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Der Junge dessen Namen ich immer noch nicht wusste, führte mich durch das Anwesen von dem er wahrscheinlich kam.
Der Park führte mit seinen gestutzten Rasen und Büschen zu einem großen Marmornen Brunnen, auf diesen eine Statue von einer Frau angebracht war. Sie sah mir lieblich in die Augen, und das Wasser floss aus ihren Händen zu ihren Füßen.
Die Figur war schön, nur konnte ich mir nicht zusammenreimen was diese Frau bewirkt haben soll.
In dieser Welt war alles so anders...und doch war es doch genau das was ich mir gewünscht hatte. Oder?
Der Junge zog mich in einer Nische aus den Park heraus und steuerte den Metergroßen Busch an. Ich drehte noch einmal den Kopf, und erkannte das riesige Schloss. Es sah aus als stamme es aus uralten Zeiten, und einige Lichter waren in den gebogenen Fenstern zu sehen.
"Wow was ist das?"
Fragte ich. Der Junge drehte sich kurz um und machte dann einige Zeichen mit seinen Fingern. Ich sah ihn nur entschuldigend an.
"Ich muss deine Sprache unbedingt lernen. Gibt es hier irgendwo eine Bücherrei oder so etwas?"
Der Junge machte eine mahnende Gestik, und deutete mit den Kopf auf den Weg.
"Ja, ja schon gut wir müssen zur Hütte ich hab's verstanden."
Er grinste und führte mich dann weiter.
Auf der anderen Seite des dicht durchwachsenen Busches, konnte ich den Marktplatz erkennen. Einige der Leute standen in Gruppen zusammen und unterhielten sich. Vermutlich immer noch über den einzigen Menschen in ihrer Welt.
Mein Blick suchte nach dem Helm, doch er war bereits nicht mehr da. Vermutlich hat ihn ein Händler an sich genommen um ihn zu verkaufen.
Ich spürte ein Zupfen an meinem Ärmel, und konnte gerade noch sehen wie der Junge durch das üppige Gewächs hindurch ging, als würde es gar nicht dort sein. Die Äste und Blätter beugten sich von ihn weg, und schlossen sich wieder hinter ihn wie eine Tür.
"Wow..."
Ich folgte ihn, und während ich mich damit bemühte die Äste von meinen Augen fern zu halten, war der Zauberer schon viel weiter.
"Sag mal wo gehst du eigentlich hin?!"
Fragte ich nach einer Weile, als er plötzlich aus meinem Sichtfeld verschwand.
Ich suchte ihn mit den Blicken, als er plötzlich den Kopf hervor streckte und mit der Hand deutete ich solle zu ihn kommen.
Endlich neben ihn angekommen, zeigte er auf einen Weg der aus dem Markt führte. Ein großes Gebäude stand auf der rechten Seite, links waren einige riesige Bäume und Laternen angebracht.
"Wie sollen wir da durch kommen, ohne das sie mien Gesicht erkennen?"
Fragte ich und reckte den Hals. Zwischen den Laub konnte ich einige Bewegungen wahrnehmen.
Der Junge hob die Hand und bewegte die Finger.
Plötzlich wuchsen aus den Boden wunderschöne Blumen, die sich allesamt in seiner Richtung beugten. Er bückte sich um diese abzupflücken. Ich half ihn dabei.
"Was hast du vor?"
Er sah zu mir hoch, ein kleines Bündel schon in der Hand und überreichte mir diesen.
Ich starrte nur auf seiner Hand, als er mit dem Strauß sein Gesicht bedeckte.
"Ach so, ich soll mich dahinter verstecken. Aber können mich die Wachen nicht riechen?"
Er schüttelte den Kopf und roch an die Blüten.
"Der Duft der Blumen übertönt meinen hm? Ich hoffe das all das was ich mutmaße was du meinst, auch richtig ist."
Er lachte wieder stumm und nickte.
Ich musste mir eingestehen ziemlich auffällig zu wirken mit solch einen großen Strauß in der Hand.
Mein neuer Freund zauberte mir noch einen flachen Hut aus Blättern, der mir fast die Sicht versperrte. Wenn ich ehrlich war kam ich mir vor als wenn ich ein Reklame Schild um den Hals tragen würde.
Mein Herz raste während wir den schmalen Weg durch den mit Bäumen bedeckten Wald durchquerten.
Ich hoffte nur das die Wache von vorhin abgehauen war. Bestimmt hatte er seinen anderen Freunden schon von mir berichtet...
Der Weg verlief ohne böse Überraschungen, und als ich den Ort mit den vielen Kieselsteinen wieder erkannte, atmete ich durch.
"Du hast mich tatsächlich wieder hier her gebracht..."
Ich drehte mich um und zog den Hut ab. Die Blumen und Blätter zerfielen plötzlich zu kleinen Schirmfliegern die mich daran erinnerten wie ich als Kind immer begeistert dabei zu gesehen hatte, wie die kleinen Flieger durch den Wind schwirrten.
Der Junge ließ den Finger wieder sinken und verschränkte diese hinter seinen Rücken. Ich lächelte.
"Danke das du mich nicht verraten hast. Du hast mir echt das Leben gerettet."
Er winkte bloß ab.
"Nein wirklich, brauchst nicht so bescheiden zu sein."
Ich lächelte, als plötzlich eine Glocke anfing zu läuten. Sie klang ähnlich wie die Kirchenglocken in meiner Welt, nur viel melancholischer...beinahe heulend.
"Oh, ist das bei euch auch das Zeichen das es 12 Uhr ist?"
Er nickte.
"Okay dann...ich finde den Weg zur Hütte allein. Geh lieber bevor sie dich noch mit mir sehen."
Ich lächelte und hob die Faust die ich zu ihn ausstreckte.
"Vielleicht sieht man sich mal wieder."
Er schaute erst verwirrt, und legte dann seine Hand um meiner Faust. Ich lachte.
"Bis dann!"
Er winkte und gab mir wieder die Zeichen die ich nicht verstand.
Ich lief den bunten Kieselstein Weg zügig entlang.
Der Junge war echt nett gewesen...wenigstens einer außer Sorin der mich nicht sofort umbrachte oder mitnehmen wollte...
Ich fragte mich wieso Sorin mich nicht auch sofort in irgendeinen Käfig gesteckt, und mitgenommen hatte.
Wenn er mich abholte, musste ich ihn unbedingt fragen. Falls mich die Katze der Hütte auch aufnahm.
Bei der siebten Hütte angekommen, sah ich an der weißen Fassade hoch.
Das Dach schien aus Heu zu bestehen, und schimmerte lila.
Die schwere, dicke Eichentür war dunkelbraun, und hatte eine eingeschnitzte Katze direkt über den Türknauf.
Dieser schien so gar nicht zu dem Rest der Hütte passen zu wollen, mit seiner goldenen Farbe und den edlen Mustern.
Meine Hand erhob sich, aber wirklich trauen zu klopfen tat ich mich nicht.
"Komm schon Charlie, sei nicht Feige..."
Raunte ich mir selbst zu und klopfte wie es Sorin gesagt hatte; zwei mal schnell, einmal fest.
Ich betete das dieser jemand Zuhause war und keinen Alarm schlug, als sich wenig später die Tür öffnete.
"Sorin, ich dachte du musst heute zur Wach..."
Eine graue Katze kam zum Vorschein. Sie hatte einen runden Bauch, war so groß wie ich und trug einen Jade grünen Hexenhut auf dem Kopf. Die tiefschwarzen Augen waren zu schlitzen Verengt. Seine Wangenknochen zeichneten sich durch zwei weißen Bogen ab.
Er trug eine ähnlich weite Hose wie Sorin, und sein ebenso grüner Kittel wies einige silbrig schimmernden Flecken auf.
Er starrte mich für einige Sekunden sprachlos an, und sagte gar nichts.
"Hallo...ähm Sorin schickt mich."
Fing ich an, die Katze überschlug sich beinahe als sie sich mit dem Kopf an mir vorbei drängte um nach draußen wie wild hin und her zu schauen.
"Komm rein, bevor dich noch wer sieht!"
Er riss mich mit der Pfote zu sich in die Hütte, und knallte die Tür zu.
Stolpernd blieb ich mitten im Raum stehen. Hier drin wirkte es deutlich größer als von außen vermutet.
Neben dem kleinen runden Fenster stand ein Sessel aus Rattan, dessen Lehne mit bunten Tüchern belagert war. Das Efeu welches an der Decke direkt über den Fenster hing, schlängelte sich herunter bis zum Teppich, der aussah wie ein Fischernetz.
Ein durchgelegenes Sofa aus geflochtenen Holz war mit bunt bestückten Kissen und Decken ausgepolstert und stand so ziemlich in der Mitte des Raumes, also direkt vor mir. Überall standen Regale mit den verschiedensten Gläsern oder Kräutern. Einige der Flüssigkeiten brodelten wie Brause vor sich hin, andere standen wie eine Pfütze still.
Er musste sich wohl mit Zaubertränken beschäftigen.
"Eigentlich...hat mich schon wer gesehen. Schon recht viele wenn ich genau bin."
Ich hob die Schultern an.
"Das gibt es nicht...ein echter Mensch."
Der Kater beachtete meine Aussage gar nicht, sondern lief um mich herum als wenn er mich durchschauen wolle.
"Sag bloß...wie hast du es nur geschafft so einen zu finden, Sorin."
Murmelte er wieder zu sich selbst und nahm eine Haarsträhne zwischen seine scharfen Krallen.
"Hey, Pfoten weg!"
Ich zog zurück und kniff die Brauen zusammen.
"Falls du es nicht mitbekommen hast, ich werde gesucht. Und zwar von den Wachen die dort draußen Amok laufen um mich zu finden..."
Ich zeigte zur Tür.
"...also sag mir bitte das du mich nicht verrätst."
Der Kater grinste.
"Aber nein! Um Himmels Willen!"
Er lachte.
"Bist du sicher? Sind Katzen nicht eher hinterhältig?"
Der Kater hielt sich an der Brust.
"Autsch. Nicht alle mein Menschlein, nicht alle..."
Ich beobachtete ihn wie er mich beugte, und dann plötzlich nicht höflich genug sein konnte. Er zog den Rattan Sessel zu dem kleinen Tisch der mit Büchern voll gestapelt war, und fegte diese achtlos vom Tisch, sodass diese scheppernd zu Boden fielen.
"Ähm-setz dich, setz dich!"
Er sprang zur Seite und lief dann an mir vorbei, während ich mit einem unbehaglichen Gefühl die kleinen Nische ansteuerte.
"Ähm...tut mir leid wegen den Spruch. Ich bin nur so nervös..."
Fing ich jetzt an. Plötzlich tat es mir leid was ich zu ihn gesagt hatte. Denn wenn ich ihn so ansah, wie er säuselnd einige Kräuter von einer Pflanze rupfte, wirkte er doch ganz nett. Sonst hätte mich Sorin wohl kaum zu ihn geschickt.
"Oh gar kein Problem, wirklich nicht!"
Er lachte.
"Das sagen alle zu uns. Die Katzen in eurer Welt sind dagegen noch harmlos, aber du hast schon recht. Normalerweise gehören wir zu der nicht so netten Sorte..."
Er fing an zwei Tassen die an einem rostigen Hacken an der Wand hingen, zu greifen und schmiss die Kräuter hinein.
"Du magst doch Tee oder? Du wirkst so beunruhigt, das muss doch nicht sein..."
Sagte er fröhlich.
"Ähm...ja."
Ich lächelte. Ich nutze die Zeit um ihn genauer zu betrachten. Seine spitzen Ohren ragten aus zwei Löchern die sich in den mitgenommenen Hut befanden, heraus. An der Krempe steckte so etwas ähnliches wie ein Zauberstab, jedenfalls sah es so aus. weißes Schleierkraut ragte spitz in die Höhe, und sogar einige Schriftrollen hielt das silbrige Band an sich.
Ich entschied mich zu helfen, und stand auf.
Der Kater drehte sich gerade mit der Tasse in der Hand um, und ließ sie beinahe fallen- hätte ich sie nicht im letzten Moment aufgefangen. Ein Teil der Flüssigkeit schwappte über den Rand und tropfte auf der Untertasse.
"Huch, gerade nochmal gut gegangen."
Lächelte ich. Jetzt erkannte ich das auch in seinen schwarzen Augen ein silbriger Kreis die Iris andeutete.
Er grinste nur, seine spitzen Seitenzähne kamen zum Vorschein.
"Ich bin übrigens Charlie."
"Oh natürlich, ein hübscher Name für eine hübsche Menschen Dame hehe. Ich bescheidene Seele heiße Badru."
Er hob den Hut von seinem Kopf und verbeugte sich vor mir, was mich zum lachen brachte.
"Freut mich."
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Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥
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