Kapitel 12: Morgen

Es war früh am nächsten Morgen, als Yasmin aufwachte und sich müde umsah. Kurz war sie verwirrt und wusste nicht ganz, wo sie sich befand. Doch relativ schnell viel es ihr wieder ein und ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Kurz sah sie auf die andere Seite des Betts, wo Loki noch friedlich schlief. Vorsichtig stand sie nun auf und streckte sich einmal. Sie würde ihren Freund erst mal schlafen lassen und schauen, ob sie was zu Frühstück für sie beiden auftreiben könnte, denn sie war sich nicht wirklich sicher, ob Loki mit seiner Leiblichenfamilie zusammen Frühstücken wollte. Zwar hatten sie am Vortag geklärt, dass diese ihn nie zum Sterben ausgesetzt hatten, aber das hieß nicht, dass er ihnen schon vertraute. Sie selbst hatte sich natürlich auch darüber gefreut, dass sie Laufey und Farbauti nie falsch eingeschätzt hatte, aber sie kannte die beiden auch schon länger. Wobei sie hoffte, dass sie heute die Gelegenheit hätte, einmal in Ruhe mit der Mutter ihres Freundes zu sprechen, auch um dieser zu erklären, warum der Name Hela nicht fallen durfte. Auch wenn Yasmin es immer noch nicht wirklich gut fand, dass Odin und Frigga ihren beiden Söhne nichts von ihrer Schwester erzählen wollten. Irgendwann würde es sicherlich zu einem Treffen kommen, denn die Brünette war sich mehr als nur sicher, dass ihre beste Freundin aus alten Zeiten noch lebte. Wobei ihr natürlich auch bewusst war, dass Odin für so ein Treffen entweder den Zauber über Helas Gefängnis lösen oder sterben musste. Dabei hoffte sie natürlich auf die erste Variante, denn sie würde sich auch freuen, wenn Vater und Tochter sich wieder versöhnen würden. Nun jedoch schon die Brünette diese Gedanken erst mal beiseite und verließ auch schon ihr Zimmer. Leicht schnupperte sie in der Luft, um herauszufinden, wo sie lang musste. Auch wenn sie vermutete, dass der Geruch nach Essbarem sie wohl entweder in den Frühstückssaal oder die Küche führen würde. Mit ruhigen Schritten machte sie sich also auf den Weg, immer dem Geruch nach Essen folgend. Nach knapp fünf Minuten kam sie dann auch schon bei einer Tür an, welche wie eigentlich alles hier fast dreifach so groß war wie sie. Zum Glück bestand diese jedoch auch aus Eis und so legte Yasmin ihre Hand auf die glatte Oberfläche und ließ ihre Magie in diese hinein fließen. Nach einem kurzen Moment entstand dann in dem Eis eine weitere Tür, jedoch nun in einer menschlichen Größe, so dass Yasmin sie ganz einfach öffnen konnte und in den Raum herein trat.

Der Raum stellte sich dabei als Frühstückssaal heraus und am Tisch saßen Farbauti und Laufey, welche doch recht entspannt zu ihr sahen. „Ich hab dir gleich gesagt, dass sie das Probleme mit Magie lösen wird. Hat sie damals schließlich auch immer gemacht, als die beiden hier waren.", kommentierte Farbauti ihren Auftritt, woraufhin der König der Eisriesen nur leicht seufzte und nickte. „Guten Morgen, Yasmin. Gut geschlafen?", wandte sich die Ältere nun an sie, woraufhin Yasmin leicht nickte, während ei leichtes Lächeln auf ihren Lippen lag. „Ich wollte Frühstück für Loki und mich holen.", erklärte sie, woraufhin die beiden Älteren verstehend nickten und Farbauti sie dann auch schon auf den Tisch hob, damit sie sich etwas nehmen konnte. „Sag mal, warum schien es gestern so, als wenn du mehr als nur erleichtert gewesen wärst, dass ich den Namen von Hela nicht erwähnt habe?", kam es nach einen Augenblick von der Königin, woraufhin Yasmin tief seufzte. „Weil weder Thor noch Loki von ihr Wissen...seit damals wird das Thema Hela totgeschwiegen.", erklärte sie sachlich, woraufhin das Königspaar einen kurzen Blick wechselte. „Muss das für dich nicht ziemlich schwer sein? Es sind schließlich über 2.000 Jahre seit dem Vergangen.", kam es von Laufey, woraufhin Yasmin nur leicht mit dem Kopf schüttelte. „Es geht...aber nur weil ich nicht seit über 2.000 Jahren schweigen muss." Deutlich spürte die Brünette den verwirrten Blick der beiden Älteren auf sich, woraufhin sie dann auch schon tief seufzte. Dieses Gespräch hatte sie eigentlich erst später führen wollen. Doch sie wollte die beiden jetzt auch nicht nur mit ihren Worten sitzen lassen. Somit lies sie nun also einen Stuhl für sich erscheinen und setzte sich auf diesen hin. „Ihr habt sicher davon gehört...das Hela nicht so viel davon hielt das Odin keine Kriege mehr führen wollte?" Knapp nickten Farbauti und Laufey auf diese Aussage hin und somit fuhr Yasmin fort: „Odin beschloss also, Hela weg zu sperren, da er es nicht übers Herz brachte sie zu ermorden. Fand Hela natürlich nicht ganz so toll und versuchte auszubrechen. Daraufhin hat Odin die Valkyren und mich entsandt um sie aufzuhalten. Diese Mission überlebte keiner....Auch ich starb und wurde nun vor gut 25 Jahren als Yasmin Stark wieder geboren. Vor zwei Jahren bekam ich dann meine Erinnerungen zurück."

Auf ihre Erzählungen hin herrschte schweigen im Raum, wobei Yasmin stumm auf ihre Hände sah, während immer wieder Bilder von der Mission Hela aufzuhalten durch ihren Kopf schossen. Wobei ihr auch mal wieder auffiel, dass die Augen von Hela deutlich Dunkler gewesen waren als sonst. Was ihre Vermutung bestätigte, dass die Prinzessin von Asgard unter einem Zauber gestanden hatte. „Hela wollte das Kämpfen nicht beenden? Das klingt nicht wirklich nach ihr.", kommentierte nun Farbauti, woraufhin Yasmin zu ihr aufsah. „Ich glaube, dass sie damals unter einen Zauber stand und deswegen so gehandelt hat, aber ich bin damals nicht zu ihr durch gedrungen bei der Mission." Knapp nickten die beiden Eisriesen nun. „Aber wenn Lotrp nie auf Hela getroffen ist...wieso sieht er dann genauso aus wie sie?", fragte Laufey nun. Leicht zuckte Yasmin mit den Schultern, denn darauf hatte sie keine wirkliche Antwort. Sie hatte zwar eine Vermutung, aber die war recht wage und eher unwahrscheinlich, als das sie wirklich stimmen könnte. „Des wegen sollen wir Hela also nicht erwähnen, damit Lotrp nicht irgendwelche Fragen stellt, wer das ist, richtig?", lenkte Farbauti nun wieder auf das richtige Thema ab. Knapp nickte die Brünette und stand nun auch schon wieder auf. „Ich werde dann jetzt auf unser Zimmer gehen. Nicht das Loki sich noch sorgen macht.", meinte die Brünette nun und stand dann auch schon auf, während sie nun schnell einen Teller mit Essen nahm und dann elegant vom Tisch sprang. Mit ruhigen Schritten machte sie sich nun auf den Weg zurück zu dem Gästezimmer, welches sie zusammen mit Loki bewohnte. Dort angekommen, wurde sie auch schon von ihrem Freund erwartet, welcher wach im Bett saß und seinen Blick nun auf sie richtete. „Ich habe uns Frühstück geholt.", meinte die Brünette, bevor der Schwarzhaarige fragen konnte. Leicht nickte der Ältere, woraufhin sich die Brünette dann auch schon zu ihm setzte. Gemeinsam begannen sie dann auch schon mit dem Frühstück, wobei sie sich fragte, wann Laufey wohl vorbei kommen würde, um dann mit seinem Sohn zu sprechen. Sie selbst würde dann sehr wahrscheinlich den restlichen Tag mit Farbauti verbringen oder vielleicht einen Spaziergang machen.


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