Teil 26

Drake

Have you ever lost someone you love and wanted one more conversation, one more chance to make up for the time when you thought they would be here forever?
If so, then you know you can go your whole life collecting days, and none will outweigh the one you wish you had back.
-Mitch Albom

Peng. Ertönt es laut um uns herum und sofort sehen Xayra und ich in den Himmel.
Dort sieht man für einige Sekunden eine leuchtendrote Kugel zwischen den grauen Wolken.
Das ist das Signal.
Sofort stürmen wir los und mit uns hunderte andere Rebellen. Alle zusammen rennen wir auf das Schloss zu und beginnen somit unseren Angriff. Es dauert nicht lange bis wir das grosse Eingangstor erreicht haben, wo einige Rebellen schon dabei sind, mit einem Baumstamm die eisernen Tore niederzurammen.
Einige kräftige hiebe und das Metall scheppernd fallt zu Boden. Daraufhin stürmen alle in den grossen Vorhof und schon hört man die ersten Kampfgeräusche.
„Vorsicht!" ruft mir mein Sonnenschien gerade noch rechtzeitig zu, bevor ich von einer Axt erschlagen worden wäre. Schnell ducke ich mich und ramme dem Mann, der mich eben angegriffen hat, einen meiner Metallstäbe in den Magen. Er keucht schmererfüllt auf und lässt seine Axt fallen.
„Huch, das war knapp, danke mein Sonnenschein." sage ich während ich auf die gekrümmte Gestallt zu meinen Füssen schaue. Mit einem heftigen Schlag auf den Kopf fällt er bewusstlos in sich zusammen. Einer erledigt nur noch zweitausend übrig.
Es strömen immer mehr Wachmänner aus dem Schloss und der angrenzenden Kaserne doch genau so kommen auch immer mehr von unseren Leuten auf den Platz gestürmt.
Ich drängle mich an einigen kämpfenden Menschen vorbei und mache mich auf den Weg zum Schloss. Das Ziel ist es, den König möglichst schnell zu stürzen und das ganze hier zu beenden, bevor zu viele in diesem Kampf sterben müssen.
In der Hälfte des Platzes stellt sich mir plötzlich ein breit gebauter, grosser Mann in den Weg. Er will gerade mit dem Schwert nach mir ausholen, als seine Augen auf einmal ganz gross werden und er überrascht ein paar Mal blinzelt.
„Prinz Drake?" fragt er verwirrt.
War ja klar, dass mich die Wachen, die im Schloss arbeiten erkennen.
Nur bei den Wachen, die immerzu auf Patrouille in den verschiedenen Vierteln sind, komme ich meistens unerkannt davon.
„Was tuen Sie hier?! Hier ist es momentan nicht sicher für ein Mitglied der königlichen Familie." sagt er nachdrücklich.
„Und wie man weiss, kann man sich nun mal nicht aussuchen, von welcher Familie man ein Mitglied ist." seufze ich.
Irritiert betrachtet mich der Mann einen Moment. „Ich werde sie hier sicher wegbringen." verspricht er mir dann und will mich mit sich ins Schloss ziehen.
Das könnte eine gute Gelegenheit sein. Er würde sowohl die Wache als auch verwirrte Rebellen, die mich als den Prinzen erkannt haben, von uns fernhalten und wir würden viel schneller im Palast sein.
„Da gibt es nur ein kleines Problem..." sage ich und er hält kurz inne, um sich mein Problem anzuhören.
„Meine Freundin ist ebenfalls hier, sie müssen wir auch in Sicherheit bringen." erkläre ich ihm.
„Was haben Sie sich nur dabei gedacht in dieser Situation hier aufzutauchen und dann noch mit ihrer Freundin?!" fragt der Mann entsetzt und schüttelt verständnislos den Kopf. Gleich darauf fällt ihm wieder ein, mit wem er hier eigentlich spricht und sofort entschuldigt er sich für seine respektlosen Worte.
„Schon gut, finden wir Xayra." sage ich und drehe mich suchend im Kreis.
„Da ist sie!" rufe ich erfreut, als ich meinen Sonnenschein in der Menge erblicke. Als ich daraufhin keine Antwort bekomme, drehe ich mich wieder zu meinem selbsterklärten Beschützer um und muss sehen, dass einer der Rebellen ihn niedergestreckt hat.
Unser Schnellticket in den Palast steht uns wohl nicht mehr länger zur Verfügung.
Ich mache mich also weiter auf den Weg in die Richtung des Schlosses.

Ich erledige gerade den dritten Wachmann, bevor mich jemand an meinem Umhang grob zurück reisst und mir ein Messer an die Kehle drückt.
„Du bist der Prinz." stellt die Frau überrascht fest, als sie mein Gesicht sieht und drückt mir das Messer noch dichter gegen meine Haut.
„Ja, aber ich bin auf deiner Seite." versichere ich ihr und fische ein Siegel aus meiner Hosentasche mit dem Zeichen der Rebellen drauf, welches mir Charles vor unserem Aufbruch genau für solch einen Fall mitgegeben hat.
Misstrauisch mustert sie das Siegel.
„Wieso solltest du auf unserer Seite sein?" will sie wissen.
Wieso fragt mich das andauernd jemand?
„Weil ich meinen Vater nicht wirklich mag und nun wenn du mich entschuldigst, ich habe eine Mission zu erfüllen." sage ich und mit einer schnelle Bewegung reisse ich ihr das Messer aus der Hand und trete ein paar Schritte von ihr weg. Sie sieht mich überrascht an und noch überraschter wirkt sie, als ich ihr das Messer zurück in die Hand drücke.
„Immerhin sollst du ja noch weiter kämpfen können." sage ich grinsend, bevor ich mich aus dem Staub mache.
Wo ist Xayra?
Ich renne durch die kämpfende Menschenmenge und wehre immer mal wieder ein paar Schläge ab oder helfe einem der Rebellen aus, bei dem es gerade kritisch aussieht.
Endlich erblicke ich meine wunderschöne Xayra. Sie kämpft gegen zwei Wachen gleichzeitig und ich beschleunige meine Schritte, um ihr schneller helfen zu können.
Doch mein Sonnenschien braucht meine Hilfe gar nicht, sie kommt überaus gut allein zurecht. Bevor ich überhaupt bei ihr angekommen bin, hat sie die beide Männer bereits ohne grosse Probleme erledigt.
Ich lege meine Hand auf ihre Schulter, um ihre Aufmerksamkeit zu erlange, was im Nachhinein gesehen nicht die schlauste Idee war...
Blitzschnell wirbelt sie zu mir herum und holt mit ihrem Dolch nach mir aus. Im letzten Moment kann sie sich jedoch noch stoppen, bevor sich die scharfe Klinge in meinen Hals gebohrt hätte.
„Drake!" ruft sie empört und sieht mich anklagend an. „Du kannst dich doch auf einem Schlachtfeld nicht einfach an jemanden ranschleichen und erwarten, dass dich der- oder diejenige nicht angreift!" tadelt sie mich.
„Ja, ich hatte schon bessere Ideen." gebe ich zu und ziehe sie dann mit mir mit in die Richtung des Eingangs.
Erstaunlicherweise stellen sich uns nur wenige Wachmänner in den Weg. Wahrscheinlich liegt das daran, dass sie mich erkennen und denken, ich sei keine Gefahr oder noch wahrscheinlicher sind sie der Meinung, ich müsse dringend ins Schloss, da ich dort in Sicherheit bin.
„Wie ich Vater kenne, versteckt er sich in seinem Büro." sage ich als wir das Schloss betreten.
Gemeinsam rennen wir durch die leeren Gänge.
Es herrscht ein absoluter Ausnahmezustand.
Keine Seele befindet sich mehr im Schloss und die wenigen Menschen, die uns entgegenkommen, flüchten entweder an einen sicheren Ort oder gehen raus, um dort die Wachen zu unterstützen.
Natürlich werden wir von keinem aufgehalten, immerhin bin ich der Prinz.
Manchmal hat es eben doch seine Vorteile.
Als wir die Tür zum Arbeitszimmer des Königs erreicht haben, stösst Vincent zu uns.
„Wie kann es sein, dass wir gleichzeitig hier ankommen wie du, obwohl wir uns durch das Getümmel da draussen kämpfen mussten?" frage ich ihn.
„Die Wachen wollten mich nicht aus meinen Gemächern lassen, da es zu gefährlich ist hier rumzulaufen."
„Und du konntest dich nicht gegen diese mickrigen Wachen behaupten?" ziehe ich ihn amüsiert auf.
Er wirft mir nur einen bösen Blick zu und wendet sich dann Xayra zu, ohne meine Frage zu beantworten.
„Was ist der Plan?" will er wissen. Sie wirkt eine kurzen Augenblick überrascht, da sie wahrscheinlich nicht erwartet hat, diesen Satz jemals aus dem Mund eines Beauforts zu hören. Tja mein Bruder und ich haben nicht wirklich viel gemeinsam...
„Eigentlich ganz einfach, wir gehen rein, überwältigen ihn und werden dann das Ende seiner Herrschaft verkünden und die Kämpfe draussen beenden.» erklärt sie knapp. Wir nicken beide.
„Ihr habt schon sehr viel getan, indem ihr euch der Rebellion angeschlossen habt... Ihr müsst nicht mit reinkommen." stellt Xayra klar und betrachtet uns mit einem einfühlsamen Blick.
Ich sehe zu meinem Bruder und kann in seinen Augen erkennen, dass er dasselbe denkt wie ich.
„Wir werden mitkommen." versichere ich meinem Sonnenschein. Offenbar unterschätzt sie den Hass, denn wir für unseren Vater empfinden immer noch.
„Gut." sagt Xayra, in dem Moment stossen Floyd und Charles zu uns. Beide sehen etwas mittgenommener aus als Xayra und ich. Sie haben nun mal nicht den Prinzen-Bonus, mit dem die Wachen dich nicht angreifen.
„Seid ihr bereit?" fragt Charles als er uns erblickt. Wir nicke alle zustimmen.
„Dann los." meint Floyd und stösst die Tür gewaltvoll auf.
Ich werfe Flyod einen anerkennenden Blick zu, als ich die aus den Angeln gerissene Tür am Boden betrachte. Er ist echt gut in Form, das muss man ihm lasse.
Die Wachen und mein Vater sehen erschrocken zu uns auf. Wir betreten den Raum und stehen zu fünft vor dem einzigen Ausgang.
Sofort stellen sich die Wachmänner um den König herum auf und machen sich bereit.
„Vincent, Drake..." murmelt er verwirrt und erhebt sich langsam auf seinem ledernen Sessel.
„Was hat das zu bedeuten?" verlangt er zu erfahren, während er Xayra und Floyd neben uns mustert. Als seine Augen dann schliesslich auf Charles landen, blitzt Erkenntnis in ihnen auf.
„Ihr habt mich hintergangen..." stellt er leise fest. „Meine eigenen Kinder..." murmelt er und schüttelt ungläubig seinen Kopf.
„Mein Fleisch und Blut!"schreit er und schlägt mit seiner Faust auf den Tisch vor ihm.
„Es überrascht mich mehr, dass dich unser Verrat überrascht, nachdem was du Mutter angetan hast." sage ich, wofür ich einen giftigen Blick ernte.
„Sie hat es nicht anders verdient!" faucht er wütend.
Ich ball die Hände zu Fäusten.
Wie kann er so etwas sagen?!
Plötzlich lacht er laut und hysterisch auf.
„Oh ich hätte es wissen sollen, du hast recht mein Sohn... Du warst schon immer wie deine Mutter." meint er und sagt dabei das Wort „Mutter" als sei es dreckigste Schimpfort, das er kennt.
„Sie war nichts als eine Schlampe! Sie hat nie verstanden wie gross meine Pläne sind! Sie hat immer nur an sich selbst gedacht und wollte sich sogar gegen mich wenden, ihren Ehemann und König!"
Beruhigend greift Xayra nach meiner Hand und gibt mir so still zu verstehen, dass ich ruhig bleiben soll. Ich darf nicht vorheilig und aus purer Wut handeln, das würde nur die ganze Mission gefährden.
„Das du mich verraten würdest hätte ich mir denken können... aber du, Vincent, du warst schon immer mehr so wie ich..." sagt er und wendet sich meinem Bruder zu.
Vincent schüttelt den Kopf und beisst wütend die Zähne zusammen.
„Oh du kannst es nicht leugnen, mein Sohn. Du wusstest, dass dein Bruder über all die Jahre hinweg gelitten hat, doch es war dir egal du hast es ignoriert und dich ganz deinen Pflichten gewidmet. Du warst mir immer treu und hast erkannt, dass ich auf etwas Grosses hinauswill. Du wärst der perfekte Nachfolger gewesen, hättest du dich schlussendlich nicht trotzdem von deinem jämmerlichen Bruder mit stupiden Gedanken vergiften lassen."
Ich sehe wie Vince sich anspannt und den Kopf abwendet.
„Nein, ich wusste nicht, was passiert ist. Ich wusste nicht, was Drake miterleben musste!" verteidigt er sich und ich sehe wie sehr er sich selbst die Schuld für mein Leid gibt.
Mein Vater lacht dreckig auf. „Natürlich wusstest du es nicht, es hat dich schliesslich auch nie genug interessier, um nachzufragen. Du ha-„
„Das reicht!" unterbricht ihn Charles, dem die offensichtlichen Qualen meines Bruders selbstverständlich nicht entgangen sind.
„Deine Regentschaft ist heute zu ende, Gregory Beaufort." verkündet er und gibt uns das Zeichen uns zum Angriff bereit zu machen. Augenblicklich gehen auch die sechs Wachen in eine Verteidigungshaltung über. 
Mein Vater ignoriert das ganze und starrt immer noch ununterbrochen Vincent an. „Auch wenn ihr euch nun gegen mich wendet, seid ihr dennoch meine Kinder. Ihr werdet nicht lange unter der Herrschaft andere überleben. Entweder werden sie euch töten oder ihr werdet angreifen, um nicht länger unterdrückt zu werden. Es liegt euch im Blut, vor allem dir Vincent. Drake ist schwach und erbärmlich, er hat nun mal zu viel von seiner Mutter geerbt, aber du nicht. Ob du es willst oder nicht, du bist genau wie ich und daran wirst die niemals etwas ändern können!" sagt er grinsend und ein wilder Ausdruck spiegelt sich in seinen Augen wieder. 
„Ich bin nicht wie du. Ich bin kein Monster!" streitet er ab.
„Lass dich nicht provoziert Vince." spreche ich sanft zu ihm, doch er scheint mich gar nicht mehr zu hören.
Plötzlich greift er nach seinem Schwert und stürmt damit geradewegs auf Vater zu.
„Vincent!" schreie ich, doch das hält ihn nicht auf. Augenblicklich stürmen auch Charles, Xayra, Floyd und ich los, um meinen Bruder zu unterstützen.
Ich sprinte vorwärts, um Vince zu erreichen und davon abzuhalten sich unbedacht Kopf über in einen Kampf zu stürzen.
Wer nicht die Nerven behalten kann, ist im Nachteil. Regel Nummer eins.
Ich kann gerade mal ein paar Schritte machen, bevor sich mir zwei breitgebaute Männer in den Weg stellen. Geschickt ducke ich mich unter einem Schlag weg und kicke einem der beiden gegen die Beine, damit er zu Boden fällt. Ich will mich gerade dem anderen widmen, als Xayra plötzlich neben mir steht.
„Hilf deinem Bruder, ich kümmere mich um diese beiden." weisst sie mich an.
Ich blicke kurz übermeine Schulter und sehe den Wachmann, gegen den Xayra gekämpft hat, bereits besiegt am Boden liegend.
Mein Sonnenschien hats echt drauf!
Ich nicke und dränge mich an den zweien durch in Vincents Richtung.
Er liefert sich ein Duell mit unserem Vater. Normalerweise würde ich mir da keine Sorgen machen. Vince ist ein guter Kämpfer zudem ist er jünger und kräftiger als Vater, doch in seinem jetzigen Zustande ist Vater ihm eindeutig überlegen.
Vincent kann vor lauter Schuld und Wut nicht mehr klar denken. Ich muss ihm helfen!
Ich renne durch den Raum, wieso ist dieses verdammte Zimmer so gross?!
Der König schreit schmerzerfüllt auf, als ihn Vincent am Oberarm erwischt. Vater beugt sich nach vorne und Vince will zum finalen Schlag ausholen und somit das Leben unseres Vaters beenden.
Mit einer raschen Bewegung schnappt sich Vater jedoch seinen Umhang, der ihm zuvor zu Boden gefallen ist und schaudert ihn in Vincents Gesicht.
Seiner Sicht beraubt muss mein Bruder innehalten und reisst sich den Stoff von seinem Gesicht, jedoch ist es dann bereits zu spät.
Der König hat seinen hinterlistigen Trick dazu verwendet sein Schwert in die Brust seines ältesten Sohnes zu rammen.
„Nein!" schreie ich, als Vince auf den Boden fällt, nachdem Gregory das Schwert wieder aus ihm herauszieht.
Mein Vater grinst mich an, bevor er wegrennt.
In dem Moment ist es mir jedoch egal, dass er vielleicht entkommen könnte, alles was für mich zählt ist mein Bruder.
Ich falle neben ihm auf die Knie und ziehe seinen Oberkörper auf meinen Schoss.
„Du bist ein Idiot!" werfe ich ihm vor und drücke meinen Umhang auf die klaffende Wunde in seiner Brust. Er verliert zu viel Blut.
Er stöhnt schmerzerfüllt auf und umklammert mein Handgelenk.
„Ich weiss, es tut mir leid." sagt er schweratmend.
„Nein, entschuldige dich erst, wenn es dir wieder gut geht. Momentan scheinst du nicht ganz zu verstehen, wieso du ein Idiot bist."
Er lacht auf, was jedoch schnell in ein Husten übergeht.
„Es tut mir leid..." sagt er nochmals.
„Ich habe dir doch gerade gesagt, dass du dich erst entsch-„ beginne ich, doch er lässt mich nicht zu Ende sprechen.
„Nein mir tut alles leid. Vater hatte recht... ich hätte gewusst was dir widerfahren ist, wenn ich früher nachgefragt hätte und nicht einfach Ausreden für dein verachtendes Verhalten ihm gegenüber gesucht hätte. Er schliesst kurz die Augen und atmen ein paar Mal langsam ein und aus, als ob er versucht die Schmerzen zu unterdrücken.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dir bereits gesagt habe, dass ich dir das nicht übelnehme. Gibt dir dafür keine Schuld, spar deine Energie lieber, um wieder gesund zu werden." weise ich ihn an.
Er lacht rau auf.
„Ich glaube ich werde nicht mehr gesund, kleiner Bruder..." murmelt er und sieht mich mit einem traurigen Lächeln an.
„Rede keinen Mist." sage ich etwas zu harsch und schüttle den Kopf.
Er wird nicht sterben...
Er ist doch mein Bruder, er war schon immer da...
Wer soll mich sonst herumkommandieren und aufziehen, wann immer er kann?
Wer soll auf mich aufpassen, wenn er nicht mehr da ist?
„Es tut mir le-„
Ich schüttle den Kopf.
„Hör auf dich zu entschuldigen!" rufe ich und spüre wie sich langsam Tränen in meinen Augen sammeln.
„Dann werde ich mich eben bedanken." meint er und hustet erneut auf. Er wird immer bleicher und schwächer.
„Nein, nein, nein das kann alles warten, wir müssen deine Wunde versorgen!" sage ich und sehe verzweifelt hoch.
Einige Meter von uns entfernt steht Floyd und blickt traurig auf uns herunter.
„Tu etwas! Hol Medizin, Verbände, was weiss ich!" schreie ich ihn an. Er sieht von mir zu Vincent und dann wieder zu mir.
Dieses Mal ist sein Blick voller Mitleid.
„Drake..." sagt Vince schwach.
„Los! Tue doch etwas!" schreie ich Floyd weiterhin an.
Wieso steht er nur so dumm herum?! Wir müssen Vince helfen! Mit zusammengepressten Lippen, schüttelt Floyd leicht den Kopf. Panisch blicke ich mich im Raum umher. Xayra kämpf immer noch gegen einen der Wachmänner während Charles auch zu uns gestossen ist. Sein Blick ruht auf meinem Bruder und er wirkt ebenfalls traurig. Nein, sie können doch nicht so schnell aufgeben!
„Drake." sagt Vince nochmals und ich sehe wieder zu ihm runter. Mittlerweile ist jegliche Farbe aus seinem Gesicht gewichen.
„Danke... für alles."
Vincent schenkt mir nochmals ein schwaches Lächeln. „Pass auf dich auf, kleiner Bruder." murmelt er noch, bevor er langsam seine Augen schliesst.
Ich höre wie er seinen letzten Atemzug macht, bevor sein Körper in meinen Armen erschlafft.
„Vincent..." hauche ich mit brüchiger Stimme und betrachte mit tränenverzerrter Sicht das friedliche Gesicht meines Bruders.

Was haltet ihr von Vincents Tod?
Wie geht es weiter?
Wo ist der König? Bzw ist er wirklich entkommen?
Schreib mir eure Meinung in die Kommentare, ich freue mich darauf ❤️

P.S. Die Lesenacht findet nächste Sonntag statt.

P.P.S.  RIP Vincent 💔

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