Lost
Ich schaue dich an.
Du zitterst.
Du schaust ängstlich.
Du drohst zu kollabieren.
Und ich sitze dir gegenüber und beobachte dich.
Ich spüre nichts. Kein Mitleid.
Keine Trauer. Keine Emotion.
Einfach nichts.
Ich schaue dich bloß an.
Und ich fühle mich so leer.
Doch dann schlüpfen drei Worte aus meinem Mund: "Ich hasse dich."
Ich hätte niemals gedacht, sie jemals auszusprechen. Doch ich habe es getan. Einfach so. Oder vielleicht auch nicht einfach so. Ich weiß es nicht. Das einzige, was ich weiß, ist, dass diese drei Worte der Wahrheit entsprechen. Diese drei Worte saßen schon immer in meinem Inneren fest. Denn sie waren gefangen, von mir selbst. Und nun haben sie ihre Freiheit erlangt. Ich war so sehr darauf fixiert, sie in mir zu behalten, dass ich nicht sofort realisiere, dass ich sie tatsächlich losgelassen habe.
Und plötzlich fange ich auch an zu zittern. Mein Körper hört nicht mehr auf die Befehle meines Gehirns.
Ich zittere. Und es wird immer heftiger.
Und dann, plötzlich, baue ich wieder meinen Schild auf. Es ist wie eine Art Reflex. Unbewusst.
Und mein Zittern ist weg. Einfach verschwunden. Ich spüre wieder nichts.
Ich glaube, dass ich gesiegt habe.
Dass ich stark war.
In Wirklichkeit jedoch fühle ich mich noch ein Stück leerer. Meine Gefühle sind weg. All meine Gedanken sind weg.
Und plötzlich realisiere ich, dass ich einen Teil von mir selbst zerstört habe.
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