「 o36 - Different 」

"Du verstehst es nicht!"

"Hast du mich gerade dumm genannt?"

"Nein, ich-.. Hyung sag doch auch mal was dazu", forderte mich nun eine der zwei Stimmen auf, doch ich tat einfach weiterhin so, als würde ich friedlich vor mich hin schlummern. Zwar war das in einem bereits fahrenden Bus nicht wirklich von Vorteil sowie alles andere als bequem, jedoch war das immer noch um einiges besser als den Ehestreit der beiden schlichten zu müssen. Denn nachdem der Film zu Ende war, verlangten die zwei sofort nach Hause zu wollen. Warum nun Streit im Paradies herrschte war mir unklar und so sollte es bestenfalls auch einfach bleiben, schließlich war ich nichtmals annähernd ein guter Seelenklempner.

"Ich glaube.. er schläft", flüsterte nun der Andere und fand es wohl ziemlich interessant, mir in der Wange herum zu piksen. Wieso genau war ich eigentlich noch am Leben?

"Das würde ich auch eigentlich, wenn ihr endlich mal aufhören würdet, an mir wie an einem misslungenen Biologie Projekt herum zu stochern..", murrte ich hörbar genervt und richtete mich dann widerwillig auf. Die Arme immer noch verschränkt haltend und tief Luft holend. Anscheinend hatten sie das nicht erwartet, weswegen ich nun mit erschrocken Blicken gemustert wurde. Ich jedoch konnte nur ironisch grinsen und dabei die Augen verdrehen. Dann aber bemerkte ich, dass der Bus endlich an der richtigen Haltestelle stehen blieb und somit flitzte ich ohne ein weiteres Wort zu verlieren in die wundervoll dunkle und befreiende Nacht. Egal wohin, hauptsache ganz weit weg von diesem Ehepaar, das seine Streitereien nicht unter Kontrolle halten konnte.

Sehnlichst blickte ich dem Hochhaus entgegen und freute mich tatsächlich schon darauf, mit Holly in die warme Stube zu gehen. Ihn zu füttern, vielleicht auch waschen und das weiche Fellknäuel bürsten. Spätestens in diesem Moment musste ich mir wohl oder übel eingestehen, dass ich den kleinen Vierbeiner wohl doch ziemlich vermisst hatte. Umso erfreuter war ich, dem Gebäude näher zu kommen und mit jedem weiteren Schritt schien sich mein Körper immer wärmer anzufühlen. Ein unbekanntes aber keinesfalls schlechtes Gefühl.

Doch all diese angestaute Freude wurde durch eine noch unbekannte Hand an meinem Handgelenk zerstört. Kalte Finger klammerten sich an meine Haut und das ließ mich sogar leicht erzittern. So also blieb ich stehen und drehte mich sogleich zu der Person um. Durch die Dunkelheit konnte man so gut wie nichts erkennen und noch dazu traf hier kein bisschen Licht der Straßenlaternen hin, weswegen ich nur die ungefähren Umrisse erkennen konnte. Sie war ungefähr in meiner Größe und auf den ersten Blick alles andere als muskulös. Leicht kniff ich meine Augen zusammen und zog etwas an meinem Arm, doch der Griff wollte sich kein bisschen lösen. Wie sagte man so schön, der erste Eindruck konnte tatsächlich täuschen. Und doch fühlte ich einfach nichts dabei und auch kein bisschen Angst. Weder Wut auf diesen jemanden, der meine Freude auf Holly zerstört hatte, noch Panik darauf, was er denn wollte. Nur der kühle Wind brachte eine leichte Gänsehaut auf meine Haut.

"Hyung..", flüsterte die Person ins Nichts hinein und so leise, dass ich es schon fast überhört hatte. Dennoch kam sie mir bekannt vor, allerdings wusste ich noch nicht, ob dies ein Grund der Freude oder Trauer sein würde. Langsam ließ er meine Hand los, welche schlaff nach unten glitt.

"Es tut mir leid, Hyung", entkam es ihm, seine Stimme getränkt in Vorsicht, Leid und Schuld. Daraufhin entwich meinen Lippen ein lautloses Seufzen, denn dadurch erkannte ich nun endlich, wer denn vor mir stand.

"Taehyung, was willst du jetzt und vor allem hier?", fragte ich schlichtweg und bemerkte gar nicht, wie unfreundlich und kalt es doch klang. Dies war nun leider meine Art und diese konnte ich nicht einfach abstellen. Noch dazu wollte ich nicht, dass er glaubte sich bei mir eine Schulter zum ausheulen suchen zu können. Ich wollte keine weiteren Freundschaften schließen, vor allem nicht mit ihm. Das alles konnte er liebend gerne beim Keks machen, aber nicht bei mir. Trotz dessen spürte ich seinen verletzten Gesichtsausdruck stechend auf mir, was mich zum Nachdenken brachte. Jimin wäre vielleicht sogar froh darüber, falls ich es versuchen und schaffen würde ihn aufzuheitern.

"Komm mit", unterbrach ich ihn einfach, schnappte mit diesmal seine Hand und zog ihn mit rein ins Gebäude. Der Junge würde hier sonst erfrieren, was wiederum kein guter Eindruck auf meinen süßen Mochi wäre. Nur für ihn würde ich ihm jetzt helfen, nicht, weil ich langsam anfing, ihn so langsam zu mögen. Ganz genau, nur deswegen.

Zwischen uns blieb es relativ still, auch als wir die Treppen hinauf gingen, bis wir schließlich oben angekommen waren. Mit einer einfachen Handbewegung sperrte ich die Tür zu meiner Wohnung auf und symbolisierte ihm, dass er eintreten konnte. Dabei fiel mir erst auf, dass ich noch immer seine Hand fest in meiner hielt, weswegen ich diese schnell losließ. Fast schon so als hätte ich mich verbrannt. Er allerdings fing nur an zu grinsen, bis er irritiert in die Wohnung blickte. Dort saß mit Abstand das süßeste, das ich je im Leben gesehen hatte. Holly sah uns entgegen und seine Rute wedelte fröhlich umher. Seine Augen schienen zu glänzen als er aufstand und wartete, dass wir eintraten. So also ging ich voran und wurde sogleich von diesem Fellknäuel angesprungen. Schmunzelnd streichelte ich ihm über den kleinen Kopf und beobachtete Tae, wie dieser lächelnd auf uns zu kam. Sein Blick galt nur noch Holly, der ihm neugierig entgegen blickte und seine Nase in die Luft streckte. Vielleicht würde der Abend doch nicht so schlimm verlaufen, wie anfangs gedacht.

︵‿



Well.. hello? Long time no see?

Noch irgendjemand am Leben und will eventuell sagen, wie er das Kapitel so gefunden hat? Eventuell kommen jetzt auch endlich wieder welche?
Yay or nay?¿

Achtung, meckern auf hohem Niveau: Wattpad hat diese Herzenschleifen über den Gifs kaputt gemacht ;-;.. ist das bei euch auch so?

Ps; thanks for reading, voting, commenting, I love you.

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