18. Dezember 2022 (Special 6)
Dieses Kapitel wurde von Allison-Malfoy geschrieben. Ich danke dir auch hier noch mal ganz herzlich für dieses wundervolle Kapitel und die Zeit, die du investiert hast😘
Ein Hauch von Zimt liegt in der Luft und alles ist wunderbar weihnachtlich geschmückt. Auf dem Weg in die Große Halle höre ich schon von weitem das alltägliche Stimmengewirr meiner Mitschüler. Der Chor singt Weihnachtslieder und ich fühle den wunderbaren Weihnachtszauber im ganzen Schloss. In der Großen Halle suche ich Ginny, sie war schon früher zum Frühstück aufgebrochen. Ich hatte noch aus dem Fenster geschaut und mich daran erfreut, dass es über Nacht geschneit hatte. Das Schlossgelände ist in ein herrliches weiß getaucht und sieht jedes Jahr aufs Neue einfach magisch aus. Ginny sitzt mit Harry und Ron zusammen und nippt an einer Tasse Kaffee. Ich setze mich neben Harry auf die Holzbank.
"Guten Morgen." begrüße ich meine Freunde. Alle drei schauen noch ziemlich verschlafen. Ginny blickt von ihrer Kaffeetasse auf.
"Morgen" nuschelte sie mir entgegen.
Harry schmunzelt "Sie hat Blaise Zabini beim Wichteln gezogen."
Ginny gibt ein entnervtes Stauben von sich. Ron verschluckt sich fast an seinem Kürbissaft " Sie hat was?"
"Ich habe Blaise Zabini im Wichteln gezogen." sagt Ginny mit angewiderter Stimme.
Ich lache " Mein Beileid"
"Warte du erst mal ab, wen du hast."
Stimmt, vielleicht sollte ich wirklich erstmal abwarten, wen ich gezogen habe. Ich nehme meinen Wichtelbrief in die Hand, der vor mir auf meinem Teller liegt und atme einmal tief durch. Die Briefe sind so verzaubert, dass nur der Empfänger sie öffnen kann. So das keiner herausfinden kann wen man gezogen hat. Feierlich öffne ich meinen Wichtelbrief. Harry, Ron und Ginny schauen mich gespannt an.
" Und wen hast du?" Fragt Ron ganz aufgeregt. Ich ziehe den Zettel aus dem Briefumschlag und falte ihn auseinander. Ich bin auf einmal ganz aufgeregt. Obwohl ich nur einen Wichtelbrief öffne, schlägt mir mein Herz plötzlich bis zum Hals und auch mein Bauch fängt verräterisch an zu kribbeln. Was auch immer das gerade ist, ich versuche es in den Hintergrund zu schieben. Mit grüner Tinte wurde Fred Weasley auf das Papier geschrieben. Ich blicke auf.
" Ich habe Fred gezogen", aber was soll ich ihm schenken, außer dass er der Bruder meiner besten Freunde ist, hatte ich sonst nicht viel mit ihm zu tun.
" Du glückliche, von uns vieren hast du am meisten Glück gehabt."
" Wenn habt ihr denn gezogen," frage ich. Die aufkommende Nervosität ist mit einem mal wieder verflogen. Harry rückt seine Brille zurecht
" Ginny weißt du ja schon, Ron hat Dean Thomas und Ich habe Cho Chang."
" Aber Cho ist doch eine nette," erwidere ich. Ginny antwortet in einem angesäuerten Ton " Wenn du mich fragst, ist sie eine ziemlich eingebildete Ziege." Es ist immer niedlich mit anzusehen, wenn sie eifersüchtig ist. Jeder außer Harry weiß, dass Sie schon lange Interesse an ihm hat, Sie sich aber bisher noch nicht getraut hat es ihm zu sagen, geschweige denn es sich überhaupt erst mal selbst einzugestehen. Ron und ich wechseln einen Wissenden Blick. Um aber nicht weiter darauf einzugehen wechsele ich das Thema.
" Sagt mal, was soll ich Fred eigentlich schenken?"
Ron zuckt die Schultern " Ehrlich, keine Ahnung, vielleicht irgendwelche Scherzartikel."
Damit er Jüngere ärgert, kommt nicht in Frage. Ich schüttele den Kopf und wende mich zu Ginny " Hast du einen besseren Vorschlag?"
Sie trinkt noch einen Schluck von ihrem endzwischen schon kalten Kaffee, so wie sie das Gesicht verzieht. " Ehm, Ich würde vorschlagen wir gehen heute einfach ins Dorf, in Hogsmeade ist heute ein Weihnachtsmarkt. Ich denke da werden wir bestimmt etwas finden."
" Die Idee gefällt mir," nicht nur weil ich so gleich etwas für Fred kaufen kann, sondern auch weil wir so das schöne Wetter draußen genießen können.
Nach dem Frühstück ziehen Ginny und ich uns für einen Weihnachtlichen Einkaufsbummel um und laufen über die Ländereien hinunter ins Dorf. Leichte Schneeflocken fallen vom Himmel, alles glitzert in einem wunderbaren Weis und es riecht herrlich nach Weihnachten. Von weitem können wir schon die Lichter im Dorf sehen. In meinem Körper macht sich ein wohliges Gefühl breit. " Ist es nicht wunderbar?" flüstert Ginny und hinterlässt eine Atemwolke in der Luft. Ja, das ist es! Ich lausche dem herrlichen knarzen des Schnees, das bei jedem meiner Schritte entsteht.
Im Dorf ist einiges los. Viele Hexen und Zauberer sind hier und tätigen ihre Weihnachtseinkäufe. Die Fenster der Geschäfte sind mit einer leichten Eisschicht bedeckt, so dass man nur erahnen kann was sich dahinter verbirgt. Auf der Hauptstraße stehen viele kleine Buden, die verschiedene Waren anbieten. Es riecht nach frisch gebackenen Plätzchen und gebrannten Mandeln. Ein riesiger Weihnachtsbaum, der in allen möglichen Farben geschmückt wurde, steht in der Mitte des Weihnachtsmarktes. Ich schaue mich zu allen Seiten um, überall kann man etwas entdecken.
" Ich muss ganz dringend zu Besenknechts Sonntagsstaat!" weht die aufgebrachte Stimme von Pansy Parkinson zu uns rüber. Ginny und ich prusten los! Kein Wunder, dass Pansy ganz dringend Klamotten braucht, sie besitzt ja noch nicht genug.
"Komm Hermine wir gehen als erstes zu Schreiberlings, ich brauche neue Federkiele!", beschließt Ginny und ich folge ihr zum Schreibwarengeschäft. Im Laden ist es sehr voll, nur mit Mühe schaffen wir es uns an all den Menschen vorbei zu schieben.
Auch als wir an der Kasse stehen müssen wir lange anstehen, weil die Warteschlange durch den halben Laden geht. " Sag mal wie findest du die Idee von Dumbledore?"
Ich zucke mit den Schultern" Die Idee dahinter ist nicht schlecht."
Ginny nickt zustimmen. Aber ich kann ihr ansehen, dass sie es gleichzeitig einfach nur bescheuert findet. Was ich verstehen kann. Hätte ich Draco Malfoy gezogen, würde ich genauso über das Wichteln denken. " Hast du eigentlich schon eine Idee, was du Blaise schenken wirst?"
Sie überlegt " Nee keine Ahnung, ehrlich gesagt habe ich mit dem noch nie darüber gesprochen was er mag und was nicht."
Ich habe eine Idee " Wie wäre es einfach mit Süßigkeiten aus dem Honigtopf?" aber mir fällt noch etwas Besseres ein " Oder warum fragst du nicht einfach Malfoy, der weiß bestimmt etwas."
Sie lacht " Ja genau! Hey Malfoy, ich wollte dich fragen, was ich Zabini schenken kann, ich habe ihn im Wichteln und weil du ja sein bester Freund bist dachte ich, ich frage dich einfach mal.", sagt sie mit ironischer Stimme.
" Warum den nicht?"
" Wenn du es unbedingt willst, frag du ihn doch," sagt Ginny.
" Ich? Du hast doch Zabini gezogen."
Wir kommen grade aus dem Laden, da trifft mich ein Schneeball an der Schulter. Ich schaue mich suchend um und entdecke hinter einer Bude, an der Weihnachtsgebäck verkauft wird Rons Gesicht um die Ecke lugen. Na warte, der kann sich auf etwas gefasst machen. Ich bücke mich und greife nach einer Handvoll Schnee. Daraus forme ich eine Kugel, hole aus und pfeffere den Schneeball direkt in Rons Gicht.
" Treffer!" Ruft jemand. Es ist George der mit seinem Zwillingsbruder Fred im Schlepptau auf uns zukommt. So cool und lässig wie sie beide daherkommen. Beide haben ein verschmitztes Lachen im Gesicht und ich habe das Gefühl, sie führen was im Schilde. Ich habe mir die beiden noch nie so genau angeschaut, aber jetzt aus der Nähe betrachtet fällt mir auf des Fred ein bisschen größer ist als George
" Hermine pass auf!" Ruft Ginny mir zu, holt mich so wieder in die Realität und sorgt dafür, dass ich in letzter Sekunde Rons Angriff ausweichen kann und zum gegen Angriff ansetze. Auch Fred und George steigen mit ein, George trifft Ginny und so geht eine wilde Schneeballschlacht los. Es macht so viel Spaß, ich bekomme einen richtigen Lachflash. Dem nächsten Schneeball der auf mich zukommt kann ich vor lauter Lachen nicht mehr ausweichen. Er landet mitten in meinem Gesicht!
" Gewonnen," ruft Fred.
" Hey Georgie schau was ich gefunden habe. Eine Schneehexe."
Wie bitte? Das lasse ich mir nicht gefallen, ich gehe zu den beiden und sage ihnen, dass sie mich gernhaben können.
" Mensch Mine das war nicht so gemeint. Tut mir leid aber du sahst halt einfach aus wie eine süße kleine Schneehexe." Fred fährt sich verlegen durch die Haare. Noch nie hat mich jemand Mine genannt. Irgendwie gefällt mir das und mein Ärger ist gleich verpufft. Es sorgt nur dafür, dass mir wieder schlecht wird.
"Hey, wenn habt ihr eigentlich beim Wichteln?" Fragt Ron die beiden komplett aus dem Zusammenhang gerissen. Warum fragt der das jetzt? Er weiß doch, dass ich Fred habe, was soll ich denn jetzt sagen, wenn sie mich fragen, wenn ich habe. So etwas kann auch nur Ron nicht nachdenken. Wenigstens kann es seine kleine Schwester.
" Hermine und ich verabschieden uns dann mal. Wir haben noch einiges zu erledigen, bis später dann." Sie nimmt meine Hand und zieht mich hinter ihr her.
" Ich habe Hunger nach der Schneeballschlacht. Was sagst du, wir gehen jetzt erst mal was bei Madam Puddifoot's Café essen und nach einer Stärkung geht es weiter mit der Suche."
Ich nicke " Ich bin dabei. Gegen ein Stück Kuchen von Madam Puddifoot sage ich nicht nein."
Und so laufen wir durch ganz Hogsmead. Es ist ein ziemlich versteckt gelegenes Café. So kommen nur Leute, die wirklich kommen wollen. Das macht den Zauber im Café aus. Es ist nie viel los aber gerade soviel, dass es reicht. Im Sommer kann man auch auf der Terrasse sitzen und die Sonne genießen. Jetzt im Winter wird durch einen prasselnden Kamin im Inneren des Cafés für wärme gesorgt. Ginny und ich steuern geradewegs unseren Stammtisch an. Er steht in einer kleinen Nische, von ihr aus hat man einen guten Blick durch den Raum, selber hat man aber seine Ruhe. Es ist immer spannend zu beobachten, wer kommt und was die Leute für verschiedene Vorlieben haben. Der eine mag lieber Sahne und der andere hätte gerne ein Toste, aber bitte ohne Käse und am liebsten ohne alles. Der nächste möchte ein Butterbier, aber ohne Alkohol. Es ist immer super lustig, was für verrückte Extras die Menschen doch wollen.
Madame Puddifoot kommt zu uns " Na meine Lieben was darf es heute für euch sein?"
Die kleine Madame Puddifoot ist schon etwas älter, mit einem so liebevollen Lächeln. In ihrer Gegenwart fühle ich mich immer geborgen. Nicht ein schlechtes Wort kommt aus ihrem Mund, sie heißt jeden willkommen und sie könnte eine ältere Version von Luna sein. Ich schenke ihr ein strahlendes Lächeln
" Für mich das gleich wie immer, einen Matcha Latte mit Sahne und ein Stück Früchtekuchen." Neben ihrer lieben Ader hat sie auch eine fürs Backen. Egal welcher Kuchen, welches Rezept bei Madam Puddifoot gelingt es immer und ist auch noch unglaublich lecker. Sie notiert meine Bestellung auf ihrem kleinen rosafarbenen Notizblock. Obwohl meine Bestellung immer die gleiche ist und sie diese mittlerweile auswendig kennt, lässt sie es sich dennoch nicht nehmen, es sich jedes Mal aufs Neue aufzuschreiben.
" Und ich hätte gerne einen Kaffee mit heißer Schokolade und einen Teller mit Weihnachtsgebäck." Auch Ginnys Bestellung notierte sie sich auf ihrem Block.
" Gut, gut meine Lieben, euer Wunsch kommt sofort." Sie nickt, schenkt uns noch ein herzliches Lächeln und verschwindet in der Küche.
Wir quatschen über viele Dinge, unser Hauptthema ist aber Weihnachten.
" Bleibt ihr über Weihnachten im Schloss oder verbringt ihr Heiligabend zuhause?"
Ginny zuckt mit den Schultern, " Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Ich würde beides gerne, hier und zuhause Weihnachten verbringen, aber beides ist nun mal nicht möglich, Ich werde vermutlich das machen, was Ron, Fred und George machen werden."
Ich kann sie verstehen, an ihrer Stelle würde ich auch beides gerne wollen. Weihnachten bei den Weasleys ist etwas ganz Besonderes. Molly backt immer Übermengen an leckerem Weihnachtsgebäck und es sind immer viele Leute im Haus. Man fühlt sich richtig als Teil der Familie, obwohl man das eigentlich nicht ist. Im Schloss über Weihnachten zu bleiben ist aber auch gemütlich und wunderbar.
Ich stimme ihr zu " Ja, mach das so. Ich würde mich aber freuen, wenn du dieses Jahr bleibst. Ich werde nämlich im Schloss bleiben."
Sie nickt " Okay, ich bleibe. Unsere Zeit auf Hogwarts ist begrenzt und so auch die Weihnachten, die wir im Schloss verbringen können. Ich bleibe über Weihnachten!" Damit ist es beschlossene Sache, ich freue mich, dass sie bleibt. Ich hatte ehrlich schon etwas Angst am Ende alleine mit der Lehrerschaft zu feiern. Außerdem hat sie recht, Weihnachten auf Hogwarts sind begrenzt.
Nach einem Stärkendem Besuch bei Madam Puddifoot machen wir uns wieder auf, um unser Weihnachtsshopping fortzuführen. Unser nächster Halt ist der Buchladen „Écritures Bücher". Auch hier ist einiges los. Hoffentlich werde ich hier etwas Passendes finden, ich habe nämlich keine Ahnung, was ich sonst machen soll, wenn ich nichts finde. Normalerweise werde ich immer schnell fündig, was Bücher angeht, aber ich weiß eigentlich nichts über Fred, was mich irgendwie stört. Ich bin mir nicht mal sicher, wie alt die Zwillinge sind. Aber es hilft alles nichts, ich brauche heute noch ein Geschenk.
" Ginny, du kennst deinen Bruder besser als ich, über was würde er sich wirklich freuen?"
Sie braucht nicht lange, da hat sie schon etwas gefunden " Hier."
Sie hält mir ein Buch unter die Nase. Es ist ein Buch über die Mischverhältnisse verschiedener Substanzen. Würde er sich über so etwas freuen? Als hätte Ginny meine Gedanken gelesen " Ja Hermine, er wird sich freuen, Fred und George lieben es, Dinge in die Luft zu sprengen und zu experimentieren."
Auch wenn ich das Hobby der beiden nicht gutheiße, kaufe ich das Buch. Etwas Besseres werde ich sowieso nicht finden.
Mit dem Wichtelgeschenk für Fred und einem neuen Federkiel für Zabini, sowie einem zufriedenen Lächeln, machen wir uns auf den Weg zurück ins Schloss. Mittlerweile schneit es noch doller als am Morgen. Der Himmel ist in ein warmes Rot getaucht und die Sonne verschwindet langsam hinter dem Horizont.
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