39 || lebenspinsel


weihnachtsmarkttag,
warum geht jeder davon aus,
dass ich all dieses durcheinander mag?

menschen menschen menschen,
bin wie so n hund
mit eingezogenem schwänzchen.

jeder tag
erinnert an 'nen andern,
fast so
als würde ich nonstop
durchs gedankenwatt
wandern.

plötzlich wieder dreizehn,
romantisiere jede zeile meines tagesbuchs,
eingehüllte des mirgehtsgutfluchs.

tage verbringend
an weiße wände starrend,
abstand zu jeglichem außerhalb des bettes
wahrend.

aber mir geht's gut.
kann nicht aufstehen,
aber mir geht's gut.
fühl keinen spaß mehr,
aber mir geht's gut;
weil alles nicht mehr so sehr
weh tut
wie damals.

bin bloß nicht mehr sieben,
kann nicht mehr einfach
dran festhalten,
dass meine eltern mich lieben,
muss die wichtigkeit der verletzlichkeit
auswiegen,
einfach bisschen an der wahrheit rumbiegen.

aber das ist okay,
irgendwie.
gedankenruhe kommt doch eh nie.

verstreute lebkuchenhausgebilde,
mein kopf führt mal wieder was im schilde.

jahre verstreichen,
meine erinnerungen nur noch
seifenblasenleichen,
bekomm' nicht mit wie zwölf monate
den nächsten weichen.

alles 'n ölfarbenmischmach,
weil ich den lebenspinsel
nicht gründlich auswasch'.

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