Kapitel 6

Das Wochenende war endlich da und ich musste nicht jedes mal am Abend Nishinoya eine Abfuhr geben. Denn dieser wollte eigentlich so viel mehr machen, doch musste ich ihn immer wieder stoppen, da ich bald meine Abschlussprüfung hatte und dementsprechend möglichst aktiv im Unterricht sein sollte. Wir liefen gerade aus der Trainingshalle hinaus, als er mich verlangend küsste. "Noya", brachte ich dannach nur heraus. „Was hälst du eigentlich von der Idee zusammenzuziehen?" Sein zuerst enttäuschter Blick wandelte sich plötzlich in Neugier um. „Dann musst du nicht immer meine Kleidung tragen und ständig hin und her laufen", lachte er. Grinsend sah ich ihn an. „Und wir würden sogar Geld sparen, dass wir dann für andere Sachen ausgeben könnten." Seine Augen funkelten auf. „Lass uns zu dir gehen, um deine Sachen zu holen. Ich nehme an du hast nämlich keinen Garten, oder?" „Nein das hab ich wohl nicht.. warum ist das denn so wichtig?", hinterfragte ich seine Aussage, während wir durch die Dunkelheit wanderten. „Naja.. wenn Vollmond ist Dreh ich manchmal etwas am Rad und springe aus den Fenstern. Wenn ich schlau war ist der Weg zum Garten Barrierefrei. Jetzt stell dir mal vor ich würde im dritten Stock leben und aus dem Fenster springen..", lachte er etwas verlegen. Ich nickte anerkennend und dachte darüber nach was für den Moment am wichtigsten wäre. Schulsachen, etwas Kleidung und vielleicht ein Teil meiner Sachen im Bad. „Yu, wieviel zahlst du eigentlich momentan für deine Wohnung?" „Monatlich um die 54.000 Yen*" „Wenn jeder die Hälfte zahlt, können wir vielleicht irgendwann Dinge verbessern oder neukaufen", gab ich nachdenklich von mir. „Magst du meine Einrichtung etwa nicht!?", rief er aus und lachte laut los, als er mein schockiertes Gesicht sah. „Idiot", nuschelte ich leise, wofür mir sanft in die Seite gekniffen wurde. "Trotz der Tatsache das du so groß bist, bist du so unfassbar niedlich", kam es plötzlich von der Seite, als ich meinen Schlüssel in das Schloss stecken wollte. Errötet sah ich ihn an. Die Wangen sanft gerötet, aber dennoch ein breites Grinsen im Gesicht sah er zu mir.

Langsam drehte ich den Schlüssel im Schloss. Wir liefen nach oben und traten in die bescheidene Bude. Sie war ziemlich heruntergkommen und hatte gerade noch die Standards die ich als Schüler brauchte. Ich nahm meine größte Sport- und Reisetasche, welche ich auch immer bei den Trainingscamps dabei hatte, um schließlich einen Batzen an Kleidung von meinem Schrank hinein zu tun. Schnell hatte ich auch Schulbücher und die wichtigsten Sachen aus dem Bad hinein gestopft. Meine Tasche war noch zu einem Viertel leer, weswegen ich in das Wohnzimmer ging. Dort fand ich einen faszinierten Noya vor, welcher meine neuste Errungenschaft anstarrte: Eine der neusten Spielkonsolen, eine PlayStation 4. Seine Augen leuchteten voller Freude. "Lass uns die Konsole mitnehemen, Asahi!" Grinsend stöpselte ich alles aus und stopfte sie in die Tasche hinein. Jetzte brauchte ich nur noch meinen Laptop, dann könnten wir auch wieder gehen.

Zufrieden, aber dennoch etwas bedrückt verließ ich mit ihm die Wohnung. "Warum so niedergeschlagen?", fragte er mit sanfter Stimme. Ein angenehmer Schauer durchfuhr mich. "Ach es ist nur.. ich hab fast ein Jahr dort gewohnt.. man gewöhnt sich irgendwann an die Ausstrahlung der Wohnung", gab ich zu und ergriff seine Hand. "Lass uns schnell nachhause, ich sterbe vor Hunger", meinte er plötzlich, um kurz darauf mit einem heiden Tempo weiterzulaufen.

Wir waren endlich in der Wohnung angekommen, wo ich mich auf einem Esszimmerstuhl nieder ließ. Erschöpft atmete ich aus. "Kondition wie ein Wolf", murmelte ich nur und schloss meine Augen entspannt. "Du musst deine Sachen noch verräumen", forderte er mit einem todernsten Gesicht. "Gib mir kurz zwei Minuten", schnaufte ich. Mein Gehör nahm wahr wie er in die Küche ging, um dort Wasser aufzusetzen. Mit einem Ruck stand ich auf, um letztlich in sein -nein unser- Schlafzimmer zu laufen. Dort räumte ich meine Sachen erstmal auf das Bett. Meine Kleidung sortierend stand ich davor, während der sich anbahnende Kabelsalat mich fies angrinste. Unsicher wo ich meine Kleidung hinräumen soll, öffnete ich die erste Schranktür. Hinter dieser verbargen sich Nishinoyas Sportklamotten in den unteren Fächern, während die oberen -wo er vermutlich nicht gut rankam- leer waren. Also tat ich es ihm gleich und räumte die Kleidung, welche ich während dem Sport tragen konnte hinein. Hinter der nächsten Tür, fand ich seine Schuluniformen, ebenfalls weit unten, weswegen ich meine hineinräumte. Jetzt verblieben noch Socken, meine Unterwäsche und zwei Paar Schuhe. Also öffnete ich die erste von Vier Schubladen, wo ich seine Boxershorts ordentlich nach Farbe sotiert fand. Leise lachte ich auf und öffnete die daneben. Dort war genug Platz für meine gesamte Unterwäsche inklusive Socken, weshalb ich dies auch so verräumte. Ich war mir nicht sicher, ob er seine Schuhe ebenfalls in dem Schrank lagerte weshalb ich die dritte Tür öffnete. Nur Kleidung und.. Kerzen. Also öffnete ich die letzte Schranktür. Was ich dort fand brachte mich zum Schmunzeln. Der Schrank war so gut wie komplett leer, bis auf einem Haufen mit Kondomen in unterschiedlichen Farben. "Das Essen ist fertig, Asahi!", rief er durch die Wohnung, weshalb ich den Schrank wieder schloss und die Konsole mit mir in das Wohnzimmer nahm. Diese stellte ich dann unter den hängenden Fernseher, um mich zu ihm zu setzen. Meine Bücher hatte ich neben dem Bett in einer Ecke gestapelt, während meine Schuhe unter das Bett geschoben waren.

Scheinbar konnte mein Freund zumindest Grundgerichte kochen, denn ich hatte eine große Portion Spaghetti Bolognese vor mir. Der gute Geruch zog mir in die Nase, während ich begann Soße mit Nudeln zu vermischen. "Sag mal.. kannst du als Werwolf eigentlich auch rohes Fleisch essen?" Irritiert sah er mich an. "Das ist eine dumme Frage, aber ja. Hin und wieder kommt es vor, dass ich an Vollmond aus Versehen ein Reh oder einen Feldhasen reiße, allerdings verspeise ich sie nicht immer.. Du fragst dich sicherlich ob ich schon mal einen Menschen getötet habe. Einmal ist es fast passiert, aber meine Eltern konnten mich davon abhalten.. Das ganze ist sicherlich Acht Jahre her, also mach dir keine Gedanken", gab er zu, während er sein Essen verschlang. Ich war nach nicht mal der Hälfte satt. "Isst du das noch?" Grinsend schob ich ihm meinen Teller zu, über den er sich ebenfalls hermachte. "Wann wolltest du mir eigentlich von den gekauften Kondomen erzählen?" Sein Blick wies Schock und Überraschung auf. "Woher..?" "Ich hab sie vorhin zufällig gefunden", erklärte ich die Situation etwas kurz angebunden. "Wegen mir müssen wir keine Benutzen, allerdings war ich mir nicht ganz sicher wie du dazu stehst, deshalb hab ich welche gekauft", gab er zu und stocherte nervös in seinem Essen herum. Mit diesen Worten machte er mich irgendwie nervös. Es klang so, als ob er gleich jetzt und hier mit mir schlaffen wollte.

Er hatte mein Essen nicht komplett gegessen, aber wie saßen dennoch gemeinsam auf der Couch, wo wir sanfte Berührungen austauschten. Sah er das als Vorspiel? Man wieso musste er mich auch so verdammt nervös machen..? Seine Hände glitten unter mein Shirt, während ein heißes Kochen sich an einer Körperstelle breit machte. Ungewollt entkam mir ein leises Keuchen. Ich spürte seine Lippen an meiner Haut, die sich zu einem Grinsen verformten. Die vorherige Nervosität war wie verflogen. Mit neuem Mut ergriff ich seinen Hintern und hob ihn mal wieder an. Seine Beine schlangen sich um meine Hüften. Gekonnt fand ich den Weg in das Schlafzimmer, wo ich ihn sanft auf dem Bett hinabließ.


*sind ca. 450€, klingt also viel ist es aber eigentlich nicht

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