One Thing You Don't Know About Me

HuffleStar hat sich schon vor einiger Zeit einen neuen Oneshot in diesem Buch gewünscht, und jetzt habe ich es endlich geschafft, wieder einen zu schreiben!

Ich vertraue meinen Freunden alles an. Über meine kaputte, lieblose Familie, die emotionalen Zusammenbrüche, die meine Eltern mir bescheren, über den Grund für die feine, kaum sichtbare Narbe an meinem linken Unterarm. Doch es gibt eine Sache, die ich ihnen nie erzählt habe, eine Sache, nur eine einzige, die James Potter ebenso wenig weiß wie Peter Pettigrew... oder Remus Lupin. Remus John Lupin, der wundervollste Junge, den ich kenne. Mit seinen engelsähnlichen, hellbraunen Locken, die ihm sanft in die fesselnden, grünen Augen fallen, und den vollen, rosafarbenen Lippen, die aussehen, als wären sie weich wie Seide. Und es ist nicht nur sein Gesicht. Remus überragt mich beinahe um eineinhalb Köpfe, er ist schlank und auf seinem ganzen Körper sind Narben verstreut, manche zartrosa, klein und verblichen, andere ziehen sich mehrere Zentimeter lang quer über seine Haut. Und que(e)r ist ein gutes Stichwort. Denn ich bin schwul.

Nicht, dass man mir das auf den ersten Blick anmerken würde. Ich sehe teuflisch gut aus, das weiß ich und ich scheue mich nicht, daraus einen Vorteil zu ziehen. Ich flirte mich durchs Leben, um zu bekommen, was ich will. Lediglich McGonagall springt darauf nicht an, aber früher oder später werde ich auch diese Nuss knacken. Wobei ich eigentlich nur eine Nuss knacken möchte - Remus... Moment, das kam falsch rüber. Was ich meine, ist, dass ich in Remus verliebt bin. Nicht, dass ich seine Nüsse... Wobei ich davon auch nicht abgeneigt wäre, ehrlich gesagt. Doch zurück zum Thema: Ich liebe Remus. Er und der Rest meiner Freunde haben keine Ahnung. Das ist das Problem. Punkt.

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Ich schaffe es gut, meine sexuellen Präferenzen für mich zu behalten. Ich verkneife mir Kommentare über das gute Aussehen von dem ein oder anderen Sänger oder Schauspieler, von denen Lily und Remus oft erzählen. Ich flirte ausschließlich mit Mädchen, halbherzig und gelangweilt zwar, aber ich tue es. Manchmal küsse ich sie sogar, ziehe sie in einen nahegelegen Besenschrank und verbringe einige Minuten mit ihr. Es ist nie etwas passiert, denn es fühlt sich nicht richtig an, allein die Küsse sind nur feucht, schmecken nach Lippenstift und sind in keiner Weise auch nur annährend befriedigend. Aber jedes Mädchen, das ich je geküsst habe, verbreitet Gerüchte darüber, wie gut ich im Bett sei. Es verwirrt mich, ich vermute, sie wollen einfach nur damit prahlen, dass sie mit dem bestaussehendsten Jungen der Schule geschlafen hätten, doch ich bin froh, dass sie es tun. So wird keiner je auf die Idee kommen, dass ich absolut kein Interesse an ihnen habe.

Doch manchmal verplappere ich mich auch. Dann nenne ich Fabian Prewett heiß, starre zu lange auf James' freien Oberkörper (ich fühle mich nicht zu ihm hingezogen, aber, hey, er sieht gut aus!), oder ich komme Remus viel zu nahe. Der Höhepunkt aber war, als unser ortsansässiger Werwolf einmal vergessen hatte, die Badtur abzuschließen, als er unter die Dusche hüpfte. Und ich Pechvogel betrete natürlich nichtsahnend den Raum. Remus ist perfekt, von Kopf bis Fuß... Wobei ich mich weder auf sein Gesicht, noch auf seine Füße konzentrieren konnte. Er ist nicht durchtrainiert, aber er hat ein paar Muskeln, vermutlich von seiner allmonatlichen Verwandlung. Über andere Dinge, die viel zu lange angestarrt habe, möchte ich jetzt nicht reden, aber eines sei gesagt: Er ist wirklich perfekt. Ich wurde rot wie eine Tomate, knallte sofort die Tür zu, schmiss mich auf mein Bett und zog die Vorhänge zu. Was ich dann getan habe, tut jetzt nichts zur Sache. Als Remus wenig später wieder aus der Dusche kam, hat er mich angegrinst und mir zugezwinkert. Bis heute werde ich nicht schlau daraus.

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Das ewige Versteckspielen langweilt mich. Und nicht nur das, es zäunt mich auch ein, wie ein Schaf, ein schwarzes Schaf, das sich in Kreide gewälzt hat, um in der Herde nicht aufzufallen. Ich fühle mich eingesperrt, kann nicht sagen, was ich wirklich denke, meine Gefühle nicht zulassen, die mich jedes Mal, wenn ich Remus sehe, beinahe überrollen die eine Dampfwalze den Teer auf den Straßen. Es ist die Hölle, und langsam aber sicher drohe ich zu sterben in dieser Festung, aus der es nur einen Weg nach draußen gibt. Und deshalb muss ich es ihnen sagen, Peter, James und Remus. Mich vor sie hinstellen und "Ich bin schwul!" brüllen. Oder so ähnlich. Wobei ich vielleicht erst einmal mit einem von den dreien anfangen sollte. Peter ist größte Tratschtante, die ich kenne, damit kommt er nicht in Frage. James... Nun ja, James ist toll und alles, aber ich finde, Remus sollte es zuerst erfahren. Nach all den Nächten, in denen er mich wachgehalten hat, ohne es selbst zu wissen, hat er ein Recht darauf.

Gerade ist eine dieser Nächte. Ich richte mich auf, springe auf die Füße und trotte leise zu Remus' Bett hinüber.

"Remus?", flüstere ich fragend.

"Sirius? Bist du das?"

Der Kopf des Werwolfs lugt vorsichtig aus den Vorhängen heraus und beäugt mich interessiert. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich tatsächlich nur meine Boxershorts trage. Ich werde ein wenig rosa um die Nase und krieche dann in Remus' Bett, das er mit einer Geste freundlich anbietet. Kaum hat er die Vorhänge wieder geschlossen, beginne ich mit meinem Geständnis.

"Remus... Es gibt da eine Sache über mich, die du nicht weißt."

Vielleicht mache ich hierzu einen zweiten Teil. Dieser Oneshot ist irgendwie ziemlich persönlich geworden, wenn ich ehrlich bin, daher auch die Ich-Perspektive. Also, ich habe keine kaputte oder lieblose Familie oder so, aber ein paar andere Details. You know? Iiiiiich laber wieder zu viel. Aber ja, ich glaube, Teil 2 wäre witzig.

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