29 | gas

Harry lächelt sofort, als der Arzt das Zimmer betritt und nachdem Louis nur doofes Zeug vor sich hin stottert, wendet sich der Arzt an Harry und erkennt seinen alten Freund.

„Harold!", lacht er und kommt auf den Alpha zu.

Die beiden geben sich die Hand und Louis ist einfach still. Ihm ist es sowieso lieber, wenn die Aufmerksamkeit auf Harry und nicht auf ihm liegt.

„Hi Luke", sagt Harry.

„Also was ist das Problem?" Doktor Hemmings wendet sich wieder zu Louis, dann wieder zurück zu Harry.

„Ich bin ein Omega und habe andauernd Fieber. Aber ich merke es nicht", murmelt Louis und fasst sich vorsichtig an die Stirn.

Doktor Hemmings setzt sich vor Louis auf einen rollenden Hocker und fasst ihm selbst an die Schläfe.

Er schließt seine Augen und atmet ein paar Mal tief ein und tief wieder aus.

Louis wundert sich etwas und sieht dem Doktor skeptisch dabei zu.

Doktor Hemmings nimmt seine Hände wieder weg. Er lächelt. „Ich denke das Ganze ist nur ein Virus. Sollte bald wieder weg sein."

„Könnte das mit seiner Hitzephase zu tun haben?". fragt Harry nach.

Doktor Hemmings runzelt die Stirn. Er scheint zu überlegen und dann blickt er wieder herüber zu Louis. „Ich... bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht. Die Hitze kommt von ganz weit innen. Vielleicht ist es sogar etwas psychologisches. Wurdest du in letzter Zeit bedroht oder hast du das Gefühl, dass dir etwas schaden kann oder wird?"

Louis öffnet den Mund und findet die Worte nicht.

Ja, Edward, will er sagen.

Es ist Edward. Alles Edwards Schuld.

Aber kein einziges Wort findet den Weg über seine Lippen.

Deswegen räuspert sich Harry. „Louis hat in letzter Zeit viel durchmachen müssen", meint er nur.

Doktor Hemmings nickt. Oder Luke, wie er mit Vornamen heißt.

Er lässt seinen Blick über Louis' ganzen Körper schweifen. „Ich könnte dir eine Adresse eines guten Therapeuten geben, wenn du das brauchst."

„Ich brauche keinen Therapeuten", sagt Louis schnell und hält sich die Arme vor den Bauch. Etwas in ihm versucht ihn von innen aufzukratzen und es ist ein komisches Gefühl, aber Louis kann es nur lindern, indem er schreit.

Laut schreit.

Und das ist es was er tut: Er sitzt dort und schreit.

Bis es okay ist.

Es dauert eine Minute lang und diese verbringt Harry damit, Louis angsterfüllt anzusehen und Luke Hemmings rennt zu seinem Schreibtisch und kramt ein paar Unterlagen heraus.

Louis sieht weder das eine noch das andere. Er hat die Augen aufeinander gepresst und die Hände vor seinem Bauch. Er beugt sich nach vorn und kann nur schreien.

Seine Augen tränen und seine Zehen krampfen sich zusammen.

Er fletscht die Zähne und wimmert.

Er jault und knurrt.

Dann ist es vorbei.

Es kommt nicht plötzlich, sondern nimmt ab.

Wie die Lampe in Liams Wohnzimmer, die man dimmen kann. Je nachdem wie viel Licht man braucht.

Nur dass Louis hier rüber nicht die Kontrolle hat.

Denn das Schreien wird lauter und leiser und bleibt schließlich auf einer Wellenlänge.

Bis es vorbei ist und leiser wird.

Louis' Mund schließt sich und starrt nach vorn. Dort steht der Doktor mit einem großen Frageziechen in seinem Gesicht. Aber auch noch diesem anderen Ausdruck. Faszination.

„Wow", murmelt er. „Was... Hast du... Machst du das öfter?"

Louis ist verschwitzt und außer Atem. Er schüttelt nur den Kopf und runzelt die Stirn.

Harry kann sich nicht bewegen. Er fühlt sich wie vor einem Fernseher: Nur fähig dazu zu zu sehen. Aber er kann nichts machen.

„Das gerade war... einmalig. Ich habe noch nie so etwas gesehen", gibt Doktor Hemmings zu und wedelt sich Luft mit dem Blatt Papier zu, dass er aus einer seiner Schubladen gekramt hat. „Ich weiß nicht was das war, aber fühlst du dich jetzt besser? Schlechter? Unverändert?"

Doktor Hemmings nimmt sein Stethoskop zur Hand und hält das messende Ende an Louis' Brust.

„Besser", flüstert Louis rau.

Er fühlt sich erleichtert. Und er hat das Gefühl, dass das Fieber weniger geworden ist.

„Du bist nicht zufällig schwanger oder so?", tastet Luke das Thema galant ab.

Er blickt argwöhnisch zu Harry.

Soll er den beiden wirklich abkaufen, dass sie noch nicht über einander hergefallen sind?

„Nein", schüttelt Louis den Kopf.

„Sicher?" Luke kann es sich wohl nicht verkneifen.

Aber er muss sich da sicher sein. Denn er überlegt einige Tests mit Louis durchzuführen und die kann er nicht durchführen, wenn er ein Kind in sich trägt.

Das könnte dann das Fieber und das Schreien bedeuten.

So etwas könnte passieren, wenn Louis von einem Gamma schwanger ist.

Die beiden Sorten von Werwölfen sind nicht kompatibel und es kann zu vielen Komplikationen bei der Schwangerschaft kommen.

„Ich bin Jungfrau", sagt Louis es da schließlich. „Also kann ich nicht schwanger sein."

Harry beißt sich auf die Unterlippe. Vielleicht sollte er sich nicht darüber freuen, aber er tut es.

Louis ist Jungfrau. Noch kein anderer Alpha hatte mit Louis Sex.

Okay, Harry auch nicht, aber das heißt, dass Louis rein ist. So rein.

Alphas finden das an Omegas besonders attraktiv. Sie finden es wahrscheinlich so toll, da das dann bedeutet, dass der Omega nur ihnen gehören kann.

„Oh, verstehe", nickt Doktor Hemmings mit hoch gezogenen Augenbrauen. „Dann bist du sicher nicht schwanger." Er macht eine Pause und legt das Stethoskop zur Seite.

„Wir könnten einige Tests machen, wenn dir das recht ist. ich würde dir etwas Blut abnehmen und es untersuchen lassen und dich vielleicht einmal durchleuchten. Wir haben ein tolles neues Gerät. Extra für Omegas. Leider können wir das so gut wie nie benutzen, weil Omegas so selten sind und welche die nicht schwanger sind noch eher." Er lacht nervös. „Es würde dir helfen und auch irgendwie uns, wenn du das verstehst."

„Was für ein Gerät?", murmelt Louis.

„Es durchleuchtet dich von vorn bis hinten. Checkt deine Vitalfunktionen und deine Organe. Ob alles in Ordnung ist. Es ist sehr sensibel und schadet dir in keinster Weise. Wie gesagt, ist es ein Gerät extra für Omegas." Doktor Hemmings lächelt. Nun etwas selbstbewusster.

Louis sucht den Augenkontakt mit Harry, der etwas neben der Spur zu sein scheint und durch den Raum blickt. Doch als er merkt, dass Louis ihn ansieht, nickt er nur und gibt ihm ein Daumen hoch Zeichen.

Harry, als Louis' Rudelführer muss sein Einverständnis zu solchen Sachen geben, da es seine Aufgabe ist, auf alle im Rudel aufzupassen und sicherzustellen, dass es allen gut geht.

Doch Doktor Hemmings Argumentation klingt nachvollziehbar und das Gerät hört sich nicht nach etwas schlimmes an.

Also lässt Louis alles mit sich machen und unterschreibt ein paar Papiere.

Er lässt sich von Doktor Hemmings Blut abnehmen und dann geht er zusammen mit dem etwas chaotischen Doktor und Harry in einen anderen Raum, der voller Gerätschaften steht.

„Setz dich hier hin", ordert der Doktor und so nimmt Louis auf einem unbequemen Stuhl Platz.

Er sitzt auf dem Stuhl ein paar Minuten, bis Doktor Hemmings alles um ihn herum aufgebaut hat.

Da ist eine Röhre, in die gleich sein Kopf kommt und Gerätschaften an allen Seiten. Einige der kleinen Teile sehen aus wie Sonden.

Louis ist verwirrt und etwas zittrig, aber als ein Gas durch die Röhre in seine Nase kommt, wird er ruhig und es macht ihm nichts mehr aus, als Doktor Hemmings, ihn am Stuhl befestigt.

Louis hört durch die Röhre, in der sein Kopf jetzt steckt, nur gedämpft, dass sich Harry und der Doktor unterhalten.

Harry sieht skeptisch aus, fragt viel nach und Luke lässt sich nicht aus der chaotischen Ruhe bringen. Hopst herum und stellt schließlich etwas an einem Pult ein, dass das ganze Gerät um Louis laut summen lässt.

Louis mag keine Krankenhäuser und keine Gerätschaften. Er bekommt Panik bei so etwas und geht gleich vom schlimmsten aus.

Was ist,, wenn alles explodiert?

Was ist,wenn das alles nur ein gemeiner Plan war und er gefangen ist?

Was, wenn etwas schief läuft?

Doch momentan grinst er vor sich hin und ist absolut ruhig.

Er schließt die Augen und merkt ein leichtes Ziehen an seinen Unterarmen.

Aber das ist ganz weit weg.

Irgendwo da hinten, wo es ihm nichts tun kann.

Louis sieht Edward und Harry nebeneinander stehen und sie reden und lachen.

Und dann kommt da dieser Sturm und alles wird düster.

Im nächsten Moment steht Edward direkt vor Louis. Er sieht genau die Narbe des Zwillings.

Edward sieht Louis finster an, seine Stirn in Falten gezogen.

Er greift nach Louis und Louis spürt wieder das Ziehen von irgendwoher.

Diesmal spürt er es nah. Und es ist so nah, dass es ihm wehtut und ihm Angst macht.

Harry sieht auf Louis, der nun seit zehn Minuten im Gerät sitzt. Er schläft und sein Kopf hängt an der Seite der Röhre.

Harry hofft, dass Louis genug Luft bekommt.

„Musste das Gas sein?", wendet sich Harry an den Assistenten, den Luke ihm da gelassen hat.

Ashton oder so etwas.

Ashton nickt. „Wenn der Omega ruhig ist, kann man ihn besser untersuchen. Wenn er sich bewegen würde, würde das die Werte verfälschen", erklärt er matt.

„Der Omega hat einen Namen", murmelt Harry etwas bissig.

„Mister Tomlinson wird in so etwa einer halben Stunde nach der Prozedur wieder aufwachen. Sie können mit ihm hier bleiben oder Sie nehmen ihn mit."

„Mitnehmen? Ich soll ihn tragen, während er bewusstlos ist?" Harry sieht Ashton mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

Dieser zuckt mit den Schultern. „Sie sind doch sein Alpha, der etwa nicht?"

„Ja", sagt Harry nur ohne weiter nachzudenken. „Ich werde nicht hier warten. Ich nehme ihn mit, sobald Sie fertig sind."

„Der Doktor wird Ihnen die Ergebnisse in ein paar Tagen mit der Post schicken", murmelt Ashton und verstellt einen Schalter am Pult. „Unser Labor ist nicht das schnellste. Wir haben viele ausstehende Tests."

Harry weiß nicht weswegen, aber er mag Ashton nicht.

ab heute könnt ihr die fortsetzung von popcorn friends lesen! ich schreibe sie nicht, sondern ArtOfFantasy! also ja, wenn ihr popcorn friends mochtet und wissen wollt, was nach dem ende hätte passieren können, schaut vorbei. :)

so ashton ist auch dabei, lol. musste sein. :'D gedanken? fragen? wünsche? jamie xx

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top