Wut oder Leere?
Du beleidigst mich gerade. Schreist mich an. Versuchst mich mit schmerzvollen Worten zu treffen. Du sagst sogar Sachen, die stimmen. Sachen, die meinen wunden Punkt treffen sollen, da sie der Wahrheit entsprechen. Sachen, die mir zeigen sollen, wie erbärmlich ich bin.
Ich bleibe still, schaue dich an. Ich könnte dir antworten. Ich könnte genauso giftige Worte finden, genauso viele Sachen dir an den Kopf werfen, die so wahr sind, dass sie dir tausende Qualen zufügen würden.
Doch ich entscheide mich fürs Stillsein. Im ersten Moment weiß ich nicht was ich tun soll. All diese Worte, die aus deinem Mund kommen, machen mich wütend und aggressiv. Innerlich koche ich vor Wut. Und ich würde mich so gerne wehren. So verdammt gerne würde ich dich anschreien. Nein, ich würde am liebsten kreischen, damit du endlich aufhörst, damit du endlich siehst, dass du mich zerstörst.
Doch ich bleibe still. Sage nichts. Ich atme einmal tief durch und schalte alles ab. All meine Gefühle. All meine Gedanken. Einfach alles. Bis der Schmerz langsam vergeht. Und ich nichts als Leere spüre. Nichts als Einsamkeit.
Doch damit kann ich umgehen, das weiß ich.
Denn das habe ich immer gekonnt.
Oder können müssen.
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