Am Hubschrauber
A/N: Kapitel 2, viel Spaß beim Lesen.
TW: Tod
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Xalias POV
Als der Hubschrauber in Sichtweite kommt, sehe ich, dass bereits ein Mann und eine Frau am Hubschrauber stehen. Orion brüllt, sie sollen einsteigen und den Hubschrauber starten, aber wir sind nicht in Hörweite.
Orion flucht und tritt noch kräftiger in die Pedalen. Vermutlich sind die beiden am Hubschrauber seine Piloten und er möchte so schnell wie möglich starten. Er hat's schließlich eilig.
Also werde ich auch schneller. Wenn ich die Piloten vor Orion erreiche, kann ich den Start vielleicht ganz verhindern. Und dann wäre die Alpha Cru vor Orion sicher. Jedenfalls solange die nachtschwarzen Männer sie nicht finden und zu Orion schleppen. Aber Orion aufzuhalten, verbessert ihre Chancen zu fliehen bestimmt deutlich.
Jetzt überhole ich die nachtschwarzen Männer und kurz darauf den dürren Mann. Der brüllt zu Orion, dass er aufpassen soll, aber da überhole ich auch Orion. Und ich weiß, dass er mich erkannt hat. Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie er versucht mich einzuholen und gleichzeitig seinen Piloten mit hochrotem Kopf zubrüllt: „Bewegt euch! Ihr sollt diesen vermaledeiten Hubschrauber starten! Wofür bezahle ich euch eigentlich?"
Aber weil er nicht genug Luft hat schnell zu radeln und zu schreien, fehlt die gewünschte Kraft und der Ruf klingt eher wie ein Keuchen und Orion fällt weiter zurück. Aber ich bin beeindruckt, dass Orion noch nicht vom Fahrrad gekippt ist. Er ist trainierter als man denkt.
Die Frau begibt sich schon auf die andere Seite des Hubschraubers um einzusteigen. Der Mann dagegen bewegt sich nicht. Als ich ankomme greife ich ihn also ohne zu zögern an. Er ist definitiv überrascht. Ja, ich bin stärker als ich aussehe. Aber er anscheinend auch. Er stolpert zwar zurück und rempelt gegen den Hubschrauber, aber als er sich wieder fängt, greift er mich an.
Er schlägt mir ins Gesicht und verdammt, er hat einen harten Schlag. Aber nicht genug um mich umzuhauen. Ich lande einen Treffer in seine Magengrube und er krümmt sich zusammen. Diesen kurzen Moment nutze ich und trete ihm zwischen die Beine. Ergeht mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden.
Ich drehe mich um, um zu sehen, wo Orions Männer sind, und stolpere erschrocken zurück. Einer der beiden nachtschwarzen Männer steht direkt vor mir. Er ist groß und muskulös. Ich bin mir sicher, dass er deutlich besser kämpfen kann, als der Pilot, der gerade zu Boden gegangen ist.
Direkt nachdem ich dass gedacht habe, bestätigt sich meine Vermutung mit einem Schlag gegen meine Schulter. Ein leichtes Taubheitsgefühl breitet sich in meiner Schulter aus. Zum Glück habe ich mich weggedreht, sonst hätte mich der Schlag deutlich schlimmer getroffen. Ich weiche einen Schritt zurück und warte auf eine günstige Gelegenheit den Mann erneut anzugreifen, im besten Fall, bevor er mich angreift.
Und ich greife an. Diesmal versuche ich aber nicht, ihm in die Magengrube zu schlagen. Ich versuche seinen Hals zu treffen, aber er weicht aus. Ich kann gerade noch außer Reichweite springen und sein Schlag geht auch ins Leere.
Ich wirble zu ihm herum und ziele dieses Mal auf seine Augen. Der Selbstverteidigungskurs in der Schule hat tatsächlich etwas gebracht. Auch wenn ich nicht sein Auge treffe, sehe ich wie er vor Schmerz sein Gesicht verzieht. Den Moment nutze ich um ihm Gegen das Knie zu treten und er geht zu Boden.
Aber ich habe keine Zeit mich auszuruhen. Mit seinem unverletzten Bein tritt er mir gegen das Schienbein und ein Schmerz durchzuckt mich Er rappelt sich auf und läuft zum Hubschrauber.
Als ich ihm hinterher sehe, bemerke ich, dass sich auch der Pilot erholt hat und in den Hubschrauber gestiegen ist. Der nachtschwarze Mann hat mich also nur vom Start des Hubschraubers abgelenkt.
Die Rotorblätter beginnen sich zu drehen und ich komme aus dem Gleichgewicht. Ich hätte nicht gedacht, dass Rotorblätter so viel Wind erzeugen. Andererseits müssen sie einen ganzen Hubschrauber tragen. Als der Hubschrauber abhebt, renne ich auf ihn zu und springe. Ich versuche mich an den Kufen festzuhalten, bekomme sie aber nicht zu fassen und lande unsanft auf dem Boden. Der Hubschrauber entfernt sich in Richtung Meer. Im Bruchteil einer Sekunde entscheide ich hinterherzulaufen und noch einmal nach den Kufen zu greifen. Dieses Mal schaffe ich es mich an ihnen festzuhalten und wir fliegen aufs offene Meer hinaus.
Mein Herz beginnt laut zu schlagen. Wenn ich ins Wasser falle, erleide ich einen allergischen Schock und sterbe. Aber ich möchte nicht sterben! Mir schießt in den Kopf, dass ich wahnsinnig sein muss mein Leben für völlig fremde aufs Spiel zu setzen.
Aber dann fällt mir ein, dass sie nicht so fremd sind. Wenn Alea die Wahrheit sagt, und ich weiß tief in mir drin, dass sie die Wahrheit sagt, dann sind wir beide Meerkinder. Und...Moment mal. Alea ist bei einem Sturm über Bord gegangen, oder? Das heißt sie ist ins Wasser gefallen und nicht gestorben. Also ist das Wasser gar nicht tödlich? Ich weiß es nicht. Aber ich glaube, es ist besser das nicht herauszufinden.
Ich hänge immer noch an den Kufen. Jetzt löse ich eine Hand von der einen Kufe und fasse mit beiden Händen die andere. Ich schwinge mich hin und her, in der Hoffnung, dass der Hubschrauber auch anfängt zu schwanken und dann ins Trudeln gerät. Aber es passiert nichts.
Also muss ich mir etwas anderes einfallen lassen. Ich höre auf zu schwingen und versuche zu den Rotorblättern zu kommen. Aus einem Film weiß ich, dass da viel empfindliche Technik ist. Wenn ich da was kaputt machen oder die Rotorblätter blockieren kann, stürzt der Hubschrauber vielleicht ab. Oder kommt auf jeden Fall vom Kurs ab.
Also klettere ich hinauf. Als mich Orion aus dem Fenster sieht, wirkt er kurz überrascht, dann sagt er irgendetwas in sein Headset und der Hubschrauber dreht vom Kurs ab. Ich kann nicht glauben, dass das so einfach gewesen sein soll.
Da dreht sich der Hubschrauber kurz auf den Kopf und ich falle fast ins Meer. Aber ich kann mich gerade noch festhalten. Orion will mich also abschütteln? Ich klettere weiter und komme zu den Verstrebungen mit den Rotorblättern. Und gefährlich nahe an die Rotorblätter. Bloß nicht drüber nachdenken, Xalia. Nicht nachdenken.
Ich schlage gegen die Streben und der Hubschrauber gerät ins trudeln. Für einen kurzen Moment waren die Rotorblätter aus dem Takt. Also schlage ich wieder und wieder dagegen. Aber die Aussetzer sind immer nur kurz.
Und als ich jetzt eine Hand hebe, um wieder gegen die Streben zu schlagen, mach der Hubschrauber eine Drehung. Mein Griff löst sich und ich falle. Ich sehe das Meer näher kommen und höre einen Schrei. Es ist meiner. Schmerzhaft pralle ich auf der Meeresoberfläche auf und werde sofort von Kälte umschlossen. Etwas verändert sich. Ich verändere mich. Meine Haut bekommt einen grünlichen Schimmer. Und meine Knubbel wachsen. Zu Schwimmhäuten!
Alea hatte recht. Ich bin ein Meerkind. Und plötzlich kann ich atmen und alles klarer sehen. Ich habe mich verwandelt. Und ich freue mich zuerst.
Aber dann merke ich, dass etwas nicht stimmt. Mir wird warm und das Atmen wird immer schwerer. Meine Glieder werden taub.
Instinktiv weiß ich, dass kein allergischer Schock eintritt. Aber ich weiß, dass ich sterbe.
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A/N: Ich hoffe, es hat euch gefallen, ich freue mich weiterhin über Feedback.
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