar war, ging ich ein Stück weiter und suchte mir einen Baum an dessen Äste ich problemlos heran kam.
Ein dürrer Baum ragte am ende des Hügels empor, und drohte jeden Moment umzukippen und den Hang hinunter zu rollen.
"Tut mir echt leid das ich mich an dir vergreifen muss. Aber ich brauch etwas zum üben..."
Sprach ich zum knorrigen Baum, und suchte mir den dünnsten Ast den ich finden konnte und wurde schließlich fündig. Die Blätter waren in einem hübschen pink-rot gefärbt und hinterließen das Gefühl von Herbst, dieser gerade im Anmarsch war.
Mit dem dünnen Zweig, dessen zwei rosa Blätter empor ragten lief ich zurück zu der Bank und legte diesen neben mir.
Ich stieß die Luft aus und streckte die Hand aus.
"Na komm schon vorhin hat es doch auch geklappt..."
Sagte ich zu mir selbst und fokussierte den Ast vor mir.
So schwer konnte es ja nicht sein etwas was so leichtes zu bewegen. Als mich Sorin angegriffen hat, war ich in der Lage gewesen seinen kompletten Körper für eine kurze Zeit zu lähmen, und jetzt verzweifelte ich an einem Stück Holz?
Ich horchte in mir hinein, doch dort war nichts außer gähnende leere zu vernehmen. Meine Finger zitterten und ich presste die Lippen aufeinander. Ich kam mir ziemlich bescheuert vor, wenn der Zweig vor mir sich kein Stück rührte, ich aber zu schwitzen begann als wäre ich einen Marathon gelaufen.
Nach einigen Minuten in der sich wie erwartet nichts außer meiner Temperatur änderte, stieß ich einen frustrierten laut aus.
"Argh!"
Aus Wut fegte ich den Zweig zur Seite und ließ mich seitlich gegen die Lehne fallen.
"Gibt's einfach nicht..."
Murrte ich und blieb eine ganze Weile in dieser Position, und blickte stattdessen in den Himmel.
Die Wolken hingen in einem strahlenden weiß unter dem hellblauen Himmel, und fuhren rasant schnell an mir vorbei.
Bei all den magischen und wundersamen Sachen dieser Welt, war der Himmel das einzige was bei beiden Welten gleich war.
Plötzlich kam mir wieder die Worte von meiner Tante in den Sinn;
Wenn du etwas wirklich willst, musst du anfangen die Schwierigkeit als Tasche mit dir herum zu schleppen und erst dann fallen zu lassen , bis du ankommst.
Ein lächeln schlich sich über meine Lippen. Sie hatte immer die besten Einfälle gehabt um mich nicht verzweifeln zu lassen.
Und sie hatte recht. Wenn ich zaubern lernen will, musste ich auch etwas dafür tun. Wie oft war ich beim kämpfen auf dem Boden gefallen? Hatte mir Prellungen und blaue Flecke zugetan? Bin Tagelang mit verspannten Nacken durch die Gegend gelaufen? Da habe ich auch nie aufgegeben, auch wenn mein Lehrer schon ganz genervt davon war wenn er mir die Übung zum zehnten mal zeigen musste.
Wieso fiel es mir also jetzt so schwer dran zu bleiben?
Entschlossen richtete ich mich auf, suchte den Zweig auf der Wiese, und platzierte ihn erneut vor mir.
Wieder richtete ich meinen Blick ganz allein auf den braunen, beinahe schwarzen Ast und holte tief Luft. Ich hörte den Wind pfeifen und sah wie sich die zwei kleinen Blätter bewegen.
Als ich in mir lauschte, konnte ich ein leichtes prickeln spüren und mein Herz schlug schneller.
Das Prickeln wurde zum pulsieren als ich spürte wie die Kraft von meiner Brust bis in meinem Arm floss.
In meiner Hand schien sich dann die Kraft zu stauen, und ohne das ich es wirklich kontrollieren konnte- spürte ich den Druck in meine Finger, als der Ast plötzlich wie als hätte ihn jemand durch die Schleuder gejagt- quer durch die Wiese flog.
"Ups!"
Gebannt starrte ich auf den kleinen braun-pinken Punkt auf der Wies und sah dann zur leeren Stelle neben mir auf der Bank.
"Ich hab es geschafft!"
Lachte ich fröhlich und sprang hoch.
"Ich habe es wirklich geschafft!"
Glücklich fing ich zu lachen an und legte die Hand an die Stirn. Unfassbar das mich so ein kleiner Fortschritt so glücklich machen konnte.
"Du hast einfach immer recht, Tante."
Sagte ich zu den Wolken und suchte dann erneut mein Übungsspielzeug.
Meine Willenskraft war zurückgekehrt, und so fing ich an die Kraft in meinem Inneren zu sammeln und sie nicht mit voller Ladung heraus zu schießen, sondern sie mir einzuteilen.
Es brauchte eine Weile bis ich den Trick heraus fand nur ein Stück der Magie anzuzapfen um den Ast dieses mal tatsächlich in die Luft zu heben, anstatt ihn wie die vorherigen male durch die Wiese zu schleudern.
Irgendwann hatte ich den Dreh dann raus und ich konnte den Ast beinahe mit müheloser Leichtigkeit anheben.
Es war so als könnte ich das Gewicht des Zweiges in meinen Adern spüren. Es war nicht unangenehm, wie als würde ich diesen tatsächlich in der Hand halten.
Ich ließ ihn in die Höhe schweben, sodass ich den Kopf in den Nacken legen musste um ihn noch zu erkennen. Ich zog dann die Magie zurück und ließ 'los', als ich ihn fallen sah, nur um diesen dann wenige Zentimeter vor dem Aufprall wieder aufzufangen. Auch dies kostete mich mehrere Minuten, wenn nicht sogar Stunden es wirklich zu schaffen.
Irgendwann fiel mir die verstrichene Zeit dann auf, als sich die saftige Farbe des Grases dunkler färbte.
"Oh Mist!"
Der Himmel färbte sich bereits in ein dunkles blau als ich den Ast nahm und mir diesen in die vordere Tasche der Trägerhose steckte. Schnell lief ich den Hügel wieder hoch und suchte den Weg zurück. Im dunklen wollte ich nun wirklich nicht im Wald herumlungern. Wer wusste was hier Nachts alles passierte.
Auf dem Weg konnte ich Badru's Hütte, und das Licht welches von dieser ausging schon von weitem sehen. Eine Welle der Erleichterung überkam mich. Ihn ging es wohl gut.
Das Gefühl sollte aber nicht lange anhalten, als ich je näher ich kam auch mehr und mehr die rundliche Gestalt erkennen konnte.
"Argh verdammter Mist!"
Hörte ich den Kater fluchen, und als er sich umdrehte erkannte ich mit einem mal den breiten, rot Fleck auf seinem Bauch schimmern.
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Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥
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