22.Dezember 2022
Remus presste die Lippen fest aufeinander, als er versuchte die Tränen zu unterdrücken. Er konnte nichts dagegen tun, dass seine Lippe heftig zitterte.
„Remus.", James legte die Arme um ihn und zog ihn an sich, um ihn zu trösten.
Er wusste nicht, was er sonst tun sollte, um seinen Freund zu beruhigen. Er selbst wusste nicht einmal, was überhaupt los war, Remus war vor ein paar Minuten völlig aufgelöst in den Schlafsaal gestürmt und war auf seinem Bett förmlich zusammengebrochen.
Peter war sofort losgelaufen, um Sirius zu suchen, aber auch er war bereits seit einer ganzen Weile verschwunden und schien einfach nicht wieder aufzutauchen. Deswegen hatte James die Vermutung, das Peter Sirius entweder nicht gefunden hatte, oder sich Sirius und Remus gestritten hatten. Wenn er so überlegte, war das zweite wahrscheinlicher, denn Remus brachte so schnell nichts zum weinen. Egal wie gemein manche Schüler zu ihm waren, Remus steckte es immer ganz gut weg, meistens versteifte sich nur sein Kiefer etwas, aber weinen tat er eigentlich nie. Es Muster also etwas ziemlich schlimmes passiert sein.
„Remus, was ist passiert?", fragte James noch einmal nach.
Er redete jetzt schon seit einigen Minuten auf Remus ein, aber dieser wollte einfach nicht mit der Sprache herausrücken.
Er schluchzte laut auf, drückte sich noch etwas mehr in James' Umarmung, während sein Körper unter den Schluchzern unkontrolliert erzitterte.
„Remus, ich kann dir nicht helfen, wenn ich nicht weiß, was los ist.", flüsterte James.
Er saß Omi Schneidersitz auf dem Bett und verpasste gerade ein Date mit Lily.
„Ich kann es dir nicht sagen. Noch nicht.", wimmerte der Werwolf leise.
„Schon gut, du wirst deine Gründe haben.", beschwichtigte James ihn leise.
Er kannte es ganz genau, wenn man innerlich so aufgewühlt war, dass man nicht in der Lage war, darüber zu sprechen. Das brauchte einfach ein bisschen Zeit und wenn Remus bereit war, dann würde er ihm erzählen, was mit ihm los war.
„Danke James. Ich weiß gerade einfach nicht, was ich machen soll. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es vielleicht sogar meine Schuld war.", Remus seufzte, dann stützte er das Gesicht in die Hände, sodass seine Haare in seine Stirn fielen.
„Lass dir doch einfach ein bisschen Zeit Remus. Sirius kann nicht weglaufen, wir sind mitten im Schuljahr und spätestens zum Schlafen wird er wieder hier sein. Beruhige dich erst einmal und denk über das nach, was passiert ist, okay? Und dann, wenn du dich wieder beruhigt hast und dich dazu in der Lage fühlst, solltest du mit ihm reden. Ich hab ja keine Ahnung, was bei euch beiden passier ist, aber wenn es dich so sehr zum Weinen bringt, dann kann es nichts gutes sein.", James strich Remus weiter über den Rücken, während er in das Feuer des Ofens starrte, welcher den Schlafsaal im Winter heizte und sich Fregatte, wo bloß Peter mit Sirius geblieben war.
„Sirius, du kannst nicht die ganze Zeit vor mir weglaufen! Ich finde dich immer wieder!", wütend verschnellerte er seine Schritte noch, um mit Sirius mitzuhalten, der durch seine deutlich längeren Beine auch deutlich schneller war.
„Peter, lass mich in Ruhe!", fauchte Sirius zurück.
Alle wichen vor ihm zurück, die Art und Weise, wie er sich durch die Flure bewegte, war einfach nur einschüchternd und es schien, als würde eine dunkle Aura ihn umgeben.
„Sag mal, kannst du mal aufhören, so angepisst zu sein? Ich habe dir nichts getan! Ich will dir nur helfen, aber wenn du so ekelhaft bist, dann sieh zu, wie du mit deinen Problemen klarkommst!", fauchte Peter zurück und blieb mitten im Gang stehen.
Das hatte gesessen. Sirius drehte sich mit einem Ruck um, stapfte missmutig auf ihn zu, dann packte er ihn am Arm und zerrte ihn weg von allen anderen. So wütend wie er war, borten sich seine Finger tief in Peters Haut.
„Sirius verdammt! Was ist los?", auch Peter wurde langsam super, es passte zu Sirius, dass er so ausflippte, aber nicht, dass er deswegen einen seiner besten Freunde schlecht behandelte.
„Ich hab mich mit Remus gestreiften.", gab Sirius schließlich zu.
„Ach was.", schnaubte Peter.
Er und JAmes hatten sich das schon fast gedacht, aber trotzdem war es gut, es jetzt aus Sirius' Mund zu hören.
„Und was ist passiert, dass du hier alle in Angst und Schrecken versetzt? Muss ja irgendetwas schlimmeres gewesen sein."
„Er hat jemand anderen geküsst."
„Was?!", Peter verschluckte sich an seiner eigenen Schlucke, so erstaunt war er.
„Ich habs gesehen. Es war ein Mädchen. Er hatte sie im Arm.", Sirius' Stimme war um einiges leiser geworden, er hatte den Kopf gesenkt und Peter konnte sehen, wie ihm langsam Tränen über die Wangen liefen.
„Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das wahr ist.", gab Peter zurück.
„Aber ich habe es doch gesehen.", hauchte Sirius.
Der Schmerz in seiner Stimme war nicht zu überhören.
„Albert Remus steht doch gar nicht auf Mädchen."
„Doch, das ist ja das Problem. Remus ist bisexuell. Er steht sowohl auf Männer als auch auf Frauen. Deswegen ist es ja noch schlimmer.",
„Sirius, das glaubst du doch selber nicht, oder?"
„Nein?", es hörte sich eher nach einer Frage an, als Sirius sich die Tränen aus den Augen wischte und Peter nun das erste Mal ins Gesicht blickte.
„Sirius, es ist Remus. Er liebte dich mehr als alles andere auf der Welt, das weißt du genauso gut wie ich. Was hast du getan?"
„Ich habe gesagt, er ist ein Monster und dass ich ihn nie wiedersehen möchte. Ich bin so wütend geworden und habe ihn in eine Ecke gedrängt, ich habe noch nie so viel Angst in seinem Blick gesehen.", die Stimme des dunkelhaarigen brach und sein Körper begann zu zittern.
„Oh Sirius, was hast du da nur angerichtet.", flüsterte Peter geschockt.
Sirius konnte nicht anders, als zu nicken. Etwas anderes fiel ihm in diesem Moment nicht ein, aber er wusste, dass er richtig reingeschossene hatte.
„Du musst dich bei ihm entschuldigen.", sagte Pater schnell.
„Er wird doch bestimmt nicht mit mir reden.", wimmerte Sirius.
„Glaub mir, das wird er. Ihm geht es genauso schlecht wie dir, wenn nicht sogar noch schlechter. Wir gehen jetzt nach oben und dann redet ihr, einverstanden?"
„Okay.", Sirius nickte, dann machte er sich mit Peter auf den weg in den Gemeinschaftsraum.
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