Kapitel 50

Hier ruht Dobby, ein freier Elf

Ich setzte mich an das mickrige Grab. Mehr hatte Harry nicht tun können, das wusste ich. Und es traf mich wie eine pfeifende Axt, wenn mir einfiel, dass ich mich nicht für die Rettung bedankt hatte. Das ich es einfach hingenommen hatte.

Ich schluchzte und sofort presste ich meine Handfläche auf meinem Mund.

"Lass es raus", sagte plötzlich jemand, ich zuckte unwillkürlich zusammen. Wer, bei Merlins buntgestreifter Unterhose hatte mich belauscht? Wer hatte mir zugesehen? "Keine Sorge, ich bin gerade erst gekommen", sagte der Sprecher und ließ sich neben mich fallen. Dean!

"Du hast mich ziemlich erschrocken", maulte ich und gab ihm einen Klaps. Durfte man Späße an einem Grab machen​?
"War nicht meine Absicht", lachte Dean und ob abwehrend die Hände. "Wie geht's dieser anderen?" Schlagartig wurde er ernst. Auch aus meinem Gesicht war das entstandene Lächeln verschwunden

"Sie heißt Catherine", erklärte ich ihm. "Und ich hab' sie endlich überreden können, Fleurs Heiltrank zu nehmen. Es geht ihr deutlich besser. Weißt du wie es Harry, Hermine und Ron geht? Hab' die beiden gar nicht mehr gesehen..."

"Hermine geht es besser. Die drei sind auch mehr für sich. Was treiben die eigentlich?" Ich zuckte mit den Achseln. "Ich weiß nur, dass es lebensgefährlich ist und dass es ein Mittel ist Vol- Du-weißt-schon-wen zu besiegen."

Er nickte. Ich nickte ebenfalls und stand auf. "Ich glaub', ich geh dann mal wieder. Remus wollte heute kommen."

Er nickte wieder: "Ich komme gleich nach." Ich nickte ebenfalls wieder, klopfte mir den Dreck von der Hose und lief dann zügig zurück zu dem kleinen Haus.

•••

"Soll ich dir helfen?", fragte ich und griff nach den Tellern, die schon beteitstanden.
"Oh, merci beaucoup", bedankte sich Fleur, wobei sie die Wörter aus Erleichterung in die Länge zog und sich den imaginären Schweiß von der Stirn strich.

Ich lächelte und deckte den Tisch. Hier und da verbesserte mich Fleur. Dann lief ich mit einem neuen Heiltrank hoch zu Catherine.

"Hey Car!" Erschrocken zuckte ich zusammen. Ich hatte mich zu sehr auf die volle Tasse konzentriert. Mein Blick schwang von der Tasse nach oben zu Harry, Ron und Hermine, die am anderen Ende der Treppe standen. "Oh, Hey!", murmelte ich und fixierte mich wieder auf den Trank. Es polterte ein wenig und schon standen die drei neben mir.

"Ist Lupin schon da?", fragte Harry und Hermine lugte vorsichtig in die Tasse​. Ich schüttelte den Kopf. "Fleur braucht sicher noch Hilfe", meinte ich dann und erklomm vorsichtig die erste Stufe. Es schwappte etwas über.

Wütend, dass es so nicht klappte murmelte ich leise 'Wingardium Leviosa' und ließ die Tasse somit schweben. Als ich zurück sah, waren Harry und Ron verschwunden und Hermine hatte sich auf die Stufe gesetzt. Sie seufzte leise, aber ich konnte es dennoch hören.

Mit einer Handbewegung schickte ich die Tasse vor und setzte mich vorsichtig neben Hermine. "Alles okay, Mine?"

Sie nickte und schüttelte dann aber den Kopf. Ich sah sie fragend an und rückte etwas näher zu ihr. "Was ist los?", fragte ich vorsichtig und strich ihr mit einer Hand sanft über den Rücken.

"Ich verstehe es selbst nicht", murmelte sie und schniefte. Fing sie jetzt an mit weinen? Vorsichtig legte ich einen Arm um sie. "Das kenne ich."

•••

"Der ist ekelhaft, Car!", nörgelte Cat und rührte weiterhin lustlos in der Tasse rum. Ich hob beide Augenbraue und seufzte. "Du musst es aber trinken", sagte ich und zog einen weiteren Würfelzucker hervor.

Dankend nahm ihn Catherine entgegen und rührte ihn unter den Brei. "Das war aber der letzte", mahnte ich sie und kam mir vor wie Professor McGonagall.

Cat zog einen Schmollmund, trank die Brühe anschließend doch aus.

Ich zog sie dann aus ihrem Bett. Sie konnte heute wieder normal essen hatte Fleur gesagt. Sie zog sich schnell etwas an. Dann liefen wir schweigsam die Treppe runter.

•••

"Car!" Zwei Arme schlossen sich um mich. Remus. Ich lächelte und erwiderte die herzliche Umarmung. Ich hatte ihn vermisst. Als wir uns lösten reichte er mir ein Bild. "Es ist ein Junge!"

Ich lächelte und musterte den kleinen Racker. Er war die perfekte Mischung aus Remus und Tonks. "Süß. Wie heißt er?"

"Edward", sagte Remus stolz. Ich wünschte Draco würde später genauso stolz über unser Kind reden... Woran dachte ich nur?! Draco und ich hatten Schluss gemacht - er hatte bestimmt schon eine neue.

Und auch wenn ich eigentlich nicht vorgehabt hatte ihm hinterher zu Trauern bildeten sich Tränen in meinen Augen. Schnell reichte ich Remus das Bild und drehte mich zur Seite um meine Tränen zu verstecken. Warum musste ich auch immer in den ungünstigsten Momenten weinen?

•••

Der Sog des Apparierens zog mich und Catherine zu einem Ort, den ich nicht kannte.

"HARRY JAMES POTTER!", schrie ich sofort, als ich festen Boden unter den Füßen hatte. "WIE KANNST DU ES WAGEN EINFACH SO WEGZUGEHEN! DU SOLLTEST DICH SCHÄMEN NICHT EINMAL DEINER SCHWESTER ZU SAGEN WO DU BIST! DIR HÄTTE SONST WAS PASSIEREN KÖNNEN... UND WEISST DU, WER DAFÜR VERANTWORTLICH WÄRE?! ICH! ICH, DEINE DUMME GROßE SCHWESTER!"

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