⚘016⚘



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Am nächsten morgen stand ich früh auf. Nicht das es bei Sorin einen Wecker gab der mich weckte, oder weil ich so ein gutes Zeitgefühl besaß.
Nein, ich wachte auf nur um von hellen Lichtblitzen begrüßt zu werden, begleitet vom Regen der unaufhörlich gegen die Holzwände, und den seltsamerweise stabilen Papierwänden preschte.
Graues Licht schien in die Hütte, und durch das bereits mit Tropfen übersähte Fenster, konnte ich sehen wie sich die Bäume und Blätter im Wind dehnten und bogen.
Gähnend streckte ich mich lang aus und stand auf um an's Fenster zu treten.
Als ich dieses ächzend zur Seite schob, prasselten bereits die ersten Regentropfen auf meinen Händen und Armen. Der Geruch des Regens und der Erde wirkte sofort beruhigend auf mich.
Lächelnd sah ich zurück zu Sorin der dort steif wie ein Brett auf den Rücken lag. Ich fragte mich wie er sogar im Schlaf solch eine Sture Haltung einhalten konnte.
Seine auf dem Bauch gefalteten Hände, bewegten sich gleichmäßig auf und ab.
Ich wusste das er nicht sonderlich beeindruckt sein würde wenn ich mich einfach so raus schlich. Aber es war ja nicht so als wüsste er nicht wo ich war.
Ich nahm also meinen Umhang der gefaltet in der Ecke neben meinen Motorrad Klamotten lag, und warf mir diesen über.
Kurz überlegte ich, und suchte dann hektisch mit dem Augen nach etwas zum schreiben. Nach einigen Sekunden fand ich einen kleinen Stapel Zettel, und einen Füller.
Schnell kritzelte ich eine Notiz, und legte den Zettel vorsichtig neben ihn. Kurz darauf fing sein Schweif an langsam auf und ab den Boden zu klopfen. Bestimmt spürte er das ich wach war und abhauen wollte. Schnell zog ich das Fenster zu und die Tür auf.
Mit der Kapuze über den Kopf gezogen, lief ich raus in den Wald.
Sofort wurde ich von den schweren Tropfen auf Kopf un Schultern begrüßt, was mich den Umhang fester an meinem Körper ziehen ließ, als ich durch den Matsch trampelte.
Die grünen Blätter warfen dunkle Schatten auf meinem Weg, und der Regen bahnte sich trotz des dicken Stoffes einen Weg auf meiner Kopfhaut. Nach einiger Zeit war mein Gesicht feucht, und vereinzelte Haarsträhnen klebten mir im Gesicht.
Stören tat es mich nicht, wo ich doch so wie so eine Dusche vertragen könnte...
Den ganzen Weg über hoffte ich die richtige Richtung einzuschlagen, als ich nach einer Weile vom matschigen Wiesenweg wieder auf festen Steinen stand.
Der Sturm hatte etwas beruhigendes, keine Seele war auf den Straßen zu sehen und nur die Lichter versprachen Leben in diesem Ort.
Für mich eine gelungene Gelegenheit, denn jetzt wo ich allein unterwegs war ohne Sorin, könnte ich mir selbst nicht versprechen aus irgendeiner kritischen Situation allein heraus zu finden.
Jetzt war es zu spät um umzukehren, außerdem hatte ich den beiden versprochen das ich kam. Sie hoffentlich auch.
Nach einigen Orientierungsschwierigkeiten, fand ich den Weg mit den schönen Rosenbuschen, die mir beim ersten besuch gar nicht aufgefallen waren, und blieb dort schlussendlich wie bestellt und nicht abgeholt stehen.
Das Geräusch der Tropfen wurde immer lauter und aufdringlicher, das prasseln auf meinem Kopf und Schultern verstärkte sich, und der weiße Schleier der sich vor meinem Sichtfeld auftat, machte es mir unmöglich zu sehen ob sich Personen näherten oder nicht.
Plötzlich fing ich an mich unwohl zu fühlen, und meine Fantasie fing an mir streiche zu spielen.
Kleine Flüsse rannten zwischen den Rillen der Steinplatten hindurch, und bahnten sich den Weg zu meinen Schuhen vorbei, wie ein Fels im Meer.
Ich warf einen traurigen Blick zu den roten Rosen, die ihre Köpfe durch den Druck des Regens hängen ließen. Einige der Blüten waren bereits abgefallen und lagen wie frische Blutstropfen auf dem Boden.

Nach einigen Minuten fing ich an herum zu laufen um mir die Beine zu vertreten.
Etwas weiter befand sich ein wunderschöner Brunnen, dessen Rand bunte Blumen in braunen Töpfen zierte.
Auch diese ließen einige Blüten fallen, die verstreut auf dem überschwemmten Boden lagen.
Ich sammelte diese auf und setzte mich neben zwei Blumentöpfe. Nass bis auf die Knochen war ich so wie so schon.
Die dunkel violetten Blüten in meiner Hand spiegelten die Regentropfen wieder, und eine ganze Weile saß ich einfach nur dort, als ich plötzlich Schritte vernahm.
Sofort sprang ich auf und versteckte mich hinter den breiten Brunnen, der zum Glück hoch genug war, sodass ich mich dort hinter ducken konnte.
Ein Klirren erklang, was mich sofort die Luft anhalten ließ.
Ein liebliches Geräusch, wie dies einer kleinen Glocke erklang und ließ mich um die Ecke lugen.
Ein Anketo stand dort. Sein Fell war Pechschwarz, nur eine dünne braune Umrandung um den Augen ließen seine schwarzen Pupillen von seinem Fell hervor stechen.
Der jemand trug reichlich Glocken Halsbänder und Flaschen an seinem Gürtel oder in seinem Rucksack, die heraus ragten.
Ich fragte mich wozu diese Glocken gut sein sollten, und zog meinen Kopf wieder zurück.
Besser war es nicht hervor zu kommen, solange dieser Kater noch hier war.
Also setzte ich mich stumm auf dem Boden und atmete leise aus, als das Klirren plötzlich verstummte.
Sofort hielt ich erneut die Luft an, und schlug die Hände vor's Gesicht.
Er hatte mich doch unmöglich hören können!
Stille kehrte ein, nur das prasseln des Regens war zu hören.
Verdammt, verdammt was sollte ich tun?
In meinem Kopf ratterte es, und Panik stieg in mir auf. Das war es wohl mit der Ruhe des Sturmes...
"Hehe, was haben wir denn hier der Mensch!"
"Ey!"
Ich wurde fest von hinten gepackt und an der Schulter hinter dem Brunnen vorgezogen.
"Was wollen Sie von mir?!"
Fing ich an, als der Kater nur breit grinste.
Gänsehaut überkam mich, wie weit sich die Mundwinkel der Kreatur ziehen konnten. Bei Badru war dies genauso gewesen...
"Sag mal, wie wäre es wenn ich dir eine schöne Kette verkaufe?"
Seine Stimme war spitz und strotze nur so vor hinterlistigkeit. Er hob den Arm, woran verschiedene Halsbänder klimperten. Einige zierten ein Lederband mit goldenen Glocken, andere waren nur ein Stück Spitze an dessen eine zierliche, kleine Glocke bimmelte.
Die 'Ketten' wie er sie nannte waren hübsch, aber unter keinen Umständen würde ich eines davon auch nur berühren.
"Nein danke..."
Ohne ihn einen weiteren Blickes zu würdigen, lief ich an ihn vorbei als er sich mir in den Weg stellte.
"Oh das erste ist auf's Haus."
"Nein. Danke!"
"Warte mal!"
Schon wieder packte er mich am Handgelenk und warf noch im gleichen Atemzug eines der Bänder auf meinem Hals.
"HEY!"
Geschockt fasste ich an dem Leder, welches sich bereits in meiner Haut stach, und versuchte es mir vom Hals zu reißen, doch es war zwecklos.
"Was hast du getan, du verdammtes Arschloch?!"
Meine Stimme zitterte, so wie mein gesamter Körper.
"Hehe, jetzt wirst du mir erstmal gehorchen kleines."
Mit diesen Worten hob er die Krallen und bewegte den Finger. Ein unsichtbarer Sog umfasste mich und zog mich zu ihn. Plötzlich war ich so nahe vor seinem Gesicht, dass ich die silbrige Umrandung seiner Pupillen sehen konnte.

"Verdammt, lass mich los!"
Ich versuchte mich zu wehren, doch das Halsband war zu stark und hielt mich an Ort und Stelle.
Hilflos suchte ich nach einer Möglichkeit mich von ihn zu ziehen und fing an ihn zu treten. Doch ich hätte mir denken können, dass meine Kampfkünste mir dieses mal nichts nützen würden, denn mein gesamter Körper schien wie eingefroren.
"HILFE!!"
Ich stieß einen schrillen Schrei aus, der selbst dem Kater in den Ohren weh tat.
Niemand würde mich durch den lauten Regen oder des Donnern hören, und keiner würde mir helfen wollen. Aber was sollte ich sonst anderes tun?
"Argh, jetzt halt schon den Rand!"
Plötzlich fing das Leder an meinem Hals nur noch mehr zu drücken an, und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen.
"...dich wird so wie so niemand retten, also hör schon auf!"
Genervt packte mich der Kater am Arm, als ich plötzlich Schritte hörte. Jemand rannte auf uns zu.
"Charlie!"
Ich konnte kaum den Kopf drehen, als ich Lizzy und Archie am Busch stehen sah. Sie teilten sich einen Regenschirm, und starrten beide fassungslos auf die Szene die sich hier abspielte.
"Argh verzieht euch ihr verdammten Blagen!"
Der Anketo fuchtelte mit der Hand, und schwarzer Staub der sich zu kleinen Fischen stabilisierte, raste auf die beiden zu.
Zu meiner Überraschung stellte sich Archie vor Lizzy und bewegte die Arme. Eine dicke, grüne Wurzel rammte sich durch den Stein aus dem Boden und währte die schwarzen Erscheinungen ab.
"Argh!"
Eine zweite Ladung schwarzer Glibber flog dieses mal direkt auf Lizzy zu, diese sie mit dem Regenschirm abwehrte.
Kurz darauf ließ sie ihn fallen und hob die Hände in die Luft. Die Luft um sie herum schien wie bei einem alten Computer zu wackeln und zu zucken. Plötzlich sah ich sie doppelt, und zu fünffacht dort stehen.
Ich überlegte ob es an dem mangelnden Sauerstoff lag, oder sie gerade wirklich Illusionen erschuf.
Ich nutze die Ablenkung und trat den Anketo in die Magengegend. Dieser hustete und wirbelte herum. Als ich versuchte weg zu laufen, zog er mich nur mithilfe seiner Kraft zurück.
"Charlie!"
Rief Lizzy erneut.
"Li-Lizzy..."
Krächzte ich, jedes Wort schien sich wie ein Messerstich in meiner Kehle zu schneiden.
Ich musste ihr sagen was sie tun sollte, und das erste was mir einfiel war Sorin. Aber konnte mir Badru nicht viel eher helfen, da er selbst am besten von den Tricks der Anketo's bescheid wusste?"
"So-sorin! Badru-"
Ich japste nach Luft, als der Anketo plötzlich ausflippte und schwarze Blitze um ihn herum zuckten.
Die Schatten der Bäume und Büsche um uns herum schienen sich plötzlich von Ort und Stelle zu lösen, und bauten eine Art Wand um uns herum.
Für mich sah die Welt plötzlich surreal aus, und mein Körper schlotterte. Lange hielt ich das nicht mehr aus.
Archie und Lizzy konnte ich nicht mehr sehen, als ich zu Boden fiel.
Meine Sicht war schwummrig, und schlucken war unmöglich. Immer wieder versuchte ich das Band von meinem Hals zu lösen, doch so sehr ich mich auch anstrengte und an meiner Haut herum zupfte, es wollte sich nicht lösen.
Das einzige was ich jetzt noch hoffen konnte, war das Lizzy und Archie es schafften Sorin bescheid zu sagen.
Alleine war ich aufgeschmissen, ich war verloren.
Sorin hatte recht gehabt, ich wusste nicht worauf ich mich hier einließ.
"Ups, hey stirb mir hier nicht weg!"
Der Kater sah genervt zu mir herunter und schnippte mit den Fingern. Ich wurde zurück auf die Füße gerissen, und würde mich der Zauber nicht halten, wäre ich bereits umgekippt.
Der Druck um meinem Hals löste sich etwas, und ich fing an nach Luft zu schnappen.
"Du wirst jetzt erstmal mitkommen. Deine nutzlosen Freunde werden dir auch nicht helfen, und dein toller Hüter erst recht nicht."
Lachte er schäbig.
"Du denkst er würde dich vor allem und jeden beschützen hm? Ich kenne diese Hüter, sobald sie eine Situation für Zwecklos ansehen, bist du erledigt!"
Ich starrte ihn in die Augen und meine Mundwinkel verzogen sich. Eine Chance hatte ich gegen ihn so wie so nicht.
"Fick...dich!"
Der Kater rümpfte die Nase, und der Druck verstärkte sich erneut um meinem Hals.
Das war es wohl gewesen.


















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Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥

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