↬1

Immer wieder räumte Harry seine Sachen aus seinen beiden Koffer um, um so viel wie möglich mitnehmen zu können. Zudem hatte er die ganze Zeit das Gefühl, irgendwas zu vergessen, weshalb er ständig in seinem Elternhaus rumrannte.

Er hatte sich ein Jahr vor seinen Abiturprüfungen schon für ein Auslandsjahr beworben und als er dann auch noch für das Work and Travel Programm angenommen wurde, tat er nichts anderes mehr außer Lernen, um seinen Schulabschluss zu schaffen. Zwar hatte er dadurch nur noch sehr wenig soziale Kontakte, aber das war ihm eigentlich auch egal, die hätte er spätestens eh verloren, wenn er das Jahr in Amerika verbringt. Und das Lernen hatte sich gelohnt, denn ein Abischnitt von 1,9 konnte sich nun wirklich sehen lassen.

,,Harry Schatz, hast du genügend Unterwäsche eingepackt?" Seine Mutter stand schwach lächelnd im Türrahmen und da Harry sie durch seine laute Musik die spielte nicht kommen hörte, drehte er sich nun erschrocken rum. ,,Mum, du denkst doch nicht, dass ich 365 Boxershorts einpacke, oder? Ich kauf mir da dann schon neue, außerdem werde ich dort auch eine Waschmaschine haben." Harrys Mutter Anne seufzte hörbar. Sie wollte ihren einzigen Sohn nicht einfach gehen lassen.

Das fiel ihr ja schon bei ihrer Tochter Gemma schwer, die nur zwei Stunden Autofahrt weit weg zog, um in London zu studieren. Ihrer Meinung nach wurden ihre Kinder viel zu schnell erwachsen. ,,Ich weiß Großer, ich realisier bloß noch nicht wirklich, dass ich dich ab morgen ein ganzes Jahr nicht sehen werde." Harry schloss seine Mutter in seine Arme und schmiegte sich an sie. Auch wenn er viel größer war als sie, in ihren Armen fühlte er sich immer wie der kleine Junge, der ein Wehwechen hat. Der vielleicht gerade beim Fußball hingefallen war und nun Trost brauchte. Oder sich einfach nur aus Tollpatschigkeit heraus gestoßen hatte, sodass jemand nun seine wunde Stelle anpusten musste.

,,Du kannst mich ja mal besuchen", nuschelte er in ihre Haare, woraufhin er das Vibrieren ihres Lachens an seinem Hals spüren konnte. ,,Ich werd sehen, was sich tun lässt und mal mit Robin drüber reden." Die beiden ließen voneinander ab und Harry packte als nächstes seinen Lieblingspulli ein. Nach gut zwei weiteren Stunden einpacken und umräumen ging er nochmal seine ganze Packliste durch und konnte erleichtert feststellen, dass er alles eingepackt hatte.

Als nächstes machte er sich ans Handgepäck, wo er überwiegend Essen reinpresste. Ein Kissen bekam er, wie auch immer, auch noch in den Vans Rucksack. Es war das, welches seine Mutter und Gemma ihm zu seinem Sechsten Geburtstag geschenkt hatten. Dementsprechend sah es auch nicht mehr ganz so heile aus, schließlich war es somit schon knapp mehr als zwölf Jahre in Harrys Besitz, aber er bestand darauf, es zu behalten. Es würde ihm sicher Sicherheit spenden, wenn er alleine in den Vereinigten Staaten herumirrte.

Davor hatte er wahrscheinlich am meisten Angst. Alleine zu sein. Aber durch die Agentur, die das Work and Travel Programm leitet, wird er in einer Wohngemeinschaft leben. Mit wem, dass weiß der Braunhaarige noch nicht, aber er hofft, dass die Leute dort nett sind. Sonst muss er wohl ein Jahr damit leben, alleine zu sein. Doch er redet sich immer wieder ein, positiv zu denken, was die meiste Zeit sogar klappt. Er freut sich einfach nur darauf, bald was neues zu sehen, anstatt seine öde Heimat. Nicht falsch verstehen, er liebt, wo er lebt, aber seit 18 Jahren dasselbe zu sehen, ist nicht unbedingt so aufregend.

Der Lockenkopf legte sich schon um 18 Uhr ins Bett, denn um 2.00 Uhr nachts müsste er schon wieder aufstehen, um pünktlich zum Flughafen zu gelangen. Er wünschte seiner Mutter, sowie seinem Stiefvater eine Gute Nacht, stellte seinen Wecker und schlief auch kurz darauf ein.

---

First Chapter, bin ganz zufrieden. Ich hoffe, dass es euch auch zusagt, x

Seid ihr eigentlich eher für Bottom Louis oder Bottom Harry?
-Ich find beides toll, solange der Kontext stimmt

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top