9.Dezember 2022 (Special 3)
Rolf schlenderte durch den großen Wald, der ihr Grundstück umgab. Er war unglaublich froh, dass sein Vater ihm das Grundstück und die Tierwesen überlasen hatte, die darauf lebten. Sie waren schon immer seine große Leidenschaft gewesen und es war ihm eine Ehre, das Erbe seines Großvaters und Vaters fortführen zu können.
Nun war er auf der Suche nach seiner Frau und seinen Söhnen, die sich vermutlich irgendwo im Wald herumtrieben.
„Luna!", rief er deshalb.
„Hier!", erhielt er seine Antwort.
Die Stimme seiner Frau war leise, aber er war sich schnell sicher, aus welcher Richtung sie kam.
Dougal neben ihm machte bereits schnellere Schritte. Der Demiguise war mittlerweile wirklich uralt. Er hatte bereits Rolfs Großvater Newt begleitet und Rolf war mit ihm aufgewachsen. Die beiden waren mit der Zeit enge Freunde geworden und er war froh, das seine Söhne ebenfalls mit Dougal aufwuchsen.
Tatsächlich hatte er seine Familie schnell gefunden. Sie saßen zusammen mit einigen der Tierwesen auf einer Lichtung, auf der es einen großen See gab, der ebenfalls einigen Wesen als zu Hause diente.
Da es Sommer war, fand er Luna auf einem Handtuch vor, während Lorcan und Lysander bis zum Bauch im See standen.
„Hey Dad.", Lysander hob die Hand und sein Bruder nutzte den Moment der Unachtsamkeit, um sich auf ihn zu stürzen und sein Haupt unter Wasser zu drücken.
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht setzte sich Rolf zu seiner Frau und legte einen Arm um sie. Luna legte ihren Kopf auf seine Schulter. Ihre lagen, blonden Haare wehten sanft um ihren Kopf herum und kitzelten den Hals ihres Mannes.
„Wie lange seit ihr schon hier?", wollte Rolf wissen.
„Schon fast den ganzen Tag. Schön, dass du wieder zu Hause bist.", Lunas Lächeln war genauso verträumt wie immer, als sie sich ihrem Mann zuwandte und ihn küsste.
In der letzten Woche war Rolf unterwegs gewesen, um einige der Tierwesen wieder in die Freiheit zu entlassen und sich mit anderen Magiezoologen auszutauschen. Normalerweise begleitete ihn Luna auf diesen Reisen, denn sie hatten mittlerweile Leute, die ihnen halfen, sich um die Tierwesen zu kümmern, denn mit den Jahren waren es so viel geworden, dass die beiden allein viel zu viel zu tun hatten. Dieses Mal war Luna allerdings zu Hause geblieben, da die beiden Jungen Ferien hatten und so ausnahmsweise mal zu Hause waren. Genau wie Rolf damals, hatten auch die beiden kleinere der Tierwesen mit in die Schule genommen.
„Lorcan, hör auf, deinen Bruder zu ertränken.", mahnte Luna plötzlich.
Rolf zuckte bei der Tonlage seiner Frau etwas zusammen, richtete seinen Blick dann aber auf den See.
Noch immer hielt Lorcyn Lysanders Kopf unter Wasser, ließ ihn nach der Mahnung seiner Mutter aber endlich los.
„Du mieser Dreckskerl.", schnaufend schoss Lysanders Kopf wieder in die Luft, dabei spritzten die Wassertropfen von seinen Haaren in alle Richtungen.
Sein Gesicht war ganz rot vor Wut und er schnappte immer wieder nach Luft, die ihm unter Wasser offensichtlich gefehlt hatte. Als er scih dann auf seinen Bruder stürzen wollte, machte dieser einen Satz nach hinten, Lysander allerdings folgte ihm, so schnell er konnte und schon bald jagten sie sich durch das Seeufer, auch wenn Lysander eher auf Rache an seinem Bruder aus war, als alles andere.
„Die bekommen das schon unter sich geregelt, sie sind alt genug.", seufzte Rolf und streckte das Gesicht in die Sonne.
Er hatte sie vermisst, denn auf seiner Reise war er nicht gerade an den wärmsten Orten der Erde gewesen.
„Wir sollten uns einschalten, wenn sie sich wieder gegenseitig ertränken wollen.", stimmte auch Luna zu.
Die Sonnenbrille die sie trug, war wie immer viel zu groß für ihr Gesicht und Rolf konnte nicht richtig deuten, was das Gestell dieses Mal darstellen sollte, aber es würde auch nicht zu seiner Frau passen, eine normale Sonnenbrille zu tragen. Dies wra einer der Gründe, weswegen sich Rolf überhaupt erst in Luna verliebt hatte.
Weil sie eben nicht war wie die meisten anderen Frauen. Um ehrlicher sein, hatte er noch nie jemanden getroffen, der Luna auch nur im Ansatz ähnelte. Luna war einfach besonders, sie war eben so wie sie war und legte keinen Wert darauf, was andere deswegen über sie dachten.
Immer wieder konnte Rolf Charakterzüge seiner Frau in seinen Söhnen beobachten, die beiden waren opportun genauso verträumt wie ihre Mutter und gehörten in der Schule eher zu den Außenseitern, was sie laut eigener Aussage nicht wirklich störte. Solange seine Familie glücklich war, war es auch Rolf.
Seine Familie war eben etwas anders, als die meisten anderen Familien, das war ein Fakt, der nicht von der Hand zu weisen war. Auch er war in seiner Schulzeit eher ein Außenseiter gewesen, wie sein Vater und dessen Vater. Er hatte seine Zeit schon immer lieber mit Tierwesen verbracht als mit Menschen, denn er hatte bei ihnen das Gefühl, verstanden zu werden. Erst bei Luna hatte er dieses Gefühl erstmals bei Menschen gespürt.
Und eben weil sie alle etwas anders waren als der Durchschnitt, schätzte Rolf ihre Freunde viel mehr. Denn ihnen war es egal, dass sie anders waren, sie mochten sie für die Person, die sie waren.
In diesem Moment war er einfach nur glücklich, wieder zu Hause zu sein, bei den Menschen, die ihm auf der Welt am meisten bedeuteten, die er von ganzem Herzen liebte und für die er jederzeit den Todesfluch einstecken würde.
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