kapitel 10

Tikaanis Vater holte die Familie am nächsten Tag ab und flog sie ins Inland. Holly wartete am Flughafen auf sie und fiel ihnen mit einem breiten Lächeln um den Hals. In ihren Augen standen jedoch Tränen, als sie die Familie musterte. "Mein Gott, ihr habt jetzt schon drei Kinder?", rief sie, als sie endlich von Carag abgelassen hatte. Sie strich sich die rotbraunen Locken aus dem Gesicht und starrte Rain an.
Peinlich berührt tauschten Carag und Tikaani einen Blick, ehe die schwarzhaarige Frau den Kopf schüttelte. "Nein, nein. Das ist Rain." Sie sah sich um und fügte hinzu: "Sie ist ein Mensch."
Holly legte den Kopf schief, die Fragezeichen standen ihr ins Gesicht geschrieben. "Lebt ihr nicht in einem Wandlerdorf?" Sie führte die Gruppe zu einem heruntergekommen Van und ließ sie hinein, ihr Blick schoss immer noch ständig zu dem kleinen Mädchen.
"Das Dorf wurde abgebrannt", sagte Carag ernst, als er sich anschnallte. Holly schlug die Tür zu und starrte ihn erschrocken an. "Ich hab Rain dort gefunden. Wir wissen nicht, wie sie dahingekommen ist."

Hollys Haus war nichts Besonderes. Es war ein kleines, nettes weißes Haus am Rande einer Kleinstadt in Wyoming.
Sie hatte einen Freund, von dem weder Carag noch Tikaani etwas wussten. Er war jedoch nicht zuhause. Holly hatte keine Kinder, also lebten sie nur zu zweit in dem Haus.
Tikaani schaute sich mit großen Augen in dem Haus um. Das Haus sah anders aus als sie es erwartet hatte.
Sie setzte sich neben Carag auf die Couch, Rain auf ihrem Schoß.

"Können wir eine Weile lang hier bleiben?", wollte Carag wissen. Er klang hoffnungsvoll. Tikaani nahm seine Hand. "Wir haben kein Zuhause mehr."
"Na klar. Es sollte kein Problem sein", sagte Holly und spielte nervös mit ihren Locken. "Die politische Lage ist momentan sehr angespannt. Die Regierung jagt Wandler im Moment wieder stärker."
Carag kniff die Augen zusammen. Unruhig verkrampfte sich Tikaanis Hand. "Wieso das?"
Holly seufzte. "Die Regierung hat momentan ... Probleme mit anderen Ländern und macht die Wandler dafür verantwortlich. Sie behaupten, die Wandler wären ihnen überlegen und würden dies ausnutzen." Sie zuckte die Schultern. "Ich hab keine Ahnung, wie man darauf kommt. Aber sie suchen gerne jemanden, den sie verantwortlich machen können für die Scheiße, die sie produzieren."

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