Prolog

„Du hast es geschafft, Isabelle. Schau nur, wie klein sie ist.", liebevoll sah Kasuo auf seine neugeborene Tochter herab und schenkte seiner Ehefrau ein stolzes Lächeln. Nun waren sie zu viert auf der Wiese nahe des Hauses. Seine Ehefrau blickte den Schwarzhaarigen glücklich an, während ihre Mutter das Mädchen vorsichtig mit dem Flusswasser wusch und dann in ein Tuch einwickelte. Das war die Tradition, die seit Jahrzehnten in ihrer Familie herrschte. Langsam aber sicher verstummte ihre Tochter, sie hörte auf zu weinen und sah ihre Eltern und Großmutter mit großen Augen an.

„Kaida. Diesen Namen soll sie tragen und mit ihm wachsen.", sprach Isabelle.
„Das wird sie.", bestätigte Kasuo und setzte sich wieder zu seiner Frau ins Gras. „Jetzt sind wir eine richtige kleine Familie. Meinst du, sie wird sich hier wohl fühlen?", Isabelle klang besorgt, und Kasuo strich ihr eine hellblonde Sträne hinters Ohr, lächelte sie an.
„Schau dich doch um, Wir haben ein Haus, Wiesen und den Fluss, und vorallem wird sie die Tiere lieben. Sie wird sich ganz bestimmt wohlfühlen.". Seine Worte beruhigten Isabelle.

"Camilla bereitet etwas zu Essen vor, ich werde nachsehen, ob ich ihr helfen kann.", sagte Kasuo und ließ seine Ehefrau allein, jedoch nicht, ohne ihr vorher einen liebevollen Kuss auf die Stirn zu geben.
Die Blonde Frau erhob sich, ließ sich jedoch auf die Bank, die näher am Wald stand, nieder.
"Du wirst den Wald lieben, Kaida. Ganz bestimmt.", murmelte sie. Ihre Aufmerksamkeit wurde schnell auf besagten Wald gezogen, als sich dort etwas bewegte.
Nur Augenblicke später streckte eine schneeweiße Katze den Kopf durch die Blätter des Johannisbeerbusches.
"Hey du! Wo kommst du denn her? Bist du hungrig?", fragte Isabelle, beobachtete das Tier dabei, wie es auf sie zu kam und auf die Bank sprang. Eine solch gepflegte Wildkatze hatte die Frau selten gesehen. Fasziniert beobachtete sie, wie die Katze ihre Tochter aus den Blauen Augen ansah, etwas auf die Bank fallen ließ und das Mädchen leicht anstubste.

Isabelle sah die Katze an, hob eine Silberne Kette hoch, die das Tier fallen gelassen hatte. An dessen Ende befand sich ein kleiner blauer Edelstein. "Ein Saphir?", wunderte sich Isabelle. "Woher hast du-", bevor sie die Frage aussprechen konnte, ging die Holztür des Hauses auf und Kasuo trat ins Freie. Die Katze stubste Kaida ein letztes Mal an und verschwand dann in den Büschen, aus denen sie gekommen war.
"Hast du das gesehen, Kasuo? Die Katze?", fragte Isabelle sofort, doch Kasuo schüttelte fragend den Kopf. "Welche Katze, Isabelle?"

"Hier war eine schneeweiße Katze, mit blauen Augen! Blaue Augen.. wie ein Saphir... Sie hat das hier fallen gelassen.", erzählte sie dem Schwarzhaarigen, doch dieser schüttelte nur den Kopf.
"Ich glaube zwar nicht, dass eine Katze eine Kette vorbeibringen würde, aber ich frage mal nicht weiter nach. Das Essen ist fast fertig, wenn du rein kommen möchtest. Bald wird es kalt, ich mache ein Feuer an."
Ein wenig enttäuscht sah Isabelle ihm nach. Glaubte er ihr nicht?
Sie steckte die Kette in das Tuch, in dem Kaida eingewickelt war, das Mädchen war am schlafen und hatte von all dem scheinbar nichts mitbekommen.

"Irgendwann wird er auch verstehen, dass die Natur nicht nur Natur ist. Und du auch, mein Schatz."

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