3-Training
Bildquelle: all4shooters.com
"Kleine Frage, wie verteidigst du dich eigentlich wenn wir getrennt werden?", fragte mich Linus neugierig. Ich zog ein glänzendes spitzes Messer hervor.
Das Messer konnte man vielseitig einsetzen, also für sowas praktisch. "Damit", sagte ich bevor ich es wieder in einer dafür vorgesehenen Tasche an meiner Hüfte verschwinden ließ. "Oh", machte Linus. Ich rollte nur mit den Augen, ich konnte doch nicht auf eine Waffe verzichten, ich war eben nur eine Größenwandlerin. Da konnte man nicht viel machen, ein Pluspunkt war allerdings, dass ich besser hören konnte als ein Werwolf.
Allmählich verschwanden alle Teams im dunklen Wald, so verwandelten sich auch Tim und Linus, ich ließ mich schrumpfen und kletterte auf Tims Kopf. Sein Fell war wie immer schön weich und er gab ziemlich viel Wärme ab. Langsam schlich er in den großen dunklen Wald hinein, gefolgt von Linus, der sich hier anscheinend nicht ansatzweise aus kannte. Ich lauschte die ganze Zeit über, ob ich einen der Hunter hören konnte, nichts. Das bedeutete nichts gutes, oft war es so, wenn es zu leise war, dass eine Falle aufgestellt ist. Da, ein keuchen, Jackpot! Ich flüsterte Tim in sein flauschiges Ohr was ich gehört hatte und aus welcher Richtung es kam.
Doch blöderweise sprang genau in diesem Moment ein Wolf, etwa so groß wie Tim (150 cm vom Boden bis zum Kopf) aus dem Gebüsch, der Wolf hatte sandfarbenes Fell. Der Wolf stürzte sich auf Tim und riss ihn zu Boden. Mein 10 cm großes ich hatte den Halt verloren, ich fiel 2 Meter weiter unsanft zu Boden. Sofort hielt der unbekannte Wolf seine Nase in die Höhe, er schien etwas zu wittern. Tim und Linus waren noch so geschockt von dem was hier abging, dass keiner Anstalten machte mich wieder aufzusammeln. Der Wolf zog seine Nase über den Waldboden, als würde er einer Fährte folgen, nur dass er in meine Richtung ging. Nicht gut. Ich rührte mich nicht vom Fleck, so geschockt war ich. Mein Herz klopfte mir bis zu Hals und zwar so laut, dass ich befürchtete er könnte es hören.
Der Wolf lief immer weiter in meine Richtung, ich wusste nicht was ich tuen sollte, wegrennen war in meiner Größe, keine Option, mich verstecken auch nicht, der Wolf kann mich sicher auch da aufspüren meine einzige Hoffnung war, dass Tim oder Linus mich auf sammelten. Ich hatte so fieberhaft nach einem Ausweg gesucht, dass ich nicht bemerkte wie der Wolf näher kam, ich wuchs zu meiner normalen Körpergröße heran um mich mit meinen Messer zu verteidigen, oder wenigstens flüchten zu können, obwohl er war sicherlich schneller als ich. Schnell sprang ich auf und rannte durchs dichte Unterholz. Der Wolf war mir dicht auf den Fersen, doch zum Glück rannte Tim schon bald neben mir, ich sprang und schrumpfte im Flug auf 10 cm. Ich krallte mich in seinem Fell fest, er beschleunigte, nur dass wir nicht weit kamen. Linus war uns gefolgt und dicht hinter uns. Tim rannte auf eine Lichtung, die vom Mond beleuchtet wurde, dort standen in einem Halbkreis mehrere Wölfe, alle samt 150 cm groß. Tim kam zum stehen.
Auf Tim und Linus stürzten sich einige der Wölfe, ich sah zu dass ich Land gewann, weit kam ich nicht, da war wieder der Wolf mit dem sandfarbenen Fell. "Shit", murmelte ich. Der Wolf verwandelte sich in einen Junge in meinem Alter, mit sandfarbenen Haaren und blauen Augen. Die anderen Wölfe verwandelten sich ebenfalls in ihre menschliche Gestalt zurück. Ich sah mich nach Tim und Linus um, die beiden lagen mit geschlossenen Augen da, sie bewegten sich nicht, ich bekam Panik. Ich hoffte es geht ihnen gut. Der Junge mit den blauen Augen sah angestrengt auf den Boden, als würde er etwas suchen, nach einiger Zeit starrte er genau an die stelle auf der ich stand. "Findest du sie, oder brauchst du Hilfe?", rief einer der Typen, die bei Linus und Tim standen. "Ihr könnt mir ruhig mit helfen, so eine Mini-Monster findet man schlecht auf dem Boden im hohen Gras!", rief er zurück. Hat der mich gerade ernsthaft Mini-Monster genannt? Jetzt wurde ich sehr wütend. Vor Wut bemerkte ich nicht, dass ich wuchs. "Hast du mich gerade ernsthaft Mini-Monster genannt?!", gifftete ich den Junge an ,als ich wieder normal groß war. Er sah mich ein bisschen erschrocken an. Dann ging er auf mich zu und umarmte mich, er vergrub sein Gesicht an meinem Hals und presste seinen muskulösen Körper gegen meinem. Meine Sicherungen brannten durch und ohne zu überlegen rammte ich ihm mein rechtes Knie in seine Kronjuwelen.
Er fiel zu Boden und krümmte sich stöhnend vor Schmerz zusammen. Ich lächelte triumphierend und rannte schnell zu Tim und Linus. Die Werwölfe um die beiden herum starrten mich entsetzt an, doch ich interessierte mich mehr für Tim und Linus, ich rüttelte an Tims Schulter, keine Reaktion, ich riss ihm ein Haar aus und überraschenderweise schlug er die Augen auf Linus wurde von allein wach. Komisch, wo waren denn die anderen Werwölfe hin? Naja Hauptsache die sind weg. Da ich für heute keine weitere Begegnung mit diesen Werwölfen machen wollte, ließ ich mich von Tim in seiner Wolfsgestalt nach Hause bringen. "Ciao, bis Morgen!", verabschiedete ich mich von meinen Freund.
Nächster Tag, 3 Uhr in der Frühe
Ich wachte von leichtem Kettengerassel auf und stellte fest als ich meine Nachttischlampe an machte, an meinem rechten Handgelenk zwei metallene Armbänder klimmperten und eins bestehend aus einer Schnur, 4 Knöten und 3 Perlen. Diese Teile hatte ich noch nie vorher gesehen, seltsam, ich versuchte den Verschluss des dicksten metallenen Kettchens zu öffnen, doch ich bekam einen kleinen aber schmerzhaften Stromschlag, okey, ich lass die Teile lieber da wo sie sind. Außerdem sahen die doch nicht mal schlecht aus. Naja vielleicht wusste Tim was darüber und wenn nicht dann laufe ich halt solange damit herum, bis jemand mir helfen kann.
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