39 | music
Harry geht Louis nicht nach, denn er kann sich denken, dass der Omega Zeit für sich braucht. Wenn er soweit ist, wird er sich wieder in Harrys Nähe begeben und ihm erzählen was ihm auf dem Herzen liegt.
Der Alpha jedenfalls kriegt zurzeit nichts auf Louis' Welle. Der Telepathie-Bund verbindet sie, aber in letzter Zeit ist Harry immer mehr ausgeschlossen vom Netz. Es ist fast als würde irgendetwas oder irgendwer die Verbindung stören.
Harry hilft mit alles abzuräumen und versucht zu überleben, dass Niall und Nick die ganze Zeit miteinander flirten und dann geht er herauf in sein leeres Zimmer.
Louis hat sich in seinem eigenem eingeschlossen und durch die Wand hört Harry laute Musik.
Manchmal ruft jemand durch den Lärm und Sachen knallen an die Wand.
Harry muss ehrlich sagen, wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass Louis ein Alpha ist.
Harry kaut auf seinem Bleistift herum und kommt sogar dazu einige Lieferungsscheine für die Bäckerei klar zu machen. Er hat vor, für Louis eine große Torte zu backen. Wegen... na ja, wegen dem ganzen Mist mit Edward.
Und vielleicht ein klein bisschen, weil Harry Louis am Herzen liegt.
Weil Louis irgendwie sehr besonders ist und Harry ihn wirklich mag.
Nick und Niall machen sich in unterschiedlichen Badezimmern fertig und dann treffen sie sich unten vor der Tür. Die beiden strahlen über ihre Gesichter, lachen und albern herum wie sonst auch.
Es scheint nicht einmal wirklich wie ein Date, weil sie sich normal miteinander verhalten.
Nur dass ab jetzt dieses lockere Verhalten Teil eines romantischen Dates ist und nicht nur einer Freundschaft, die schon immer einen sehr nicht-platonischen Stich hatte.
Jade hat es vor einem halbem Jahr kommen sehen, als Nick Niall in einem Streit mit Harry verteidigte. Nick hatte sich vorher nie Harry entgegen gesetzt.
Perrie und Jade fahren einkaufen. Jade hat Rückenschmerzen und beschwert sich, aber Perrie sagt ihr eine Massage am späteren Abend zu und dass sie nichts schweres tragen wird.
Darauf dann lässt sich Jade ein.
Zayn hat seine Kopfhörer auf und verbringt eine ganze Menge Zeit unten auf der Couch. Er hat ein Buch auf seinem Schoß und ein kleines Papierstück in der Hand, was er irgendwo abgerissen hat und mit dem er jetzt herum spielt.
Er summt manchmal unwissend zur Melodie und wenn er etwas entferntes hört, zuckt er zusammen, schmeißt sich die Kopfhörer vom Kopf und lauscht.
Ob es nicht vielleicht Liam sein könnte, der es sich anders überlegt hat und zurückkommt.
Doch jedes Mal ist es ein Fehlalarm und auf die SMS, die Zayn Liam schickt, bekommt er keine Antwort.
Das leere Gefühl in seinem Inneren breitet sich immer mehr aus und es ist schon fast so unerträglich, dass er schreien will.
Es ist in etwa elf Uhr abends, da setzt sich Harry auf sein Bett und schaltet seinen Computer an. Er wählt Netflix in seinen Favoriten aus und scrollt durch die Serien, die er angefangen hat und nie beenden konnte, weil er nie Zeit hat.
Er beißt sich auf seiner Unterlippe herum, da klingelt es.
Es ist ein Videoanruf von Liam Payne.
Harry und er haben schon vor einer Zeit ihre Nummern ausgetauscht, um in Krisensituationen schnell interagieren zu können. Immerhin ist Liam der Vorsitzende der Stadt-Wölfe und Harrys Rudel das nächste in der Umgebung.
Harry seufzt genervt auf, rollt mit den Augen und klickt auf den „Annehmen"-Button.
Liams Gesicht ploppt auf Harrys Bildschirm auf, welcher darauf verzichtet das Fenster noch größer zu ziehen.
„Liam. Guten Abend", sagt Harry und lächelt Liam an.
„Louis war allein im Wald und hat einen fremden Wolf gesehen. Und ich muss das von Louis erfahren und nicht von dem Alpha, der eigentlich darauf hätte achten sollen, dass Louis nicht allein in den Wald geht?", bricht es sofort aus Liam heraus. Auf seiner Stirn sind Falten, er hat ein etwas rötliches Gesicht.
„Ich war bei der Arbeit und bin davon ausgegangen, dass Louis einen halben Tag lang allein auf sich aufpassen kann", erklärt Harry sich ruhig. „Außerdem kennen wir den Wolf nicht, aber er schien nicht sonderlich aggressiv. Vielleicht war er ja einer von deinen."
„Ich habe keine leibeigenen Wölfe", zischt Liam. „Und nein, es war keiner. Wir hatten heute wieder ein Treffen und alle waren anwesend."
Harry schnaubt. „Irgendwie witzig, dass du immer Meetings hast, wenn etwas schlimmes oder komisches in meinem Wald passiert." Harry beißt sich energisch auf die Zahnreihen.
Liam runzelt die Stirn. „Willst du damit sagen, dass ich füge? Ich habe Zeugen. Wir waren alle zusammen. Und wieso sollte ich einen davon decken? Es ist nicht mein Rudel. Mir sind die anderen egal."
„Ach komm schon... Sind sie nicht. Sonst wärst du kein Vorsitzender." Harry schüttelt den Kopf, nicht überzeugt.
„Louis hat mich vor ein paar Minuten aufgebracht angerufen und er hat geweint, Harry. Wenn das so weiter geht, dann werde ich dich melden müssen."
„Melden? Für was? Dass ein Omega in seiner Hitzephase rum heult? Ich bin kein Kindermädchen. Und ich habe gearbeitet."
„Dann solltest du vielleicht weniger arbeiten und dich mehr um Louis kümmern. Vertrau mir: Wenn ich könnte, würde ich ihn einfach wieder zu mir holen. Aber ich dachte eigentlich, dass er sicher bei dir wäre. Da du ja ein ach so toller und starker Alpha bist. Deswegen lasse ich es und gebe dir noch eine Chance."
„Wüsste nicht, dass du in der Situation bist, mir irgendwelche Chancen zu geben. Du bist nur irgendein Beta, der nicht einmal mehr mit Louis verbunden ist und einen Gamma aus meinem Rudel an sich gebunden hat, nur um dann wie das größte Arschloch abzuhauen", flüstert Harry aufgebracht.
Er muss sich zügeln, darf nicht zu laut sein. Er will wirklich nicht bei dieser Auseinandersetzung ertappt werden.
Liam ballt seine Fäuste und kneift seine Augen zu. „Du gehst mir so gewaltig gegen den Strich, Harry. Und ich wünschte, ich müsste dich nicht mehr sehen, aber ich sorge mich weiterhin um Louis, weil er mir wichtig ist. Ich will nichts weiter, als dass es ihm gut geht und wenn es ihm nun einmal gut geht, wenn du mit ihm schläfst oder duschst oder sonst was, dann mach es einfach. Louis hat wirklich schon genug durchgemacht."
Harry starrt auf den Bildschirm. Liam hat den Anruf beendet, das Fenster ist verschwunden und vor ihm ist wieder nur noch die Startseite von Netflix.
Der Alpha runzelt die Stirn.
Er kann Liam verstehen und auch seine Sorgen. Aber Harry hat nichts was er in Bezug auf Louis getan hat, böse gemeint und Liam weiß ja gar nicht wie daneben sich Louis heute beim Essen benommen hat.
Wenn er das wissen würde, hätte er sicherlich nicht so schnell über Harry geurteilt und seinen Standpunkt etwas besser verstanden.
Harry schiebt sich darauf hin den Laptop vom Schoß, wirft die Decke von sich und krabbelt aus dem viel zu gemütlichen und warmen Bett.
Nur eine Sache fehlt, damit dieses Bett perfekt ist: Louis.
Und den wird Harry sich jetzt wieder holen.
****
Louis' Zimmertür ist nicht abgeschlossen. Harry klopft und öffnet sie dann einfach.
Er findet ein leeres Bett vor, doch bevor er Panik bekommen kann, sieht er sich im Zimmer um und erblickt Louis auf dem Boden. Er ist wie ein Ball zusammen gerollt, zittert und weint.
Harry braucht nicht mehr als das, um zu Louis zu rennen und sich neben den anderen zu knien.
Er streicht Louis seine Haare aus dem Gesicht. Sie sind verschwitzt und voller Tränen. Louis' Stirn tropft, er ist kalt und wird dann wieder warm. Harry zieht seine Hand verwundert weg, legt sie dann aber doch wieder auf die Stirn des Omegas und streichelt sie.
„Hey Lou", sagt Harry in tiefer Stimme. Sein Gesichtsausdruck ist voller Unsicherheit und Vorsicht. Er will nichts falsches sagen und nichts lieber als das es Louis wieder besser geht.
Louis zittert weiter und schluchzt. Über seine Lippen kommen einige Worte, die Harry nicht verstehen kann.
„Was hast du gesagt, Schatz?", fragt Harry langsam nach.
Louis' Weinen wird lauter, er schüttelt den Kopf und dann steckt er Harry seine Arme entgegen. Er löst sich etwas aus seiner Position und lässt sich von Harry aufziehen.
„Leg mich einfach schlafen", flüstert Louis erschöpft. „Ich kann nicht mehr."
„Okay", murmelt Harry als Antwort und steht auf. Louis in seinen Armen.
Die beiden gehen genauso durch den langen Flur: Louis auf Harrys Arm wie ein müdes Kind.
Louis' Nase läuft, er schnieft. Seine Augen sind rot und sein ganzer Körper ist ein einziges Chaos. Er will am liebsten baden, aber zurzeit fühlt er sich selbst dazu nicht in der Lage.
Die Welt um ihn herum scheint immer wieder zu verschwimmen.
Mal ist alles so klar und logisch und dann wieder nicht. Immer wieder alles im Wechsel. Louis sieht rot, dann wieder blau und irgendwann nur noch grün.
Er merkt dann, dass es Harrys Augen sind, in welche er schaut. Er selbst liegt auf dem Bett, ein Handtuch auf dem Kissen, auf dem er liegt. Harry kniet über ihm und sieht ihn besorgt an.
„Ich hole dir einen kalten Waschlappen", murmelt er und ist verschwunden, als Louis das nächste Mal die Augen öffnet.
Als Louis sie dann wieder schließt und das kalte Etwas auf seiner Stirn liegt, sieht er den braunen Wolf, der den Kopf des Vogels zermatscht.
Louis hat noch nie so einen Wolf gesehen. Er hatte etwas an sich, etwas um sich, dass er nicht beschreiben kann.
Louis konnte nicht einmal ausmachen was er ist. Vielleicht ein Gamma oder vielleicht doch ein Delta.
Louis hat diesen Geruch noch nie in so einer Form gerochen.
Als er an den Geruch denkt, kommt er wieder und vernebelt ihm die Sicht. Seine Haut tut weh und er wimmert.
Es ist so laut, dass Harry, der neben ihm liegt und in ein Buch vertieft ist, dessen Titel Louis von seinem Punkt aus nicht lesen kann, wieder zu klappt. Der Alpha dreht sich zu ihm und wendet den Waschlappen auf Louis' Stirn.
Louis kann nicht sagen wie viele Minuten oder Stunden seit dem Abendessen vergangen sind. Es können auch Tage gewesen sein.
Er hat sein Zeitgefühl verloren und die Verknüpfung zur Realität.
Die Stimmen sind entfernt wieder da, doch er lernt langsam sie zu kontrollieren.
Er kann sie für Minuten ausblenden und dann kommen sie wieder. Aber nur seicht und ruhig. Nur leise, im Unterbewusstsein. Er hört sie nicht so laut und hat eigene Gedanken. Sie sind nur einfach da und verhindern, dass er zur Ruhe findet.
Harry drückt Louis dann an sich und streicht ihm über die Arme.
Louis liebt jede einzelne Berührung und anstatt zu sprechen, seufzt er nur zufrieden und schließt seine Augen.
Diesmal schläft er endlich ein.
leute: julius und ich haben heute gekocht und zwar CHICKEN STUFFED WITH MORZERELLA CHEESE, WRAPPED IN PARMA HAM WITH A SIDE OF HOMEMADE MASH und dann kommt SIGN OF THE TIMES im radio!!! ich habe geschrien, lol.
*seriöser räusper* alsooo... meinungen zum kapitel? liams und harrys bitchfight? wer hat recht? jamie xx
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