Das nördliche Wales, nicht nur die im Titel erwähnte Region Snowdonia, ist die Landschaft meiner Seele und damit stehe ich nicht alleine da. Tolkien hat sich dort zu seinem "Der Herr der Ringe" inspirieren lassen und die Led Zeppelin Musiker Jimmy Page und Robert Plant haben in Bron-Yr-Aur, dem Ferienhaus der Familie des letzteren, Meilensteine der Rockmusik geschaffen. In dem nahegelegenen Ort Macchynleth ist die Ära der Hippies bewahrt, als wäre es für immer 1970 geblieben.  Nicht nur für mich klingt das Walisische wie die Sprache der Elfen. Auch heute noch treffen sich die keltischen Barden zum Wettstreit der Gesänge und Gedichte, dem Eisteddfod. Die gebirgige Landschaft hat in weiten Teilen etwas Magisches, wozu auch steinerne Zeugen der an Mythen reichen Vergangenheit, verwunschene Ruinen von Burgen und verfallene Klöster, ihren Beitrag leisten. Cadair Idris (Foto) heißt der Berg, von dem die Legende sagt, wer eine Nacht auf dessen Gipfel verbringe, der werde verrückt, blind oder zum Dichter. Noch habe ich nicht dort übernachtet...

Folgendes Gedicht habe ich für meine Sammlung "NACHTLICHT" geschrieben: 

Cadair Idris

Du alter Thron des Riesen Idris,

Der hier des Nachts die Sterne sich besah!

Im Jagdrevier von Gwyn ap Nudd und seiner Cŵn Annwn,

Den Geisterhunden mit den roten Ohren,

Die Seelen dort in wilder Jagd nach Awnn treiben,

Du Cadair Idris, Rätsel von Eryri!

Wer eine Nacht verbringt auf deinem Gipfel,

Verfällt dem Wahnsinn, erblindet oder wird zum Dichter.

O Cadair Idris, wie wird es mir ergehn?