22. Dezember 🌠
Skeptisch schaue ich Louis an, verschränke die Arme vor der Brust und schüttel den Kopf. Ich weiß nicht ob ich belustigt oder eher verärgert sein soll.
Wir sind nun schon seid sechs Tagen hier und haben bisher die Sonne genossen. Wirklich weit von unserem Haus haben wir uns noch nicht weg bewegt, außer es ging in Richtung Wasser. Morgen kommen Brianna und Freddie. Die Mutter bin Louis Sohn hat mir versprochen ein paar Stunden ein Auge auf alle drei Kinder zu haben, sodass wir auch hier auf der Insel ein paar Stunden für uns haben können.
Vor gut vier Stunden ist Louis alleine los gezogen, mit dem Versprechen uns einen Tannenbaum zu besorgen - besonders um den Kindern eine Freude zu machen. Ich habe gezweifelt, dass er es wirklich schafft ausgerechnet hier eine Tanne aufzutreiben, aber er war absolut davon überzeugt, dass es kein Problem darstellen wird. Schon allein das er so lange gebraucht hat, hat mich noch skeptischer gemacht - zu Recht wie sich nun heraus stellt.
„Nun schau nicht so skeptisch. Mit ein paar Kugeln wird er fantastisch aussehen, dafür hast du doch extra ein paar mitgebracht." Ich schüttel den Kopf. Natürlich hätte ich ein paar in den Kugeln und Sterne eingepackt und wir haben uns auch die Mühe gemacht, ein Päckchen voller Dekokram hier her zu schicken, welches sogar angekommen ist, aber ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass Louis statt mit einer Tanne mit einer Palme, im Blumentopf ankommt. „Ich schmücke doch keine Palme.", gebe ich von mir. „Musst du auch nicht, dass mache ich.", versichert er mir, allerdings macht es die Sache nicht gleich besser. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und schaue von der Palme zu Louis und wieder zurück. „Schau nicht so. Das haben hier alle.", versucht er mich zu überzeugen.
„Also eigentlich...." - „Daddy. Du bist wieder zurück.", unterbricht Isa ihn und rennt zu ihm hin. Wortlos drehe ich mich um und schaue nach Melli die von ihrer großen Schwester einfach auf der Krabbeldecke liegen gelassen wurde. Schmunzelnd helfe ich der Kleinen dabei sich auf den Bauch zu drehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis sie anfängt zu krabbeln.
„Mom, Louis hat einen ziemlich komischen Tannenbaum gekauft.", höre ich Isa sich beschweren. Na zumindest habe ich die Kleine schon mal auf meine Seite. „Weil es kein Tannenbaum, sondern eine Palme ist Isa. Die auch am Strand stehen, wo wir gestern waren. Weißt du noch?" Sie verzieht das Gesicht und sieht dann Louis an. „Wieso hast du keinen richtigen Tannenbaum gekauft?" „Weil es hier keine Richtigen Tannenbäume gibt.", antwortet Louis ihr. Sie runzelt die Stirn und ich seufze, weil ich ahne, was nun auf uns zukommt.
„Wieso?" „Weil die Leute hier anders Weihnachten feiern." „Wieso?" „Weil es überall andere Traditionen gibt.", ist seine nächste Antwort, aber ich bin mir sicher, dass es nicht seine letzte war. „Wieso?" „Weil es so ist." Isa schaut ihn nun grimmig an. „Wieso sind wir denn dann hier?", fragt sie ihn nun. „Es ist doch schön, dass es mal etwas anderes ist oder meinst du nicht?" Entschlossen schüttelt die den Kopf. „Ich finde es hier doof. Ich will wieder nach Hause!", entgegnet sie nun bockig.
„Du findest es doch hier auch schön. Wenn Brianna und Freddie kommen, können wir mit ihnen eine riesige Sandburg bauen.", versucht Louis nun das Thema zu wechseln. Bockig stampft sie mit einem Fuß auf. „Ich will aber keine doofe Sandburg bauen. Ich will einen Tannenbaum, so wie immer. Und ich will das der Weihnachtsmann uns findet.", lässt sie ihn wissen.
„Isa.", mischt ich mich nun ruhig ein. Ich graule mich schon davor, wenn sie noch älter wird und das argumentieren und diskutieren für sich entdeckt. „Das ist unfair." „Schau mal der Weihnachtsmann der findet uns hier auf der Insel auf jeden Fall auch. Weißt du noch als wir dein Wunschzettel gemacht haben? Wir haben doch eine ganz große Insel drauf gemalt, als Erinnerung daran, dass er uns dieses Jahr hier findet." Noch immer ziemlich bockig nickt sie. „Siehst du und die Palme machen wir uns einfach schön. Keiner im Kindergarten kann dasselbe wie du erzählen, wenn gefragt wird wie euer Weihnachtsbaum aussah.", versuche ich sie nun auf zu munter. Sie runzelte die Stirn. „Aber schön ist das trotzdem nicht." „Es ist aber immer noch besser als keinen Baum zu haben.", wirft Louis nun ein, allerdings zuckt sie nur mit den Schultern und setzt sie dann zu mir.
„Was haltet ihr davon, wenn wir noch mal zum Spielplatz fahren und dann etwas essen gehen?", schlägt Louis nun vor und erhält ein strahlendes nicken als Antwort. Ohne zu überlegen, springt Isa auf und flitzt in Richtung Flur um sich direkt Schuhe anzuziehen.
„Wenn es schon schwer ist euch zwei Tomlinson Frauen zu überzeugen, wie wird es dann erst wenn Melli auch so groß ist, dass sie sich vernünftig mitteilen kann?", will Louis von mir wissen. Lächelnd zucke ich mit den Schultern. Wir beide haben kurz nach seinem Antrag, Anfang Januar in ganz kleinem Kreise geheiratet. Meine Eltern, Louis Familie, Lola und Max sowie Louis alte Bandkollegen waren dabei. Louis konnte es überhaupt nicht schnell genug gehen und mir war es auch recht so. Ich brauche kein Kleid für ein halbes Vermögen oder eine große Party und Louis ging es genauso.
„Ich bin fertig."
Vier Stunden später waren wir mit den Kindern aufem Spielplatz, etwas essen und haben die beiden in ihren Betten verfrachtet. Ich habe die Kisten mit dem Weihnachtsbaumschmuck ausgepackt und schaue Louis nun skeptisch dabei zu wie er versucht diese blöde Palme so irgendwie zu schmücken. „Sieht das zumindest schon ein wenig gut aus?", will er von mir wissen als ich mich im Schneidersitz auf die Couch setze. Ich zucke mit den Schultern. „Vielleicht ein wenig.", gebe ich von mir. „Es ist auch furchtbar schwer diese blöden Kugeln an die Blätter zu bekommen." Ich nehme mir eine Weintraube die ich mir gerade aus der Küche geholt hatte. „Vielleicht hättest du dir das überlegen sollen bevor du diese Palme gekauft hast." „Jaja du Klugscheißer."
„Das hat mit Klugscheißer überhaupt nichts zu tun. Du hättest nur meine Plastik Tanne erlauben sollen, dann wärst du sofort fertig.", gebe ich von mir und weiß ganz genaus, dass ich sowas von Klugscheißer... „Klugscheißer." „Louis!" Unschuldig sieht er mich an. „Was denn?" „Du musst nicht gemein zu mir sein, bloß weil ich recht habe.", gebe ich von mir und sehe wir er die Augenbrauen hoch zieht und mich ansieht. „Ich bin nicht gemein zu dir?" „Ach nein?" Er schüttelt mit den Kopf und sagt: „Du musst mit das nicht unterstellen gemein zu dir zu sein, bloß weil ich recht habe."
Ich mache große Augen und bewerfe ihn mit einem der Kissen die hier auf der Couch herum liegen. „Denk dir demnächst eigene Argumente aus oder lass es lieber gleich mit mir zu diskutieren.", fordere ich und bemerke erst zu spät, dass er das Kissen zurück wirft, mich voll trifft und sich dann zu mir auf dir Couch setzt. „Ich liebe dich.", höre ich ihn sagen und ziehe eine Augenbraue hoch. „Weil ich ein kleiner Klugscheißer bin?", hake ich nach und sehe wie er tatsächlich nickt. „Und weil du einfach die Weltbeste Frau bis, die ein Mann haben kann?", setzt er nach und drückt seine Lippen auf meine. Etwas skeptisch erwidere ich den Kuss. „Du willst das ich dir helfe aus dieser blöden Palme eine schöne Weihnachtspalme zu machen, hab ich recht?", schließe ich aus dem ganzen. Ertappt öffnet er den Mund und schließt ihn dann wieder. „Nur weil ich dir sage, wie sehr ich dich liebe und wie wert ich dich schätze heißt es noch lange nicht....... Okay gut du hast recht.", gibt er letztendlich zu.
„Wie immer." „Genaaaau.", entgegnet er und klingt alles andere als ganz meiner Meinung. „Und weil ich dir recht gebe und du deinen Mann auch unheimlich liebst, kannst du doch wohl nicht zulassen, dass ich mich vor den Zwergen ganz blamieren oder?" Ich seufze und würde ihn eigentlich gerne sein Schicksal überlassen - entscheide mich dann aber doch dafür ihm zu Helfen.
Na hoffentlich bekommen wir etwas passables hin.
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