Allzu lange dauerte es dann nicht, bis der Alkohol bei allen dreien einschoss. Im Gegensatz zu ihren gesamt neun geleerten Gläsern, trank ich noch gemütlich von meinem ersten. Es war schon recht amüsant, sie so zu sehen, weswegen ich grinsend mitansah, wie sich der Keks gerade über Taes Augen lustig machte.

"Die sehen ja voll komisch aus!", prustete er lautstark gegen die laute Musik und klopfte sich selbst auf den Schenkel. Tae allerdings bekam plötzlich Panik, dass seine Augen ihm rausfallen würden oder sowas in der Art, weswegen er ohne ein weiteres Wort aufstand und wahrscheinlich irgendeinen Spiegel suchte. Somit waren es wohl nur noch drei.

Aber anstatt weiter darüber zu grinsen, machte sich ein komisches Gefühl in mir breit. Etwas stimmte hier nicht. Jedenfalls nicht mehr. Sofort schnellte mein Blick zu Jimin, der taumelnd auf Sessel saß und den Tisch wie hypnotisiert mit seinen trüben Augen anstarrte. Man merkte sogar recht deutlich, dass seine Wangen einen roten Schimmer angenommen hatten. Dabei grinste er dümmlich vor sich hin und wenn man sich genau konzentrierte, konnte man ihn kichern, oder gar leise summen hören. Sagte ich ja, Alkohol war überhaupt nicht seins. Und doch wollte ich ihn gerade einfach nur in den Arm nehmen.

Doch recht viel länger konnte ich mich gedanklich nicht mehr wie seine Mutter aufführen, denn ein eiskalter Schauer durchfuhr mich von oben bis unten. Und egal wem dieser durchbohrende Blick gehörte, mit diesem war definitiv nicht zu spaßen. Zu sagen, sowas hätte ich noch nie gefühlt, wäre doch etwas zu übertrieben, trotzdem musste ich jetzt umso mehr aufpassen.

Den schweren Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte, schluckte ich einfach runter und versuchte die Angst um meinen Mochi unter Kontrolle zu bekommen. Unbewusst verstärkte ich dabei den Griff um das Glas und lehnte mich zurück. Ein kurzer Schluck des bitteren Getränks bewirkte jedoch nur, dass ich nur noch nervöser wurde und nun auch mit dem Bein wippte. Allem Anschein nach hatte der Keks mein Rumgehampel bemerkt, denn als er zu mir sah, bildete sich ein schiefes Grinsen auf seinen Lippen. War er nicht eigentlich genauso betrunken wie die anderen beiden gewesen?

"Geht's dir nicht gut, Hyung?", fragte er nämlich als wäre er wieder komplett nüchtern, oder hätte nie auch nur einen Schluck getrunken, und lächelte mir unschuldig entgegen. Dabei konnte ich den möchtegern Heiligenschein förmlich über ihm erblicken, doch ich sah in diesem Moment durch seine Engelsmaske. Er hatte etwas vor, das war mir nun bewusst geworden. Und doch verstand ich nur Bahnhof, oder besser gesagt, tat einfach nur so, als hätte ich keinen blassen Schimmer. Ich wollte hinter sein Geheimnis, seinen Plan oder was auch immer er versteckte, kommen.

"Wäre doch schade, wenn du den Höhepunkt des ganzen verpasst.. Hyung", sagte er nun erschreckend kalt und hätte ich meine Mimik nicht so gut unter Kontrolle, würde selbst ich ihn nun geschockt ansehen. Aber zu meinem Glück blieb es bei meinem monotonem Blick und so bemerkte ich, wie sich seine gesamte Ausstrahlung komplett geändert hatte. Egal was es mit ihm auf sich hatte, jetzt war er nicht mehr der nervige Keks, sondern ein ernst zu nehmender Gegner.

Sein schelmisches Grinsen entging mir nicht, als er sich ebenfalls zurücklehnte und mir mit seinen nun leeren, eiskalten Augen entgegen sah.

"Lust auf eine kleine Wette, Hyung?"

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Hiermit beginnt die Lesenacht also.. ich hoffe dass es euch gefallen wird ( ͡° ͜ʖ ͡°)♥