Kapitel 46
Checkpot! Die Tür fällt hinter meinem Malermeister in das Schloss und ich hab die größten Schwierigkeiten meinen Ausdruck von Freude über den Verlauf dieses Dates zu unterdrücken. Cool bleiben Joe und nicht wie ein Epileptiker anfangen wild zuckend in die Hände zu klatschen. Ein letztes Mal hebe ich ganz lässig die Hand zum Abschied Gruß ohne zu wissen ob mich noch irgendjemand aus dem Inneren sehen kann, doch aus dem Winseln des Hundes ist beim Eintreten meines Regenbogens ein aufgeregtes Bellen geworden und sofort finde ich mich in der Gestalt dieses Hundes wieder, wenn Aaron in meinem Sichtfeld aufschlägt.
“Laaaaaass hören du alter Steckmeister! Da ich alleine Frühstücken musste und sonst auch kein panischer Hilferuf von dir kam gehe ich davon aus dass die Mission erfolgreich war?!” Ein harter Schlag landete begrüßend auf meiner Schulter und ich weiß dass der sich langsam verteilende Schmerz nur ein Zeichen der unausgesprochenen Zuneigung meines Blonden Zottelkopf ist. Der Adrenalinpegel welchen Aarons Lächeln in meinen aus dem Takt geratenen Herzschlag ausgelöst hat ist mit dem verlassen seiner Straße gegen Null gesunken und ich fühle mich wie das abgerollte Kondom nach dem Bahnhofsfick, welches nun völlig dreckig und ausgeleiert, achtlos neben dem Mülleimer darauf wartet endlich den wohlverdienten Gang in die Tonne alias mein Bett anzutreten. Beim Träumen von der angenehmen einladenden Wärme die mich kuschlig umschließt habe ich jedoch die Neugierde meines besten Freundes vergessen, welche unbarmherzig jedes Detail aus mir heraus quetschen will. “Wenn du wissen willst ob wir geknattert haben. Nein, da muss ich dich enttäuschen. Aaron ist einfach… WOW!”, locken Tills treue Augen die mich erwartungsvoll in eine Energiesaftpresse stopfen, die letzten Lebensgeister aus mir heraus und ich beginne den Abend gedanklich noch einmal Revue passieren zu lassen. Dabei fällt mir erst gegen Ende auf, dass ich die Tatsache dass Aaron keines meiner Worte hören konnte in meiner Erzählung völlig verdrängt habe, da es im nachhinein betrachtet überhaupt keine Bedeutung für unser Zusammensein gemacht hat. Anders bei meinem Kumpel der mich plötzlich völlig entgeistert mit Elsbeth im Arm und offenen Mund anstarrt.
“Ist dass dein ernst? Du erzählst mir was von gut gelaufen und erwähnst dann in einem Nebensatz das er Taub ist?!”, meckernd Stimmt die kleine Ziege ein, als Till ihr zum wiederholten mal den Bändel seines Kapuzenshirts aus dem Maul zieht, welcher inzwischen alles andere als noch Gesund aussieht, denn er hängt schleimig und platt gekaut schräg am Kragen. “Ja und? Was soll damit sein?” Viel zu Müde und Geschafft vom langen Abend habe ich wirklich keine Lust auf eine von Tills langatmigen belehrungen über die Wahl meiner Partner, denn wenn ich danach gehen würde, wäre ich auch noch mit 99 eine runzlige alte Jungfrau. Niemand ist gut genug für seinen Joeboy, auch wenn er genau weiß dass ich ohnehin völlig eigensinnig entscheide wen ich toll finde und bei Aaron ist dieses Gefühl um ein vielfaches stärker als je zuvor. Es ist nicht nur dieses Körperliche verlangen, welches ihn so unsagbar anziehend macht. Nein, wenn ich in seine Augen sehe, schnürt mir allein der Anblick die Luft ab, während alles in meinem Inneren Party macht. Ich merke gar nicht wie ich in Gedanken breit grinsend wieder bei meinem Weißlöckchen bin, bis Till mir gegen das Ohrläppchen schnippt und damit meine Traumwolke zerplatzen lässt. “Ich weiß dass dein kranker Schnippel auf Fußnägel Fresser und Eifersüchtige Psychos steht, aber einen Tauben? Das kann doch wieder nichts werden!” Wie er mich so vorwurfsvoll mit verschränkten Armen ansieht komme nicht darum mir Till in einem alten Nannykleid vorzustellen, dabei wedelt er warnend mit dem Zeigefinger und spielt die Monotone ‘ich-habs-dir-Gesagt-Schleife’ ab, die jeder von seinem besten Freund kennt.
“Ich geh jetzt pennen” Meine übernächtigten dreifach Augenringe haben einfach nicht die Kraft sich gerade irgendwelche guten Ratschläge zu geben und bei jedem heraus zögernden Gähnen laufen mir bereits die ersten Tränen die Augenwinkel herunter und auch Till sieht endlich ein dass seine Zwangsjacke aus Fragekatalog wohl doch noch warten muss.
Das leise Rattern von Handy auf Holz vertreibt meinen tiefen traumlosen Schlaf und ich muss mit erschrecken feststellen dass ich mein eigenes Kissen wie eine inkontinente Oma ohne Gebiss vollgesabbert habe, denn auf meinem Kissen befindet sich nun ein etwa Babyfaust großer warmer feuchter Fleck. Fehlt nur noch das ich meinen Bart wachsen lasse, bis ich die Möglichkeit habe dort einen Vorrat für schlechte Zeiten anzulegen. Zweimal daneben greifend, schaffe ich es jedoch tatsächlich den Störenfried, doch unweigerlich Abhänig machenden Zeitfresser von meinem Nachtschrank aufzulesen um mit ernüchternden Blick festzustellen, dass die ankommenden Nachrichten nur wieder von Samus mitleid suchenden Aufmerksamkeitssyndrom stammen. Ein ernüchterndes Ergebnis, doch aus der Küche dringt ein anregender Geruch durch die Türschlitze. Hähnchen! Ein saftiges knuspriges Hähnchen, welches eine Bierdose als Analplug trägt und damit von innen heraus perfekt gegart wird. Tills Meisterwerk, eine Odyssee an Perfektion mit Grillhähnchengewürz überzogen! Der einzige bittere Beigeschmack entsteht jedoch in dem Moment, als mir Klar wird, dass diese Köstlichkeit nur der Köder für die Schlinge war, welche sich nun langsam aber ohne entkommen um meine Kehle legt.
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Hi erst mal an alle die noch dabei sind!
Ich muss mich entschuldigen dass in letzter Zeit hier kaum etwas von mir zu hören war, aber ich bin gerade mitten im Ausbau meiner Wohnung und die Renovierung hat von Oktober bis jetzt eigentlich jeden Tag gefressen, aber jetzt geht es endlich wieder in Richtung "normales" Leben und ich freue mich wieder mehr Zeit zum schreiben zu finden!
Liebe Grüße eure Eisglut
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