17. Dezember 🌠

Louis hat sein Wort gehalten und noch bei meinen Eltern Mrs. Flow angerufen. Wie erwartet hat sie Isas Mutter noch nicht bei ihr gemeldet, weswegen wir es bei der Polizei erst gar nicht probiert haben.

Eins konnte uns Mrs. Flow aber versichern, so einfach würde es für Olivia nicht werden. Wir sollen jetzt erst einmal abwarten und uns direkt bei ihr melden, falls wir noch etwas von ihr hören. Wirklich beruhigen konnte mich das ganze jedoch nicht. Ich hasse diese Ungewissheit einfach. Nicht zu wissen was auf uns zu kommt. Nicht zu wissen, was Olivia als nächstes vor hat.

Gemeinsam mit Isa, sind wir dann alle drei gemeinsam zurück nach London gefahren, wo Harry unseren Besuch erst ein paar Stunden beschäftigt hatte und dann gemeinsam mit den beiden bei uns gewartet hat.

Wie vorher auch schon geplant, habe ich für uns alle gekocht. Ich habe versucht, mir nichts anmerken zu lassen, war aber auch gleichzeitig nicht wirklich bei der Sache und enorm froh als Harry wieder nach Hause gefahren ist und Louis die anderen beiden ins Hotel gefahren hat. Eigentlich hätten wir hier für die zwei Wochen auch Platz, aber Brianna meinte dann doch, dass sie lieber Raum für sich hätte - was ich auch ganz gut verstehen kann.

Während Louis unseren Besuch ins Hotel gefahren hat, habe ich Isa ins Bett gebracht und ein wenig aufgeräumt. Zwischendurch habe ich kurz mit Lola telefoniert, die lediglich wissen wollte ob ich Louis schon von meiner Schwangerschaft erzählt habe. Ich musste das ganze einfach verneinen. Wann denn auch? Gestern während unseres streites? In der Zeit in der ich nicht mit ihm gesprochen habe? Als wir uns im Café so einigermaßen ausgesprochen haben? Als Louis versucht hat bei Mrs. Flow herauszufinden ob Olivia sich gemeldet hat? Gerade zwischen irgendeinem Gespräch als die anderen hier waren? Der richtige Zeitpunkt war einfach noch überhaupt nicht da.

Im Großen und Ganzen bin ich mir mittlerweile überhaupt nicht sicher, ob überhaupt im Moment der richtige Zeitpunkt für ein Baby ist. Ich befürchte einfach, dass in den nächsten Monaten furchtbar viel Stress mit Olivia auf uns zukommen wird, dass kann überhaupt nicht gut gehen.

Als ich mir mein Schlafanzug bleibe ich kurz vor dem großen Spiegel stehen. Ich stelle mich seitlich davor, ziehe mein Oberteil ein wenig hoch und streiche über meinen noch flachen Bauch. Kaum zu glauben, dass schon neun Wochen ein kleines Wesen in mir heran wächst und ich absolut nichts bemerkt habe. Keine besonderen Gelüste, keine Übelkeit - nichts.

Ich seufze und lasse mein Oberteil wieder runter. Vielleicht ist es wirklich nicht der beste Zeitpunkt, aber ändern kann man nun eh nichts mehr. Ganz sicherlich werde ich niemals über eine mögliche Abtreibung nachdenken. Ich streiche nochmal über meinen Bauch und verlasse dann das Schlafzimmer und gehe in die Küche um mir noch ein wenig von dem Eistee warm zu machen, welchen ich heute Mittag noch schnell gemacht habe. Genau in dem höre ich wie Louis die Haustür ausschließt.

„Hast du deinen Turbo eingelegt? Es ist ja schon alles wieder aufgeräumt.", höre ich ihn sagen und drehe mich zu ihn um. „Was erwartest du? Du warst zweieinhalb Stunden weg.", gebe ich von mir und merke erst relativ spät, dass es sich wir ein Vorwurf anhört, dabei war zumindest mir von vornherein klar, dass er die beiden nicht nur rausschmeißt und dann auf den direkten Weg wieder nach Hause kommt. Mir war klar, dass er zumindest den Kleinen ins Bett bringen will. „Tut mir le...." - „Nein alles gut Louis. Wirklich, es sollte absolut kein Vorwurf sein. Mir war klar, dass es nicht bloß fünf Minuten dauert. Tut mir Leid.", unterbreche ich ihn.

Er runzelt die Stirn und sieht mich prüfenden an, ehe er die paar Schritte zu mir ausschließt, seine Arme um mich schlingt und mir ein Kuss aufs Haar drückt. „Schon gut. Ist denn alles in Ordnung? Auch zwischen uns?", will er von mir wissen. Ich löse mich ein wenig von ihm. „Natürlich, wieso Fragst du?", hake ich nach. Er zuckt leicht mit den Schultern. „Du bist heute so Ruhig, dass ist nicht nur mir aufgefallen. Brianna hat mich vorhin auch gefragt, ob zwischen uns beiden alles in Ordnung ist und das selbe hat Harry mich auch gefragt.", erzählt er mir. Ich drücke ihm einen schnellen Kuss auf sie Lippen. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.", stelle ich klar, löse mich nun ganz von ihm und gehe ein paar Schritte zurück um meinen Tee zu trinken. „Hast du nicht. Es war ja offensichtlich, dass du ziemlich in dich gekehrt warst. Liegt es immer noch an unserem gestrigen Streit.", will er von mir wissen.

Ich schüttel den Kopf. „Nein, alles gut. Wirklich.", versichere ich ihm und würde mich selber bei weitem auch nicht überzeugen. Skeptisch sieht er mich an. „Ist es nicht normal, dass ich mir ein die einen oder anderen Gedanken darüber mache, wie es nun weitergeht? Sorry, wenn ich nicht auf Knopfdruck abschalten kann.", zicke ich nun ein wenig herum und fahre mir dann mit einem schlechten Gewissen durch die Haare. „Tut mir leid. Ich.... Wahrscheinlich sollte ich ins Bett gehen, es war ein echt langer Tag.", gebe ich nun entschuldigend von mir, drücke ihm ein Kuss auf die Wange und verschwinde in Richtung Schlafzimmer.

Es dauert nicht lange, da höre ich wie Louis die restlichen Lichter ausschaltet und ebenfalls ins Schlafzimmer kommt, als ich noch auf der Bettkannte sitze um mir die Socken auszuziehen. „Ich bin mir sicher, dass alles gut werden wird.", gibt Louis von sich als er sich ebenfalls umzieht. „Was macht dich da so sicher?" „Wir haben alle auf unsere Seite. Wir waren es nämlich nicht, die Isa einfach so vor der Tür abgeladen haben und verschwunden sind. Außerdem bezweifle ich langsam, dass Olivia es wirklich ernst meint. Meinst du nicht sie hätte sich noch mal gemeldet, wenn sie wirkliches Interesse hätte?", entgegnet er. Ich zucke mit den Schultern. „Keine Ahnung."

Er setzt sich zu mir auf die Kante und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Du und ich, wir schaffen das.", versichert er mir. Ich beiße mir auf die Lippen. „Sagst du das auch, wenn ich dir jetzt sagen würde, dass ich Schwanger bin?", will ich vorsichtig von ihm wissen. Mit großen Augen schaut er mich an. „Du.....", setzt er an und schließt den Mund wieder. Ich nicke und stehe auf um meine Handtasche mit meinen Mutterpass und dem Ultraschallbild zu holen. „Hier, ich bin in der neunten Woche schwanger. Ich weiß es seit gestern. Ich habe zusammen mit Lola einen Test gemacht und war dann direkt bei meiner Frauenärztin. Ich wollte es dir....", Louis unterbricht mich, als er seine Lippen auf meine drückt und mich in einen langen und innigen Kuss verwickelt.

„Das ist fantastisch Heaven.", gibt er freudig von sich und dreht sich mit mir einmal um die eigene Achse. „Bist du sicher?" „Absolut. Ich mein, wir haben sicherlich nicht ganz so schnell damit gerechnet, aber.... Wow.", antwortet er mir küsst mich zum wiederholten Mal und legt dann seine Hand auf meinen Bauch. „Was ist mit Olivia u...." - „Scheiß drauf. Sie hat mit der ganzen Sache absolut nichts zu tun. Ich rufe morgen noch zusätzlich unseren Anwalt an, nur für alle Fälle, und dann schauen wir einfach was weiter mit ihr passiert. Das du schwanger bist, ändert an all dem Absolut nichts.", versichert er mir, nachdem er mir wieder ins Wort gefallen ist.

Nicht wirklich überzeugt nicke ich. „Mach dir nicht so viele Gedanken.", verlangt er von mir. Ich verschränke die Arme. „Ich will einfach nicht den Eindruck machen, als würden wir Isa ersetzen wollen oder...." - „Tun wir nicht. Uns kann keiner ein Vorwurf machen, dass wir schon vor Monaten beschlossen haben die Pille abzusetzen. Wir lieben Isa und haben sie fest in unserer Familienplanung mit eingebunden. Uns kann keiner einen Vorwurf machen.", unterbricht er mich wieder. „Okay."

Louis drückt mir erneut einen Kuss auf die Stirn und nimmt mir dann das Ultraschallbild ab. „Neunte Woche also, ja?" Erneut nicke ich. „Und wir haben nichts gemerkt.", bemerkt er. Ich nicke. „Meine Frauenärztin meinte, dass ich Glück habe. Viele Frauen, schlagen sich in dieser Zeit mit enormer Übelkeit, Erbrechen und einigen anderen Anzeichen, wie Heißhunger oder Kreislauf Problemen rum. Das einzige was ich bejahen konnte, war Müdigkeit, die ich aber auf den Stress auf der Arbeit zurückgeführt habe - Immerhin habe ich erst seit zwei Tagen Urlaub.", erzähle ich ihm. Zustimmend nickt er. „Dann heißt es für deinen Urlaub jetzt, ausschlafen und dich verwöhnen lassen.", beschließt er. „Wie soll das gehen? Wir haben Brianna und Freddie für morgen zum Frühstück eingeladen und auch Lola und Max sowie Harry wollen kommen.", erinnere ich ihn und sehe wie er tatsächlich mit den Schultern zuckt. „Ich schreibe Harry gleich, er soll am Hotel vorbei fahren und Brötchen mitbringen. Den Tisch decke ich, also kannst du locker noch ein paar Minuten länger liegen bleiben.", erklärt er mir. Etwas belustigt schüttel ich den Kopf. „Ich bin die letzte neun Wochen auch so durch den Tag gekommen. Bloß weil wir nun wissen, dass ich schwanger bin, müssen wir ja wohl nicht gleich übertreiben.", kontere ich und küsse ihn anschließend. „Gut, aber wenn es dir doch zuviel wird, drücken wir ein wenig auf die Bremse. Ich glaube ihr beide hattet in den letzten Vierundzwanzig Stunden genügend Stress."

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