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Der Markt hatte unendlich viele Stände, und von dem Zeug was dort verkauft wurde, konnte ich mir nur die hälfte zusammenreimen.
Die Lichter rasten in Linien an mir vorbei, als ich keuchend durch die Stände lief, immer mit der Wache im Nacken. Ich schaffte es ihn auszutricksen, damit dieser gegen die Stände lief, aber lange hielt ich das Spielchen nicht mehr aus.
"Verdammt..."
Keuchte ich und stolperte neben einer Menschengroße Katze, die mich mit ihren grünen Augen anblinzelte. Sie hob die Pfote voller Schreck vor ihrem Maul, an der Pfote ein kleines Kind. Dieses fing plötzlich an zu fauchen, was mich aufschrecken ließ. Prompt knallte ich gegen den Nachbarsstand, der bedrohlich zu wackeln anfing.
"Hey, kannst du nicht aufpassen?!"
Keifte ein Alter Mann mit langer, schwarzer Mähne und ebenso langen Bart.
"Entschuldigung..."
Murrte ich, und wollte von dem engen Gang verschwinden, als mich plötzlich etwas von den Füßen riss.
Hart knallte ich flach auf dem Bauch und hustete.
"Argh..."
"Hör auf weg zu laufen, dummer Mensch!"
Knurrte die Wache. Das Pechschwarze Fell glänzte.
Ich rappelte mich auf und sah ihn an. Weg laufen konnte ich jetzt nicht mehr. Das einzige was mir noch übrig blieb, war zu kämpfen.
Ich stellte mich also in Position und unterdrückte meine zittrigen Glieder.
Der Aniku brach plötzlich in schallendes Gelächter aus.
"Du willst gegen mich antreten? Soll das ein Witz sein?"
Ich sagte nichts, sondern atmete einmal tief durch und lockerte meine Finger. Sollte er sich doch über mich lustig machen.
Hinter mir hörte ich wildes geflüster und gemurmel.
"Ein Mensch ist hier?"
"Wie kam das Biest hier hin?"
"Unfassbar..."
Stünde vor mir kein bedrohliches Wesen dessen Fähigkeiten ich nicht einschätzen konnte, hätte ich mich spätestens jetzt umgedreht und die Menge wütend angefunkelt. Aber sie konnten mich so wie so nicht sehen, dank des Helmes.
"Oh...du meinst das ernst?"
Säuselte die Wache jetzt, und ging schleifend hin und her.
"Na schön, von mir aus. Ich werde versuchen dich nicht sofort zu zerfetzten."
Er zog einen spitzen Dolch hervor, und duckte sich. Die Ohren waren nach hinten geklappt, die Zähne gefletscht.
Er machte sich zum Sprung bereit, gleichzeitig wich ich aus. Er schaffte es trotzdem mich mit seinen Zähnen am Arm zu streifen, und riss dabei ein Stück des Stoffes ab.
"Ey!"
Kaum hatte ich den Blick gehoben, sprang der Wolf schon wieder auf mich zu. Ich duckte mich und rollte mich ab, stand aber sofort wieder auf die Beine.
Ich musste mich konzentrieren.
Er war nicht wie die Mitglieder meiner Kampfgruppe. Er bewegte sich anders, war kein Mensch. Ich musste also umdenken.
"Na, schon müde?"
Lachte der Wächter, und fing an auf mich zu zu laufen.
Ich wich aus, und fing an mit den Füßen zu treten. Ich traf ihn einmal an der linken Seite seines Maules. Er jaulte kurz auf, was mir das Herz zerbrach. Ich hatte Hunde immer geliebt, und jetzt wo ich eine ähnliche Version von ihnen sah, tat es weh ihnen Schaden zu zufügen. Aber ich musste mir eingestehen das dies eben keine Hunde waren, sondern andere Wesen die nur so aussahen wie welche. Ich durfte nicht nachgeben, denn die langen, scharfen Zähne die die Wache fletschte, könnten mich mit nur einem Biss zum verbluten bringen.
Der ganze Kampf war ein einziges hin und her zwischen ausweichen und verfehlten Schlägen.
Langsam ging mir die Puste aus, und wirklich gegen ihn zu kämpfen konnte nur in einem Disaster enden.
Mein Blick wanderte über ihn, und suchten nach einem Weg zum abhauen.
Plötzlich raste er auf mich zu, und ich drehte mich halb von ihn weg. Er stolperte, was ich dafür nutzte um ihn in die Rippen zu boxen. Er fiel auf die Seite und rappelte sich sofort wieder auf. Doch da schlug ich schon mit der Faust zu, direkt zwischen die Augen. Die Wache zückte sein Dolch und rammte ihn in die Luft zwischen meinem Arm und meiner Seite. Ich packte seinen Arm, und versuchte ihn um mich zu schlagen, doch der Wolf war viel stärker. Er packte mich plötzlich mit seinem Maul an der Seite und schleuderte mich hin und her.
Ich fing an aufzuschreien, als ich spürte wie sich die scharfen Zähne durch den dicken Stoff der Motorradjacke, bis hindurch der Haut bohrte.
Aus Panik holte ich mit dem Ellbogen aus, traf ihn am Zahn und Auge gleichzeitig. Der Griff lockerte sich, was ich nutze und sein Maul versuchte mit den Händen auf zu reißen. Schnell merkte ich das dies sinnlos war, und suchte panisch nach einer Möglichkeit mich zu befreien.
Plötzlich fiel mir der Trick ein, der mir mein alter Lehrer einmal gezeigt hatte.
Der Nacken der Kreatur war für mich gut erreichbar, was dazu führte das ich mit Zeige und Mittelfinger den Punkt suchte an dem die Nervenzufuhr gestört werden konnte.
Mit einem schnellen Schlag brachte ich den Aniku zum zucken. Ein verwirrter Blick machte sich breit, doch das brachte ihn nicht dazu los zu lassen. Stattdessen schleuderte er mich auf dem Boden, und hielt mich mit den Krallen fest.
"es reicht mir langsam mit dir, Mensch!"
Keifte er.
"Du bist noch nicht mal eine Nacht hier, und richtest schon Schaden an!"
Mein Herz raste wie wild, als ich die Füße hochstemmte um ihn an der Magengegend weg zu treten, doch mit einer Bewegung wurden meine Beine nur zusammengequetscht.
"Verdammt, bin ich froh das es dich gleich nicht mehr geben wird..."
Er riss mit einer Bewegung meinen Helm vom Kopf, sodass ich mit dem Hinterkopf auf dem Boden aufknallte. Kalte Luft kühlte meine warmen Wangen, und ein murmeln machte sich durch die Menge breit.
Ich spürte seinen heißen Atem auf meiner Wange, und meine Augen zuckten über sein Gesicht. Die weißen Augen sahen anders aus als bei Sorin. Diese hier waren kalt und leblos, die von Sorin waren wie ein weißes Licht welches wie geblendeter Schnee wirkte.
Plötzlich wünschte ich mir das die Situation von dem Zug noch einmal eintreffen würde.
Wenn ich nur auch so zaubern könnte wie alle hier auf diesem Platz.
Langsam wurde ich wütend.
Verdammt, ich war in einer Welt mit Zauberwesen und jetzt starb ich noch bevor ich mir überhaupt klar darüber werden konnte?
Ich ballte die Hände zu Fäusten und starrte der Wache Wutentbrannt in die Augen.
Ich sammelte all die Energie die ich noch aufbringen konnte, und dachte nach. Ich müsste es nur schaffen meine Beine zu befreien...
Ich hielt die Luft an, und versuchte mich gegen den Druck zu wehren. In meinen Armen schien das Blut zu kochen, ich spürte meinen Puls in jeder Vene.
Ich bockte meinen Oberkörper auf, als der Aniku plötzlich einen ängstlichen Blick aufsetzte. Seine Ohren waren nach hinten geklappt, und er wirkte wie versteinert bis ich das leise keuchen hörte als wenn ihn jemand am Hals packte.
Plötzlich hustete er und sah mich fassungslos an.
"Was hast du gemacht?"
Verwirrt sah ich ihn an, doch ergriff die Chance und schleuderte voller Wucht meinen Kopf gegen seiner Stirn.
"Argh!"
Er schloss die Augen, und auch ich spürte den pochenden Schmerz an meiner Stirn.
Doch ich zögerte nicht, sondern trat seinen Körper mit den Beinen zur Seite und rappelte mich auf. Ich sowohl Helm, als auch Wache zurück und fing an zu rennen in der Hoffnung mich würde keiner der Bewohner ergreifen um zu versuchen den Helden zu spielen.
Zu meinem Glück traute sich niemand, und so rannte ich in die vollkommen falsche Richtung, weg von den Leuten dessen Blicken ich immer noch im Rücken spüren konnte...
⋆⁺₊⋆ ♡̷̷̷ ⋆⁺₊⋆
Völlig außer Atem kam ich auf einer Straße an, dessen Trampelpfad zu einem edlen Park erbaut wurde.
Hier war es still, nur mein unregelmäßiges Atmen war so laut das ich Angst hatte man könnte es Kilometer weit hören.
Ich blickte hinter mir, doch niemand schien mir gefolgt zu sein.
Erleichtert und erschöpft, stützte ich meine Hände auf die angewinkelten Knie ab und starrte den Boden an. Der Schweiß stand mir im Nacken, und die schwere Ausrüstung die ich noch immer trug, hätte ich am liebsten ins Meer geworfen. Ich musste diese Hütte finden...
Als ich mich aufrappelte und tief die kühle Luft durch meine Kehle zog, bemerkte ich etwas im Augenwinkel, und sprang gleich zur Seite.
Ein Junge stand dort, nur wenige Meter von mir entfernt und starrte mich an.
Plötzlich schüttelte er den Kopf und hob die Hände. Er war kleiner als ich, und kräftig gebaut. Seine wilden Locken schimmerten dunkelgrün, und waren zu einem Seitenscheitel gezogen, die seine spitzen Ohren zum Vorscheinen brachten. Er hatte einen gebräunten Hautton, und vereinzelte Sommersprossen konnte ich im sperrlichen Licht auf seiner Nase erkennen. Er trug einen ebenso grünen Strickpullover, und braune Jeans. Er sah im großen und ganzen wie ein Streber aus meiner alten Schule aus. Ich mochte Nerds. Sie waren die liebsten.
Plötzlich fing der Junge jedoch an, mir mit den Händen zeichen zu zeigen, die ich nicht verstand. Er musste wohl stumm sein...oder Taubstumm. Ich hatte einzelne Leute auf den Straßen oder im Bus gesehen, doch ich hatte nie gewusst was die Zeichen bedeuteten. Hätten die uns das mal in der Schule beigebracht, anstelle von lateinisch...
"Oh ähm...ich kann dich nicht verstehen- also..."
Fing ich an und hob die Hand.
"Kannst...kannst du mich verstehen?"
Ich gestikulierte wild mit der Hand herum, zeigte auf meinem Mund, mein Ohr. Der Junge fing stumm zu lachen an, sodass sich die Lachfältchen um seine Augen bildeten.
Er nickte.
"Oh okay, gut."
Ich lächelte.
"Ich hoffe du verrätst mich nicht..."
Fing ich dann ernst an, doch der Junge schüttelte nur energisch den Kopf und kam auf mich zu. Ich wich zurück, doch er streckte seine Hand aus.
"...ich würde dir gerne durch die mysteriösen Ortschaften folgen aber...ich muss zu einer Hütte damit mich nicht noch mehr Leute entdecken die mich töten wollen..."
Lachte ich trocken auf. Der Junge nickte und zeigte auf sich und auf mich. Dann nahm er meine Hand und zeigte mit dem Kopf in die Richtung aus der ich kam.
"...du willst mir den Weg zeigen? Aber du weißt doch gar nicht wohin ich-"
Der Junge sah sich um und bückte sich dann. Ich sah ihn zu wie er die Finger bewegte und aus dem trockenen Trampelpfad plötzlich eine kleine Pflanze wuchs die sich zu einer kleinen Hütte formte.
"Wow..."
Rutschte mir heraus, als der Junge zu mir sah und lächelte. Er ließ noch eine weitere Pflanze erscheinen die zwei kleine Figuren zeigten die zu der Hütte liefen.
"Du weißt also das ich zu dieser Hütte muss ja?"
Fing ich an, und der Junge nickte.
"Na gut, aber mich darf keiner sehen! Bestimmt hast du das Drama schon mitbekommen, wenn du sogar weißt wo ich lang muss..."
Der Junge nahm wieder meine Hand und machte dann eine abwinkende Handbewegung.
Ich lächelte.
"Na gut, ich vertraue dir."
Was blieb mir auch anderes übrig...
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Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥
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