Begonnen aber nie beendet 2: Wildwalkers Special

Familienkrach und Umzugspläne:

Tara Starfighter, zu dieser Zeit 14, Mackenzie-Wolf weiß aber nichts von Gestaltwandlern.

Alaska, Anchorage

„Tara, Malou, kommt wir gehen!", wutschnaubend nahm Mom Malou, meine kleine Schwester, an die Hand zog sie in Richtung Tür. „Dann geh doch!", Tante Carrie hatte die Hände in die Hüfte gestemmt und rümpfte die Nase, als hätte sie eine der Spinnen entdeckt, die so gern im Keller ihres Hauses Netze sponnen. Mein Cousin Cliff warf mir einen hilfesuchenden Blick zu, doch jetzt wandte sich Tante Carries Todesblick mir zu und ich beschloss lieber die Flucht zu ergreifen. Ich warf Cliff noch einen entschuldigenden Blick zu, dann drängte ich mich an meinem, etwas verwirrt aussehenden, Onkel Archibald, vorbei, schnappte mir meine heißgeliebte Jeansjacke vom Haken und folgte Mom nach draußen.

In Alaska war es im Sommer meistens furchtbar bewölkt und richtig warm wurde es auch nicht. Kein Wunder, das wir Tante Carrie so selten besuchten, nicht nur wohnte sie mit ihrer Familie auf der anderen Seite des Kontinents, bei uns in Mexiko war es im Sommer deutlich wärmer als hier. Mom und Malou waren bereits im Auto und ich beeilte mich hinterherzukommen. Ich lies mich auf den Beifahrersitz fallen und checkte mein Handy. Eine neue Nachricht von Cliff! Fast sofort kribbelte Aufregung durch meinen Körper.

Kurz bevor es zwischen Mom und ihrer Schwester so gekracht hatte, meinte Cliff, dass er mir etwas Wichtiges erzählen musste. Aber dazu war es nicht mehr gekommen, weil Mom und Carrie wieder angefangen hatten, über die Goldminen zu streiten, die die Familie Yates besaß. Bei den Arbeiten wurden Chemikalien wie Cyanid und Quecksilber eingesetzt, alles hochgiftig und absolut umweltschädlich und für Mom, als Biologin und eifrige Umweltschützerin ging das natürlich gar nicht. Manchmal fragte ich mich, ob der einzige Grund, weshalb wir jede zweiten Ferien über den ganzen Kontinent reisten, war, weil Mom noch immer hoffte, Carrie und Archibald davon zu überzeugen die Goldminen aufzugeben und sich einen anderen Job zu suchen. Geklappt hatte das ganz offensichtlich noch nicht und ich zweifelte auch ziemlich daran das es jemals klappen würde.

Mom hatte inzwischen den Wagen gestartet und regte such währenddessen über „unverantwortliche" Geschäftsleiter auf. Ich öffnete die Nachricht, stellte jedoch bald enttäuscht fest, dass Cliff sich nur für seine Eltern entschuldigte und versprach, mich demnächst mal anzurufen. Schade. „Wisst ihr was Mädels? Wir reisen ab. Soll diese eigebildete Schnepfe, doch in ihrem eiskalten Herrenhaus versauern.", Moms Augen funkelten wütend. Ich blickte vom Handy auf „Gut gesprochen." grinste ich, so gern ich Cliff auch hatte, ich würde nicht riskieren mir hier in Alaska eine Erkältung zu holen! Auch Malou kicherte: „Ich wette irgendwann wird ihnen das Wetter hier zu viel und sie kommen ganz schnell zu uns nach Mexiko und lassen ihre Goldminen einfach Goldminen sein!".

Mom drehte das Radio auf und ich hörte meinen Lieblingssong: Celestial von Ed Sheeran. Malu war die erste die anfing mitzusingen, zwar etwas schief, aber wen störte das schon.

You make me feel

Like my troubled heart is a million miles away

Ich fiel mit ein:

You make me feel

Like i'm drunk on stars and we're dancing out into Space

Eine halbe Ewigkeit später:

Mexiko, Monterrey

Ich kam hinter Mom und Malou durch die Security des Flughafens und entdeckte Papà, welcher wie verrückt winkte, als er uns sah. Malou flitzte voraus und sprang meinem Vater förmlich in die Arme. „¡Ahí está mi pequeño! ¿Fue agradable en Alaska?" (Da ist ja meine Kleine! War es schön in Alaska?) fragte er. „Se mire como se mire, mamá y tía Carrie una vez más discutieron sobre las minas de oro." (Wie man's nimmt, Mama und Tante Carrie haben mal wieder wegen der Goldminen gestritten.) antwortete ich. Mom gab Papà einen Kuss und dieser schnappte sich unseren Familienkoffer. Wir verließen den Flughafen und fasst sofort schlug mir die Hitze des mexikanischen Sommers entgegen. „Papà, weißt du eigentlich, wie kalt es in Alaska ist? Ich bin so froh, dass wir hier wohnen. Ich wette wären wir noch länger dort geblieben hätte ich mir eine fette Erkältung geholt." plapperte Malou. „Was das angeht, müssen wir noch mal mit euch sprechen." sagte Papà mit unheilverkündender Miene. „Was ist los?" fragte ich misstrauisch. „Es ist so, euer Vater hat eine neue Arbeitsstelle gefunden, bei der er nicht mehr so lange wegbleiben muss." „Na und? Ist doch toll!" sagte Malou. „Nun ja, äh...", Mom druckste herum, „Ja was denn nun?" fragte ich ungeduldig. „Mein neuer Arbeitsplatz ist in San Francisco." Seufzte Papà und warf mir und Malou einen entschuldigenden Blick zu. „Glaubt mir doch, das wird toll! Direkt über Papàs neuem Restaurant ist eine richtig große Wohnung, ihr beide bekommt eigene Zimmer!" Mom lächelte, als hätte sie grade verkündet, dass der Klimawandel gestoppt sei. „Aber... aber...San Francisco ist so fürchterlich weit weg!", Malou war den Tränen nahe. „Genau! Was wird dann aus Blood Moon?" fragte ich trotzig. Blood Moon war eine Band, die ich mit meinen Freunden gegründet hatte. Ally war unsere Leadsängerin, ich spielte E-Gitarre, Scout Bass und Jonathan Schlagzeug. „Hör zu Ta, ich weiß du hängst an deiner, äh Band, aber du findest bestimmt neue Freunde!" sagte Mom. Ich und Malou protestierten noch eine Weile, wir drohten sogar mit Hungerstreik, aber irgendwann standen wir dann doch, mit einem Haufen Umzugskartons, vor unserem neuen Zuhause.

Ein paar Tage später verirrte ich mich fast hoffnungslos in dieser neuen Stadt. Eigentlich war ich ein Großstadtkind und hatte einen guten Orientierungssinn, doch diesmal war ich in Gedanken. Ich war auf dem Weg zum Gitarrenunterricht, den Papà mir, als Wiedergutmachung für die Sache mit Blood Moon organisiert hatte. Als wir gegangen waren hatte Ally mir eines der, selbst designten, Band-T-shirts geschenkt. Ebendieses trug ich heute. Natürlich in Kombi mit meiner Jeansjacke. Ich fragte mich, ob ich hier tatsächlich Freunde finden würde die an Ally, Scout und Jonathan herankamen, als ich in jemanden hineinlief. Ich verlor meine Noten und das Gleichgewicht und wäre beinahe voll auf dem Hintern gelandet hätte mich nicht jemand aufgefangen. Eine weitere Hand schoss vor und fing mein Notenheft auf. Woa, da hatte jemand gute Reflexe. Wer auch immer meinen Absturz grade verhindert hatte, zog mich wieder richtig auf die Füße. Vor mir standen zwei Mädchen. Das Mädchen mit abgewetzten Jeans, einem Hemd und Cowboystiefeln war wohl diejenige die mich davor bewahrt hatte auf dem Boden zu landen. Das andere Mädchen hatte dunkelbraune Haare, ungewöhnliche, goldbraune Augen und hielt mir mein Notenheft hin. „Danke." sagte ich und wollte mich schon zum Gehen wenden als mir das Mädchen mit den dunkelbraunen Haaren die Hand hinstreckte „Hi, ich bin Sierra und das ist Summer und du?", sie lächelte mich an. Zögerlich nahm ich ihre Hand und schüttelte sie. „Tara, Tara Starfighter oder Cazaestelar, je nachdem wen man fragt. Sagt mal, wisst ihr zufällig wo sich die „Underwood's School of Music" befindet? Ich komme zu spät zum Gitarrenunterricht.". „Klar, einfach da um die Ecke links." antwortete Sierra und Summer fragte: „Du bist nicht von hier, oder?". „Nee, ich bin grade erst hergezogen. Mein Vater ist koch und leitet jetzt ein Restaurant hier.". antwortete ich. „Ein Restaurant sagst du, hm, heißt es zufällig >>Cocina de la felicidad, mexikanische Küche <<?" „Ja, aber ich komm jetzt wirklich zu spät, also, man sieht sich!" rief ich und fügte in Gedanken noch ein hoffentlich hinzu. 


Infos OC's:

Tara Starfighter:

Anführerin des Clubs der Wildwandler, ist die Cousine von Cliff Yates und Mackenziewolf in zweiter Gestalt. Sie hat ihre zweite Gestalt von ihrer Großmutter Donna geerbt. Aussehen: Karamellfarbene Haut, braune, schulterlange Haare, grüne/bernsteinfarbene Augen, seit den Ereignissen aus Wildwalkers eine Narbe neben dem rechten Auge.

Malou Starfighter

Taras kleine Schwester. Mexikanische Vogelspinne in zweiter Gestalt und nächsten Herbst Schülerin der Erstjahresklasse der Redcliff High. Liebt scharfes Essen. Bekommt vielleicht irgendwann ihre eigene Geschichte. Aussehen: kakaobraune Haut, schwarze Dreadlocks, dunkelbraune Augen.

Tiana Starfighter

Mutter von Tara und Malou, Mensch. Ihre Mutter Donna ist eine Wolfswandlerin und wurde in einem Wolfsrudel geboren. Schwester von Carrie Yates.

Abraham Cazaestelar (Trägt lieber die spanische Version des Familiennamens)

Vater von Tara und Malou, Ehemann von Tiana, mexikanische Vogelspinne in zweiter Gestalt, wuchs nichtsahnend von seiner zweiten Gestalt in einem kleinen Dorf in Mexiko auf, ehe er bei einem Auslandsjahr Tiana kennenlernte.

Ally, Scout und Jonathan

Bandmitglieder der Band Blood Moon. Menschen.


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