Kapitel 10
"Ja, das habe ich Ms. Lim. Ich bin gespannt zu sehen, wie sie als Teil unseres Teams unseren Umsatz steigern wird.", antwortete er schnell mit seinem charmanten Lächeln.
Dann schaute er zu mir und sagte: "Ich hatte eine wunderbare Zeit mit dir. Das müssen wir nochmal wiederholen. Wie auch immer, ich geh jetzt besser zurück in mein Büro." Und so wie er ständig bei meiner Seite war, verschwand er, als wäre er nur ein göttliches Wesen, dass siech seinen Spaß daraus machte, mit den Sinnen zu spielen, indem er verschwand und wieder auftauchte.
Lia drehte sich zu mir um, bemerkte den aufgebrachten Ausdruck auf meinem Gesicht. und zögerte ein paar Sekunden bevor sie sprach. "Ich hätte dich ja gefragt, was du mit ihm gemacht hast, aber deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, sollte ich mir diese Frage wohl besser für einen anderen Tag aufheben." Sie nahm mich sanft am Arm und führte mich in Richtung Büro. Ich hatte keine Ahnung was heute los war, aber alle geleiteten mich ständig zu bestimmten Orten.
"Jedenfalls habe ich gelesen, was du mir geschickt hast, und habe ausgewählt, was ich veröffentlichen möchte. Die Frage ist nun, ob du auch normale Briefe oder nur E-Mails erhalten möchtest. Denn wenn du einverstanden bist, richte ich dir ein Postfach ein und du kannst die Post dort abholen, anstatt sie ins Büro liefern zu lassen, um keinen Verdacht zu erregen.", legte Lia los, sobald wir uns in ihrem Büro befanden.
"Hört sich gut an. Ich hoffe nur, dass uns noch niemand verdächtig.", erwiderte ich nur halb bei der Sache.
Lia stieß einen Seufzer aus, der meine Aufmerksamkeit erregte. "Es scheint, als wärt du immer noch wütend auf ihn. Nun, ich kann es dir nicht verdenken. Es war nicht in Ordnung von ihm, dich so zu ärgern, aber wie ich ihn kenne, hat er etwas anderes im Sinn."
"Was meinst du?", fragte ich sie, meine Neugier geweckt.
"Oh je, vielleicht sollte ich nicht diejenige sein, die dir das sagt, aber du wirst es sowieso erfahren, wenn er sich weiter mit dir abgibt. Er hat den Ruf ein Aufreißer zu sein, und wenn meine Vermutung richtig ist, mag er dich.", sagte Lia eilig.
Ich sah sie an und brach in Gelächter aus. "Ich dachte mir schon, dass er ein Aufreißer ist, als ich ihn vor einen Monat kennengelernt habe. Aber, das er auf mich scharf ist, klingt total lächerlich."
"Du hast ihn schonmal getroffen?"
"Jup. An meinem Geburtstag hat Mary Beth ihn zu meiner Party eingeladen und ich fand ihn so eingebildet. Ich habe ihn einfach abblitzen lassen.", antwortete ich locker.
"Kein Wunder das er dich mag.", sagte sie nachdenklich.
"Warum sagst du das?"
"Soweit ich mich erinnere, bist du die erste Frau, die seine Avancen zurückgewiesen hat. Und wenn ich etwas über Männer weiß, dann, dass sie immer hinter dem her sind, was sie nicht so einfach bekommen können."
Als ich zu meinem Auto kam, wartete Mary Beth mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck auf mich.
"Es tut mir leid. Ich habe von Lia gehört, was passiert ist. Ich hätte wissen müssen, dass du ihn irgendwann über den Weg laufen würdest, als ich hörte, wo du arbeitest." Sie schien wirklich entschuldigend und biss sich auf die Lippe, so dass ich nicht wirklich wütend auf sie sein konnte, obwohl es eine indirekte Wut auf den Mann wäre, von dem ich erst heute erfahren hatte, dass er mein Chef ist.
"Hör zu, es gibt nichts, was dir leidtun müsste. Wenn es jemanden gibt, der sich entschuldigen sollte, dann ist er es. Er hätte mir wenigstens sagen können, dass er mein Chef ist, anstatt mich glauben zu lassen, er sei ein Stalker oder so etwas.", sagte ich, während ich die Tür zu meinem Auto aufschloss und sie öffnete. "Ich fahre dich nach Hause."
Mary Beth sah hin- und hergerissen aus. Sie kaute erneut auf ihrer Unterlippe herum und schaute abwechselnd sehr nachdenklich zu meinem Auto und zur Eingangstür.
"Was ist denn los?", fragte ich sie besorgt und legte die Stirn in Falten.
"Ähm, es ist nur so, dass ich normalerweise mit Zack mitfahre, weil wir beide in der gleichen Gegend wohnen. Nicht, dass ich nicht mit dir mitfahren möchte oder so, es ist nur so, dass du dann viel weiter von deiner Wohnung entfernt wärst und ich möchte dich heute nicht noch mehr belästigen, nach dem, was du gerade durchgemacht hast.", plapperte sie weiter und fummelte an ihren T-Shirt-Zipfel herum.
"Hör zu, die Entfernung macht mir nichts aus, aber wenn du Zeit mit ihm verbringen willst, zwinge ich dich nicht dazu, mit mir zu fahren. Ich dachte nur, da wir Freunde sind, wäre es unhöflich dir nicht anzubieten, dich nach Hause zu fahren, da du auf mich gewartet hast.", sagte ich achselzuckend. Ich ließ mich auf den Fahrersitz gleiten und fühlte mich völlig ausgelaugt.
"Versteh das bitte nicht falsch. Wir sind nicht zusammen oder so, wir sind nur Freunde.", fing Mary Beth wieder an zu plappern und fuchtelte wild mit den Armen umher.
Trotz meiner Müdigkeit lachte ich lange und laut. Sie hörte auf mit ihren Armen herumzufuchteln und starrte mich durch die Windschutzscheibe an.
"Glaubst du mir?", fragte sie unsicher.
"Ja, das tue ich. So wie du dich verhältst, hast du meinen Verdacht nur bestätigt, dass er ein echter Playboy ist. Und außerdem weiß ich, dass du Greg zu sehr liebst, um dir einen anderen zu suchen." Ich lächelte sie an und lehnte mich zum Lenkrad vor.
Sie stieß einen erleichterten Seufzer aus und lächelte ebenfalls. "Ich schätze, du bist wie immer sehr aufmerksam. Und ja, er wird hinter seinem Rücken als Playboy bezeichnet, aber wie bist du darauf gekommen?", fragte sie und kam zur Fahrertür.
"Ganz einfach, er hat sich auf der Party viel zu sehr aufgedrängt und Amy hat sich an ihn herangemacht.", sagte ich sachlich, während ich mich anschnallte.
"Warte mal, woher weißt du das? Amy kam erst, nachdem du die Party verlassen hattest." Sie lehnt sich durch das offene Fenster und musterte mein Gesicht.
"Ich musste die Tür zu meiner Wohnung für sie öffnen. Sie musste auf die Toilette und ich hatte vergessen, dass ich den Leuten angeboten hatte mein Badezimmer zu benutzen. Die beiden kamen zusammen, obwohl Amy ziemlich mürrisch ausgesehen hatte, nachdem sie von ihm hinaus gebeten wurde, während wir uns noch unterhalten haben. Aber wie auch immer, ich glaube, sie haben die Party zusammen verlassen.", erklärte ich und wunderte mich, warum sie so erfreut und überrascht zugleich aussah.
"Um die Wahrheit zu sagen, sie sind nicht zusammen gegangen. Sobald sie zurück auf der Party waren, ist Zack allein gegangen und Amy hat sich auf einen anderen Kerl gestürzt. Es war wirklich seltsam, aber vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass er dich getroffen hat.", sagte sie mehr zu sich selbst.
Ich schaute sie noch verwirrter an als sonst. "Wie kommst du darauf, dass ich etwas damit zu tun hatte, dass sie die Party getrennt verlassen haben?"
"Hm ...?", kam sie wieder zu sich. "Was? Hast du was gesagt?" Sie sah so neben sich aus, dass ich beschloss, es dabei zu belassen.
"Egal.", erwiderte ich und verbarg meine Enttäuschung. Ich startete den Motor und wollte sie gerade fragen, ob ich sie wirklich nicht mitnehmen sollte, als der Teufel selbst aus der Tür trat und so einschüchternd wie immer aussah. "Sieht aus, als wäre deine Mitfahrgelegenheit da.", kommentierte ich trocken. "Wie auch immer, wir sehen uns morgen.", rief ich, als ich das offene Fenster schloss und losfuhr, wobei ich durch den Rückspiegel beobachtete, wie sie sich ihm näherte, bis ich sie nicht mehr sehen konnte, als ich die Einfahrt zur belebten Straße hinauffuhr.
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