sᥱᥴhsᥙᥒdsᥱᥴhzιg (again)
Helloooo ^^
Meine Liebe go-insane hat mich darauf hingewiesen, dass sie das an meinen Text angefügte Kapitel überhaupt nicht lesen konnte. Es tut mir mehr als leid, wenn es einigen anderen von euch auch so ging.
Deshalb kommt es hier noch einmal separat.
Viel Spaß!
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Stille legte sich über die Köpfe der beiden Jungen, die sich immer noch an den Händen hielten und sich dabei tief in die Augen sahen. Dass es in den Seelenspiegeln Taehyungs jedoch kurz unwohl aufblitzte, setzte auch Jungkook wieder unter Druck. War es doch keine gute Idee ihm diese Frage zu stellen? Hätte er sich besser aus Taehyungs Angelegenheiten raushalten sollen?
Als der Lockenschopf seinen Kopf allerdings für den Bruchteil einer Sekunde von dem Braunhaarigen nahm, die Augen einen winzigen Moment schloss, nur um Jungkook anschließend mit einer ganz anderen Emotion anzuschauen, wusste der Jüngere, dass er unbedingt wissen wollte, was Taehyung so bedrückte. Denn genau das, was er in den dunklen Iriden erkennen konnte, die ihn verschwommen anfunkelten, gefiel ihm nicht. Definitiv eine ganze Portion Trauer lag darin... aber auch Wut und etwas, das der Junge nicht wirklich deuten konnte. Es schmerzte ihn zu sehen, dass Taehyung all diese düsteren Emotionen in sich trug und sie hinter seiner immerzu harten Fassade versteckte.
Vorsichtig lehnte Jungkook sich ein Stück weiter vor, brach damit den Blickkontakt, von welchem er glaubte, dass dieser den Basketballer nur noch mehr unter Druck setzen würde. Langsam ließ er seinen Kopf wieder auf die Brust Taehyungs sinken, legte sein Ohr genau über dessen schnell klopfenden Herzen ab. Ihre verschränkten Finger löste er dabei kein einziges Mal. Viel zu sehr war er darauf fokussiert dem Älteren zu zeigen, dass er bei ihm war – dass es okay war, sich fallen zu lassen. Für einen Moment seinen Schutzwall herunterzureißen und schwach zu sein.
Noch einige Minuten der Stille vergingen. Minuten, in denen beide ihren Herzschlägen lauschten und die Wärme des anderen durch ihre Körper fließen ließen. Hin und wieder konnte Jungkook ein leises Seufzen hören oder ein kurzes Räuspern, doch nicht ein Wort verließ die Lippen seines Freundes. War es tatsächlich so schwer für ihn darüber zu reden?
„I-ich...", schallte mit einem Mal aber ein leises Flüstern durch die Luft, „ich... s-sie." Doch schon nach diesen paar zusammenhanglosen Wörtern brach Taehyung wieder in seinem Sprechen ab und biss sich nervös auf die Unterlippe. Sofort platzierte Jungkook einen sanften Kuss auf der Brust des Sportlers, damit er ihm zeigen konnte, dass er sich Zeit lassen konnte. Doch je mehr Zeit verstrich und je drückender die Stille zwischen ihnen wurde, desto mehr glaubte der Braunhaarige, dass er den Zugang zu Taehyungs Seele wieder verlor. Der Junge wusste nicht mehr, was er noch tun sollte, wie er seinen Freund ermutigen könnte – vielleicht sollte er sich doch mit der Ungewissheit abfinden. Bei diesem Gedanken zog sich sein Herz schmerzvoll zusammen. Er hasste es, dass er nichts für Taehyung tun konnte, weil er nicht wusste wie. Er hasste es hilflos zu sein.
„Sie sind tot", hallte Taehyungs tiefe Stimme aber plötzlich durch das Zimmer.
Wie ein Echo schallten die Wörter durch Jungkooks Kopf. Eine Schallplatte mit Sprung, dessen Töne ihm einen eiskalten Schauer über seinen Rücken jagte. Sein soeben noch schnell klopfendes Herz setzte für einen Moment aus.
Es traf den Jungen wie einen Schlag – und auch, wenn er sich schon so etwas in der Art gedacht hatte, konnte er es nicht glauben.
„T-taehyung i-ich-", brachte er stammelnd nach einigen Sekunden Totenstille hervor, verstummte aber sogleich wieder. Überfordert drückte er die Hand des Jungen ein ganzes Stück fester, versuchte dabei die aufkommenden Tränen in seinen Augenwinkeln zu unterdrücken. Er wusste selbst nicht, warum ihn die Erkenntnis plötzlich so sehr zusetzte, ihm beinahe den Boden unter den Füßen wegriss. Aber es tat weh. Ein großes schwarzes Loch klaffte in seinem Inneren auf und zog ihn in einen Abgrund endloser Schuldgefühle.
„E-es tut mir... s-so l-leid", kam es dem Jungen atemlos über die Lippen, bevor er seinen Kopf noch mehr in der Brust Taehyungs vergrub. Immer wieder fluteten Gedanken seinen Kopf, die ihm mehr und mehr Tränen in die Augen jagten. Wenn er das gewusst hätte, dann hätte er Taehyungs Verhalten nicht als so grausam empfunden. Er hätte ihn auf der Party nicht so hart von sich gestoßen. Er hätte ihn mehr verstanden.Er hätte ihn früher verstanden.
„Es ist nicht deine Schuld, Jungkook", sprach der Lockenschopf dann, wobei seine Brust an Jungkooks Ohr vibrierte. „Du trägst keine Schuld." Ein dunkler Ton schwang in den letzten Worten des Sportlers mit und auch das Verkrampfen von Taehyungs Hand, um Jungkooks Finger, blieb dem Jüngeren nicht unbemerkt. Dennoch hatte er in dem Moment mit sich selbst viel mehr zu kämpfen. „I-ich h-hätte aber-" „Es war ein Unfall, Kookie. Du hättest gar nichts tun können", unterbrach Taehyung den Braunhaarigen allerdings sofort. „E-ein Unfall?", wimmerte Jungkook gegen das Shirt seines Freundes, das dank ihm nun von einem Fleck salziger Tränen geziert wurde.
Kurz verspannte Taehyung sich unter dem Jüngeren. Seine Atmung schien für einen Moment auszusetzen. Seinen Kopf wandte er flüchtig zu dem milchigen Fenster herüber, in welchem die letzten orangen Sonnenstrahlen langsam der Dämmerung Platz machten. „Ein Laster. Es ist schon einige Jahre her", presste er schließlich aber dunkel hervor und drehte seinen Kopf wieder zu seinem Freund herum. Dieser blickte ihm nun aus großen, verweinten Augen entgegen. Eine Zornesader pulsierte auf Taehyungs Stirn und seine Lippen hatte er zu einer schmalen Linie zusammengepresst. Die Wut aus den Zügen des Sportlers lesend, jagte Jungkook ein weiterer kalter Schauer den Nacken herab. Konnte es sein, dass Taehyung noch immer die Wut von dem Unfall in sich trug? Konnte es sein, dass er dem Lastfahrer die Schuld an dem Tod seiner Eltern gab?
„H-hast du keine Geschwister oder andere F-familienangehörige?", fragte Jungkook aber anstatt dessen, denn die Schuldgefühle saßen ihm immer noch im Nacken. In ihm machte sich das ungute Gefühl breit, dass Taehyung all die Jahre über für sich alleine hatte kämpfen müssen. Deshalb wollte er jetzt für Taehyung da sein und nicht noch mehr in seiner Vergangenheit kramen und in seinen Wunden bohren. Doch hingegen seiner Hoffnung auf eine positive Antwort auf seine Frage, schien sich nur ein noch dunkler Schleier über Taehyungs Miene zu legen. Hastig drehte der Sportler seinen Kopf ein weiteres Mal zu Seite und wich damit dem Blick Jungkooks aus.
„Nein", presste er dann zwischen seinen Lippen hervor. Kalt, verletzt und einen Deut weit aggressiv. Verwirrt löste Jungkook die eine Hand aus der seines Freundes und wischte sich die Tränen aus den Augen. Konnte es sein, dass mehr hinter der knappen Antwort steckte, als Taehyung zugeben und preisgeben wollte? Langsam richtete er sich von der muskulösen Brust auf, krabbelte etwas zurück, um sich auf den Schoß des Lockenschopf zu setzen und ihn besser ansehen zu können. Als seine Augen daraufhin das traurige und zugleich wütende Funkeln in den von dem schwachen Sonnenlicht glitzernden Iriden seines Freundes aufschnappten, wurde das Misstrauen mit einem Mal jedoch von einem viel stärkeren Gefühl überdeckt – Liebe.
Für einige Sekunden beobachtete er seinen Freund, wie er in dem melancholischen Licht so verloren und doch so stark wirkte. Wie sich seine Augen in Dunkelheit tunkten und doch gleichzeitig von Licht geflutet wurden. Langsam schob Jungkook seine Hand vor, ließ sie in Taehyungs Locken wandern. Sanft fuhr er mit seinen Fingerspitzen durch die glänzenden Strähnen, während der Ältere seinen Kopf langsam zu ihm herumdrehte. Ein unglaubliches Kribbeln schoss in jeglichen Winkel seines Körpers, als seine tränengefüllten Augen, auf die verschleierten seines Freundes trafen. Für einen Moment schienen sie wieder klar zu sein. Glasklare Augen voller Liebe und Zuneigung für die Person direkt vor sich. Und in genau dem Augenblick wusste Jungkook, dass er gegenüber diesem Jungen nicht nur eine platonische Liebelei verspürte – nein. Er liebte diesen Jungen wirklich, ehrlich und aus tiefstem Herzen und er würde ihn nie wieder dort herauslassen.
Zärtlich legte Jungkook seine Hand in Taehyungs Nacken ab, rückte ein Stück näher und konnte es nicht mehr verhindern, seinen Blick nun auch zu den vollen rosa Lippen des Sportlers herabsinken zu lassen. Taehyung hatte ihm heute sein Vertrauen geschenkt und Jungkook wollte ihm so viel mehr als das zurückgeben. Am liebsten wollte er ihm die ganze Welt schenken, aber er war immer noch ein kleiner, unbedeutender Schüler in diesem endlosen Universum, was konnte er da schon ausrichten?
Allerdings keimte in ihm die Hoffnung auf, dass er zumindest in Taehyungs Universum keine unbedeutende Person war. Und selbst wenn doch, dann würde er sich von nun an seinen Weg bis an die Spitze in seiner Galaxie erkämpfen... so weit, bis er als allerhellster Stern an Taehyungs Himmelszelt funkeln würde.
„Ich kann deine Familie sein...", flüsterte er deshalb gegen die weichen Lippen des Lockenschopfes, ohne den Blickkontakt dabei zu unterbrechen. Kurz blitzten die Augen des Basketballers hell auf, bevor er jedoch scharf die Luft einzog und Jungkook damit doch für einen flüchtigen Moment zweifeln ließ. „I-ich meine... w-wenn du das auch w-willst", schob der Jüngere deshalb schüchtern hinterher und senkte seinen Blick beschämt gen Boden.
Als er aber plötzlich zwei große Hände an seinen Wangen spüren konnte und wie ihm mit einem Mal zwei weiche Lippen aufgedrückt wurden, riss er seine Augen wieder entsetzt herum. Doch sobald diese auf die geschlossenen Lider Taehyungs fielen und er den sanften Druck und die liebevollen Bewegungen von dessen Lippen auf den seinen spüren konnte, flackerten Jungkooks Lider zittrig auf, bevor sie sich endgültig schlossen und er sich dem Kuss ebenfalls seufzend hingab.
„Versprich mir...", löste sich Taehyung mit einem Mal allerdings schweratmend nur wenige Millimeter von den sündhaften Lippen Jungkooks, „dass du bei mir bleibst." Beinahe ein flehender Ton schwang in der Stimme des Basketballers mit – und dennoch oder vielleicht gerade deshalb, musste Jungkook nicht lange überlegen, bevor er knapp nickte und ihre Lippen zu einem weiteren, leidenschaftlichen Kuss verband.
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Are you ready for the drama? Cuz this was the last fluffy Fluff for a very long time hehe
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