「 oo8 - Confusing Feelings 」

Nach einiger Zeit, in der ich sowieso nur Jungkook und Taehyung zuhören konnte, war ich einfach gegangen. Die beiden hatten es nicht einmal mehr bemerkt, waren nur noch fixiert auf den jeweils anderen. Deswegen war Jimin wohl schon vor mir einfach aufgesprungen, meinte er müsse mit seiner Oma gassi gehen und seinen Hund besuchen, da er Kekse gebacken hatte. Genau so hatte der süße Mochi es gesagt und hätte er mich mit seinem Blick nicht gezwungen noch eine Weile sitzen zu bleiben, wäre ich ihm sofort nach gerannt.

Draußen wagte ich einen kurzen Blick auf mein Handy und wie erwartet hatte Jiminie geschrieben, dass er gut Zuhause angekommen war. Wir machten es immer so, da er sich erstaunlicherweise auch Sorgen um mich machte, wenn ich ihm nicht Bescheid gab. Damals, als er mir eine Standpauke gehalten und wie eine Mutter die Arme in die Hüfte gestemmt hatte, wusste ich nicht wie ich fühlen sollte. Ein warmes Gefühl durchströmte meinen Körper, das ich noch nie in meinen bereits 18 Jahren gespürt hatte. Allerdings war da auch etwas anderes, das ich mir selbst jetzt noch nicht erklären konnte. Diese neue Gefühlswelt war so komplex für mich, ich verstand es einfach nicht. Aber das musste ich ja auch nicht. Wichtig war, Jimin zu beschützen, dass es ihm gut ging und er schlussendlich vielleicht die ein oder anderen Gefühle für mich entwickeln würde. Zugegeben, letzteres war eher ein Wunschtraum meinerseits und war auch nicht zwingend nötig, aber selbst so jemand wie ich durfte das doch mal, oder nicht?

Ein leises Winseln riss mich aus meinen sowieso komplett wirren Gedanken und mein Kopf drehte sich automatisch in diese klischeehafte, dunkle Gasse. Eigentlich würde ich ja jetzt weitergehen, doch stattdessen wagte ich mich in dieses schwarze nichts, lauschte dabei einer wütenden Stimme, der ich immer näher zu kommen schien.

"Zu nichts zu gebrauchen.."

Ein weiteres Winseln.

"Bescheuertes Vieh! Nur deine Schuld!"

Ein schwaches, leises Jaulen.

"Verreck doch endlich!!"

In dem Moment war ich in sein Blickfeld getreten, besah die Situation vor mir mit kritischem Blick. Der Typ vor mir starrte mir dabei ertappt entgegen. So wie das gerade aussah, hatte er einen hilflosen Hund für sein eigenes Versagen fast umgebracht. Lächerlich, auf so ein Niveau gesunken zu sein.

"Was.. willst du Knirps denn jetzt?"

Stumm sah ich ihm entgegen, erwiderte mit Absicht nichts, um ihn etwas zu provozieren. Ein wenig Spaß musste auch mal wieder sein, vielleicht kam da ja noch mehr. Das kleine, erbärmlich aussehende Ding am Boden hatte sich während unserem Blickduell hoch gekämpft und schmeichelte sich winselnd an mein Bein.

Keine Ahnung was mit mir los war, oder was mich gerade ritt, aber erstaunlich vorsichtig hob ich den verdreckten Welpen hoch in meine Arme. Wieso tat er mir leid? Warum fühlte sich mein Herz so verdammt schwer an? Sowas fühlte ich doch nur, wenn es meinem Jimin nicht gut ging.

War es, weil ich mich in diesem kleinen Wesen wiederfand? Weil mir früher auch nichts Gutes getan wurde, egal wie sehr ich es versucht hatte? Ein kleines Schmunzeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Scheinbar ging es nicht nur mir so dreckig. Es gab viel zu viele dieser ekelhaften Menschen, die eigensinnig durch die Welt liefen und jeden so verletzten, wie es ihnen lieb war. Dabei war es ihnen egal, wie sehr man selbst daran litt.

Und genau so einer Person stand ich gerade gegenüber, das sah ich sofort. Auch wenn er sich rausreden würde, sein Leben war hiermit beendet. Nicht, wegen dem nun schlafenden Welpen in meinem Arm, sondern weil er meinem Jiminie auch weh tun könnte und es auch würde. Nur wann stand noch nicht fest. Dieses Risiko würde ich nicht eingehen, niemals.

Vielleicht würde es ja auch helfen, dieses Durcheinander in mir in den Griff zu bekommen.

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