(U)FAQ - Harry Potter

(Un)friendly asked questions - wir alle haben sie schon bekommen. Und wir bekommen sie leider immer häufiger.

Es gibt so Userleins, die meinen, sie möchten uns gerne eine dumme Frage stellen á la "Aber Snape war doch gar kein Arsch?" und dann müssen wir denen schon wieder antworten. Deswegen ist es das einfachste, wenn wir solche User demnächst einfach auf genau dieses Kapitel weisen: Hier werden wir einfach mal die am häufigst gestellten (meist sehr unreflektierten) Fragen beantworten, die sich so rund um das Harry Potter Fandom ansammeln.*

*Könnte Spuren von Nüssen und Rants gegen Snapes Glorifizierung enthalten.


Was haltet ihr von dem achten Harry Potter Band?

Es gibt nur sieben Teile.


Wie könnt ihr nur Peter so darstellen er war voll der Verräter!

Peter war, ebenso wie James, Sirirus und Remus, ein fester Bestandteil der Rumtreiber und ein Gryffindor. Er war auch nur ein Mensch, und vor allem, was viele vergessen: Ein Kind in einem verdammten Krieg. Sie waren alle um die 21 Jahre, waren drei davon raus aus Hogwarts und waren in eine Welt des Krieges geworfen worden. Sie mussten alleine irgendwie in dieser Welt zurechtkommen. 

Peter hat am Ende den Weg gewählt, der ihn leben lässt und am Ende bekommen, was er zu diesem Zeitpunkt verdient hat. 

Wir dürfen aber auch eines nicht vergessen: Hätte der tolle Severus Snape die Prophezeiung nicht an Tom weitergegeben, hätte Peter niemals die Last eines Geheimniswahrers auf sich nehmen müssen. Und wer von uns weiß, unter welchen Umständen Peter dieses Geheimnis verraten hat. 

Wir sollten alle mal ehrlich mit uns sein: Wer wäre wirklich so stark, und würde an dieser Stelle sein Leben unter das anderer stellen?


Aber Snape ist doch voll toll und seine Liebe zu Lily ist einfach nur so inspirierend! ALWAYS!!!

"Ihr bleibt bei mir?" - "Bis zum Schluss." - James Potter, Band 7, Kapitel 34

Was Snape für Lily empfand mag in irgendeiner Art und Weise eine Liebe gewesen sein, aber es war nicht gesund. Es war eher wie eine Besessenheit. 

Snape wollte Lily für sich besitzen, und zwar nur für sich. Es war ihm dabei egal, wie sie sich dabei fühlte, was sie dachte und ob sie glücklich war. 

Wenn wir etwas lieben, lassen wir es frei. Das konnte Snape nicht. 

Lily war als einzige Person irgendwo nett zu ihm, sie war etwas wie sein Rettungsseil - in seiner von Gewalt geprägten Kindheit und den eher einsamen Zeiten an Hogwarts. 

Was viele gerne vergessen: Snape hat einen Ast auf Petunia krachen lassen, weil diese Lily von ihm fortnehmen wollte. 

Er hat sich einen Dreck dafür interessiert, wenn Lily ihn bat es mit den dunklen Künsten sein zu lassen. Sie hat es lange ertragen, seine "Freunde" ertragen, die Lily und andere Muggelgeborene quälten. 

Und er hat sie als Schlammblut bezeichnet. Und ja, Lily hat es ihm nicht verziehen, aber wie könnte sie das? Er hat nicht einmal versucht sich zu ändern! 

Und er hat sich Voldemort angeschlossen, war bereit Menschen das Leben zu nehmen und sie zu quälen, er hat Lily und James verraten und als er merkte, wen der Zorn seines Meisters treffen würde, ging er nur zu Dumbledore, weil dieser der Einzige war, der mächtig genug war um Voldemort zu stoppen. Und Snape tat eines: Er flehte um das Leben von Lily. Und zwar nur von Lily. Ihr Kind und James waren ihm Egal. 

Und es war ihm egal ob Lily dann glücklich oder unglücklich gewesen wäre: Hauptsache, sie hätte überlebt und sein größter Widersacher und das lästige Balg wären fort und seine Lily würde endlich ihm gehören. 

Und er ließ seinen Hass an unschuldigen Schülern aus, nicht nur Harry. Er war Neville Longbottoms größte Angst, und das nur, weil dieser Junge an Harrys Stelle hätte stehen können. Weil seine Mutter, Alice, die bereits eines der schlimmsten Schicksale die es gibt erleiden musste, hätte sterben sollen. 

Damit seine Lily lebt. 

Und ja, am Ende war Snape auf Dumbledores Seite, und ein Spion für den Orden und er spielte nur noch die Rolle des Todessers. 

Aber das wiegt nicht die Last seiner Schuld auf.

Seine "Liebe" war keine richtige, bedingungslose Liebe wie die, die Lily und James teilten. Denn James hat sich geändert, seine Schwächen und Fehler erkannt um Lily glücklich zu machen. 

Snape hat nur versucht, Lily in seinen Besitz zu bekommen, sie nur für sich zu haben. 


Snape war doch voll mutig und ein Held! Er ist am Ende für Harry gestorben und hat ihn beschützt!

Eine gute Tat, gleicht nicht einer guten Tat, wenn sie aus den falschen Beweggründen heraus erfolgt. 

Ja, Snape stand am Ende auf der Seite der guten und hat sich gegen seinen alten Meister aufgelehnt und geholfen, ihn zu Fall zu bringen. 

Doch er tat dies nicht aus Nächstenliebe, sondern seiner Schuld. Er wollte damit sein schlechtes Gewissen beruhigen und hoffte auf Vergebung. Vielleicht auf Rehabilitation. 

Es war Entsetzen, als Snape erfuhr, dass Harry sterben musste. Aber gleich darauf erfahren wir auch, dass er dabei nicht an Harry dachte, sonder wieder nur an Lily. Harry war das letzte, was ihn an Lily erinnerte, was bewies, dass diese Frau existiert hatte. 

Snape ist bereits als Jugendlicher nicht davor zurückgeschreckt, schwarzmagische Flüche zu verwenden. Erinnern wir uns an das Duell zurück, zwischen James und Snape, welches dann in den Schlammblut-Vorfall ausarten würde.

Die Beziehung von James und Severus war immer schwer, vorallem weil James ebenfalls wusste, was Snape für Lily empfand. James war ein Arsch, aber alles, was wir über James in Erinnerungen erfahren, stammt von Snape. Sprich: Wir können gar nicht seine guten Seiten als Teenager sehen. Und in ebendiesem Duell nutze James harmlose Duellierzauber. Einen Kitzelfluch. Er hat Snape an den Beinen in der Luft gehangen.

Und was macht der tolle, mutige Held Snape? Er nutzt den schwarzmagischen Fluch Sectumsempra und greift James damit direkt an. Er hat damit die Absicht, ihn schwer zu verletzen, was dann auch geschieht. James erleidet eine schwere Schnittverletzung und es würde mich nicht wundern, wenn da sogar eine Narbe zurückgeblieben ist.

Und Snapes Mut war am Ende lediglich ein Selbsterhaltungsprozess. Er wollte leben und wollte sicherlich nicht sterben.

Wir wollen Snape nicht seinen genialen Charakter absprechen. Er ist ein Meisterwerk der Literaturkunst, ein grauer Charakter, aber er war nun mal kein Held. Wenn ich jemanden haben würde, der mich so liebt, wie Snape Lily geliebt hat, dann würde ich ihn anzeigen und eine einstweilige Verfügung gegen ihn erheben.


Wie könnt ihr nur James verteidigen? Er war voll das arrogante Arschloch!

Mit wie vielen Sätzen haben wir denn etwas von James erfahren? Hauptsächlich aus den Erinnerungen von Sirius und Remus, die nicht die Chance bekommen haben, Harry alles zu erzählen und dann aus den direkten Erinnerungen von Snape, der James sowieso nicht leiden konnte und dann sicherlich nicht die guten Seiten an ihm zeigen würde.

Und da kommt wieder das ins Spiel, was mit Snape gemacht wird: Seine Taten werde ihm verziehen. Selbst die, wie er als erwachsener Mann Kinder quält und misshandelt. Aber James' Taten, die er als Teenager begangen hat, die auch falsch waren, die werden ihm ewig nachgehalten.

James war ebenfalls ein Einzelkind und wurde von seinen Eltern, die lange Zeit keine Kinder bekommen konnte, sehr geliebt. Er wurde verwöhnt, er bekam alles, was er brauchte und wollte und dadurch wurde er arrogant. Etwas abgehoben. Das würde aber mit jedem passieren. Und als Lily ihm das gleiche Ultimatum wie Snape gestellt hat, hat er es in die Hand genommen, sich zu ändern. Er wollte ein besserer Mann werden, für die Frau, die er liebte. Er hat sich geändert, ist kein Arsch mehr gewesen und hat sich letztendlich als wahrer Gryffindor gegen Voldemort gestellt, um bereitwillig für seine Frau und sein Kind zu sterben.

Er hat Sirius bei sich aufgenommen, als dieser kein Zuhause mehr hatte, er hat Remus mit seinem Geld unterstützt, als er keinen Job finden konnte, er hat den kleinen Peter Pettigrew unter seine Fittiche genommen, er hat sich zu einem starken Mann gemausert, der nicht mehr auf eine törichte Feindschaft zurückblickt, die er als Kind mit einem anderen hatte.

James hat sein eigenes Leben und das seiner Freunde in diesem Krieg verloren, während Snape die Leben vieler geopfert hat, damit er leben kann und kommt damit unversehrt davon, während er weiterhin schlecht über James und Sirius und Remus reden kann, die ihr ganzes Leben lang bessere Männer waren, als er es je sein würde.

Snape hatte viele Chancen, die er alle in den Wind geschlagen hat. James hat seine erste Chance ergriffen.


Sollten weitere Fragen aufkommen, ergänzen wir diese in diesem Kapitel. Schaut also immer mal wieder vorbei.

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