Begonnen aber nie beendet 1: Rainbows

Klapptext:

In der kleine Stadt Odenwald ist, selbst für Wandler-Verhältnisse, alles gewöhnlich. Und jeder findet das vollkommen in Ordnung. Jeder außer die 14-Jährige Mia, sie wäre lieber besonders so wie Stephen Hawking, Bethany Hamilton oder Marie Curie. Aber dieser Traum ist in Odenwald nun mal unmöglich – bisher. Denn während der Sommerferien zieht jemand neues in die Stadt: Kiara, 15, von allen nur Ki genannt. Plötzlich tauchen überall Regenbogenfarbige Graffitis auf und Mia ist sich sicher, dass Ki dahintersteckt. Sie ist entschlossen Kiara auffliegen zu lassen, als Heldin von Odenwald so zu sagen. Doch ihre Gefühle machen ihr einen Strich durch die Rechnung. Ehe sie es sich versieht, hat Ki sie in eine Welt voller Regenbögen, Gefühlschaos und Geheimnissen hineingezogen... Eine Geschichte zum Thema: „Toleranz und Vielfalt".

Kapitel 1 Mottenrennen

Mia

Kalte Nachtluft sauste an mir vorbei. Die riesigen Menschen auf den Straßen unter mir schienen sich in Zeitlupe zu bewegen. Mit rasend schnellen Flügelschlägen sauste ich durch den nächtlichen Odenwald. Ich drehte eine Runde um eine Straßenlaterne, landete auf einer Hauswand und brüllte: „Ha, gewonnen! Und eine weitere Runde geht an Mia Köhler, Jungchampion im Mottenrennen!". Ein Lachen erscholl in meinen Gedanken und ein weiteres sandfarbenes Insekt landete neben mir. „Ach Mottchen, es macht mich so glücklich zu sehen, wie sehr du deine Zweitgestalt liebst." sagte Mama. Sie hat mir erzählt, dass sie früher ihre Zweitgestalt überhaupt nicht gemocht hat. Ich konnte, dass absolut nicht verstehen. Klar, die Leute fanden uns Motten eklig, oder nervig, aber was war denn bitte cooler als fliegen und auch bei fast absoluter Dunkelheit Farben sehen zu können? Und in Odenwald kam sowieso niemand auf die Idee mich deswegen zu ärgern. Besonders spannend war hier niemand. Obwohl Odenwald eine reine Wandlerstadt war, war es hier absolut langweilig. Sogar die Zweitgestalten der Leute hier, waren maximal unspektakulär. Insektenwandler wie mich gab es viele, ein paar Seawalker, viele Windwalker und ein paar Woodwalker. Wenigstens konnte ich von mir behaupten, dass meine Zweitgestalt bekannt war. Zwar nicht im positiven Sinne, aber wenn störte das schon? Oder habt ihr schonmal was von einem Balkenschröter gehört? Ne? Ich auch nicht. Aber unser Klassenlehrer ist einer. Ich musste nach meinem ersten Schultag am Friedrich-Heine-Gymnasium auch erstmal googeln. Nur zu Info: Es ist eine Art Hirschkäfer. „Mottchen, hast du mir überhaupt zugehört?" fragte Mama und riss mich damit aus meinen Gedanken. „Äh, ja klar." antwortete ich und versuchte verzweifelt darauf zu kommen, was sie gesagt hat. „Wirklich? Super! Dann buche ich schonmal den Flug nach Australien." Scheiße! Australien? Wieso Australien? Hatte sie wieder so komische Auswanderpläne? Aber warum nach Australien? „Du solltest deine Gedanken mal hören. Ich habe gefragt, ob du morgen zur ersten Stunde hast." lachte Mama. „Oh, na dann, ja." antwortete ich. „Wirklich? Es ist doch der letzte Schultag. Naja, lässt sich nichts dran ändern. Wir sollten nach Hause, sonst kommst du morgen wieder nicht aus dem Bett.". Stimmt ja, ab übermorgen haben wir Sommerferien. Normale Kinder freuen sich vermutlich darauf aber hier in Odenwald sind die eigentlich immer ziemlich Langweilig. Es ist heiß, staubig und man schmilzt fast. „Naja, Herr Hirsch meinte wir bekommen noch eine neue Schülerin, die eigentlich schon zum Halbjahr da sein wollte, aber es dann irgendwelches Chaos gab und sie es erst zum letzten Schultag hergeschafft hat. Irgendwie unnötig, oder?" sagte ich. „Stimmt. Und jetzt komm, es ist bestimmt schon halb zehn." Stimmte Mama mir zu, ehe sie wieder losschwirrte. Ich folgte ihr und kurz darauf schwirrte ich durch mein geöffnetes Zimmerfenster und verwandelte mich. Ich schnappte mir meinen Schlafanzug und zog ihn schnell an. Dann flitzte ich die Treppe hinunter und trat ins Esszimmer wo Mama und Papa saßen und sich unterhielten. „Ah, Rumtreiberin Nummer 2 ist zurück!" sagt Papa und umarmt mich. „Sagt der, der die letzten Wochen auf Geschäftsreise in Nordamerika wahr." konterte ich. „Ach komm schon Motte, ich habe dir sogar was mitgebracht!" schnaubte mein Vater gespielt beleidigt und drückte mir einen Stapel zusammen getackertes Papier in die Hand. Ich überflog das ganze hastig und fing an zu Strahlen. „Du hast mir die Berichte besorgt? Wirklich? Danke!" jubelte ich.
Ein wenig später lag ich im Bett und fing an einen weiteren Bericht des Pumawandlers Carag aus Nordamerika zu lesen. Warum erlebten die dort drüben eigentlich immer so coole Sachen? Mit einem seufzen zog ich mir die Bettdecke über die Schulter und war bald darauf eingeschlafen.

Kapitel 2 Alles Neu

Kiara

Ich stand vor meiner neuen Klasse. Herr Hirsch, ein Hirschkäfer wie ich in zweiter Gestalt, sagte zu mir: „So Kiara, da hinten neben Elias ist noch ein Platz frei." „Ich heiße Elia" kam es leise, aber genervt von dem Platz zurück. Ich schulterte meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zu meinem neuen Platz. „Woher kommst du? Es ziehen ziemlich selten Leute nach Odenwald, könnte mir kaum einen Ort vorstellen, an dem es noch langweiliger ist als hier." fragte mich Elia. „Hamburg" sagte ich platt. Na, siehst du Papa, sogar die Leute hier finden, dass wir in ein Kaff gezogen sind. In unserer Reihe saßen noch zwei weitere Leute. Ein Mädchen und ein Junge. Der Junge starrte teilnahmslos aus dem Fenster, aber das Mädchen lehnte sich zu mir rüber und flüsterte: „Du musst Elia entschuldigen, Spatzen sind ziemlich neugierig.". Sie hatte kinnlanges strohblondes Haar, tiefschwarze Augen und helle Haut. „Ich bin übrigens Mia." sagte sie und als sie mich anlächelte blitzt eine Zahnspange auf. „Kiara, aber nenn mich Ki, meine Freunde nennen mich alle so." stellte ich mich vor und rätselte über ihre Zweitgestalt. Die Augen ließen mich auf Insekt tippen, ein Verdacht, der sich bestätigte als Mia von Herr Hirsch dazu aufgefordert wurde eine Verwandlung im Sprung zu zeigen. Ich erwartete so halb, dass wir dafür Tische und Stühle aus dem Weg räumten, aber Mia stellte sich einfach auf einen Stuhl und sprang. Erst dachte ich, dass sie volle Kanne auf den Boden klatschten, würde, aber bevor es so weit war verwandelte sie sich in einen kleinen, sandfarbenen Schmetterling. Ihre Zahnspange fiel dabei klimpernd zu Boden. „Sehr gut." lobte Herr Hirsch. Ein Mädchen stand auf, sammelte Mias Klamotten auf und verließ mit der Motte das Klassenzimmer. Als sie zurückkamen war Mia wieder in Menschengestalt und lies sich auf ihren Platzt fallen. Nach Herr Hirsch hatten wir noch Kunst bei einer Lehrerin, die einen Doppelnamen hatte, den ich mit beim besten Willen nicht merken konnte. Zu guter Letzt hatten wir Mrs. Bell in Englisch und ich war überrascht als sie Elia nicht Elias nannte. Sie wünschte uns schöne Ferien und ich stürmte, gefolgt von den restlichen Schülern der 8c, aus dem Klassenzimmer. In Hamburg hatte ich mich immer auf die Ferien gefreut doch hier, davon war ich überzeugt, würden sie stinklangweilig werden. Es sei denn ich mischte dieses Kaff hier mal ein bisschen auf...

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