26 | sugar

Wieder in seiner Wolfsform zu sein, ist das weitaus wunderbarste an diesem Tag.

Zusammen mit Harry durch den Wald zu rennen, jaulen zu können und überall herum zu schnüffeln, ist toll.

Natürlich lässt Harry Louis nicht einfach so durch den Wald hopsen, wie es ihm angenehm ist. Er setzt sich auf die Lichtung und erklärt Louis ganz genau, wo er sich aufhalten kann und wo nicht.

Und wie lange.

Die halbe Stunde ist kürzer als jede andere halbe Stunde an diesem Tag und ehe sich Louis versieht, schiebt Harry ihn mit seiner Schnauze zurück Richtung Haus.

Ich will nicht, dass du dich in Gefahr bringst, erläutert Harry, während der Omega protestiert.

Ich bin doch sicher, wenn ich bei dir bin!

Bist du nicht.

Und dann ist die Konversation beendet und Louis schlüpft aus dem braunen Fell wieder in seinen menschlichen Körper, der nach dem wilden „Spaziergang" verschwitzt und außer Atem ist.

Er wischt sich über die Stirn und sieht Harry fasziniert dabei zu wie er nun auch seine eigene Form wechselt.

Louis findet sich neben der menschlichen Form des Harrys wieder und fühlt vorsichtig nach der Narbe.

Harry hat sich daran gewöhnt und lächelt.

Louis' zierliche Hand in seinem Nacken zu haben ist wunderbar und Harry hat dann immer das Bedürfnis, Louis auf den Arm zu nehmen, ins Schlafzimmer zu tragen und Liebe mit ihm zu machen, bis der Morgen anbricht.

Beim Abendessen muss Louis feststellen, dass alle Gammas ihn mit roten Wangen und leicht aufgerissenen Augen anstarren.

Er sitzt einfach nur da und schlürft seine Suppe, während Zayn sich die Haare rauft, Jade in ihrem Sitz auf und ab hüpft und Nick peinlich berührt weg starrt.

Irgendwann schließlich hält Louis die Stille nicht mehr aus. „Was ist denn los mit euch?"

Nick krümmt sich nur weiter ein.

Perrie haut ihn in die Seite und legt ihren Arm um Jade.

Diese wimmert. „Louis, dein Geruch... ist stark."

„Stinke ich?", runzelt Louis die Stirn und riecht vorsichtshalber unter seinen Achseln nach.

Doch nein. Er reicht nicht anders als sonst.

„Dein... dein Geruch, meint sie", murmelt Zayn und lässt seine Haare ins Gesicht fallen.

Liam sitzt unbeteiligt mit seinem Handy am Tisch und scrollt durch irgendeine Website.

„Ich glaube, Louis versteht euch nicht", sagt Harry da. „Sie können dich riechen, Louis. Deinen Zucker." Harry lächelt Louis halbherzig zu.

„Gammas können Omegas nicht riechen."

„Anscheinend jetzt schon", sagt Jade und hält sich ihren Bauch. Man kann noch nicht sehen, dass sie schwanger ist, aber in ein paar Wochen wird das anders sein.

„Aber ich..." Louis weiß nicht, was er sagen soll. Er ist einfach nur verwirrt und dann bricht sein Fieber wieder aus.

„Oh Gott", stöhnt Nick verzweifelt, sieht an die Decke und schüttelt dann den Kopf. „Ich muss weg hier. Ich halte das nicht mehr aus oder ich falle gleich über dich her." Er schmeißt seine Serviette auf den Tisch, schiebt seinen Stuhl vom Tisch weg und verlässt ihm Stechschritt das Haus.

Einige sehen hierher.

„Ich rieche Louis die ganze Zeit und mir ist das relativ egal", meldet sich Niall da und zuckt mit den Schultern. „Wieso macht ihr so einen Deal da raus?"

„Du bist auch ein Delta. Da ist das etwas anderes", meint Perrie. „Die Gammas sind es nicht gewohnt."

„Okay, bin ich der einzige den es stört, dass das eine große Logiklücke ist", sagt Ed da. „Gammas können Omegas nicht riechen und selbst wenn sie es könnten, würde es sie einen Scheißdreck interessieren, so wie Deltas." Ed fuchtelt mit seinem Löffel in der Luft herum.

Harry isst unbeeindruckt weiter seine Suppe. Ihm ist klar, dass etwas mit Louis ist. Er weiß nur noch nicht was und solange er nicht weiß was es ist, verhält er sich ruhig.

Er überlegt morgen mal mit Louis in die nächste Praxis zu fahren. Er kennt da einen guten Doktor.

Es bricht wieder eine hitzige Diskussion darüber aus, ob Louis' Geruch und sein Fieber irgendetwas mit der Hitzephase zu tun haben können und Ed steht irgendwann sogar auf und verlässt das Zimmer, weil es ihm zu doof wird.

Niall ist nicht gut im Diskutieren und redet irgendwann davon, dass Louis von Einhörnern abstammt.

Jade zieht Perrie nah zu sich, flüstert ihr etwas ins Ohr und kurz danach verlassen die beiden auch den Tisch, hetzen zu zweit nach oben.

„Ist irgendwie eklig, dass du die beiden zum Sex animiert hast", murmelt Niall, der seinen dritten Teller Suppe vor sich stehen hat.

Louis seufzt. „Ich kann mir das wirklich alles nicht erklären. Und ich habe etwas Angst..."

Zayn räumt mit Liam alle Teller ab und schließlich findet sich Louis auf der Couch neben Harry wieder, um mit ihm einige Platten zu hören und ein Bier zu trinken.

Louis trinkt nicht oft Alkohol, aber Harry meint es sei gut für ihn, da es seinen Geruch lindern wird.

Also nimmt Louis den Tipp an und unterhält sich mit Harry über Queen, The Clash und die Beatles.

Sie verlieren sich in ihrer Konversation und irgendwann ist Louis so angetrunken, dass er kichernd halb auf Harry liegt, seine Füße in Harrys Schoß.

„Ich mag dich", lallt Louis etwas. Er hat Überblick über die Bierflaschen verloren. „Und weil ich ein böser Junge bin, sage ich einfach mal was ich denke..." Er setzt sich halbwegs gerade auf und rutscht fast von der Couch.

Harry hält ihn auf.

„Ich will, dass du mir durch meine Hitzephase hilfst. ich kann das nicht allein durchstehen und deine Anwesenheit macht mich fertig."

„Das sind die Hormone. Das ist normal", schmunzelt Harry belustigt.

Louis' süße, blaue Augen schielen, er hickst und dann niest er.

„Hoppla", kommentiert Harry das und reicht Louis ein Taschentuch aus seiner Tasche. „Hast du dich bei mir angesteckt?"

Louis kichert wieder, schnaubt in das Tuch und wirft es auf den Boden.

Harry quittiert das mit einem verzweifeltem Seufzer.

„Ich bin unbelehrbar. Meine Mamas haben das auch immer gesagt." Louis rollt mit den Augen.

„Ach ja?" Harry hebt das Taschentuch auf. Wenn er gewusst hätte, dass Louis so wenig abkann, hätte er es sicherlich bei zwei Bieren belassen.

„Ja, meine Alpha-Mama hat mir immer so Sachen zum Spielen gegeben. So Puppen und Kinderwagen und so, aber ich hatte keine Lust darauf und wollte draußen im Wald spielen."

„Das ist nicht typisch für einen Omega, aber jeder hat seinen eigenen Kopf", zuckt Harry mit den Schultern.

Er richtet Louis' flauschige Haare und wuschelt etwas durch sie hindurch.

„Das hat meine Mama nie verstanden. Sie hat einmal sogar gesagt, dass ich komisch bin", schmollt Louis und nimmt noch einen Schluck.

Harry nimmt ihm die Bierflasche aus der Hand und muss feststellen, dass Louis sie nun eh ausgetrunken hat.

„Weißt du was lustig ist?", säuselt Louis. Er rückt näher an Harry heran. „Meine Alpha-Mama wurde nach der Göttin der Jagd benannt. Das passt so sehr."

„Und du heißt Louis, weil...?"

Louis hickst. „Weil Lewis ein doofer Name ist."

Harry lacht entzückt und pellt sich den betrunkenen Omega vom Leib.

Louis kann noch so gut riechen, er wird ihn sicher nicht ausnutzen, wenn er nicht einmal allein den Weg ins Bett findet.

Das tut Louis dann wirklich nicht. Harry beendet den Abend damit, den Omega die Treppenstufen hochzutragen und ihn in sein Bett zu legen.

Louis weigert sich allein in seinem Zimmer zu schlafen und so bleibt Harry bei ihm.

Er zieht sich bis auf seine Boxershorts aus und legt sich neben Louis unter die Decke.

Während der kleine Sauf-Igel innerhalb von drei Minuten einschläft und mit seinem Schnarchen wahrscheinlich die Vögel im Wald davon fliegen lässt, liegt Harry noch lange wach.

Er hat sich immer gefragt, ob er so jemanden treffen wird wie Luca es für Edward war.

Einen Menschen, den man so sehr schätzt, an dem man so sehr hängt, dass es schmerzt auch nur an seine Abwesenheit zu denken. Ein Mensch, mit dem man die intimste Verbindung eingeht, die in der Welt der Menschen einer Heirat gleichkommt.

Harry hatte nie so wirklich daran geglaubt. Er hatte Luca so sehr gemocht, aber sie war Edwards.

Und jetzt hat er einen Omega getroffen, der zu schön ist, um wahr zu sein.

Das scheint wie ein Traum und Harry hat Angst aufzuwachen.

Er darf Louis nicht verlieren. Louis ist seine zweite Chance und er wird sich für Louis wortwörtlich vor die Hunde werfen, wenn es ihm etwas bringt.

Es ist Chemie, nicht wahr? Der Alpha beschützt sein Rudel und am meisten seinen omega.

Aber Harry zweifelt daran, dass es nur chemisch ist.

Er wirft Louis einen letzten Blick zu, lächelt und dreht sich dann auf die andere Seite des Bettes.

habt ihr noch andere namen für louis' zucker? jamie xx

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