Kapitel 16

Kapitel 16

»Ich sitze am Fenster!«, meint Alex laut und Seb beginnt schallend zu lachen, bis er bemerkt, dass ihn alle angucken. Schnell hört er auf zu lachen und setzt sich neben sie. Als Alex sein Gesicht bemerkt ist es an ihr zu lachen.
»Ich glaube das ganze Flugzeug hat geguckt.«, meint Chris, als er sich neben Seb auf den Sitz fallen lässt. Neben ihm nimmt Lizzy Platz.
»Das wird bestimmt anstrengend. So den ganzen Flug neben einem frisch verliebten Pärchen.«, nuschelt Alex und Seb lacht wieder.
Nachdem die üblichen Durchsagen ertönt sind und sie sich endlich in der Luft befinden beschäftigen sich Alex und Seb damit, herauszusuchen, welchen Film sie denn nun sehen wollen. Als sie durch die Auswahl gehen, stellen sie fest, dass es eigentlich jeden Film gibt, auf den die beiden Lust haben.
»Das ist härter, als gedacht…«, kommentiert Alex das und Seb stimmt ihr zu.
»Ich bin für den ersten Teil von Fluch der Karibik, einverstanden?«, fragt er sie dann und Alex nickt.
»Jap, einverstanden.«, bestätigt sie und er wählt den Film aus. Alex kramt ihre Kopfhörer aus dem Rucksack und schließt sie an, ebenso wie Seb es mit seinen macht. Lizzy und Chris sehen so aus, als schlafen sie schon.
Als der Film anfängt legt Seb einen Arm um ihre Schultern und zieht sie an sich. Alex zieht die Beine auf den Sitz und lehnt sich dann an ihn. Nach einiger Zeit wird ihr das allerdings etwas zu unbequem und sie schlingt den Arm um ihn, ungefähr auf der Höhe seines Bauchnabels. Er zieht ihr einen Kopfhörer aus dem Ohr und fragt sie dann, ob sie müde ist. Sie bejaht und kuschelt sich dann einfach weiter an ihn. Und nach wenigen Minuten schläft sie auch ein.
Es vergeht einige Zeit, da sieht er nur den Film weiter und blickt hin und wieder mal zu Alex Kopf, der auf seiner Brust ruht. Er hofft, dass sie nicht aufwacht und sein zu schnell schlagendes Herz bemerkt. Gegen Ende des Filmes bemerkt er einen Blick auf ihm ruhen und dreht sich zu Chris um, dessen Mund zu einem Grinsen verzogen ist.
»Ich glaube wenigstens Alex kann beruhigt schlafen.«, schmunzelt er und Seb lacht leise.
»Ja… sie sah aber schon wieder so aus, als bräuchte sie dringend Schlaf.«, kommentiert Seb dann und Chris nickt.
»Was wohl aber mehr oder weniger unsere Schuld ist… ich durfte mir schon genug diesbezüglich von Lizzy anhören.«, erzählt Chris und sieht zu seiner Freundin, welche auf seiner Schulter angelehnt, schläft.
»Wie lange war sie schon nicht mehr in Berlin?«, fragt Seb dann und Chris muss überlegen.
»Zwei Jahre.«, fällt ihm dann ein und er erinnert sich unwillkürlich daran, aus welchem Grund sie das letzte Mal dort war. Sie war nämlich hauptsächlich dort um das Grab ihrer Eltern zu besuchen.
»Das ist eine lange Zeit.«, murmelt Seb dann und sieht wieder kurz zu Alex.
»Wie läuft es mit Lizzy?«, lenkt er dann vom Thema ab und Chris Augen beginnen zu strahlen.
»Oh es könnte nicht besser laufen. Es ist toll. Sie ist toll.«, erzählt er und die nächsten 20 Minuten darf Seb sich alles Mögliche über Lizzy anhören.
Dann, in einem Moment der Ruhe, wird ihm allerdings etwas bewusst, was Seb sich zum Vorteil machen kann. Sie wird zum Grab ihrer Eltern gehen. Alex besteht immer darauf, dass sie alleine dorthin geht. Normalerweise verbringt sie dann mehrere Stunden dort und weint sich einmal komplett aus, so, als hätten sich die Tränen der vergangenen Zeit aufgestaut. Und normalerweise kommt sie immer erst wieder, wenn sie bemerkt, dass es schon viel zu spät ist und, dass sie zu viel geweint hat.
Chris weiß, wo ihre Eltern begraben liegen. Er wird Seb dann hinterherschicken, sodass er sie trösten kann. Und wenn ihr dann nicht klar wird, wie viel sie Seb bedeutet, und hoffentlich auch, wie viel er ihr bedeutet, dann ist es hoffnungslos.
Der Flug scheint sich ewig zu ziehen, denn Seb kann einfach nicht einschlafen. Und so guckt er noch zwei weitere Filme. Selbst Chris neben ihm ist nach einiger Zeit eingeschlafen.
Doch dann, nach gefühlten Tagen, ertönt endlich die Durchsage, dass sie bald landen werden.
»Alex…«, flüstert er und versucht sie so sanft wie möglich zu wecken.
»Alex, wir landen gleich.«, meint er etwas lauter und sie richtet sich auf.
»Habe ich die ganze Zeit so geschlafen? Oh nein, das tut mir leid.«, meint sie und richtet sich ihre Haare etwas.
»Es ist alles gut, mach dir keine Sorgen.«, lächelt er und sieht ihr dabei zu, wie sie noch relativ verschlafen aus dem Fenster sieht.
Als sie gelandet sind, steigen alle aus und schnappen sich dann ihre Koffer. Gemeinsam macht sich die Gruppe auf den Weg in das Shuttle, dass sie zum Set bringen wird.
Nach wenigen Minuten kommen sie dort schon an und jeder kann in seinen Trailer gehen. Alex sieht sich fröhlich um und packt dann ihren Koffer aus. Dann sieht sie aus dem Fenster und ein erfreuter Ausdruck schleicht sich auf ihr Gesicht. Sie weiß, dass heute nichts mehr ansteht und so schreibt sie einem alten Freund, ob er heute Zeit für sie hat.
Wenige Minuten später bekommt sie schon die Bestätigung und so schnappt sie sich ihr Longboard, das beste Fortbewegungsmittel in Berlin, und verlässt dann das Set.

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