Kapitel 12
Kapitel 12
Am nächsten Morgen steht Alex noch vor ihrem Weckerklingeln auf und macht sich fertig. Sie schminkt sich leicht und zieht sich dann Sachen an, in denen sie den ganzen Tag verbringen kann, aber in denen es auch möglich ist mit den Schauspielern noch einmal die Kämpfe durchzugehen. Dann geht sie in den Frühstückssaal und holt sich etwas zu essen. Auf direktem Weg geht sie dann zu Downey, welcher alleine an einem Tisch sitzt und frühstückt.
Als sie ihr Tablett auf den Tisch stellt sieht er verwundert auf.
»Was machst du denn hier?«, fragt er und wirft einen kurzen Blick auf ihre Uhr. Um diese Zeit würde sie normalerweise noch schlafen können, denn die Schauspieler müssen gleich in die Maske. Da Alex allerdings kein Schauspieler ist, hat sie diese Zeit frei.
»Ich habe schlecht geschlafen, nicht so wichtig. Was drehst du heute?«, antwortet Alex ihm und lenkt sofort vom Thema ab, sodass nicht sonderlich auffallen kann, dass sie nicht gut auf Lizzy und Chris zu sprechen ist.
»Ich drehe heute die Szenen für die Stiftung… du bist beim Lagos Kampf anwesend, oder?«, antwortet er ihr und sie nickt.
»Ja. Ich bin gespannt wie das wird.«, nickt sie und denkt unwillkürlich daran, dass sie den ganzen Tag lang mit Chris und Lizzy Zeit verbringen muss. Einer der beiden wird mit ihr reden wollen…
»Tut mir leid, Schätzchen, aber ich muss dann jetzt auch los zur Maske. Wir sehen uns.«, mit diesen Worten steht Downey auf und geht. Alex isst in Ruhe zu Ende, dann verlässt sie auch den Speisesaal. Mit schnellen Schritten geht sie zurück zu ihrem Trailer und dreht dann die Musik in voller Lautstärke auf. Die Ärzte… damals war es die Lieblingsband ihres Vaters. Alex bemerkt nicht, dass jemand den Trailer betritt, erst als diese Person mitsingt dreht sie sich um und grinst in Daniels Gesicht. Wer auch sonst hätte bei den Ärzten mitsingen können? Sofort dreht Alex die Musik etwas leiser, sodass man sich unterhalten kann.
»Ach ja, gute, berliner Musik.«, grinst er und Alex nickt begeistert.
»Ja, Die Ärzte werden immer das Beste bleiben, was Deutschland an Punkrock zu bieten hat.«, bestätigt sie ihm und er nickt.
»Willst du dich setzen? Ein bisschen Zeit habe ich noch, bevor ich drehen muss.«, bietet sie ihm dann an du er setzt sich dann auch.
»Alles in Ordnung bei dir? Du siehst nicht gerade glücklich aus.«, stellt Daniel dann fest und Alex seufzt innerlich. Es war ja klar, dass sie es nicht schafft vor Daniel fröhlich zu wirken. Sie kennt ihn nun schon fast 10 Jahre, in denen die beiden sich häufig getroffen haben und sogar gemeinsam nach Berlin gereist sind. Sie zögert kurz, dann beschließt sie, dass sie ihm die Wahrheit sagt. Zumindest einen Teil davon.
»Ich habe etwas… nun ja… Stress mit Lizzy und Chris.«, erklärt sie ihm und er legt fragend den Kopf schief, mit der stummen Aufforderung, dass sie weiter erzählt, doch sie schüttelt nur den Kopf.
»Ist nicht so wichtig. Aber irgendwie bin ich ein wenig sauer auf die beiden.«, sagt sie.
»Hast du denn einen wirklichen Grund sauer zu sein, oder übertreibst du vielleicht ein wenig?«, fragt Daniel, wohlwissend, dass er einer der wenigen ist, der sich solch eine Frage erlauben darf, ohne, dass sie sauer wird. Alex scheint zu überlegen, während sie ihr Handy und ihre Kopfhörer in ihren Hosentaschen verschwinden lässt.
»Ich… ich weiß es nicht. Die beiden haben sich schon wieder in meine Angelegenheiten einmischen wollen.«, äußert Alex ihre Bedenken, weswegen sie sauer ist.
»Aber meinst du nicht, dass sie es nicht einfach nur gut meinten? Das ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Ich kenne Chris und Lizzy nicht wirklich, aber wahrscheinlich meinten sie es einfach nur gut.«, redet Daniel ihr ins Gewissen und sie verzieht nachdenklich das Gesicht, dann flucht sie los.
»Verdammt, ja. Du hast ja Recht. Ich drehe jetzt sowieso mit den beiden, dann klären wir das.«, meint sie und zieht sich Sebs Lederjacke an, denn sie hatte festgestellt, dass es noch recht kalt ist. Aber es ist ja auch noch nicht sonderlich spät.
»Dann wünsche ich dir viel Spaß und viel Erfolg.«, kommt es nur von dem Schauspieler zurück und gemeinsam verlassen sie den Trailer.
»Danke. Wir sehen uns bestimmt nachher.«, erwidert Alex, dann gehen beide in verschiedene Richtungen davon.
Alex ist eine der ersten, die am Set ankommt und sie unterhält sich kurz mit den Russo Brüdern, lässt sie dann allerdings in Ruhe, sodass sie sich auf die Gespräche mit den Schauspielern konzentrieren können, denn das ist jetzt deutlich wichtiger als ihr Smalltalk. Nach und nach kommen die Mitglieder »ihres« Teams an, also die ganzen Choreografen. Sie hatte die anderen Choreos gesehen und muss sagen, dass die Trainer ganze Arbeit geleistet hatten. Es sieht genauso aus, wie sie es sich vorgestellt hatte. Wenn nicht sogar noch besser. Sie spricht gerade die letzten Kleinigkeiten mit ihrem Team ab, als die Schauspieler auch endlich ankommen. Sofort fällt ihr auf, dass sich Chris und Lizzy etwas anders verhalten als sonst. Sie starrt Lizzy so lange an, bis diese es bemerkt und sieht sie dann fragend und gleichzeitig auch entschuldigend an. Lizzy lächelt nur und somit weiß Alex, dass sie nicht sauer ist, dass sie gestern einfach so gegangen ist. Dann zieht sie eine Augenbraue hoch und deutet unauffällig auf Chris. Es ist fast so, als würden Lizzys Augen noch mehr strahlen und sie nickt fröhlich. Auch Alex beginnt zu grinsen und hält die Daumen hoch. Lizzy hat verstanden, was sie damit sagen will und grinst erneut. Wieder einmal ist Alex froh, dass sie sich auch ohne Worte mit Lizzy verständigen kann.
»Gut, wir fangen an zu drehen, macht euch alle bereit.«
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