Kapitel 28
Als ich aufwachte, war die Matratze neben mir leer.
Ich richtete mich auf und streckte mich. Mein ganzer Körper schmerzte, während ich die Augen kaum aufbekam, weil ich so müde von der letzten Nacht war.
Es war wieder dieser Traum gewesen, als ich Sam gefunden hatte. Er verfolgte mich...er und noch dutzende andere. Die einen harmlos, die anderen zwangen mich immer wieder in die Knie.
Ich stand auf und zog mich an. Vielleicht war Ella schon aufgestanden oder war im Bad, weswegen ich mir zu nächst nicht allzu viele Gedanken machte, wobei sie sich heute Nacht sehr seltsam benommen hat. Seltsamer zumindest als sonst. Ich kaufte es ihr nicht ab, dass sie nur müde war...nein, irgendwas hatte sie gehört oder war passiert, dass sie so verstört war.
Mein Weg führt mich in die Küche, wo ich Ella nicht vorfand. Langsam machte ich mir wirklich Sorgen.
Ich schaute auf die Uhr. 6.24Uhr. Also war Ella auch noch nicht zur Arbeit...sie hätte eh Bescheid gegeben, wenn sie das Haus verlassen hätte.
Ich lief durch den Durchgang, der Küche und Wohnzimmer verband und fand Ella schlafend auf dem Sofa. Ihr Körper war eingewickelt in einer Kuscheldecke und Otis lag auf ihrer Hüfte.
Er öffnete ein Auge, als ich näher trat, jedoch erachtete er es nicht für nötig, mir mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Seltsam.
Ich wollte mich gerade zu Ella herunter beugen und ihr einen Kuss auf die Schläfe drücken, als ich einen blauen,violetten Fleck an ihrem Oberarm entdeckte, welcher jedoch halb von meinem viel zu großen T-Shirt überdeckt wurde.
Ganz langsam und leicht zog ich den weißen Stoff hoch, sodass ich ihren zierlichen Oberarm erblickte.
Jegliche Farbe wich mir aus dem Gesicht, als ich die vier länglichen Abdrücke sah...ohne es zu prüfen, wusste ich, dass sie mit meinen Finger passen würde.
Mir lief es eiskalt den Rücken herunter und ich trat einen Schritt zurück, wobei ich beinahe über den Couchtisch gestolpert war. Ich hatte das gemacht.
War sie noch irgendwo verletzt? Hab ich ihr noch mehr weh getan?
Der Gedanke ließ Galle in meiner Kehle hochschießen und ich verkrampfte mich.
Deswegen war sie die Nacht so verstört gewesen...und sie hat mir nichts gesagt. Ich habe sie verletzt und sie hat nichts gesagt.
Hat sie Angst gehabt? Vor mir? Schlief sie deshalb hier auf dem Sofa, weil sie Angst hatte?
Ein schmerzhaften Abgrund machte sich in mir auf, während ich realisierte, was ich getan und wem ich es angetan hatte.
Ich habe der Frau, der ich nie ein Haar krümmen und vor allem Bösen beschützen wollte, weh getan...sie in Gefahr gebracht.
Ich war das Böse. Ich war der Mensch, vor dem ich sie beschützen müsste. Ich hatte geglaubt wir würden das zusammen hinbekommen, aber das Ausmaß kannte ich zu diesem Zeitpunkt nicht, genauso wenig wie die Opfer, die Ella bringen musste.
Das hier war nicht gerecht. Sie verdiente besseres und nicht so jemanden kaputten wie mich.
Ich hab ihr unabsichtlich weh getan...wer weiß zu was ich noch in der Lage bin, wenn ich eine Panikattacke habe. Ich schloss kurz die Augen und drängte die Tränen zurück.
Das hier war das Beste für sie. Den sie war alles für mich und ich durfte nicht riskieren, dass sie wegen mir zu Grunde geht und zerbricht.
Ich liebe sie...so sehr, dass ich das hier durch ziehen musste.
Wenn ich bei ihr blieb, würde sie leiden...aber das hätte ich von anfangan wissen sollen und ich Idiot hab es zugelassen, habe sie an meinem Dämon teilhaben lassen, bis zu dem Zeitpunkt, als er seine Aufmerksamkeit auch auf sie gerichtet hat...ich habe ihr weh getan.
Ich verließ die Wohnung und somit auch Ella. Es war das Beste für uns. Für sie. Ich war zu kaputt...
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Ich weine nicht, du weinst...
Vergess das ☆ nicht
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