20 | anger

Bei der Arbeit kann sich Louis überhaupt nicht konzentrieren.

Er hat ein weites Grinsen auf dem Gesicht, kichert andauernd und zieht damit sogar Jesys Aufmerksamkeit auf sich.

„Ist es dein Freund?", fragt sie irgendwann zwischen Bälle und Wasserrutschen.

Und Louis schüttelt nur den Kopf, obwohl es natürlich Harry ist.

Harry,der ihm Komplimente macht und auf ihn achtet. Der so viel Alpha ist und dann gleichzeitig auch gar nicht.

Einfach Harry.

Louis hat sich vielleicht ein ganz klein wenig in Harry Styles verknallt.

Doch da er so viel schwärmt und nicht wirklich da ist, geht die Arbeitszeit auch nicht schnell rum und so wartet und wartet Louis einfach, bis Harry ihn abholt.

Um sechs Uhr abends endlich, als Louis' Schicht endet, sagt er Jesy Tschüss und hopst aus dem Laden.

Er freut sich auf die Rückfahrt mit Harry. Er will mehr Komplimente und mehr Lachen hören. Er will noch eine Zigarette mit ihm rauchen und... hach... Einfach alles, wenn er es sich so recht überlegt.

Louis setzt sich draußen auf eine Bank, seine Sachen neben sich und holt sich seine Wasserflasche heraus. Soll er noch eine Pille schlucken, bevor Harry hier ankommt?

Doch Louis lässt es.

Zu viele Pillen kann auch nicht gut sein und außerdem hat er nichts gegen sexuelle Spannungen zwischen den beiden und vielleicht sogar mal etwas... Action.

Wer weiß.

Man darf ja hoffen.

Louis blickt in die warme Sonne, lächelt vor sich hin und schwingt seine Beine hin und her.

Er sieht der Sonne schließlich zu wie sie weiter zieht und nach einer Zeit, wird es ihm etwas kalt.

Er zieht seine leichte Jacke über und steckt seine Hände in die Hosentaschen.

Nach einer halben Stunde wird Louis es zu doof.

Er runzelt die Stirn.

Hat Harry sich verfahren?

Ist er zu spät los gefahren?

Louis weiß selbst, dass zwei Stunden eine lange Zeit ist, aber Harry hat ihm versprochen ihn wieder abzuholen!

Nach weiteren zehn Minuten nimmt sich Louis sein Handy zur Hand und wählt Harrys Nummer.

Keiner geht ran.

Gut, das könnte heißen, dass er auf dem Weg ist.

Aber Louis hat in Harrys Range Rover eine Freisprechanlage gesehen. Das heißt er könnte auch einfach nebenbei telefonieren.

Louis kaut auf seiner Unterlippe herum und wählt schließlich Nicks Nummer.

„Hallo?", meldet sich dieser.

„Ist Harry bei der Arbeit?", fragt Louis hastig. Er ist genervt und ungeduldig und er hat Hunger.

Außerdem drückt es in seiner Bauchgegend wieder: Er will sich verwandeln, doch er hat seine Hitzephase, also kommt das schon einmal nicht in Frage.

„Was? Nein, er wollte heute wieder in den Wald und Sachen untersuchen oder so. Keine Ahnung was er da immer macht."

Nick selbst scheint schon auf dem Rückweg zu sein.

„Er hat mich vorhin hin gebracht und er wollte mich wieder abholen", murmelt Louis und greift an die Lehne der Bank.

Er merkt wie sich die Wut in die Wolfsform verwandeln will und wie er immer weniger Kontrolle über sich hat.

Als Wolf könnte er sogar nach Hause laufen.

Aber er will das nicht wirklich.

Außerdem ist es zu gefährlich.

„Er hat dich hingefahren? Sagte er nicht, er wollte der Edward-Spur nachgehen?" Louis hört, dass Nick die Stirn runzelt.

„Edward? Hat er... der Hase, oder?", schlussfolgert Louis.

„Ja, der Hase. Harry hat eine böse Ahnung, dass sich Edward andauernd und das schon längere Zeit um unser Haus herum treibt."

Louis sieht sich um. Vielleicht kommt Harry ja genau jetzt auf den Parkplatz gefahren.

Doch nichts.

Kein Range Rover.

Es fahren ein paar Autos vorbei, doch keines ist das von Harry und keines hält an.

„Das klingt erschreckend."

„Ja, oder? Der Kerl ist ein absoluter Psycho. Also ich meine jetzt Edward und nicht Harry."

„Dachte ich mir, Nick." Louis seufzt. „Ich muss jetzt irgendwie nach Hause kommen."

„Nimm den Bus. In deiner Nähe müsste eine Haltestelle sein. Wenn ich zu Hause bin, schreibe ich dir, ob Harry da ist."

Die beiden legen auf und Louis macht sich stocksauer auf den Weg zur Bushaltestelle.

Blöder Harry. Wie kann er nur vergessen Louis abzuholen?

Wenn er keine Zeit hat, hätte er Louis wenigstens schreiben können, oder?

Im Bus dann, eine halbe Stunde später, die Louis schon in diesem sitzt, bekommt er eine SMS von Nick: „Harry ist auf seinem Zimmer. Scheint schon länger wieder hier zu sein."

„Danke, Nick. Ich sitze jetzt im Bus", antwortet Louis dann, seufzt und starrt aus dem Fenster.

Er wird heute Abend mit Harry noch ein Hühnchen rupfen.

****

Der Bus braucht fast doppelt so lang und nach einer endlosen Busfahrt dann, hält er in der Nähe von Haus des Rudels.

Louis schwankt aus dem Bus, ihm ist etwas schwindelig.

Er stampft zum Haus und dreht den Schlüssel im Schloss.

Als er das Haus betritt, hört er Nialls und Nicks Stimmen, die miteinander reden.

„Sie hat es falsch angegangen. Kannst mir erzählen was du willst, aber an ihrer Stelle hätte ich..."

Die Stimmen verstummen, als die beiden am Tisch einen wütenden Omega die Treppe hoch stapfen sehen.

Louis hat seine Schlüssel in der geballten Faust und das Metall schneidet in die Haut seiner inneren Handfläche.

Doch das ist jetzt egal. Er beißt sich auf die Zunge, durchquert den oberen Flur, vorbei an Zayns, Liams und seinem eigenen Zimmer, bis er vor Harrys Zimmertür steht.

Er klopft nicht und rüttelt an der Klinke, bis sie schließlich aufspringt.

Harry liegt auf seinem Bett. Kissen unter seinem Kopf zusammen geknüllt.

Oberkörper frei und Blick auf den Display seines Laptops.

Jedenfalls bis er merkt, dass Louis in seinem Türrahmen steht.

„Bitte?", gähnt Harry.

„Bitte?!", zickt Louis ohne Gnade los. „Du hast mich sitzenlassen. Ich finde, dass ich eine verdammte Entschuldigung verdiene und eine zumindest halb logische Erklärung!"

Der Omega schlägt hinter sich die Zimmertür zu und verschränkt die Arme vor der Brust.

Harry setzt sich in seinem Bett auf und runzelt die Stirn. „Was?"

„Ich habe darauf gewartet, dass du mich abholst. Ich musste den Bus nehmen", erklärt Louis wutentbrannt weiter.

Harry sieht ihn weiterhin verwirrt an. „Ich habe... was?"

„Du hast was? Ja, das ist die Frage, Harry. Ich weiß nicht was du so wichtiges gemacht hast, aber wenn du versprichst mich abzuholen und dann nicht aufkreuzt, ist das einfach nur gemein und nicht verantwortungsbewusst!"

Harry streicht sich seine Haare aus dem Gesicht und hebt die Augenbrauen hoch. Er fasst sich etwas. „Ich habe dich heute nicht fahren können und ich hatte dafür einen guten Grund, den ich dir doch auch genannt habe, oder? Ich bin immer noch hinter Edward her."

„Du hast mich hingefahren und mir gesagt, dass du mich abholst!", bricht es aus Louis heraus. Die Tränen stehen wieder in seinen blauen Augen, kurz vor dem Fallen.

Harry schüttelt den Kopf. „Louis, ich war den ganzen Tag im Wald. Ich..."

„Aber du hast doch..." Louis braucht eine Weile.

Er tritt ein paar Schritte näher an Harry. Aus seine Händen fällt der Schlüssel.

„Du hast letzte Nacht durchgeschlafen", murmelt Louis apathisch vor sich hin.

Harrys Pupillen werden kleiner und er findet nicht einmal mehr die Kraft zu nicken.

„Du hast heute... Du warst..." Louis schüttelt einfach nur noch den Kopf.

„Harry, du rauchst nicht, oder?", flüstert Louis dann noch wimmernd.

Harry stürzt vom Bett und kommt Louis näher.

Er greift Louis harsch an den Schultern. „Du hast Edward gesehen?!"

„Harry, ich habe ihn zwei Mal gesehen. Ich habe letzte Nacht in der Küche mit ihm geredet und wurde heute von ihm zur Arbeit gefahren, glaube ich."

Harrys Blick verdüstert sich. Dann schiebt er Louis zur Seite und rennt aus dem Zimmer.

„Leute, jeder bleibt wo er ist", hört Louis den Alpha rufen. „Edward ist näher als ich dachte."

hattet ihr es vermutet? jamie xx

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