Oneshots 1: Just a normal Girl


Klapptext:

Merle ist ganz normal. So normal wie man eben sein kann, wenn alle drei Geschwister sich regelmäßig in Robben verwandeln, alle außer man selbst nicht. Denn Merle hat als einzige nicht die Wandlergene ihrer Familie geerbt. Glücklicherweise hat sie ihren Kumpel Vincent, der so schlecht in Verwandlung ist, dass seine Eltern ihm nicht erlauben zu fliegen. Doch dann machen ihre Eltern ihr ein Angebot...

Just a normal Girl:

Ich stand am Meer und beobachtete meine Geschwister, wie sie in Robbengestalt durchs Wasser turnten. Zu gerne wäre ich einfach mitgekommen, aber es war Winter und für einen Menschen war das Wasser definitiv zu kalt. Einen Menschen. Denn genau das war ich. Ein Mensch in einer Familie von Wandlern. Obwohl meine Familie das Beste gab, um es zu verhindern, ich fühlte mich meistens wie eine Außenseiterin. Schon allein die Tatsache, dass ich nach den Ferien nicht, wie meine Geschwister, Cousinen und Cousins an das Nordzee lyceum (Deutsch: Nordsee Gymnasium) zurück gehen würde, sondern an eine ganz normale Menschenschule, zog meine Laune immer gehörig runter. Zwar hatte der Schulleiter, Max de Vries, nichts dagegen, wenn auch ich an die Wandlerschule ging, allerdings waren meine Eltern dagegen. Sie meinten, ich würde mich zwischen all den Wandlern nur noch mehr ausgeschlossen fühlen. Ich wusste nicht, wie ich ihnen klar machen sollte, dass es für mich noch viel schlimmer war, wenn meine Geschwister in den Ferien von den netten Lehrern und den hammermäßigen Ausflügen schwärmten, während ich wieder eine Vier beichten musste. Ein Arm, der sich um meine Schultern legte, riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte den Kopf und blickte direkt in ein paar haselnussbrauner Augen. Vincent, ein Seeschwalbenwandler, der allerdings so schlecht in Verwandlung war, dass er nicht fliegen durfte. Anscheinend hatten seine Eltern zu viel Angst er würde sich im Flug zurück in einen Menschen verwandeln. „Na, schauen wir wieder deprimiert aufs Meer?" fragte er mich. Ich seufzte nur und lehnte mich an ihn. „Das wird schon Merls. Wir kriegen deine Eltern bestimmt überredet, dass du aufs Nordzee darfst. Ah, ich glaube da hinten kommen sie.", der gnadenlose Optimist deutete aufs Wasser, wo zwei Robben in Richtung Strand schwammen.

Kurz darauf standen meine Eltern, wieder in Menschengestalt, vor uns. „Guten Abend ihr zwei!" begrüßte Vincent sie. „Guten Abend Vincent! Schön dich zu sehen! Hey Schätzchen, wir wollten etwas Wichtiges mit dir besprechen, Vincent, du kannst gerne dableiben, das könnte dich auch interessieren.", Meine Mutter gibt mir einen Kuss auf die Wange und umarmt Vincent kurz. Mein Vater gab ihm ein High Five, schließlich gehörte mein Kumpel schon fast zur Familie. „Genau, wir haben uns lange Gedanken gemacht. Wir haben ein wenig Recherchiert und dabei ein Internat gefunden, dass Wandler und Wandlerfreunde aufnimmt und weniger Fokus auf das Verwandeln an sich, sondern mehr auf die Verbindung mit der Natur und den Spaß am Lernen legt. Wir haben mit der Schulleiterin und deinen Eltern gesprochen Vincent, wenn ihr beide das wollt, könnt ihr nach den Sommerferien dorthin wechseln. Abe-". „Das klingt ja hammermäßig! Danke!", ich war außer mir vor Freude. Vor allem, weil Vincent mitkommen konnte. Dieser fragte gerade: „Von so einer Wandlerschule habe ich noch nie gehört. Wo liegt sie denn?". Meine Eltern wechselten einen Blick, der nichts Gutes verheißen konnte. „Das ist der Haken an der Sache. Sie liegt in Deutschland, genauer gesagt in der Nähe des Schwarzwaldes, also ganze 6 Stunden weg von hier. Allerdings gibt es Lehrer aus aller Welt an der Schule, auf der Website war sogar die Rede von einer Lehrerin aus Australien und ihr beide sprecht ja einigermaßen gut Englisch, was, neben Deutsch, die zweite Hauptsprache an der Schule ist." Ich schluckte. Deutschland war wirklich verdammt weit weg. Allerdings würden meine Geschwister bestimmt staunen, wenn ich ihnen in den Ferien von der Schule erzählte. Und, wenn es dort wirklich auch Wandlerfreunde gab, und Verwandlung eher nebensächlich war, würde ich mich vielleicht nicht so ausgeschlossen fühlen wie jetzt. Abgesehen davon, zeigte Vincents Gesichtsausdruck deutlich, dass ihm die Vorstellung an einer Schule zu gehen, an der weniger darauf geachtet wurde, wie gut er sich verwandeln konnte, gefiel. Und wenn Vincent ging, würde ich auch nicht hierbleiben. Dann hätte ich wirklich niemanden mehr, der meine Situation auch nur ansatzweise nachvollziehen konnte.

Ich brauchte ein paar Tage, um einen Entschluss zu fassen, doch letztendlich stand meine Entscheidung fest: Ich würde an die Monbach Akademie, so hieß das Internat, gehen und in den deutschen Winter und Sommerferien nach Hause kommen. In den Ferien, die mit denen hier einigermaßen übereinstimmten, würden meine Eltern und meine Geschwister nach Deutschland fahren.


Inzwischen ist es Herbst, ich sitze im Deutschunterricht bei Frau Herold und verknote mir die Zunge mit deutschen Zungenbrechern. Aber wenn ich jetzt nicht gleich aufhöre zu schreiben nimmt mir die Herold meinen Zettel weg und –

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