Granada im Sommer 2012
Du hast mich erobert.
Vor vielen anderen Städten stellst du dich.
Aber warum, was macht es aus?
Die Größe, das Lebhafte?
Dieses multikulturelle Miteinander?
Das weit im Süden Liegende?
In der Frühe fingen wir an.
In der Kühle der nahen Sierra Nevada.
Bis in die Wärme des Tages liefen wir.
Vorbei an Gebäude aus Sandstein,
Kultur und aufgestauter Hitze.
Über Plätze mit Brunnen,
mit Bäume und Schatten.
Nun gehen wir gemächlich Straßen entlang.
Nehmen uns Zeit, sehen die Menschen an.
So viele Hautfarben, so viele Sprachen,
so friedlich nebeneinander.
Ich fühle eine Freude
die mich innerlich lachen macht.
Und was sie alles so treiben.
Den Handel, die Musik,
den Tanz, das Faulenzen
und das alltägliche Leben.
Mitunter auch die Armut.
Jetzt hinein ins Albacin.
Basare sie locken zum Kauf
von nicht notwendgen Dingen.
Orientalische Düfte von allen Seiten.
Hinauf bis St. Nicolas.
Der Blick auf die Alhambra.
Sie hat mich gestern schon verzaubert.
Ihre Gärten, ihre Paläste,
morgendländische Mystik.
Wäre so gerne ganz alleine,
nur mit ihm dortgewesen.
Dann weiter nach links.
Dort wo es ruhiger wird.
Geräusche des Alltagsleben, gedämpft.
Das Lachen, das Weinen eines Kindes.
Verhallende Schritte
und wieder einmal Musik.
Von der Hitze des Tages weiter
in die Kühle des Abend.
Auch diese Stadt schläft nicht.
Da leuchten und strahlen
Brunnen, Gebäude und Plätze
in ihrer Hülle aus Dunkelheit.
Und die Menschen in großer Zahl
lassen sich treiben.
Da treten sie in Gruppen auf.
Die Tische werden knapp,
in all den Lokalen.
Gutes spanisches Essen, guter Wein.
Eine Bühne, wo sie gestern noch nicht war.
Stühle werden aufgestellt.
Es wird getanzt.
Die Alten werden wieder jung.
Am Rand die ganz Kleinen
machen natürlich mit.
Auch er und ich können nicht widerstehen.
Es geht weiter.
Auf einer Bank
ein gut Siebzigähriger.
Er kann es noch, das Gitarrenspiel.
Na, hörst du?
Da kannst du was lernen.
Dieser Tag endet,
ich kann es kaum beschreiben,
mit Flamenco.
Für mich in seiner Vollkommenheit.
Ein Tag so ausgefüllt.
Das Aufhören fällt schwer.
Morgen kommt der Abschied.
Doch wir sehen uns wieder
Granada.
Dieses Gedicht entstand am Tag der Abreise aus Granada, um sechs Uhr morgens im Hotel.
Meine Hommage an diese wunderbare Stadt.
Ich hoffe sie bald wieder zu sehen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top