Kapitel 3 - Captured Alatus x Reader

~(Y/N)~

Ein neuer Tag ein neuer Gefangener. Meine Herrin sollte etwas langsamer machen bevor unsere Zellen ausgehen. Sie sperrte gefühlt jeden ein der ihr widersprach, doch war bei diesem Gefangen etwas anders. Sie isolierte ihn förmlich von den Anderen und steckte ihn gleich in die dunkelste und kälteste Zelle die sie hatte. Um ehrlich zu sein hatte ich etwas Mitleid mit dem armen Kerl der dort seine Zeit verbringen musste. Diese Zelle war einfach nur grausam. Sie bekam nur wenig Tageslicht und war zudem noch zu gewuchert. Die Ranken kamen von allen Seiten und erstreckten sich zudem noch über große Teile des Bodens. Der Boden an sich war uneben und stellenweise bildeten sich in den Löchern kleine Pfützen sodass nirgends ein trockenes Fleckchen zu finden war. Einfach grausam jemanden in diese Zelle zu stecken, doch was hat er getan um das zu verdienen?

„(Y/N)!" rief mein Kollege mir zu und teilte mir die neue Information mit „Du sollst auf dem neuen Aufpassen." meinte dieser und fuhr gleich weiter fort „Die Herrin meinte, dass er rund um die Uhr bewacht werden muss." Ich sah ihn etwas fragend an „Wie soll ich denn Rund um die Uhr auf ihn aufpassen?" Er zuckte jedoch nur mit seinen Schultern „Sie hat nicht mehr dazu gesagt..." Ich seufzte einfach nur „Das kann ja nur gut werden" sagte ich etwas demotiviert und trat meinen Weg zu der Zelle an um meine Arbeit zu verrichten.

Zu meiner Verwunderung wurden kleine Veränderungen an der Zelle vorgenommen, doch nicht wirklich zum Vorteil des Gefangen. So ließ die Herrin ein Schutzschild um den Eingang errichten sodass nur bestimmte Leute zu dem Gefangen gelangen konnten und der Gefangene selbst nicht ohne weiteres fliehen konnte.

Da ich etwas neugierig war wer in dieser Zelle eingesperrt wurde sah ich vorsichtig in diese hinein und erkannte gleich eine kleine männliche Figur. Er hatte dunkle Haare mit türkisen Strähnen und leuchtend gelbe Augen wie die einer Katze. Auf der Stirn hatte er ein Mal das einem Diamanten ähnelte. Alles in allem sah er ziemlich attraktiv aus, doch irritierte mich sein leerer Blick. Er schien über irgendetwas nachzudenken, doch schien da noch mehr zu sein als er auf den ersten Blick preisgeben wollte.

„Ahhh (Y/N) gut das du schon hier bist" kam es von meiner Herrin und ich schrak kurz zusammen als sie so zu mir sprach. Es war unüblich, dass sie so nett war. „Herrin was kann ich für sie tun?" fragte ich gleich und verbeugte mich vor ihr. „Ich will das du auf den Gefangen aufpasst. Gib ihm das nötigste an Nahrung die er brauch und sieh zu, dass er keinen Kontakt zu den Anderen bekommt. Um den Rest werde ich mich persönlich kümmern." erklärte sie mir gleich. „Meine Herrin. Darf ich Fragen was das vergehen des Mannes war?" fragte ich sie gleich neugierig und zog mir einen bösen Blick ihrerseits zu. Vielleicht hätte ich sie doch nicht fragen sollen.... Er hat nichts getan... ich brauche nur seine Fähigkeiten... mehr nicht" antwortete sie mir direkt und verschwand danach.

Sie ist einfach nur grausam... Aber ist es so förderlich ihn so zu behandeln, wenn sie ihn doch eigentlich brauchte? Wäre es anders nicht klüger?

Ich machte mich gleich auf um den Gefangenen etwas essen zu holen. Ich stellte ihm, wie die Herrin befahl, eine kleine Menge zusammen die gerade so ausreichte um jemanden satt zu machen. Und trat meinen Weg zu dem Gefangenen an.

In der Zelle angekommen sah ich ihn immer noch an der gleichen Stelle sitzen und in die leere des Raumes starren. Ich stellte ihm das Essen hin und bemerkte, dass sein Blick nun vielmehr auf mir lag. Eigentlich wollte ich mit ihm reden. Ich wollte mehr über den Mann wissen, denn die Herrin so dringend brauchte, doch konnte ich mich dem Befehl meiner Herrin nicht widersetzen und ging direkt wieder heraus.

Nachdem ich meinen Wachposten eingenommen hatte hörte ich wie der Mann zu essen begann, doch schien er die Nahrung nicht sonderlich zu vertragen. Er würgte und hustete direkt nachdem er diese zu sich genommen hatte. Da ich mir doch sorgen um den Mann machte stürmte ich gleich wieder zu ihm hinein. Auch wenn er ein Gefangener war und er isoliert werden sollte wollte ich ihn nicht noch weiter leiden lassen. „Hey alles ok bei dir? Was ist los?" fragte ich den Gefangen der immer noch wie wild vor sich hin hustete und das restliche Essen beiseiteschob. Ich verweilte noch ein wenig bei dem Mann und wartete ab bis dieser sich beruhigte. „Kannst du mir sagen was gerade los war?" fragte ich den Mann. Ich wollte wissen was er hatte und ob es am Essen lag, doch antwortete er mir nicht. Er sah nicht einmal in meine Richtung. Er wendete sich förmlich von mir ab. Ich mein... wer kann es ihm verübeln. Ich würde vermutlich ähnlich reagieren. „Ich kann dir nur helfen, wenn du mit mir redest" meinte ich noch ruhig zu dem Mann, doch kam auch jetzt keine Reaktion. Ich seufzte und lief anschließend aus der Zelle um meinen Wachposten einzunehmen.

Meine Kollegen meinten schon früher, dass ich viel zu weich für den Job wär, doch konnte ich nicht einfach mit ansehen wie ein Anderer leidet. Ich wollte niemand quälen, aber ich brauchte das Geld und dies war der einfachste Job den ich bekommen konnte.

Nachdem einige Stunden vergangen waren tauchte plötzlich meine Herrin wieder auf. „Wie verhält er sich?" fragte sie mich. „Er sitzt nur rum und starrt in die leere..." antwortete ich ihr und sah gleich die Zufriedenheit auf ihrem Gesicht. „Gut." antwortete sie mir und wendete sich gleich zur Zelle um diese zu betreten. Wie konnte diese Frau nur so grausam sein.

Da ich etwas neugierig war lauschte ich so gut ich konnte dem Gespräch der Herrin, doch konnte ich nicht allzu viel verstehen. Das einzige was ich hörte waren wenig später die schmerzerfüllten Schreie des Gefangenen. Es tat mir in der Seele weh ihn so zu hören, doch konnte ich nichts gegen die Herrin machen. Selbst wenn... sie war viel zu stark für einen gewöhnlichen Menschen wie mich. Nachdem sie heraus kam sah sie zu mir herüber „Kein Abendessen für ihn. Hab ich mich klar ausgedrückt" meinte sie gleich kalt und verärgert. Ich nickte ihr direkt zu um ihren Befehl entgegen zu nehmen.

Nachdem sie aus meinem Sichtfeld verschwunden war sah ich wieder in die Zelle. Der Mann lag nun viel mehr auf dem Boden und hob seine Seite und krümmte sich gleich zusammen. Ich wendete meinen Blick gleich von ihm ab. Ich darf ihm nicht helfen! Wiederholte ich immer und immer wieder in meinem Kopf, doch als ich erneut in die Zelle sah und bemerkte wie er sich an der Wand abstütze und zusammen sackte verwarf ich all meine Gedanken. So unmenschlich konnte ich nicht sein. Kein Gefangener sollte so leiden.

Ich rannte schnell zu dem Mann und stützte ihn etwas und positionierte ihn so hin, dass er bequem an der Wand sitzen konnte. Der Mann sah mich misstrauisch an und versuchte immer wieder meine Hände von sich zu schubsen. „Ich will dir helfen" meinte ich freundlich und bewegte meine Hände langsam zu seiner verletzten Seite. Zu meiner Verwunderung ließ er mich dieses Mal etwas mehr hantieren, doch wendete er seinen Blick keine Sekunde von mir ab. Nachdem ich die dünne Lage Stoff entfernt hatte sah ich die Wunde die meine Herrin ihm zugefügt haben musste. Ich holte aus meiner Tasche, die ich immer um den Bauch trug, eine kleine Flasche heraus. In dieser war eine Creme die helfen konnte seine Wunde schneller zu heilen. Ich öffnete schnell den Deckel der Flasche und wollte die Creme auftragen als mich der Mann stoppte.

Er vertraut mir nicht. „Ich will dir helfen. Das wird deine Schmerzen lindern und deiner Wunde beim heilen helfen." meinte ich zu ihm und strich mir selbst etwas von der Creme auf die Haut. Ich wollte ihm damit zeigen, dass ich ihm nichts Giftiges verabreichte. Nachdem er dies gesehen hatte ließ er mich die Creme auf seine Wunde auftragen. Jedoch nachdem ich mit dieser in Kontakt kam zog er einmal scharf die Luft ein. „Es tut mir leid... ich wollte dir nicht weh tun" sagte ich gleich reumütig und versuchte anschließend noch sanfter die Creme aufzutragen. Nachdem ich meine Flasche verstaut hatte sah ich wieder zu dem Mann und bemerkte wie er mich wieder beobachtete. Seine gelben Augen waren in diesem Moment einfach wunderschön und leuchteten in der dunklen Zelle so wie ich es zuvor noch nie gesehen hatte.

Da ich von draußen etwas hörte stand ich schnell auf und verließ die Zelle. Ich konnte nicht riskieren erwischt zu werden wie ich mich dem Befehl meiner Herrin wiedersetzte und doch wollte ich ihm helfen. Nachdem ich sah wie mein Kollege zu mir kam sah ich ihn freundlich an „Was führt dich hier her?" fragte ich ihn und sah wie er mir gleich antwortete „Die Herrin meinte, dass ich dich nachts ablösen soll... schließlich kannst du nicht immer auf ihn aufpassen" meinte er noch scherzhaft dazu. Ich nickte ihm einfach nur zu und wartete bis am nächsten Morgen um ihn direkt wieder abzulösen.

Ich hatte direkt ein kleines Frühstück für den Gefangenen dabei sodass ich nicht noch einmal los musste und brachte ihm dies auch gleich in seine Zelle. Wie gestern stellte ich das Tablett direkt vor ihm ab. Jedoch war seine Reaktion anders als erwartet. Er schob das volle Tablett einfach von sich weg und wendete sich auch gleich von mir ab. Ich seufzte und sah zu dem ebenfalls halb vollen Tablett von Gestern. „Du musst etwas essen, dass weißt du oder?" fragte ich ihn und schob das befüllte Tablett wieder etwas in seine Richtung, doch legte ich noch eine Kleinigkeit oben drauf. Ich hatte zwar nicht viel aber diese Dämmerfrucht wollte ich ihm Geben als Wiedergutmachung für das fehlende Essen gestern Abend. „Bitte iss etwas..." meinte ich gleich zu ihm und entfernte das alte Tablett aus seiner Zelle. Nachdem ich zurück kam hörte ich ihn wieder husten und würgen.

Ich rannte augenblicklich zu ihm und versuchte ihm zu helfen, doch drückte er mich einfach von sich weg. „Was hast du? Verträgst du das Essen nicht?" fragte ich ihn leicht panisch, da ich nicht wusste was der Mann vor mir hatte. Ich wollte ihm doch nur helfen. Warum lehnte er also alles ab. Da er keine Anstalten machte sich mir zu öffnen stand ich geknickt auf und lief auch so aus dem Raum.

Am Nachmittag kam wieder meine Herrin. Sie trat wie gestern in die Zelle und nach wenigen Minuten hörte ich wieder die Schreie des Mannes. Was tat sie ihm bloß an und was wollte sie von ihm. Es brach mir wieder das Herz den Mann so zu hören, doch waren mir die Hände gebunden. Ich konnte ihm nicht helfen. Ich konnte lediglich versuchen seinen Aufenthalt hier etwas wohler zu gestalten und ihm in der Zeit etwas beizustehen. Nachdem die Herrin wieder herauskam befahl sie mir wieder ihm kein Abendessen zu bringen. Ich nickte ihr wieder zu, doch wand sie sich gleich wieder an mich. „Ich hab vielleicht eine bessere Idee... bis ich den Befehl gebe bekommt er nichts zu essen. Hast du verstanden?" befahl sie mir und ich nickte. Nachdem sie wieder gegangen war stürmte ich zu dem Mann der an der Wand der Zelle lehnte. Seine Seite war wieder geöffnet und blutete wieder.

Ich verband seine Wunde direkt nachdem ich sie erneut mit der Creme bestrichen hatte und war verwundert, dass der Mann sich dieses Mal gar nicht werte. „Du solltest tun was sie sagt..." meinte ich leise zu ihm, doch erntete ich nur einen bösen Blick seinerseits. „Sie wird dir immer weiter weh tun und dich immer weiter quälen bis du ihr gibt's was sie will." meinte ich anschließend noch und hoffte der Mann würde etwas einlenken, doch wendete er sich einfach nur von mir ab. „Ich weiß zwar nicht was sie von dir will, aber sie wird nicht ruhen bis sie es bekommen hat." meinte ich zu ihm und verließ den Raum.

Dieser Ablauf ging noch Tage weiter bis eines Tages die Herrin aus der Zelle kam und meinte, dass ich ihm etwas zu essen geben konnte. Er hätte es dieses Mal verdient. Ich war etwas verwundert, da ich nicht wusste was sich nun geändert hatte, doch musste er eingelenkt haben. So stellte ich ihm gleich eine Platte zusammen die seinen Hunger fast komplett stillen sollte und überreichte ihm gleich das Essen, doch rührte er dieses nicht an.

„Bitte iss etwas..." meinte ich leise in seine Richtung und setzte mich zu ihm. „Ich weiß nicht, wann ich dir das nächste Mal etwas bringen darf..." ergänzte ich und beobachtete wie der Mann sich zu mir umdrehte und das Tablett mit der kleinen Mahlzeit ansah. Nachdem er nach einigen Minuten immer noch nichts zu sich genommen hatte seufzte ich wieder. „Willst du mir wenigstens deinen Namen verraten?" fragte ich ihn lieb und fügte hinzu „Ich will dich wenigstens beim Namen nennen können" Der Mann sah mich gleich etwas skeptisch an. Er schien noch zu überlegen, ob er mir wirklich vertrauen konnte oder nicht, doch als er seinen Mund aufmachte und ich seine Stimme hörte bildete sich sofort eine Gänsehaut auf meiner Haut. Er hatte so eine schöne angenehme Stimme. „Alatus" flüsterte er mir entgegen und sah mich an. „Freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin (Y/N)" meinte ich gleich freundlich und lächelte ihn an.

Er schien mir von Tag zu Tag mehr zu vertrauen und redete etwas mehr mit mir, doch war Alatus nicht gerade der gesprächigste Mensch denn ich kennen lernen durfte. Aber er war netter als die meisten die hier waren. Es störte mich, dass jemand so nettes hier unten eingesperrt war. Das hatte er wirklich nicht verdient, doch wusste ich bis jetzt noch nicht was meine Herrin von ihm wollte und warum sie ihn jeden Tag besuchte. Auch Alatus wollte anscheinend über dieses Thema nicht sonderlich sprechen. Ich mein wer kann es ihm verübeln... er wird vermutlich versuchen seine Kräfte zu verbregen, um nicht noch mehr ausgenutzt zu werden. Das er da nicht jedem vertraut ist nur selbstverständlich.

Doch musste ich mir mittlerweile eingestehen, dass ich mich etwas zu ihm hingezogen fühlte. Ich mochte ihn und gab mein bestes seinen Aufenthalt hier so erträglich wie möglich zu machen, doch war diesen Abend etwas anders. Da meine Ablösung heute ausfiel übernahm ich seine Schicht und wartete die Nacht über vor Alatus's Zelle.

Mitten in der Nacht hörte ich aus seiner Zelle etwas was ich noch nie von ihm vernommen hatte. Es war ein Schluchzen. Er weinte.

Meine Augen weiteten sich direkt und ich stürmte ohne nachzudenken in seine Zelle. „Was ist los?" fragte ich ihn besorgt und umarmte ihn gleich. Auch Alatus war anscheinend überrascht, dass ich da war und regte sich erstmal nicht. „(Y/N) was tust du hier?" fragte er mich geschockt und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Das ist egal... sag mir was mit dir los ist?" fragte ich ihn noch einmal, doch wendete er sich nur von mir ab. „Alatus... ich kann dir nur helfen, wenn du mit mir redest..." meinte ich zu ihm, doch schüttelte er seinen Kopf. Er wollte nicht darüber reden und ich respektierte seinen Wunsch und tröstete ihn einfach etwas indem ich ihm immer wieder über den Rücken strich und vorsichtig eine Melodie summte die ihn beruhigte. Ich merkte wie er langsam in meinen Armen einschlief und sich immer mehr an mich lehnte, doch konnte ich nicht länger bei ihm bleiben. Ich musste immerhin schauen, dass mich niemand erwischte wie ich mich um ihn kümmerte. Ich wollte nicht, dass er unter den Konsequenzen litt. Nicht nachdem er mir endlich angefangen hatte zu vertrauen. So lehnte ich ihn vorsichtig an die Wand und nahm meinen Wachposten vor seiner Zelle wieder ein.

Der folgende Tag verlief nicht anders wie die anderen. Meine Herrin kam gegen Nachmittag zu der Zelle forderte etwas und ging anschließend wieder, doch wollte ich noch etwas wissen. Nachdem meine Ablösung ankam redete ich mit ihr. „Hey kann ich dich etwas fragen?" fragte ich und bekam eine positive Rückmeldung. „Hat der Gefangene in letzter Zeit irgendwelche Geräusche von sich gegeben?" fragte ich den Mann vor mir und bekam auch gleich meine erschütternde Antwort. „Leider ja... jeder Nacht kauert er auf dem Boden und weint vor sich hin..." er sah zur Zelle „Wenn du mich Frägst ist es echt nervig..." ich hatte versucht das Kommentar so gut es ging zu überhören, da ich noch mehr Informationen von ihm brauchte und nicht riskieren wollte, dass meine Zuneigung für Alatus ans Licht kam. „Sag mal... weißt du wofür unsere Herrin ihn brauch?" fragte ich unschuldig. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass er Leuten ihre Träume rauben kann... ich denke unsere Herrin will das nutzen um ihre Konkurrenten aus dem Weg zu räumen." Ich sah ihn nur mit großen Augen an und hoffte, dass das nicht wahr war, doch musste ich das morgen genauer herausfinden.

So machte ich mich mit den neuen Informationen auf den Heimweg und versuchte in dieser Nacht etwas zu schlafen, doch konnte ich nicht. Ich war von der Information einfach erschüttert. Alatus soll die Träume der Menschen rauben können? Und wird gezwungen das zu tun?

Nachdem ich mich am nächsten Morgen zu meiner Schicht einfand wartete ich bis Nachmittag ab. Ich wartete bis meine Herrin kam und mit Alatus fertig war. Nachdem sie gegangen war ging ich wieder zu ihm. Er schien dieses Mal erschöpfter zu sein als sonst. Doch richtete er sich gleich auf und setzte sich mir gegenüber und sah mich lieb an. „Ich hoffe sie war nicht allzu grob?" fragte ich ihn besorgt und bekam ein Kopfschütteln. „Gut... ich kann es echt nicht leiden, wenn sie dich schlecht behandelt..." sagte ich leise und sah in die Zelle hinein. Soll ich ihn wirklich fragen?

„Sag mal..." begann ich „ist es wahr, dass du die Träume der Leute nehmen kannst?" fragte ich ihn vorsichtig und sah wie sich der Blick in seinen Augen wandelte. Er sah mich nicht mehr mit diesem lieben Blick von vorher an sondern legte eine kalte Mine auf. „Woher hast du das gehört?" fragte er etwas kälter. „von der zweiten Wache..." gestand ich ihm und sah ihn wieder neugierig an „Ist es wahr?" fragte ich noch einmal und sah wie sich Alatus von mir abwendete. „Ich schätze das heißt ja..." meinte ich und sah bedrückt nach unten. „Darf ich Fragen wie du es machst?" fragte ich ihn und erhoffte mir eine Antwort. „Es gibt verschiedene Wege..." begann er und stand auf um zu mir zu laufen. „Entweder, wenn es sich um kleine Träume handelt kann ich sie durch eine einfache Berührung aufnehmen." Er legte vorsichtig seine Hand auf meine. Es war schön seine Wärme zu spüren, doch hörte ich ihm weiter aufmerksam zu „wenn sie tief verankert sind kann ich sie nur durch einen Biss in den Hals lösen..." er führte sein Kopf zu meinem Hals und legte seine Hand vorsichtig auf meiner Schulter ab „da die meisten ihre Träume nicht freiwillig hergeben ist das die beste Methode um an diese heran zu kommen..." meinte er und legte seine Lippen auf meinen Hals. Bei diesem Gefühl schoss mir ein Blitz durch den gesamten Körper. Seine Lippen waren so weich und warm und seine Berührung war so sanft. Es fühlte sich einfach angenehm an was er da tat, auch wenn seine Erklärung mich an meine emotionalen Grenzen brachte. „und die letzte Möglichkeit..." er entfernte sich von mir und sah mir anschließend tief in die Augen „wenn der Mensch freiwillig seine Träume geben will..." fing er an und strich mit seinem Daumen über meine Lippen und lehnte sich nach vorn sodass unsere Lippen nur wenige Millimeter voneinander getrennt waren. „Kann ich sie durch eine Kuss aufnehmen..." flüsterte er mir schlussendlich zu und sah gebannt auf meine Lippen.

Nachdem seine Erklärung abgeschlossen war zog er sich von mir zurück und setzte sich mir gegenüber. „Du denkst sicherlich ich bin ein Monster..." meinte er niedergeschlagen, doch konnte ich hierbei nur den Kopf schütteln. „Denke ich nicht... du bist vieles aber definitiv kein Monster." versicherte ich ihm und brachte ihn etwas zum Lächeln. Es war das erste Mal, dass ich ihn Lächeln sah. „Danke das bedeutet mir viel..." meinte er und sah zum Ausgang der Zelle. „Es kommt jemand..." informierte er mich und ich rannte Augenblicklich auf meinen Posten zurück und wurde von der Wache abgelöst.

Der nächste Tag verlief wieder wie gewohnt außer, dass die Herrin noch nicht einmal auftauchte um Alatus ihr Werk vollrichten zu lassen. Es war komisch, doch war ich auch froh, dass Alatus heute nichts machen musste. So löste mich die zweite Wache ab und ich ging nach Hause.

~Alatus~

Es war komisch, dass die böse Hexe heute nicht zu mir kam. Sie wollte doch immer, dass ich etwas für sie Tat also warum heute nicht. Doch nachdem ich hörte, dass (Y/N) mit der zweiten Wache tauschte wurde ich Traurig. Ich genoss ihre Gesellschaft und freute mich immer, wenn sie mich besuchte und mit mir redete.

„Na wie geht es unserem kleinen Gefangenen heute?" fragte mich die böse Hexe nachdem sie in dieser Nacht zu mir kam. Ich sah sie einfach nur böse an. „Na na na... wer wird denn da gleich böse..." meinte sie in ihrer üblichen Art. „Ich hab heut einen Auftrag der dir wirklich gefallen könnte..." meinte sie und mir stellten sich bei ihren Worten schon die Haare zu berge. Was hat sie jetzt geplant? „Es geht um deine kleine Freundin (Y/N)... sie scheint mir sich zu gut um dich zu kümmern..." erklärte sie und meine Augen weiteten sich schlagartig. Alle nur nicht (Y/N)... bitte verlang nicht von mir ihre Träume zu rauben. „Ich mach alles, aber bitte verschone (Y/N) sie hat nichts Falsches getan." bat ich die Hexe aufgebracht und versuchte sie umzustimmen, doch ließ sie nicht mit sich reden „Sie hat sich meinen Befehlen wiedersetzt und dafür muss sie bezahlen..." meinte sie gleich und schickte mich umgehend in das Haus von (Y/N).

Es war bereits dunkel geworden. Und ich konnte nicht glauben wozu sie mich hier zwang. (Y/N) war die einzige, die in dieser Hölle zu mir stand. Die einzige die zu mir hielt. Ich bekam augenblicklich Tränen in den Augen als ich daran dachte (Y/N) ihre Träume zu rauben. Ich wollte ihr nicht weh tun und ich wollte ihr schon gar nicht ihre Träume nehmen. Sie würde sich dadurch zu sehr verändern, doch wie konnte ich sie davor bewahren.

Ich spürte wie die Hexe ungeduldig wurde und meinen Körper förmlich zwang mich in ihre Richtung zu bewegen. (Y/N) lag in diesem Moment auf ihrem Bett und schlief friedlich. Wie konnte ich ihr jetzt weh tun, wenn sie so unschuldig vor mir lag. Wie konnte ich alles stoppen?

Durch meine Bewegungen knarrten die Dielen des Bodens und bewirkten, dass (Y/N) langsam wach wurde. Sie sah sich in ihrem Zimmer um und ihr Blick blieb anschließend an mir hängen. Sie lächelte mich gleich an und entfernte ihre Haare von ihrem Hals. „Ich weiß weshalb du da bist..." meinte sie lieb und streckte ihren Hals „du kannst es tun..." sagte sie freundlich in meine Richtung, doch schüttelte ich nur den Kopf. Wie sollte ich ihr das antun und warum war sie damit einverstanden. „Ich wusste, dass sie es irgendwann herausfindet... und ich wusste, dass sie dich dafür verwenden würde..." meinte sie gleich und stand auf. Nachdem sie mir wieder in die Augen sah lief sie in meine Richtung. „Du kannst es tun... ich bin dir nicht böse... ich könnte niemals böse auf dich sein." meinte sie noch einmal, doch schüttelte ich wieder meinen Kopf. Ich würde ihr nicht ihre Träume nehmen allen nur nicht ihr. Sie lächelte mich in diesem Moment einfach nur an „Mein Herz und meine Träume gehören schon lange dir..." sprach sie anschließend aus und trat näher an mich heran. Ich konnte in diesem Moment nicht anders als unsere Lippen miteinander verbinden. Ich wollte ihre Worte erwidern. Ich wollte sie beschützen. Ich wollte ihre Träume beschützen.

Nachdem ich mich wieder von ihr Trennte sah ich in ihrem Blick sie verstand nicht warum nichts passiert war. „Danke" flüsterte ich ihr leise zu und nahm sie anschließend in den Arm. Doch bevor ich ihr noch etwas sagen und erklären konnte wurden wir auch schon gestört.

„Wie kannst du es wagen dich meinen Befehlen zu wiedersetzen!" schrie die böse Hexe und zog mich an ihren Ketten in die Luft. „Ich habe dich gewarnt was passiert, wenn du dich mir wiedersetzt" Kurz bevor sie uns angreifen konnte baute sich ein orange farbenes Schild vor uns auf, dass uns vor dem Angriff der Hexe schützte. Ich spürte die geballte Kraft die in dem Schild steckte und wusste, dass mit der Person die diese erschaffen hatte nicht zu spaßen war.

„Lass meine Leute in Ruhe" sprach der Geo-Archon höchst persönlich und trat anschließend zum Vorschein. „Du!" giftete die Hexe ihn nur an. „Wie es aussieht hast du unsere Abmachung gebrochen..." meinte der Archon und wurde direkt von der Hexe unterbrochen. „Glaubst du du kannst mich damit einschüchtern?" fragte die Hexe ihn, doch kam sie nicht zu mehr und erstarrte augenblicklich zu Stein. Meine Ketten lösten sich in diesem Moment und durch den Aufprall auf den Boden zerbrach die Statue von der bösen Hexe. (Y/N) umarmte mich gleich und hielt mich fest in ihren Armen. „Bin ich froh, dass es dir gut geht" hörte ich nur von ihr und legte meine Arme um sie.

Nachdem der Geo Archon seine Augen auf uns gerichtet hatte sprach er. „Du bist frei Alatus..." Ich löste mich in diesem Moment von (Y/N) und kniete vor dem Archon nieder. „Wie kann ich Ihnen jemals dafür danken?" fragte ich den Archon und hielt meinen Blick gesenkt. „Beschütze Liyue für mich." meinte der Archon und ich nickte ihm zu, doch schien er noch etwas zu überlegen. Er kniete sich vor mir nieder. „Um so etwas zu vermeiden und deine Identität zu wahren sollten wir dir einen neuen Namen geben" meinte der Archon und ich sah ihn fragend an „Ab heute wirst du Xiao heißen." Ich sah ihn an und dankte ihm gleich für sein tun.

„So so also Xiao..." meinte (Y/N) zu mir und sah mich freundlich an. „Ich bin froh, dass du jetzt frei bist und nicht mehr dazu gezwungen wirst..." sagte sie glücklich über diese Tatsache. Doch kam mir nur ein Gedanke in den Sinn. Ich umarmte sie direkt noch einmal. „Danke... für alles" flüsterte ich ihr in ihr Ohr und entfernte mich anschließend leicht aus der Umarmung um sie sanft zu küssen. „Sowie dein Herz mir gehört gehört auch dir meins" gestand ich ihr und strich ihre Haare hinter ihr Ohr. (Y/N) lächelte in diesem Moment einfach nur und bat mir anschließend an bei ihr im Zimmer mit zu wohnen. So verweilten wir bis auf weiteres in ihrem Zimmer im Wangshu Inn.


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