~ 17 ~
Als ich aufwachte, schienen bereits viele Sonnenstrahlen durch das Fenster herein. Mein Blick wanderte sofort zur anderen Betthälfte, doch diese war leer. Robin musste das Gemach schon vor mir verlassen haben, und ich hatte es aufgrund meines tiefen Schlafes wieder einmal nicht mitbekommen.
Ich schlug meine Beine über die Bettkante. Meine Augen trafen dabei auf das Nachtkästen, wo Madame Sterr ihre Plätzchen zu sehen waren. Ebenso stand ein Glas mit Milch daneben.
Verwirrt darüber, aber deswegen nicht weniger entzückt, griff ich nach einem Plätzchen und ließ es mir auf der Zunge zergehen. Sie schmeckten etwas süßlicher als die, bei denen ich geholfen hatte, doch sie waren deswegen nicht weniger gut. Das Süßliche machte sie erst recht zu etwas Besonderem, und ich griff sofort nach einem zweiten. Ob sie Robin hergestellt hatte?
Erst als ich auch einen Schluck von der Milch genommen hatte, stand ich auf und ließ mir von meinem Wachen Clementia rufen. Sie sollte nicht glauben, dass ich mich immer ohne sie ankleidete. Immerhin wollte sie gebraucht werden und da ich heute gute Laune hatte, wollte ich ihr den Gefallen tun. Schließlich wollte ich sie nicht verlieren, sie war mir eine gute Freundin geworden. Vielleicht sogar die Einzige, die ich jemals hatte und haben würde.
„Guten Morgen, meine Prinzessin.“ Meine Zofe betrat das Zimmer und hatte ein wunderschönes grünes Kleid in ihren Armen. Bei den vielen Schlaufen und Miedern, die ich erkennen konnte, wurde mir fast schlecht, doch ich ließ es mir nicht ankennen.
„Guten Morgen. Weswegen werde ich heute so festlich gekleidet?“, lautete meine erste Frage, kaum als sie mich erreichte.
„Der Prinz Friedrich von Eisenbach hat eingewilligt, der Familie von Schwarzenburg einen Besuch abzustatten. Das ganze Dorf feiert schon seit dem Morgengrauen, als der König den Brief erhalten hatte. Die Menschen denken wohl, dass das Landstück schon uns gehört. Doch ich denke, dass das erst der Anfang ist. Der Anfang von etwas Größerem. Ich wäre zwar nicht für Feiern, aber da das ganze Dorf in solch einer Stimmung ist, wollte ich Euch dementsprechend kleiden.“ Clementia lächelte mich an, als sie das Kleid vor meinen Augen ausbreitete. „Außerdem passt es hervorragend zu der Tunika Eures Gemahls.“ Ihr Lächeln wurde noch größer.
Danach machte sie sich bei meinem Nachtkleid zu schaffen und entledigte mich diesem mit wenigen, geübten Handgriffen.
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Pirmin Malel konnte seinen Augen nicht trauen. Das was er in absehbarer Ferne vor sich sah, war eindeutig ein Seelenstehler – ein magisches Wesen, welches schon seit hunderten von Jahren nicht mehr gesichtet worden war. Die Magier hatten gedacht, dass sie sie für immer ausgeschalten hatten, dass sie nie wiederkommen würden. Doch da war eines. Oder waren es zwei? Er wusste nicht mehr was er glauben konnte.
Schwer atmend lehnte er sich an den nächsten Baumstamm, ließ diese magischen Kreaturen jedoch keine Sekunde aus den Augen.
Pirmin Malel war ein Magier des alten Schlags. Die neuen Magier waren immer mehr auf Aufmerksamkeit aus und begeisterten Menschenmengen mit ihren Zauberkünsten. Doch Pirmin war nicht so. Er erinnerte sich an eine Zeit zurück, wo ihre Zauber noch von größerem Wert waren und man wegen Politik und Religion, für das was man stand, gekämpft und gezaubert hatte. Doch davon wollten die neuen Magier nichts wissen. Nicht, wenn die großen Könige sie ihre Magie praktizieren ließen und sie leben konnten, so wie sie es wollten.
Er hatte schon viele Jahre hinter sich. Als Magier weilte man länger auf dieser Welt als ein normaler Mensch. Doch einen Seelenstehler hatte er noch nie mit eigenen Augen gesehen. Wenn ein Seelenstehler auftauchte, dann konnte das nur eines bedeuten – eine dunkle Hexe war aus ihrem langjährigen Schlummerschlaf auferstanden. Dabei hatten die Magier gedacht, jede einzelne von ihnen vernichtet zu haben. Helle Hexen, sogenannte Heilhexen, gab es zur Genüge. Doch eine dunkle Hexe hatte so viel mehr Macht, so viel dunkle Magie in sich, dass sie ein ganzes Königreich an sich reißen konnte, Flüche aussprechen und bewahrheiten konnte.
Magier und dunkle Hexen waren nicht gut miteinander wohlgesonnen, denn sie hatten sich gegenseitig so viel genommen. Die dunklen Hexen hatten ganze Familien der Magier zerstört und die Magier hatten sie des Lebens beraubt. Wenn eine dunkle Hexe etwas wollte, dann war es für sie ein Leichtes, es auch zu bekommen.
Doch Pirmin war verwirrt. Wie konnte eine dieser Hexen nun auferstanden sein? Hatte sie geschlafen? War es ein Neugeborenes?
Eine dunkle Hexe konnte nur dann entstehen, wenn eine Heilhexe und ein Magier zusammen ein Kind zeugten. Und dies war ihnen strengstens untersagt. Niemand würde es wagen, so eine große Macht heraufzubeschwören. Aber falls doch … dann hatte jemand dieses Kind beschützt und vor aller Welt verborgen.
Pirmins Blick schweifte von den Seelenstehlern ab, denn er hatte etwas im Busch vernommen. Ein Geräusch, als würde ihn jemand beobachten. Er war nicht so töricht gewesen, nicht zu denken, dass er nicht verfolgt werden würde. Jemand hatte ihm heute Morgen eine Nachricht auf getrocknetem Leder zukommen lassen, dass er auf diese Lichtung kommen sollte. Nun war er hier und war erstaunt über diese Kreaturen. Das Kleinere der Beiden kuschelte sich an seine Mutter und schloss die blutroten Augen. Seine Mutter gab wachsam auf ihn Acht, auch wenn sie sich vor nichts zu fürchten hatten. Ein Seelenstehler konnte nur dann getötet werden, wenn sein Meister starb – wenn seine dunkle Hexe starb. Doch so wie es aussah, war diese Kreatur noch auf der Suche nach dieser Hexe.
Abermals regte sich etwas im Busch und Pirmin wandte sich von den beiden Seelenstehlern ab. Er ging direkt auf den Busch zu, aus welchem der Räuberhauptmann hervortrat.
„Wer seid Ihr und weshalb verfolgt Ihr mich?“ Keine Begrüßung kam dem Magier über die Lippen.
„Mein Name ist Sewolt Ochsenstein. Meine Männer und ich möchten wissen, was das für eine Kreatur ist.“ Wie auf ein Zauberwort kamen noch viele weitere Männer hinter dem Gestrüpp hervor. „So wie Ihr sie angesehen habt, gehe ich von der Annahme aus, dass Ihr ganz genau wisst, was das für Wesen sind.“
„Warum interessiert Ihr Euch dafür?“, Pirmins Tonfall war streng.
„Es ist immer gut, seinen Feind zu kennen. Und diese Wesen sehen nicht so aus, als würde man mit ihnen ein Fest feiern können. Im Gegenteil, sie sehen so aus, als wären wir ihr Festmahl.“
Pirmin entkam ein tiefes Lachen. Die Wolken zogen zu und verdeckten die Sonne. Der Wind wehte und ergriff seinen Mantel, welcher nun durch die Wolken viel bedrohlicher wirkte.
Sewolt hatte lange überlegt, ob er dem Magier diese Nachricht zukommen lassen sollte, doch er hatte sich nicht anders zu helfen gewusst. Er glaubte schon, dass ihm dieser Magier nichts weiteres mehr sagen würde, doch auch Magier konnten einen überraschen.
„Oh glaubt mir, sie fressen euch nicht nur. Sie stehlen euch etwas – eure Seele.“
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Ich konnte nicht aufhören zu lächeln, denn ich fühlte mich glücklicher denn je. Die Königin hatte mich tatsächlich gefragt, ob ich mit ihr das Dorf besichtigen möchte. Da von meinem Gemahl weit und breit keine Spur war, hatte sie mich nicht einmal dazu zu überreden gebraucht. Denn ich liebte es, das Dorf zu sehen.
In jeder Ecke war Freude zu spüren. Die Menschen tanzten, sie lachten und sie redeten viel miteinander. Musikanten gaben ein fröhliches Lied von sich und Kinderaugen leuchteten, als sähen sie so etwas viel zu selten.
Vier unserer Wachen begleiteten uns während unseres Dorfbesuches. Clementia war ebenso dabei und sie war begeistert gewesen, dass ich sie mitnehmen wollte. Die Sonne strahlte so schön und heiß sie konnte, und der Himmel war nahezu wolkenlos. Doch in der Ferne konnte man ein aufkommendes Gewitter erahnen. Lange würden wir diesem Fest wohl nicht beiwohnen können. Doch solange wir hier waren, wollte ich es genießen.
„Meine Königin, meine Prinzessin.“ Eine ältere Dame verbeugte sich vor uns. In ihren Händen hielt sie zwei Äpfel. „Darf ich meinen Adelsbräuten diese wunderschönen Äpfel schenken?“ Adelsbräuten … Clementia hatte mir schon erklärt, dass man im Dorf so von den dazu geheirateten Frauen der Familie von Schwarzenburg sprach.
Die Königin Ottilie von Schwarzenburg nahm der älteren Dame dankend die beiden Äpfel ab und reichte sie einem unserer Wachen. Auch wenn wir auf unsere Dorfleute vertrauen konnten, war mir mehr als nur eindringlich eingebläut worden, dass ich nichts essen oder trinken dürfe, wenn ich die Königin ins Dorf begleitete.
Wir waren schon am Weitergehen, als die ältere Dame noch etwas zu sagen hatte.
„Ich sehe Dunkles in Euch, meine Prinzessin.“ Ich drehte mich verdattert zu der älteren Frau um, welche wir soeben passiert hatten. Auch die Königin und meine Zofe schenkten ihr volles Gehör. Sollte sie etwas von sich geben, was der Königin nicht recht war, hatten wir vier Wachmänner bei uns, die selbst vor dem Töten nicht scheuten.
„Was sagtet Ihr?“, fragte ich deswegen, denn ich war mir nicht ganz sicher, ob ich sie richtig verstanden hatte.
„Ihr habt mich gehört.“ Die ältere Dame zog ihre Mundwinkel nach oben. „Etwas Dunkles fließt durch Eure Adern.“ Einige Dorfleute waren stehen geblieben und lauschten den Worten der Frau.
„Ich kann Euch versichern, dass ich weder Euch noch jemand anderem schaden werde. Ich bin nicht Böse“, entkam es mir, da ich mir einbildete, sie spielte auf meine Herkunft ab.
„Das habe ich auch nie behauptet. Doch ich bin eine Heilhexe. Ich rieche es, wenn Magie in der Nähe ist. Und an Euch kann man den Gestank der Dunkelheit reichlich aufsaugen.“ Die ältere Dame lachte. „Ihr könnt mir jederzeit einen Besuch abstatten, meine Prinzessin.“ Danach verschwand sie lachend in der Menge. Ich jedoch stand wie angewurzelt da und konnte mich nicht mehr vom Fleck rühren. Was für Unsinn gab diese alte Hexe von sich? Noch dazu in Anwesenheit der Dorfbewohner, welche sich nun vor mir fürchteten. Zumindest interpretierte ich einige deren Gesichtsausdrücke so.
„Macht Euch nicht zu viele Gedanken darüber. Alte Frauen quatschen viel, wenn sie lange keine Adeligen mehr gesehen haben“, meinte die Königin und berührte mich am Ellbogen. „Lasst uns weitergehen. Ich möchte das Lagerfeuer sehen.“
Dem Anschein nach empfand die Königin so eine Begegnung sogar als normal, weswegen ich es auch dabei beließ, und mich versuchte, zu fassen. Noch nie hatte mir jemand gesagt, dass ich etwas Dunkles an mir hatte. Es verängstigte mich, wenn ich ehrlich war, doch das würde ich niemandem erzählen.
Zwischen den Hütten, in welchen die Dorfbewohner lebten, konnte ich das riesige Lagerfeuer erkennen, welches Wärme und Licht spendete. Die Tage wurden von Tag zu Tag kälter und deswegen war Feuer für die Menschen sehr wichtig. Auch ich liebte das Feuer, denn es hatte mir schon immer gut gedient.
Einige Menschen tanzten um das Feuer herum und schienen Spaß zu haben. Andere wiederum unterhielten sich gut miteinander und redeten über alles, was ihnen einfiel. Man sollte den Menschen im Dorf öfter einen Grund zum Feiern geben, damit sie sich von der vielen Arbeit, die sie tagtäglich verrichteten, erholen konnten.
Die Frauen hatten ihre besten Klamotten rausgesucht, denn wo man auch hinblickte, es war überall bunt. Die schönsten Farben waren zu sehen und selbst die Kinder trugen eine Farbpracht, von denen einige Menschen aus der Heimat der Bell nur träumen konnten. Wenn ich mich aber hier umblickte, dann konnte ich die pure Freude in den Augen des Volkes erkennen. Es war keine gestellte Glücklichkeit, denn diese war irgendwie anders, sie leuchtete nicht in deren Augen. Aber diese Menschen schienen wirklich ausgeglichen zu sein, ganz anders als jene Menschen in meiner alten Heimat. Irgendetwas schien mein Vater falsch gemacht zu haben, und Robins Vater richtig. Auch wenn mein Vater immer meinte, ihm läge sein Volk am Herzen, glaubte ich doch etwas anderes. Ich würde es vermutlich niemals laut aussprechen, doch es war einfach so ein Gefühl in meiner Magengegend. Meistens konnte ich mich auf dieses Gefühl gut verlassen.
Warme Finger schlossen sich um mein Handgelenk und brachten mich aus meinen Gedanken. Ich zuckte zusammen, drehte mich um und blickte zwei eisblauen Augen ins Gesicht.
„Verzeiht, sollte ich Euch erschreckt haben.“ Mein Gemahl trat neben mich und lächelte mich unverschämt an. „Ihr habt wohl schon von der Neuigkeit gehört. Sie spricht sich ja sehr schnell herum.“ Robin schüttelte grinsend den Kopf, während er seine Finger mit den meinen verflocht.
„Robin, gut, dass du endlich da bist.“ Seine Mutter trat neben uns. Die Leute ließen sich von unserem Stehenbleiben nicht beirren, denn alles lachte unbekümmert weiter.
„Warum klingst du so ernst, Mutter?“
„Diese alte Hexe, du weißt schon, die gegenüber vom Marktplatz lebt, hat deine Gemahlin beleidigt. Hat ihr vorgeworfen, etwas Dunkles in ihr zu haben, während die Dorfbewohner gelauscht haben. Kümmere dich darum.“ Dann verschwand die Königin Ottilie von Schwarzenburg mit ihren Wachen in der Menge. Dem Anschein nach wollte sie tatsächlich so schnell wie möglich zum Lagerfeuer.
„Ist das wahr?“ Mein Gemahl stellte sich vor mich und nahm nun auch meine andere Hand. Ich schaute hilfesuchend zu Clementia, denn ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich hätte dieses Gespräch mit der Heilhexe wohl nicht erwähnt, doch nun hatte es die Königin getan.
„Es ist wahr, aber bitte tut ihr nicht weh und tötet sie deswegen nicht. Sie ist nur eine alte Frau. Vielleicht mag sie meine Herkunft nicht“, sprach ich meine Vermutung laut aus.
„Sie hat Euch in aller Öffentlichkeit bloßgestellt, und Ihr wollt nicht, dass sie bestraft wird?“ Der Prinz zog eine Augenbraue nach oben.
„Wenn ich mit den Worten der Dorfbewohner nicht umgehen könnte, wäre ich wohl eine miserable Prinzessin. Ich bin den Bewohnern in meiner alten Heimat oft über den Weg geritten und diese hatten weitaus mehr zu sagen, als es diese Frau jemals gekonnt hätte. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was die Menschen in Bell alles zu mir gesagt haben, aber ich hätte niemals davon etwas meinem Vater berichtet. Ich konnte ihren Zorn auf uns Adelige auf eine gewisse Weise verstehen.“ Nun schaute ich auf den steinernen Boden. Ich hatte schon zu viel gesagt. Wenn noch mehr dieser Worte aus meinem Mund fließen würden, wusste ich nicht, ob mich mein Gemahl noch als würdige Prinzessin, oder gar einmal als Königin, sehen würde.
Kurz herrschte Schweigen zwischen uns, während das Getümmel um uns herum weiterging. Die Menschen schienen uns nicht belauscht zu haben, doch ich wusste, dass Clementia jedes Wort verstanden hatte. Als ich langsam meinen Blick hob und sie anschaute, lächelte sie mich leicht an. Meine Augen wanderten weiter zu meinem Gemahl, welcher noch immer gleich dastand. Doch als ich in sein Gesicht blickte, wusste ich, dass er niemals an mir als Prinzessin zweifeln würde.
„Ihr habt mein Wort, ich werde dieser Hexe nichts antun, solange sie Euch nichts antun sollte.“
„Danke“, flüsterte ich.
„Lasst uns zum Lagerfeuer gehen. Das Wetter wird nicht mehr allzu lange halten“, meinte Robin, ohne weiter auf die Hexe oder mein Gerede einzugehen. Irgendwie war ich ihm deswegen dankbar.
Die Feuerstelle war in der Mitte des Hauptplatzes, wo alle Hütten weit genug entfernt waren, sodass keines die Chance hatte, zum Brennen zu beginnen. Die Dorfbewohner hatten sorgfältig große Steine rundherum gelegt und einiges an Holz und Ästen gesammelt.
Das Feuer zischte und einige Funken flogen durch die Luft. Die Menschen tanzten unbekümmert weiter und sorgten sich auch kein bisschen um das aufkommende Gewitter, welches in der Ferne zu sehen war. Sie genossen das Hier und Jetzt und bewegten sich rhythmisch zum Gesang und den Klängen der Instrumente der Musiker.
Als wir bei der Königin ankamen, hob diese überrascht eine Augenbraue, als hätte sie nicht damit gerechnet, dass mein Gemahl nicht sofort zur Heilhexe gestürmt war. Aber dann sah ich ihr Lächeln in den Mundwinkeln, und konnte nicht genau sagen, ob sie vielleicht im Vorhinein gewusst hatte, wie ich reagieren würde.
„Möchtet Ihr tanzen?“ Verdattert schaute ich meinen Gemahl an.
„Ich sagte Euch doch schon bei unserer Vermählung, dass ich keine sonderlich gute Tänzerin bin.“
„Für das habt Ihr aber ausgezeichnet getanzt.“
„Das was heute gespielt wird, kann aber nicht gemeinsam tanzen.“
„Man kann alles gemeinsam tanzen.“ Robin wartete nicht einmal darauf, ob ich noch etwas zu erwidern hatte, denn er umschlang meine Hand einfach etwas fester und zog mich in die Menschenmenge.
„Ihr seid unmöglich!“, zischte ich, während mir beinahe ein Grinsen entkam. Robin dürfte es gesehen haben, denn er lächelte danach und fing an zu tanzen. Oder besser gesagt: herumzuspringen und dabei Spaß zu haben. Tatsächlich hielt er meine Hand dabei die ganze Zeit, sodass ich irgendwie nicht alleine tanzte, sondern mit ihm gemeinsam. So lange, in einem Stück, hatte ich meinen Gemahl allerdings noch nie glücklich gesehen.
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