23 | morning

Harry glaubt seinen Augen nicht, als er am nächsten Morgen erwacht.

Er kommt gerade aus einem Traum mit großen Häusern, einer Mauer und einem pinken Jagdhorn und wird brutal zurück in die Realität geworfen.

Er sieht sich müde in seinem Zimmer um, dass nicht sonderlich anders als sonst scheint, aber als sein Blick neben sich fällt, liegt da ein Junge über die Hälfte seines Körpers.

Louis' Haare sind das reinste Chaos und seine Körperwärme heizt Harry so auf, dass er nach Luft schnappt.

Louis schwitzt und wimmert, als sich Harry versucht etwas aus seinem Griff zu drehen.

Das eine Bein des Omegas hakt sich dann auch noch über Harrys Beine, was es dem lieben Alpha unmöglich macht zu fliehen ohne Louis aufzuwecken.

Wozu er das Herz nicht hat.

Stattdessen starrt er über sich an die Decke, zählt die Risse in der Wand und pustet Louis' Haarsträhnen belustigt an.

Es ist vielleicht auch mal schön nichts so wirklich zu tun zu haben.

Einfach hier zu liegen und die Entscheidung nicht zu haben, ob man jetzt etwas machen soll und wenn ja was.

Louis erwacht dann eine Ewigkeit später, die laut Uhr nur zehn Minuten war, aber wer vertraut schon der Zeit, nicht wahr?

Der Omega gähnt schläfrig, schmatzt und sieht auf zu Harry.

Im Halbschlaf noch grinst er und als er dann realisiert, dass er halbwegs auf seinem Rudelführer liegt, springt er förmlich von Harrys Seite des Bettes.

Louis sieht Harry mit großen blauen Augen von seiner Hälfte des Bettes aus an und stottert eine Entschuldigung.

Harry findet es traurig, dass Louis so Angst vor ihm zu haben scheint.

„Beruhige dich, Louis", lächelt Harry. „Ist okay. Jeder schläft mal quer."

„Du nicht", bemerkt Louis da und richtet sich erst sein Schlafshirt und dann seine verwüsteten Haare.

Harry setzt sich auf und streckt sich. „Nein, ich habe das noch nie. Hab einen etwas schiefen Körper. Vielleicht ist dir das schon einmal aufgefallen." Auch er gähnt.

Dann niest Harry wieder.

„Gesundheit und nein, ist es mir nicht."

Louis weiß nicht, ob er jetzt aus dem Raum rennen soll und so tun soll als wäre er nie bei Harry über Nacht geblieben oder hier sitzen bleiben, um seinem Alpha zuzuhören.

Rudelführer, meint Louis selbstverständlich.

„Ja, Im Bauch meiner Mutter war wohl nicht genug Platz. Auf jeden Fall bin ich etwas krumm gebaut. Mein eines Bein ist etwas kürzer. Hat mich aber nie daran gehindert zu kämpfen wie ein Mensch mit zwei gleich langen Beinen", scherzt Harry und Louis darf erneut die Grübchen bewundern, die sich beim Grinsen auf Harrys Gesicht abbilden.

„Also hat Edward das nicht?"

Harry schmollt. „Nein. Hat sich sogar als erstes raus gedrängt, der Blödmann. Die Ärzte sagen, sie haben noch nie Zwillinge so kämpfen sehen. Und das schon im Bauch der Mutter."

Louis lächelt milde.

Auf der einen Seite schätzt er das humane an Harry. Er schätzt es zu wissen, dass Harry kein mysteriöser Alpha-Wolf ist, der jeden kalt macht, der etwas gegen ihn zu sagen hat. Er ist mehr Mensch als Tier.

Aber auf der anderen Seite macht Louis schon der Name Edward verrückt.

Den Namen zu hören ist wie ein Stich mit einem kleinen, angespitzten Bleistift. Direkt in den Rücken.

Er zuckt sicherlich sogar, als Harry seinen Bruder erwähnt.

„Ich gehe jetzt duschen", murmelt Harry und schleppt sich aus seinem Bett.

Louis sitzt noch kurz da, bis es bei ihm ankommt: Er sollte jetzt gehen. Zurück in sein eigenes Zimmer und dann selbst duschen.

In seinem Badezimmer.

Als Louis aus dem Zimmer ist, muss Harry sich zwingen sich nicht gleich wieder übermüdet und frustriert ins Bett fallen zu lassen.

Er ist froh, dass Louis jetzt weg ist, denn oh Himmel, riecht der Junge gut!

Harry muss erst einmal durchlüften und schiebt sich dann unter die Dusche.

Noch im Halbschlaf legt er seine Hand an seinen Penis und holt sich einen runter.

Niemand kann ihm das übel nehmen. Louis reicht fantastisch.

Er riecht als bettle er um Sex und Kinder in seinem Bauch.

Und Harry macht das ganz klar wuschig.

Außerdem hat Harry jetzt wieder Zeit klar zu denken.

Louis hat ihm sein Gehirn schon glatt vernebelt und so tun zu müssen, als würde ihm der süße Geruch der Lust nicht auffallen, ist mehr als schwer gewesen.

Harry kann jetzt wieder nachdenken über den heutigen Tag und den Vorgang diesen. Er will Louis nicht allein hier lassen, aber Louis darf nicht in seine Wolfsform wechseln, da er sonst andere Alphas anlockt. Und das hat in sämtlichen Geschichten schon böse geendet.

Mit einem Partner und Kind, die man eigentlich gar nicht wollte.

Harry wird Louis richtige Pillen besorgen, die Jade ihm nie geben könnte.

Die Omega-Pillen sind so stark, dass es einen Gamma bewusstlos machen könnte.

Harry kommt an die Pillen ganz einfach als Alpha. Und wenn Louis zwei genommen hat, kann er sich so in etwa eine halbe Stunde in sein Wolfs-Ich verwandeln.

Damit hat er keinen Druck mehr und setzt sich keiner unnötigen Gefahr aus.

Dann wäre da noch die Frage was Harry mit Louis macht.

Er kann nicht allein hier bleiben und Harry weigert sich an die Methode zu glauben, dass es helfen würde, wenn er mitkäme.

Louis ist in der meisten Gefahr, wenn er im Wald ist.

Harry weiß nicht einmal, ob Edward ein Rudel hat und wo es sich jetzt aufhält, aber er weiß sicher, dass Edward, wenn er hier irgendwo ist, gerade sich im Wald herum treibt und auf Louis wartet.

Louis ist das, was Edward immer wollte: Ein Omega. Ein zierlicher Omega.

Aber Harry glaubt, dass Edward das als klugen Schachzug verwenden wird.

Wer weiß was er getan hätte, wenn Louis und den anderen nicht eher aufgefallen wäre, dass Edward nicht Harry ist.

Edward hat Louis versucht zu verführen und vielleicht gibt er jetzt nicht auf.

Wieso auch? Er weiß, dass Harry ein Rudel hat und ein Omega bei sich.

Edward könnte theoretisch mit irgendeinem jämmerlichen Plan um die Ecke kommen und er würde funktionieren.

Weil Harry ein...

Weil er ein...

Harry greift sich in die Haare und presst die Augen zusammen. Er sollte die Stimme seines Bruders nicht mehr in seinen Kopf lassen.

Er sollte aufhören versuchen so wie Edward zu sein.

Edward war nie ein guter Mensch und ist es auch jetzt noch nicht und Harry wird das auf seine eigene, gewaltfreie Art regeln.

****

Louis schließt sich schwitzend in seinem Zimmer ein und holt eine Pille aus der Verpackung.

Zitternd stellt er fest, dass es die letzt ist.

Er überlegt jetzt gleich zu Jade zu gehen und nach neuen zu fragen, aber er lässt es, als die nächste Fuhre Flüssigkeit sein hinteres Bein herunter läuft.

Louis wimmert.

Harry ist ein Alpha und eine ganze Nacht neben ihm zu liegen, war das furchtbarste was ihm jetzt passieren konnte.

Denn auch wenn Harry seine Brunst erst hatte, riecht er doch immer noch nach Alpha-Wolf.

Ohne Partner.

Und Louis findet Harry attraktiv. Und er bewundert diese Ruhe, die er in sich hat. Auch jetzt mit dem Stress.

Harry könnt einfach wie ein normaler Alpha drei Tage im Wald herum irren, Edward finden und ihn töten, aber nein. Harry geht an die Sache logisch und vernünftig heran und Louis liebt das an Harry.

Als er mit Liam hier raus fuhr, um dem Clan zu sagen, dass er ein Omega ist und ein Rudel sucht, hatte er mit einem Alpha gerechnet wie es seine Mutter war.

Und er hätte nie gedacht, dass er einmal einen Alpha attraktiv finden könnte.

Doch Harry hat ihm vom Gegenteil überzeugt. Mit seinem Lachen, seiner Stimme, seiner Statur und die Art und Weise wie er mit dem ganzen Chaos umgeht.

Manchmal glaubt Louis, dass er ein Teil von Harrys Gefühlen verarbeitet. Er glaubt sogar, dass Harry das weiß. Durch ihren Bund sind sie auch emotional miteinander verknüpft und Harry weiß, dass er einen klaren Kopf braucht und Louis weitaus besser mit Gefühlschaos umgehen kann als er.

Also schiebt er alles auf den Omega, oder zumindest einen Teil.

Und jetzt gerade ist das der Fall.

Louis weiß nicht, ob die Gefühle von der Sache mit Edward her rühren oder ob vielleicht sogar er selbst der Auslöser ist

Aber Louis ist frustriert, angsterfüllt und wütend auf einmal.

Und er braucht zehn Minuten um sich überhaupt wieder bewegen zu können.

Okay, er wird Harry sagen, dass das nicht geht. Er kann nicht immer alle seine Gefühle auf Louis schieben. Auch wenn dieser besser damit klar kommt.

Denn auch wenn Louis ein starker Omega ist, tut es ihm weh und es verwirrt ihn und lässt ihn denken, dass Harry ihn nur als Abfalleimer benutzt.

Louis will kein Abfalleimer sein.

Er lässt sich auf sein Bett fallen und kümmert sich nicht um die Bettdecke, die sich mit der Flüssigkeit vollsaugt, die manche als „Nektar" oder „Zucker" betiteln.

Louis hat sie schon immer Flüssigkeit genannt.

Er hört auf Harrys Gefühle zu haben und ist darüber froh, als er wieder halbwegs klar denken kann.

Nur ein einziges Gefühl bleibt über: Lust.

Louis dreht sich seufzend auf seiner Matratze um und hält sich den Bauch.

Lust und Verzweiflung, die nur so entsteht, wenn er sich nicht verwandeln kann.

Louis presst die Augen zusammen und beißt sich auf die Unterlippe.

Er muss es unterdrücken.

Er kann jetzt nicht.

Er darf sich nicht befriedigen.

Er wird so zickig sein, aber was soll es schon. Er muss jetzt darauf achten was das Beste für ihn selbst ist.

wie findet ihr die geschichte bis jetzt'jamie xx

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top